×

LingQ'yu daha iyi hale getirmek için çerezleri kullanıyoruz. Siteyi ziyaret ederek, bunu kabul edersiniz: çerez politikası.


image

2022 Tagesschau, tagesthemen 19.02.2022, 23:25 Uhr - Ukraine-Russland

tagesthemen 19.02.2022, 23:25 Uhr - Ukraine-Russland

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (19.02.2022)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Verlassen Sie die Ukraine JETZT!

Die Warnung des Auswärtigen Amtes ist eindeutig,

an alle Deutschen, die noch im Land sind.

Das Ausreisen wird ab Montag schwerer werden.

Dann setzt die Lufthansa Flüge nach Kiew und Odessa vorerst aus.

Reaktionen wohl auch darauf:

Die USA glauben, dass Russlands Präsident Putin die Entscheidung,

die Ukraine anzugreifen, bereits getroffen hat.

Die Verstöße gegen die Waffenruhe in der Ost-Ukraine nehmen weiter zu.

Es sieht nicht aus

nach einem Truppen-Abzug entlang der russisch-ukrainischen Grenze.

Präsident Selenskyj bekräftigte,

die ukrainische Armee werde das Land verteidigen.

Mit oder ohne internationale Hilfe.

Sabine Krebs.

Nur das Nötigste haben sie dabei.

Mit zwölf Bussen wurden sie über die Grenze gebracht

aus der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk:

Auf russisches Staatsgebiet.

Von den Separatisten laufen groß angelegte Evakuierungen.

Angeblich aus Sorge vor einem ukrainischen Angriff.

Gedreht hat die Szenen ein Team der ARD.

In diesem Kindererholungsheim kommen sie vorübergehend unter.

Wir wissen nicht, was kommt.

Wir wollen keinen Krieg.

Ich bin mit Enkelin, Urenkelin und Schwester hier.

Man sagte uns, dass evakuiert wird.

Wir haben uns fertig gemacht und sind losgefahren.

Es wurde im Radio, nein, im Fernsehen gesagt.

Puschilin sagt, dass es Provokationen gibt.

Viele werden beschossen, man soll rausfahren.

Er macht sich Sorgen um die Menschen.

Dass es weniger Opfer gibt.

Was ist mit den Kindern?

Das hier sind meine Enkel.

Der erste, der zweite, der dritte.

In den von Separatisten besetzten Gebieten

bilden sich an Tankstellen und Bankautomaten lange Schlangen.

Dabei wird eine Videobotschaft veröffentlicht

von jenem Denis Puschilin.

Er ist einer der Chefs der von Russland unterstützten Rebellen.

Wir sollten alle Kräfte bündeln.

Ich fordere meine Landsleute, Reservisten auf,

sich bei Mobilmachungsämtern zu melden.

Ich habe den Erlass zur Mobilmachung unterzeichnet.

Zum Angriff auf einen Militärposten soll es gekommen sein

auf der ukrainisch kontrollierten Seite, an der Kontaktlinie.

Der Innenminister der Ukraine und eine Gruppe Journalisten

gerieten unter Beschuss.

Nachrichtenagenturen veröffentlichten diese Bilder.

Sie zeigen den Besuch des Politikers heute.

Wer geschossen hat, ist unklar.

Hier hält die ukrainische Armee Ausschau.

Ich habe mit den Soldaten gesprochen.

Der Feind hat keine Chance.

Zurück auf russischem Staatsgebiet.

Es gibt auffällig viele Militärfahrzeuge

sind an der Grenze zum Konfliktgebiet.

Beide Seiten haben sich heute erneut gegenseitig vorgeworfen,

gegen den Waffenstillstand verstoßen zu haben.

Von Russlands Präsident Putin und dem Staatschef von Belarus

gibt es diese Bilder.

Das Verteidigungsministerium verbreitet sie.

Die Politiker beobachten die gemeinsamen Übungen

der Armeen von Russland und Belarus.

Ein Knopfdruck, und die Rakete ist abgefeuert.

Mehrere atomwaffentaugliche Systeme hatte Russland heute getestet.

Der Ukraine-Russland-Konflikt ist das beherrschende Thema

auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

Heute erschien nun einer der direkt Betroffenen,

um seine Sicht darzulegen: der ukrainische Präsident Selenskyj.

Erstmals seit 30 Jahren ist kein russischer Vertreter beim Treffen,

um die Kreml-Sicht zu erklären.

Selenskyj hielt eine eindringliche Rede und forderte

mehr Hilfe gegen einen möglichen russischen Angriff.

Jannik Pentz und Eckhard Querner.

Letzte Vorbereitungen für den großen Auftritt.

Wolodymyr Selenskyj ist angespannt.

Der Präsident der Ukraine

geht gleich auf die große Bühne der Münchner Sicherheitskonferenz.

Er bekommt Standing Ovations.

Vor den Regierungschefs des Westens macht Selenskyj noch mal deutlich,

wie ernst die Bedrohung durch Russland ist.

Wir können uns nicht in den Sarg legen und warten,

dass die russischen Soldaten einfach einmarschieren.

Wir werden nicht den ersten Schritt tun.

Aber wir sind bereit, auf alles zu reagieren.

Selenskyj findet dramatische Worte und hat konkrete Forderungen.

Uns wird gesagt: die Tür zur NATO steht offen.

Aber bis jetzt gibt es keine Möglichkeit.

Seien Sie ehrlich:

Offene Türen sind gut, aber wir brauchen ehrliche Antworten.

Antworten verlangt Selenskyj darauf auch von Kanzler Scholz.

Schön, Sie wiederzusehen. Wir treffen uns ja dauernd.

Selenskyj wirbt für mehr deutsches Engagement.

5000 Helme liefern, reiche nicht - die Situation sei ernst.

Das weiß auch Scholz.

In Europa droht wieder ein Krieg.

Das Risiko ist alles andere als gebannt.

Themen wie Klimawandel oder die Pandemie fallen dagegen zurück,

dabei bedürfen sie dringend einer Antwort.

Für Selenskyj ist es ein langer Tag mit vielen Gesprächen.

Politisches Speeddating mitten in der Krise.

Der Westen macht ihm klar,

dass er geschlossen hinter der Ukraine stehe.

Ein deutliches Signal – auch in Richtung Moskau.

Die Lage im Ukraine-Russland-Konflikt:

Darüber sprach ich am Rande der Sicherheitskonferenz

mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Guten Abend, Herr Stoltenberg.

Guten Abend.

Die Warnungen vor einer militärischen Eskalation

sind an diesem Wochenende noch eindringlicher geworden.

US-Präsident Biden sagt,

Putin habe die Entscheidung zu einem Angriff bereits getroffen.

Sagen Sie das mit der gleichen Gewissheit?

Wir teilen die Einschätzung in der NATO.

Wir haben Zugriff auf die gleichen Erkenntnisse.

