Wie Computer deine innere Stimme hören
Wir kennen ja alle die Sprachassistenten von zum Beispiel Amazon, Google oder Apple.
Über Sprachbefehle technische Geräte zu steuern ist schon ziemlich praktisch, aber
wäre es nicht noch besser, wenn man die Befehle einfach nur denken müsste?
Ich habe euer großes Interesse am Thema künstliche Intelligenz, Zukunftsszenarien und im speziellen
das Thema Gedanken lesen auf jeden Fall zur Kenntnis genommen und dementsprechend möchte
ich euch von einer neuen Entwicklung erzählen, die unsere innere Stimme lesen und damit entsprechend
Befehle ausführen kann.
Mit einem Gerät welches am MIT entwickelt wurde ist dies nämlich nun möglich.
Es nennt sich AlterEgo und kann mit dem Träger kommunizieren ohne dass der Nutzer die Befehle
aussprechen muss und auch ohne dass Kopfhörer direkt im Ohr getragen werden müssen.
Zum Auslesen der Gedanken liest das Gerät nicht die neuronale Aktivität im Gehirn,
sondern misst die neuromuskulären Signale, die der Mensch unbewusst an die Gesichtsmuskulatur
sendet.
Man nutzt also das Phänomen, dass der Mensch diese unbewussten Signale sendet auch wenn
er nur mit seiner inneren Stimme an das entsprechende Wort denkt.
Diese innere Stimme wird auch als Subvokalisation bezeichnet.
Zum geräuschlosen Hören wird ein Knocheninduktions-Kopfhörer verwendet.
Niemand außer dem Benutzer hört was das Gerät einem mitteilt.
Hier im Video, welches direkt auf dem Youtubechannel des MIT zu finden ist, sieht man einige Anwendungsbeispiele.
Das Steuern des Smart TVs oder die Ansage der aktuellen Uhrzeit.
Auch für das Zusammenrechnen der Preise beim Einkaufen kann es genutzt werden oder sogar
als Hilfe bei Spielen wie Schach oder Go, was man wohl eher als Schummeln bezeichnen
müsste.
Es konnte unter gewissen Bedingungen eine Genauigkeit beim Auslesen von etwa 92% erzielt
werden
Gerade das letzte Beispiel, nämlich allein über die Gedanken einen Computer für komplexe
Berechnungen zur Hilfe zu nehmen, macht ganz deutlich wohin die Entwicklung geht, die Verschmelzung
von Mensch und Maschine.
Das Ausnutzen der Vorteile von biologischer Intelligenz und biologischem Körper in Verbindung
mit künstlicher Intelligenz.
Im Video wird als Ziel ein zweites Selbst genannt, ein digitales Selbst künstlicher
Intelligenz mit Zugriff auf das Internet und allen Vorteilen von Computern gegenüber Menschen.
Natürlich sieht das Gerät noch etwas plump aus und im Alltag würde das wohl keiner wirklich
gerne tragen wollen.
Daran wird natürlich gearbeitet und auch daran ein mehr Nutzerunabhängiges Gerät
zu entwickeln, welches trotzdem personalisiert werden kann.
Wenn ihr genaueres über die Methodik, die Anzahl der Teilnehmer an den Testläufen und
über die Unterschiede zu bisherigen Geräten erfahren wollt, dann findet ihr den Link zum
wissenschaftlichen Dokument in der Beschreibung.
Lg3rm g nannte in den Kommentaren genau das Problem, welches sich momentan hauptsächlich
stellt: Die Individualität des Gehirns.
In meinem Video über das menschliche Gehirn könnt ihr dazu noch mehr erfahren.
Die Herausforderung die sich stellt ist tatsächlich, dass Gehirne zwar ähnlich, aber nie absolut
identisch funktionieren und ob man auf absehbare Zeit eine generelle Lösung dafür findet
ist eher unwahrscheinlich.
Was vielleicht eine Möglichkeit sein könnte ist das durch nur einige kleine Kalibrierungsgedanken
ein Interpretationsmuster erstellt werden kann, welches spezifisch auf den Nutzer angepasst
ist.
Mit anderen Geräten wird das momentan auch so gemacht, allerdings noch mit sehr begrenztem
Funktionsumfang.
In meinem letzten Video zu KI ging es um die Visualisierung von Bildern an die ein Mensch
denkt oder die er gerade sieht.
Dort habe ich euch gefragt, ob ihr denkt, dass allumfassendes Gedankenlesen jemals möglich
sein wird.
Über 60% von euch sagten dabei ja und nur knapp 12% waren davon nicht überzeugt.
Schnik Schnak schrieb außerdem: „Da kann man fast sagen Telekinese wird Wirklichkeit
im übertragenen Sinne.“
Ja, absolut.
Allein Kraft der Gedanken können Geräte gesteuert werden.
Viele von euch blickten sehr kritisch auf diese Entwicklung.
(Kommentare Elena, Flight Time, Waschkow) Bei dem AlterEgo System muss man dazu sagen,
dass die Entwickler ganz bewusst eben nicht direkt die Gehirnströme auslesen wollen,
um keinen Zugriff auf private Gedanken zu haben.
Die innere Stimme kann dann genutzt werden, wenn der Nutzer es will und damit hat er die
Möglichkeit mit dem Gerät nur dann zu kommunizieren, wenn er es möchte.
Natürlich interessiert mich weiterhin eure Meinung zu dieser Thematik, also schreibt
mir das sehr gerne in die Kommentare.
Beantwortet mir außerdem gerne bei der Umfrage, ob ihr AlterEgo kaufen würdet, wenn das Design
passend für den Alltag wäre.
Und aktiviert unbedingt die Glocke, damit ihr benachrichtigt werdet, wenn ein neues
Video online ist, denn in der Abobox wird ja nicht mehr alles angezeigt.
Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit und seid achtsam.