Wir wissen, dass das Risiko eines Angriffs sehr, sehr groß ist.

Aber wir sind uns ebenfalls einig, dass es noch nicht zu spät ist.

Russland kann deeskalieren und einen Schritt zurücktreten

und in den Dialog mit den NATO-Alliierten eintreten.

Beobachter befürchten, das russische Drehbuch stehe schon fest:

Etwa fingierte Angriffe in der Ostukraine unter falscher Flagge,

die dann der ukrainischen Seite zugeschrieben werden.

Diese sollten einen russischen Gegenschlag rechtfertigen.

Was sind Ihre Informationen?

Alle Zeichen deuten darauf hin,

dass Russland einen vollständigen Angriff auf die Ukraine plant.

Es werden keine Truppen abgezogen, wie Russland das angibt.

Es kommen neue hinzu.

Die Anzeichen sind auch, dass Russland sich vorbereitet,

einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine zu schaffen.

Wir sehen immer mehr Verletzungen des Waffenstillstands.

Wir haben die falsche Anschuldigung eines Genozids im Donbass

und die Evakuierung der Bevölkerung.

All das sind sehr beunruhigende Anzeichen.

Russland hat immer noch die Möglichkeit, den Kurs zu ändern.

Sie können mit den NATO-Alliierten im politischen Dialog sprechen.

Was macht Ihnen Hoffnung, dass das passiert?

Die klare Botschaft aller NATO-Alliierten:

Es würde sehr große Kosten für Russland bedeuten,

wenn sie militärische Gewalt gegen die Ukraine einsetzen.

Wir haben schriftliche Vorschläge der NATO und der Vereinigten Staaten

zur Rüstungskontrolle, zu Verhandlungen und Transparenz.

Wir sind bereit, den russischen Sorgen zuzuhören

und zu versuchen, eine Lösung zu finden, die allen hilft.

Eine nachprüfbare Waffenkontrolle ist für beide Seiten wichtig.

Wir wollen Russland dazu bringen, den Kurs zu ändern

und eine politische Lösung finden.

Präsident Selenskyj hat heute in seiner Rede in München gesagt:

Niemand solle denken, dass die Ukraine

ein permanenter Puffer zwischen dem Westen und Russland bleibe.

Er forderte mehr Ehrlichkeit, ob wirklich alle Mitglieder

für einen NATO-Beitritt der Ukraine wären.

Wären die das?

Die Hauptbotschaft an Präsident Selenskyj ist:

Die NATO unterstützt die Ukraine.

Wir helfen, die Verteidigungsfähigkeit zu stärken,

wir bieten Ausbildung und Aufrüstung.

Wir helfen, zur euro-atlantischen Integration zu finden.

Auch zur NATO-Mitgliedschaft.

Es ist die Entscheidung von 30 Alliierten.

Die Russen haben kein Veto und kein Recht zu entscheiden,

was die NATO darf und nicht darf.

Jede Nation kann für sich den eigenen Weg wählen.

Die Ukraine hat das Recht, den Wunsch zu haben -

und die Alliierten haben das Recht, zu entscheiden.

Wäre es nicht ehrlicher zu sagen:

"Die Ukraine in der NATO ist zu heikel, das wird's nicht geben."

Dann müsste sich die Ukraine keine falschen Hoffnungen machen.

Wir haben mehrfach deutlich gesagt:

Wir helfen bei Reformen,

wir helfen das die Ukraine hin zur Mitgliedschaft kommen kann.

Wir haben nie gesagt, dass es eine Zeitlinie gibt.

Man sollte sich auf Reformen konzentrieren,

die Sicherheitsinstitutionen modernisieren.

Auch andere Länder in Europa

sind in einer Position auf dem Weg zu Mitgliedschaft.

Wir haben noch keine endgültige Entscheidung getroffen.

Es geht darum,

dass die NATO und souveräne Staaten ihre Beziehungen klären.

Das gibt Russlands keinerlei Vorwand, mit Gewalt zu drohen.

Es geht nicht um die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine.

Es ist die Frage, ob wir akzeptieren,

dass eine Großmacht versucht, einem Land zu diktieren, was es tun kann.

Mit Gewalt.

Das ist inakzeptabel.

Der große Dorn im Auge von Präsident Putin ist die NATO-Osterweiterung.

Es gab zwar keine völkerrechtlich bindende Vereinbarung mit dem Kreml,

dass es die nicht geben würde.

Aber nun tauchen Zitate und Dokumente auf,

die belegen, dass das nach dem Mauerfall Haltung des Westens war.

Hat Putin dann nicht recht, dass die NATO ihr Wort gebrochen hat?

Nein.

Die NATO trifft Entscheidungen gemeinsam mit 30 Alliierten.

Es gibt keine Entscheidung, in der die Mitglieder vereinbart haben,

aufzugeben, was im Gründungsvertrag der NATO steht.

Dort steht, dass europäische Länder Mitglied der NATO werden können.

Das steht nicht nur dort.

Sondern in vielen internationalen Dokumenten,

die die Sicherheitsordnung in Europa definieren:

Etwa die Schlussakte von Helsinki oder das Pariser Abkommen von 1990

und viele andere Abkommen.

Dort wird von allen NATO-Alliierten und auch von Russland geschrieben,

dass jedes Land ein Recht hat, den eigenen Weg zu bestimmen.

Es geht nicht um irgendwelche Hinterzimmergeschäfte,

bei denen es darum geht, diese ganzen Dokumente zu brechen.

Das ist einfach nicht korrekt.

Das wäre konträr zum Weg, wie in der NATO Entscheidung getroffen werden.

Jens Stoltenberg, danke für das Gespräch.

Vielen Dank auch Ihnen.

In NRW kämpfen am 15. Mai

zwei Kandidaten um das Ministerpräsidenten-Amt.

Beide erhielten heute großen Rückhalt aus eigenen Reihen.

Mehr dazu in weiteren Nachrichten mit Susanne Daubner.

Drei Monate vor der Wahl in NRW

haben CDU und SPD ihre Spitzenkandidaten gekürt.

Die CDU wählte Ministerpräsident Wüst in Essen mit 99,1 % der Stimmen

auf Platz eins der Landesliste.

Fast ebenso klar war das Ergebnis für SPD-Spitzenkandidat Kutschaty.

Er kam bei einem digitalen Parteitag auf 98,3 %.

Zwei Jahre nach dem Anschlag in Hanau gedachten Innenministerin Faeser,

Hessens Ministerpräsident Bouffier und Hinterbliebene der Opfer.

Faeser sagte,

der Staat schulde den Familien eine lückenlose Aufarbeitung.

Sie kündigte entschiedenen Kampf gegen Rechtsextremismus an.

Am 19. Februar 2020 ermordete ein Mann (43)

neun Menschen aus rassistischen Motiven.

Danach tötete er seine Mutter und sich selbst.

Nach wochenlangen Truckerprotesten in Kanadas Hauptstadt Ottawa

hat die Polizei die Straße vorm Parlament geräumt.

Mindestens 47 Demonstrierende wurden festgenommen.

38 an der Blockade beteiligte Lkw seien abgeschleppt worden.

Die Proteste entzündeten sich Ende Januar

an der Impfpflicht bei Grenzübertritten.

Inzwischen richten sie sich gegen alle Corona-Regeln.

Zum Sport heißt in diesen Tagen ja in erster Linie:

Zu den Olympischen Winterspielen in Peking.

Da war heute der vorletzte Wettkampftag.

Und dieser eine schöne Satz fiel:

Der schönste Satz, würde ich sagen.

Der lautet: Gold für Deutschland!

Bei den Bobfahrern haben wir den oft gehört.

Bobfahren ist gefühlt, wenn am Ende Deutschland oben steht.

Heute war es anders, denn es waren neue Namen.

Gold im Zweierbob der Frauen

geht an Laura Nolte und Anschieberin Deborah Levi.

Bei ihren ersten Spielen gleich der schönste Satz

und der magische Moment.

So jung und trotzdem so souverän hat noch kein Frauenpaar gewonnen.

Und nicht so überschwänglich wie Laura Nolte und Deborah Levi.

Ich fühle mich, als wäre betrunken.

Ich habe keine Ahnung, was da gerade abgeht.

Aber ja - schon noch Party, morgen mit den Männern zusammen.

Unglaublich ist, dass die Siegerinnen den Sieg lange nicht glauben können:

Vom ersten Meter an waren sie auf Erfolgskurs,

führten vor dem Finale mit acht Zehnteln.

Selbst das kleine Stück verquer kurz vorm Ziel

hielt ihre Schussfahrt nicht auf:

Geradewegs ins Glück und in die Herzen ihrer Lieben.

Im Wohnzimmer von Familie Nolte in Unna.

Habe ich echt wenig Fehler gemacht.

Das Material läuft krass gut.

Das Betreuerteam ist enorm wichtig.

Enorm gut, deswegen gibt's einen Extra-Push.

So ausgelassen die Anfang 20-Jährigen,

so erleichtert die Erfahrene Mariama Jamanka.

Die Olympiasiegerin von 2018

schlitterte danach bei zwei WM an den Medaillen vorbei.

Im Monobob fuhr sie letzte Woche schlecht.

Der Silberplatz ist für sie Gold wert.

Auch für Alexandra Burghardt.

Die Deutsche Sprintmeisterin

krönt ihren Drei-Monats-Crashkurs zur Bob-Anschieberin.

Ich hätte nicht sagen können, wie es ausgeht.

Ich bin froh, dass wir das durchgezogen haben.

Wir haben uns diese Medaille erarbeitet und verdient.

Die dritte deutsche Crew mit Kim Kalicki und Lisa Buckwitz

fährt auf Platz vier, kommt zu spät in Fahrt.

Ganz anders als die Siegerinnen.

Dass im Eiskanal morgen die Medaillen noch mal klappern,

die Chance ist sehr groß.

Zur Halbzeit im Vierer liegt Francesco Friedrichs Team

ganz knapp in Führung - auf Platz 2 Johannes Lochner.

Dem war im Durchgang eins sogar ein Bahnrekord gelungen.

Im Zweiten setzte sich Francesco Friedrich durch

und brachte sich auf die Pole zur nächsten Goldmedaille.

Christoph Hafer auf Platz 4 hat Chancen aufs Treppchen.

Die Entscheidung fällt morgen.

Acht Stunden nach dem Bobfinale morgen steigt die Schlussfeier.

Da hat Thorsten Margis, der Anschieber von Francesco Friedrich,

die Ehre, die deutsche Fahne zu schwenken.

Eine Entscheidung mit Symbolkraft, findet auch Margis:

Für die Anschieber und Anschieberinnen

ist das 'ne super Sache.

Die sind immer irgendwo im Hintertreffen.

Manchmal erwähnen die Medien die Namen nicht.

Jetzt berufen zu werden, die Fahne zu tragen, ist Wahnsinn.

Was haben die Region um Peking und Norddeutschland gemein?

Starke Winde.

Am Olympiaberg, im Naturschutzgebiet, machten widrige Bedingungen

einen fairen und sicheren alpinen Teamwettbewerb unmöglich.

Vorverlegt, mehrmals nach hinten verschoben,

dann für heute abgesagt:

Nächster Versuch heute Nacht um zwei.

Die Begeisterung der Teams geht gegen null.

Viele müssen umplanen,

weil sie schon morgen nach Hause reisen wollten.

Widrige Bedingungen auf der Skipiste.

Konstante Bedingungen gibt es in der Eishalle:

Das nennt man Vorteil.

Nicht immer konstante Leistungen? Das nennt man Eiskunstlaufen.

Heute gab's das Finale im Paarlauf - da sind Tränen geflossen.

Zu Tränen gerührt, auch ohne Medaille:

Das japanische Eispaar Riku Miura und Ryuichi Kihara

hatte alles gegeben, eine tolle Kür gezeigt - und wurden Siebte.

Liebe zum Sport.

Beim deutschen Paar Tränen der Enttäuschung.

Minerva Hase und Nolan Seegert:

Zu viele Fehler in der Kür, zu viele Stürze.

Aber auch alles gegeben - am Ende Rang 16.

Goldtränen beim Gastgeber.

Hauchdünn gewann die chinesische Paarung Wenjing Sui und Cong Han

dank einer starken Kür.

Silber und Bronze holte sich Russland.

Wie viele Tränen Claudia Pechstein in ihrer Karriere verdrückt hat,

da hat keiner mitgezählt.

Die Polizeihauptmeisterin ist Wiederholungstäterin.

Achtmal war die Eisschnellläuferin bei Olympia.

Ob Peking ihre letzten waren, ließ sie nach dem Rennen offen.

Drei Tage vorm 50. Geburtstag

verabschiedete sie sich mit einer Bauchlandung.

Einer gewollten.

Erst mal runterkommen.

Claudia Pechstein hat es wieder getan:

Die dritte von hinten, die Schenkel brennen, sie tankt Kraft.

Einmal gibt sie Vollgas:

Claudia Pechstein gewinnt einen Sprint beim Massenstart.

Die Älteste auf der Runde mit fast 50 Jahren.

Ihr erstes Mal Olympia vor 30 Jahren, mit 19.

Pechstein gewinnt Bronze, hier in grüner Trainingsjacke.

In Peking wird Claudia Pechstein Neunte.

Der Olympiasieg geht an Irene Schouten (Niederlande),

die genau 20 Jahre jünger ist.

Ob nun Schluss ist mit Olympia, lässt Pechstein offen.

Und wir sind offen für anderen Sport als Olympia

und switchen zur Fußball-Bundesliga.

Da läuft der 23. Spieltag,

und der stand im Zeichen des Abstiegskampfs.

Der FC Augsburg wollte sich von dem eigentlich etwas befreien.

Zu Gast war der SC Freiburg.

Gegen den hatte der FCA zu Hause noch nie verloren.

Bis heute.

Das 1:2 gegen Freiburg ein Tiefschlag für Augsburg im Abstiegskampf.

Einfach scheiße.

Wir wollen die Zuschauer mitnehmen

und bekommen in der dritten Minute ein Gegentor.

Aber passiert.

Der frühe Rückstand durch Petersen erwischt den FCA eiskalt.

Freiburgs Edeljoker heute erstmals in der Startelf.

Perfekt bedient.

Augsburg hatte ja gesagt,

dass sie unsere linke Seite im Griff haben wollen.

Daher wussten wir,

dass wir über rechts mehr Gefahrenpotenzial entwickeln können.

Wir haben's sofort geschafft - Matchplan aufgegangen.

Der Matchplan des FCA geht nur einmal auf.

Gregoritsch bringt das Team nach einer Viertelstunde zurück ins Spiel.

Sein sechstes Saisontor reicht nicht.

Augsburg ist zu ungefährlich und macht hinten den Fehler.

Schlotterbeck staubt noch in der ersten Hälfte ab

zum verdienten Auswärtssieg.

Wir stehen da mit null Punkten und sind enttäuscht.

Wir haben die Tore zu billig kassiert.

Augsburg zittert mehr und mehr um den Klassenerhalt.

Das tut nicht nur der FC Augsburg, sondern auch der VfB Stuttgart.

Das ist nicht überraschend,

die Schwaben haben seit acht Spielen nicht mehr gewonnen.

Heute gegen Bochum waren sie nah dran an einem Sieg.

Und dann kam noch die letzte Spielminute dazwischen.

Wenn ein Moment die Seele eines Vereins zu Boden reißt.

Bitter, ein Scheißgegentor.

Aber nächste Woche geht's weiter.

Eine Minute vor Spielende - Stuttgarts Mavropanos foult Polter.

Den Elfmeter verwandelt Löwen zum ganz späten 1:1.

Beim Anlauf wusste ich immer noch nicht, wo ich hinschieße.

Hab mich dann für rechts entschieden - ist gutgegangen.

Das Spiel entwickelt erst nach der Pause Schwung.

Stuttgart ist die bessere Mannschaft.

Nach 55 Minuten scheitert Marmoush an Bochums Riemann.

Die folgende Ecke von Führich bringt die Stuttgarter Führung.

Mangalas Kopfball fälscht Bella-Kotchap ins eigene Tor ab:

Brustlöser für die seit Mitte Dezember sieglosen Schwaben.

Danach vergibt Stuttgart einige Chancen.

Die größte: Mangala nach 76 Minuten.

So fühlt sich das 1:1 für Bochum wie ein Sieg an.

Für die abstiegsbedrohten Stuttgarter wie eine Niederlage.

Das ganze Ausmaß an Verwüstung, das Orkantief Zeynep anrichtete,

ließ sich erst richtig bei Tageslicht begutachten.

Als habe die Natur einen Wutanfall gehabt.

Mit extremen Orkanböen und Geschwindigkeiten von 170 km/h

fegte Zeynep über Land.

Tobias Gellert.

In den letzten 24 Stunden rücken Feuerwehren und THW

allein in Schleswig-Holstein zu über 3000 Einsätzen aus.

Wie hier in Kiel sind Bäume

in vielen Regionen auf Häuser, Straßen, Autos gestürzt.

Ein dumpfer Schlag.

Und dann diese Geräusche von den Ästen,

die an den Wänden runtergingen.

Die runterkratzten, so hat sich das angehört.

In Bremen knickt ein 55-Meter-Kran ein.

Richtet erheblichen Schaden an einem Bürogebäude an.

Auf Wangerooge spült die Sturmflut fast 90 Prozent des Strandes weg.

Und auch auf Sylt sind Hunderttausende Kubikmeter Sand weg.

Teils war der erst 2021 aufgespült worden.

Ohne die Sandaufspülungen wären wir ganz nah dran am Roten Kliff.

Wir hätten vielleicht Abbrüche,

die wir nicht wiederherstellen können.

Am höchsten läuft die Sturmflut in der Nacht in Hamburg auf.

3,75 Meter über dem Mittleren Hochwasser.

Auch Teile der HafenCity stehen unter Wasser.

Die Feuerwehr rettet zwei Menschen aus ihrem im Wasser treibendem Auto.

Ich dachte, ich fahre in eine tiefe Pfütze.

Als ich gemerkt hab, wie tief die war, war es zu spät.

Da ging der Motor aus und wir schwammen in der Gegend rum.

In NRW kommen zwei Autofahrer durch den Sturm ums Leben.

In Niedersachsen will ein Mann sein Dach absichern,

bricht ein und stirbt.

Auf der Fehmarnsundbrücke reißt der Orkan zwei Lkw um.

Einer der Fahrer wird verletzt.

Fast sieben Stunden lang ist die Verbindung zum Festland gesperrt.

Wir hatten auf der Brücke sicher Böen um 150 km/h.

Es bestand Lebensgefahr für unsere Kameraden.

Wir mussten im Windschutz arbeiten,

um die Einsätze vernünftig abzuarbeiten.

Orkan Zeynep war am Ende nicht so schlimm wie befürchtet.

Wohl auch, weil Helfer, Behörden und die Menschen in den Sturmregionen

vorbereitet waren.

Vorbereitet sollten wir bleiben, das stürmische Wetter bleibt.

Karsten Schwanke, wie sind die Aussichten?

Wenn wir uns morgen hier wiedersehen,

dann legt schon der nächste Sturm los.

Im Westen Deutschlands gibt es jetzt auch schon wieder Sturmböen.

Wir sehen hier im Westen die Pfeile.

Das Niveau ist aber niedriger als zuletzt.

In den nächsten 24 Stunden nimmt die Geschwindigkeit zu.

Das ist der Stand von Montag 3 Uhr.

An einer Kaltfront gibt es Schauer und Gewitter

und schwere Sturm- und Orkanböen.

Das Wetter morgen ist schnell erzählt.

Viele Wolken und es wird nass.

Der Regen fällt später auch in der Osthälfte.

Im Westen nimmt der Wind Fahrt auf.

Der Montag bringt Aprilwetter und Sturmböen.

Am Dienstag endlich Beruhigung.

Das waren die tagesthemen.

Um Krieg und den Traum vom Frieden geht es im Wort zum Sonntag.

Wir sind morgen wieder für Sie da.

Tschüss und Bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2022

tagesthemen 19.02.2022, 23:25 Uhr - Ukraine-Russland tagesthemen 19.02.2022, 23:25 - Ukraine-Russia tagesthemen 19.02.2022, 23:25 - Ucrania-Rusia tagesthemen 二月 19, 2022, 11:25 p.m. - 乌克兰-俄罗斯

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (19.02.2022)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Verlassen Sie die Ukraine JETZT!

Die Warnung des Auswärtigen Amtes ist eindeutig,

an alle Deutschen, die noch im Land sind.

Das Ausreisen wird ab Montag schwerer werden.

Dann setzt die Lufthansa Flüge nach Kiew und Odessa vorerst aus.

Reaktionen wohl auch darauf:

Die USA glauben, dass Russlands Präsident Putin die Entscheidung,

die Ukraine anzugreifen, bereits getroffen hat.

Die Verstöße gegen die Waffenruhe in der Ost-Ukraine nehmen weiter zu.

Es sieht nicht aus

nach einem Truppen-Abzug entlang der russisch-ukrainischen Grenze.

Präsident Selenskyj bekräftigte,

die ukrainische Armee werde das Land verteidigen.

Mit oder ohne internationale Hilfe.

Sabine Krebs.

Nur das Nötigste haben sie dabei.

Mit zwölf Bussen wurden sie über die Grenze gebracht

aus der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk:

Auf russisches Staatsgebiet.

Von den Separatisten laufen groß angelegte Evakuierungen.

Angeblich aus Sorge vor einem ukrainischen Angriff.

Gedreht hat die Szenen ein Team der ARD.

In diesem Kindererholungsheim kommen sie vorübergehend unter.

Wir wissen nicht, was kommt.

Wir wollen keinen Krieg.

Ich bin mit Enkelin, Urenkelin und Schwester hier.

Man sagte uns, dass evakuiert wird.

Wir haben uns fertig gemacht und sind losgefahren.

Es wurde im Radio, nein, im Fernsehen gesagt.

Puschilin sagt, dass es Provokationen gibt. Puschilin says there are provocations.

Viele werden beschossen, man soll rausfahren.

Er macht sich Sorgen um die Menschen.

Dass es weniger Opfer gibt.

Was ist mit den Kindern?

Das hier sind meine Enkel.

Der erste, der zweite, der dritte.

In den von Separatisten besetzten Gebieten

bilden sich an Tankstellen und Bankautomaten lange Schlangen.

Dabei wird eine Videobotschaft veröffentlicht

von jenem Denis Puschilin.

Er ist einer der Chefs der von Russland unterstützten Rebellen.

Wir sollten alle Kräfte bündeln.

Ich fordere meine Landsleute, Reservisten auf,

sich bei Mobilmachungsämtern zu melden.

Ich habe den Erlass zur Mobilmachung unterzeichnet.

Zum Angriff auf einen Militärposten soll es gekommen sein

auf der ukrainisch kontrollierten Seite, an der Kontaktlinie.

Der Innenminister der Ukraine und eine Gruppe Journalisten

gerieten unter Beschuss.

Nachrichtenagenturen veröffentlichten diese Bilder.

Sie zeigen den Besuch des Politikers heute.

Wer geschossen hat, ist unklar.

Hier hält die ukrainische Armee Ausschau.

Ich habe mit den Soldaten gesprochen.

Der Feind hat keine Chance.

Zurück auf russischem Staatsgebiet.

Es gibt auffällig viele Militärfahrzeuge

sind an der Grenze zum Konfliktgebiet.

Beide Seiten haben sich heute erneut gegenseitig vorgeworfen,

gegen den Waffenstillstand verstoßen zu haben.

Von Russlands Präsident Putin und dem Staatschef von Belarus

gibt es diese Bilder.

Das Verteidigungsministerium verbreitet sie.

Die Politiker beobachten die gemeinsamen Übungen

der Armeen von Russland und Belarus.

Ein Knopfdruck, und die Rakete ist abgefeuert.

Mehrere atomwaffentaugliche Systeme hatte Russland heute getestet.

Der Ukraine-Russland-Konflikt ist das beherrschende Thema

auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

Heute erschien nun einer der direkt Betroffenen,

um seine Sicht darzulegen: der ukrainische Präsident Selenskyj.

Erstmals seit 30 Jahren ist kein russischer Vertreter beim Treffen,

um die Kreml-Sicht zu erklären.

Selenskyj hielt eine eindringliche Rede und forderte

mehr Hilfe gegen einen möglichen russischen Angriff.

Jannik Pentz und Eckhard Querner.

Letzte Vorbereitungen für den großen Auftritt.

Wolodymyr Selenskyj ist angespannt.

Der Präsident der Ukraine

geht gleich auf die große Bühne der Münchner Sicherheitskonferenz.

Er bekommt Standing Ovations.

Vor den Regierungschefs des Westens macht Selenskyj noch mal deutlich,

wie ernst die Bedrohung durch Russland ist.

Wir können uns nicht in den Sarg legen und warten,

dass die russischen Soldaten einfach einmarschieren.

Wir werden nicht den ersten Schritt tun.

Aber wir sind bereit, auf alles zu reagieren.

Selenskyj findet dramatische Worte und hat konkrete Forderungen.

Uns wird gesagt: die Tür zur NATO steht offen.

Aber bis jetzt gibt es keine Möglichkeit.

Seien Sie ehrlich:

Offene Türen sind gut, aber wir brauchen ehrliche Antworten.

Antworten verlangt Selenskyj darauf auch von Kanzler Scholz.

Schön, Sie wiederzusehen. Wir treffen uns ja dauernd.

Selenskyj wirbt für mehr deutsches Engagement.

5000 Helme liefern, reiche nicht - die Situation sei ernst.

Das weiß auch Scholz.

In Europa droht wieder ein Krieg.

Das Risiko ist alles andere als gebannt.

Themen wie Klimawandel oder die Pandemie fallen dagegen zurück,

dabei bedürfen sie dringend einer Antwort.

Für Selenskyj ist es ein langer Tag mit vielen Gesprächen.

Politisches Speeddating mitten in der Krise.

Der Westen macht ihm klar,

dass er geschlossen hinter der Ukraine stehe.

Ein deutliches Signal – auch in Richtung Moskau. |clear|||||

Die Lage im Ukraine-Russland-Konflikt:

Darüber sprach ich am Rande der Sicherheitskonferenz

mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Guten Abend, Herr Stoltenberg.

Guten Abend.

Die Warnungen vor einer militärischen Eskalation

sind an diesem Wochenende noch eindringlicher geworden.

US-Präsident Biden sagt,

Putin habe die Entscheidung zu einem Angriff bereits getroffen.

Sagen Sie das mit der gleichen Gewissheit?

Wir teilen die Einschätzung in der NATO.

Wir haben Zugriff auf die gleichen Erkenntnisse.

Wir wissen, dass das Risiko eines Angriffs sehr, sehr groß ist.

Aber wir sind uns ebenfalls einig, dass es noch nicht zu spät ist.

Russland kann deeskalieren und einen Schritt zurücktreten

und in den Dialog mit den NATO-Alliierten eintreten.

Beobachter befürchten, das russische Drehbuch stehe schon fest:

Etwa fingierte Angriffe in der Ostukraine unter falscher Flagge,

die dann der ukrainischen Seite zugeschrieben werden.

Diese sollten einen russischen Gegenschlag rechtfertigen.

Was sind Ihre Informationen?

Alle Zeichen deuten darauf hin,

dass Russland einen vollständigen Angriff auf die Ukraine plant.

Es werden keine Truppen abgezogen, wie Russland das angibt.

Es kommen neue hinzu.

Die Anzeichen sind auch, dass Russland sich vorbereitet,

einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine zu schaffen.

Wir sehen immer mehr Verletzungen des Waffenstillstands.

Wir haben die falsche Anschuldigung eines Genozids im Donbass

und die Evakuierung der Bevölkerung.

All das sind sehr beunruhigende Anzeichen.

Russland hat immer noch die Möglichkeit, den Kurs zu ändern.

Sie können mit den NATO-Alliierten im politischen Dialog sprechen.

Was macht Ihnen Hoffnung, dass das passiert?

Die klare Botschaft aller NATO-Alliierten:

Es würde sehr große Kosten für Russland bedeuten,

wenn sie militärische Gewalt gegen die Ukraine einsetzen.

Wir haben schriftliche Vorschläge der NATO und der Vereinigten Staaten

zur Rüstungskontrolle, zu Verhandlungen und Transparenz.

Wir sind bereit, den russischen Sorgen zuzuhören

und zu versuchen, eine Lösung zu finden, die allen hilft.

Eine nachprüfbare Waffenkontrolle ist für beide Seiten wichtig.

Wir wollen Russland dazu bringen, den Kurs zu ändern

und eine politische Lösung finden.

Präsident Selenskyj hat heute in seiner Rede in München gesagt:

Niemand solle denken, dass die Ukraine

ein permanenter Puffer zwischen dem Westen und Russland bleibe.

Er forderte mehr Ehrlichkeit, ob wirklich alle Mitglieder

für einen NATO-Beitritt der Ukraine wären.

Wären die das?

Die Hauptbotschaft an Präsident Selenskyj ist:

Die NATO unterstützt die Ukraine.

Wir helfen, die Verteidigungsfähigkeit zu stärken,

wir bieten Ausbildung und Aufrüstung.

Wir helfen, zur euro-atlantischen Integration zu finden.

Auch zur NATO-Mitgliedschaft.

Es ist die Entscheidung von 30 Alliierten.

Die Russen haben kein Veto und kein Recht zu entscheiden,

was die NATO darf und nicht darf.

Jede Nation kann für sich den eigenen Weg wählen.

Die Ukraine hat das Recht, den Wunsch zu haben -

und die Alliierten haben das Recht, zu entscheiden.

Wäre es nicht ehrlicher zu sagen:

"Die Ukraine in der NATO ist zu heikel, das wird's nicht geben."

Dann müsste sich die Ukraine keine falschen Hoffnungen machen.

Wir haben mehrfach deutlich gesagt:

Wir helfen bei Reformen,

wir helfen das die Ukraine hin zur Mitgliedschaft kommen kann.

Wir haben nie gesagt, dass es eine Zeitlinie gibt.

Man sollte sich auf Reformen konzentrieren,

die Sicherheitsinstitutionen modernisieren.

Auch andere Länder in Europa

sind in einer Position auf dem Weg zu Mitgliedschaft.

Wir haben noch keine endgültige Entscheidung getroffen.

Es geht darum,

dass die NATO und souveräne Staaten ihre Beziehungen klären.

Das gibt Russlands keinerlei Vorwand, mit Gewalt zu drohen.

Es geht nicht um die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine.

Es ist die Frage, ob wir akzeptieren,

dass eine Großmacht versucht, einem Land zu diktieren, was es tun kann.

Mit Gewalt.

Das ist inakzeptabel.

Der große Dorn im Auge von Präsident Putin ist die NATO-Osterweiterung.

Es gab zwar keine völkerrechtlich bindende Vereinbarung mit dem Kreml,

dass es die nicht geben würde.

Aber nun tauchen Zitate und Dokumente auf,

die belegen, dass das nach dem Mauerfall Haltung des Westens war.

Hat Putin dann nicht recht, dass die NATO ihr Wort gebrochen hat?

Nein.

Die NATO trifft Entscheidungen gemeinsam mit 30 Alliierten.

Es gibt keine Entscheidung, in der die Mitglieder vereinbart haben,

aufzugeben, was im Gründungsvertrag der NATO steht.

Dort steht, dass europäische Länder Mitglied der NATO werden können.

Das steht nicht nur dort.

Sondern in vielen internationalen Dokumenten,

die die Sicherheitsordnung in Europa definieren:

Etwa die Schlussakte von Helsinki oder das Pariser Abkommen von 1990

und viele andere Abkommen.

Dort wird von allen NATO-Alliierten und auch von Russland geschrieben,

dass jedes Land ein Recht hat, den eigenen Weg zu bestimmen.

Es geht nicht um irgendwelche Hinterzimmergeschäfte,

bei denen es darum geht, diese ganzen Dokumente zu brechen.

Das ist einfach nicht korrekt.

Das wäre konträr zum Weg, wie in der NATO Entscheidung getroffen werden.

Jens Stoltenberg, danke für das Gespräch.

Vielen Dank auch Ihnen.

In NRW kämpfen am 15. Mai

zwei Kandidaten um das Ministerpräsidenten-Amt.

Beide erhielten heute großen Rückhalt aus eigenen Reihen.

Mehr dazu in weiteren Nachrichten mit Susanne Daubner.

Drei Monate vor der Wahl in NRW

haben CDU und SPD ihre Spitzenkandidaten gekürt.

Die CDU wählte Ministerpräsident Wüst in Essen mit 99,1 % der Stimmen

auf Platz eins der Landesliste.

Fast ebenso klar war das Ergebnis für SPD-Spitzenkandidat Kutschaty.

Er kam bei einem digitalen Parteitag auf 98,3 %.

Zwei Jahre nach dem Anschlag in Hanau gedachten Innenministerin Faeser,

Hessens Ministerpräsident Bouffier und Hinterbliebene der Opfer.

Faeser sagte,

der Staat schulde den Familien eine lückenlose Aufarbeitung.

Sie kündigte entschiedenen Kampf gegen Rechtsextremismus an.

Am 19. Februar 2020 ermordete ein Mann (43)

neun Menschen aus rassistischen Motiven.

Danach tötete er seine Mutter und sich selbst.

Nach wochenlangen Truckerprotesten in Kanadas Hauptstadt Ottawa

hat die Polizei die Straße vorm Parlament geräumt.

Mindestens 47 Demonstrierende wurden festgenommen.

38 an der Blockade beteiligte Lkw seien abgeschleppt worden.

Die Proteste entzündeten sich Ende Januar

an der Impfpflicht bei Grenzübertritten.

Inzwischen richten sie sich gegen alle Corona-Regeln.

Zum Sport heißt in diesen Tagen ja in erster Linie:

Zu den Olympischen Winterspielen in Peking.

Da war heute der vorletzte Wettkampftag.

Und dieser eine schöne Satz fiel:

Der schönste Satz, würde ich sagen.

Der lautet: Gold für Deutschland!

Bei den Bobfahrern haben wir den oft gehört.

Bobfahren ist gefühlt, wenn am Ende Deutschland oben steht.

Heute war es anders, denn es waren neue Namen.

Gold im Zweierbob der Frauen

geht an Laura Nolte und Anschieberin Deborah Levi.

Bei ihren ersten Spielen gleich der schönste Satz

und der magische Moment.

So jung und trotzdem so souverän hat noch kein Frauenpaar gewonnen. No female couple has ever won so young and yet so confidently.

Und nicht so überschwänglich wie Laura Nolte und Deborah Levi. And not as effusive as Laura Nolte and Deborah Levi.

Ich fühle mich, als wäre betrunken.

Ich habe keine Ahnung, was da gerade abgeht.

Aber ja - schon noch Party, morgen mit den Männern zusammen.

Unglaublich ist, dass die Siegerinnen den Sieg lange nicht glauben können:

Vom ersten Meter an waren sie auf Erfolgskurs,

führten vor dem Finale mit acht Zehnteln.

Selbst das kleine Stück verquer kurz vorm Ziel

hielt ihre Schussfahrt nicht auf:

Geradewegs ins Glück und in die Herzen ihrer Lieben.

Im Wohnzimmer von Familie Nolte in Unna.

Habe ich echt wenig Fehler gemacht.

Das Material läuft krass gut.

Das Betreuerteam ist enorm wichtig.

Enorm gut, deswegen gibt's einen Extra-Push.

So ausgelassen die Anfang 20-Jährigen,

so erleichtert die Erfahrene Mariama Jamanka.

Die Olympiasiegerin von 2018

schlitterte danach bei zwei WM an den Medaillen vorbei.

Im Monobob fuhr sie letzte Woche schlecht.

Der Silberplatz ist für sie Gold wert.

Auch für Alexandra Burghardt.

Die Deutsche Sprintmeisterin

krönt ihren Drei-Monats-Crashkurs zur Bob-Anschieberin.

Ich hätte nicht sagen können, wie es ausgeht.

Ich bin froh, dass wir das durchgezogen haben.

Wir haben uns diese Medaille erarbeitet und verdient.

Die dritte deutsche Crew mit Kim Kalicki und Lisa Buckwitz

fährt auf Platz vier, kommt zu spät in Fahrt.

Ganz anders als die Siegerinnen.

Dass im Eiskanal morgen die Medaillen noch mal klappern,

die Chance ist sehr groß.

Zur Halbzeit im Vierer liegt Francesco Friedrichs Team

ganz knapp in Führung - auf Platz 2 Johannes Lochner.

Dem war im Durchgang eins sogar ein Bahnrekord gelungen.

Im Zweiten setzte sich Francesco Friedrich durch

und brachte sich auf die Pole zur nächsten Goldmedaille.

Christoph Hafer auf Platz 4 hat Chancen aufs Treppchen.

Die Entscheidung fällt morgen.

Acht Stunden nach dem Bobfinale morgen steigt die Schlussfeier.

Da hat Thorsten Margis, der Anschieber von Francesco Friedrich,

die Ehre, die deutsche Fahne zu schwenken.

Eine Entscheidung mit Symbolkraft, findet auch Margis:

Für die Anschieber und Anschieberinnen

ist das 'ne super Sache.

Die sind immer irgendwo im Hintertreffen.

Manchmal erwähnen die Medien die Namen nicht.

Jetzt berufen zu werden, die Fahne zu tragen, ist Wahnsinn.

Was haben die Region um Peking und Norddeutschland gemein?

Starke Winde.

Am Olympiaberg, im Naturschutzgebiet, machten widrige Bedingungen

einen fairen und sicheren alpinen Teamwettbewerb unmöglich.

Vorverlegt, mehrmals nach hinten verschoben,

dann für heute abgesagt:

Nächster Versuch heute Nacht um zwei.

Die Begeisterung der Teams geht gegen null.

Viele müssen umplanen,

weil sie schon morgen nach Hause reisen wollten.

Widrige Bedingungen auf der Skipiste.

Konstante Bedingungen gibt es in der Eishalle:

Das nennt man Vorteil.

Nicht immer konstante Leistungen? Das nennt man Eiskunstlaufen.

Heute gab's das Finale im Paarlauf - da sind Tränen geflossen.

Zu Tränen gerührt, auch ohne Medaille:

Das japanische Eispaar Riku Miura und Ryuichi Kihara Japanese ice pair Riku Miura and Ryuichi Kihara

hatte alles gegeben, eine tolle Kür gezeigt - und wurden Siebte.

Liebe zum Sport.

Beim deutschen Paar Tränen der Enttäuschung.

Minerva Hase und Nolan Seegert:

Zu viele Fehler in der Kür, zu viele Stürze.

Aber auch alles gegeben - am Ende Rang 16.

Goldtränen beim Gastgeber.

Hauchdünn gewann die chinesische Paarung Wenjing Sui und Cong Han

dank einer starken Kür.

Silber und Bronze holte sich Russland.

Wie viele Tränen Claudia Pechstein in ihrer Karriere verdrückt hat,

da hat keiner mitgezählt.

Die Polizeihauptmeisterin ist Wiederholungstäterin. The police officer is a repeat offender.

Achtmal war die Eisschnellläuferin bei Olympia.

Ob Peking ihre letzten waren, ließ sie nach dem Rennen offen.

Drei Tage vorm 50. Geburtstag

verabschiedete sie sich mit einer Bauchlandung.

Einer gewollten. one wanted.

Erst mal runterkommen.

Claudia Pechstein hat es wieder getan:

Die dritte von hinten, die Schenkel brennen, sie tankt Kraft.

Einmal gibt sie Vollgas:

Claudia Pechstein gewinnt einen Sprint beim Massenstart.

Die Älteste auf der Runde mit fast 50 Jahren.

Ihr erstes Mal Olympia vor 30 Jahren, mit 19.

Pechstein gewinnt Bronze, hier in grüner Trainingsjacke.

In Peking wird Claudia Pechstein Neunte.

Der Olympiasieg geht an Irene Schouten (Niederlande),

die genau 20 Jahre jünger ist.

Ob nun Schluss ist mit Olympia, lässt Pechstein offen.

Und wir sind offen für anderen Sport als Olympia

und switchen zur Fußball-Bundesliga.

Da läuft der 23. Spieltag,

und der stand im Zeichen des Abstiegskampfs.

Der FC Augsburg wollte sich von dem eigentlich etwas befreien.

Zu Gast war der SC Freiburg.

Gegen den hatte der FCA zu Hause noch nie verloren.

Bis heute.

Das 1:2 gegen Freiburg ein Tiefschlag für Augsburg im Abstiegskampf.

Einfach scheiße.

Wir wollen die Zuschauer mitnehmen

und bekommen in der dritten Minute ein Gegentor.

Aber passiert.

Der frühe Rückstand durch Petersen erwischt den FCA eiskalt.

Freiburgs Edeljoker heute erstmals in der Startelf.

Perfekt bedient.

Augsburg hatte ja gesagt,

dass sie unsere linke Seite im Griff haben wollen.

Daher wussten wir,

dass wir über rechts mehr Gefahrenpotenzial entwickeln können.

Wir haben's sofort geschafft - Matchplan aufgegangen.

Der Matchplan des FCA geht nur einmal auf.

Gregoritsch bringt das Team nach einer Viertelstunde zurück ins Spiel.

Sein sechstes Saisontor reicht nicht.

Augsburg ist zu ungefährlich und macht hinten den Fehler.

Schlotterbeck staubt noch in der ersten Hälfte ab

zum verdienten Auswärtssieg.

Wir stehen da mit null Punkten und sind enttäuscht.

Wir haben die Tore zu billig kassiert.

Augsburg zittert mehr und mehr um den Klassenerhalt.

Das tut nicht nur der FC Augsburg, sondern auch der VfB Stuttgart.

Das ist nicht überraschend,

die Schwaben haben seit acht Spielen nicht mehr gewonnen.

Heute gegen Bochum waren sie nah dran an einem Sieg.

Und dann kam noch die letzte Spielminute dazwischen.

Wenn ein Moment die Seele eines Vereins zu Boden reißt.

Bitter, ein Scheißgegentor. Bitter, a shitty goal.

Aber nächste Woche geht's weiter.

Eine Minute vor Spielende - Stuttgarts Mavropanos foult Polter.

Den Elfmeter verwandelt Löwen zum ganz späten 1:1.

Beim Anlauf wusste ich immer noch nicht, wo ich hinschieße.

Hab mich dann für rechts entschieden - ist gutgegangen.

Das Spiel entwickelt erst nach der Pause Schwung.

Stuttgart ist die bessere Mannschaft.

Nach 55 Minuten scheitert Marmoush an Bochums Riemann.

Die folgende Ecke von Führich bringt die Stuttgarter Führung.

Mangalas Kopfball fälscht Bella-Kotchap ins eigene Tor ab: Mangala's header deflects Bella-Kotchap into his own goal:

Brustlöser für die seit Mitte Dezember sieglosen Schwaben.

Danach vergibt Stuttgart einige Chancen.

Die größte: Mangala nach 76 Minuten.

So fühlt sich das 1:1 für Bochum wie ein Sieg an.

Für die abstiegsbedrohten Stuttgarter wie eine Niederlage.

Das ganze Ausmaß an Verwüstung, das Orkantief Zeynep anrichtete,

ließ sich erst richtig bei Tageslicht begutachten.

Als habe die Natur einen Wutanfall gehabt.

Mit extremen Orkanböen und Geschwindigkeiten von 170 km/h

fegte Zeynep über Land.

Tobias Gellert.

In den letzten 24 Stunden rücken Feuerwehren und THW

allein in Schleswig-Holstein zu über 3000 Einsätzen aus.

Wie hier in Kiel sind Bäume

in vielen Regionen auf Häuser, Straßen, Autos gestürzt.

Ein dumpfer Schlag.

Und dann diese Geräusche von den Ästen,

die an den Wänden runtergingen. that went down the walls.

Die runterkratzten, so hat sich das angehört.

In Bremen knickt ein 55-Meter-Kran ein.

Richtet erheblichen Schaden an einem Bürogebäude an.

Auf Wangerooge spült die Sturmflut fast 90 Prozent des Strandes weg.

Und auch auf Sylt sind Hunderttausende Kubikmeter Sand weg.

Teils war der erst 2021 aufgespült worden.

Ohne die Sandaufspülungen wären wir ganz nah dran am Roten Kliff. Without the sand replenishment we would be very close to the Red Cliff.

Wir hätten vielleicht Abbrüche,

die wir nicht wiederherstellen können.

Am höchsten läuft die Sturmflut in der Nacht in Hamburg auf.

3,75 Meter über dem Mittleren Hochwasser.

Auch Teile der HafenCity stehen unter Wasser.

Die Feuerwehr rettet zwei Menschen aus ihrem im Wasser treibendem Auto.

Ich dachte, ich fahre in eine tiefe Pfütze.

Als ich gemerkt hab, wie tief die war, war es zu spät.

Da ging der Motor aus und wir schwammen in der Gegend rum.

In NRW kommen zwei Autofahrer durch den Sturm ums Leben.

In Niedersachsen will ein Mann sein Dach absichern,

bricht ein und stirbt.

Auf der Fehmarnsundbrücke reißt der Orkan zwei Lkw um.

Einer der Fahrer wird verletzt.

Fast sieben Stunden lang ist die Verbindung zum Festland gesperrt.

Wir hatten auf der Brücke sicher Böen um 150 km/h.

Es bestand Lebensgefahr für unsere Kameraden.

Wir mussten im Windschutz arbeiten,

um die Einsätze vernünftig abzuarbeiten.

Orkan Zeynep war am Ende nicht so schlimm wie befürchtet.

Wohl auch, weil Helfer, Behörden und die Menschen in den Sturmregionen

vorbereitet waren.

Vorbereitet sollten wir bleiben, das stürmische Wetter bleibt.

Karsten Schwanke, wie sind die Aussichten?

Wenn wir uns morgen hier wiedersehen,

dann legt schon der nächste Sturm los.

Im Westen Deutschlands gibt es jetzt auch schon wieder Sturmböen.

Wir sehen hier im Westen die Pfeile.

Das Niveau ist aber niedriger als zuletzt.

In den nächsten 24 Stunden nimmt die Geschwindigkeit zu.

Das ist der Stand von Montag 3 Uhr.

An einer Kaltfront gibt es Schauer und Gewitter

und schwere Sturm- und Orkanböen.

Das Wetter morgen ist schnell erzählt.

Viele Wolken und es wird nass.

Der Regen fällt später auch in der Osthälfte.

Im Westen nimmt der Wind Fahrt auf.

Der Montag bringt Aprilwetter und Sturmböen.

Am Dienstag endlich Beruhigung.

Das waren die tagesthemen.

Um Krieg und den Traum vom Frieden geht es im Wort zum Sonntag.

Wir sind morgen wieder für Sie da.

Tschüss und Bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2022