Selbstständig als Fotograf: Vom Burnout zum eigenen Business | Lohnt sich das?
Die Leute haben immer das Gefühl von Youtube kann man Leben, wenn man mal 50 oder 100.000
Follower hat. das ist nicht so. Da kommt überraschend wenig Geld rein.
Mein Name ist Stephan Wiesner. Ich bin Fotograf, Buchautor, Youtuber, Influencer, Familienvater
und komme aus Zelle in Niedersachsen.
So können wir bitte mal das Licht ausmachen?
Wir sind hier im Pfälzer Wald. und der Plan ist, dass wir heute Nacht die Milchstraße
fotografieren und dann auch den Sonnenaufgang fotografieren. Das Wetter könnte passen.
Es wird knapp. Von wann bis wann ist Milchstraße?
Ja. Ähm. Sag mal schnell. Zentrum sieht man zwischen drei und vier ganz gut. Ok. Wir müssen
also halb drei fast da sein, dass wir aufbauen. Ganz in Ruhe. Wann aufstehen? Dass wir keinen
Stress haben. Ja wir laufen 45 Minuten. Wir fahren eine viertel Stunde nur. Also eine
Stunde vorher. Also hier Abfahrt um 01:30 Uhr. Eine kurze Nacht. Na, egal.
Ich verdiene Geld über Youtube. Wenn du ein Youtube-Video guckst. Und am Anfang kommt
Werbung. Größenordnung für 100.000 Aufrufe 100 Doller. Und 100.000 Aufrufe muss man erstmal
voll kriegen. Dann habe ich natürlich Einnahmen über Amazon Affiliate. Das nächste ist tatsächlich
Kooperationen. Dass eine Firma mich dafür bezahlt, dass ich ein irgendetwas mache. Das
können auch Auftragsarbeiten sein im Sinne von ich erstelle ein Video oder ein Foto.
Das ist glaube ich auch fokussiert. Das sieht gut aus.
Oder es kann aber auch sein, dass ich Video über ein bestimmtes Produkt mache und dann
kriege ich Geld dafür. Das sind so die Haupteinnahmequellen. Plus das Magazin halt.
Zielfoto. Wir bringen zwei Arten raus. Reisethemen, wie zum Beispiel Fotografieren in den Alpen.
Und Sachtemen, wie zum Beispiel Fotografieren in der Nacht. 'Das heißt zwei pro Jahr planen
wir. Das planen wir auch im voraus. So dass ich auch einen Vorlauf habe, um halt eben
Ideen zu sammeln. Und wenn ich eine Reise plane. So wie jetzt zum Beispiel in der Pfalz.
Wir machen ein Magazin Fotografieren in der Pfalz. Dann komme ich mehrfach hierher. Dann
spreche ich mit lokalen Fotografen. Und frage wo sind denn hier die schönen Orte? Wo muss
ich denn hier fotografieren. Ich recherchiere sehr, sehr viel.
Letzter Stand Wetter ist halt. Es sagt halt wieder ein bisschen Wolken. Vorher hat er
keine Wolken gehabt. Wir müssen es halt einfach machen. Wir müssen es probieren.Wir müssen
hoffen, dass die Wolken hinter uns sind halt.
Wir treffen gleich den Mathias Koch. Der ist ein Instagrammer so ein bisschen und der ist
ein Local vor allem. Der kennt den Ort gut. Der bringt usn sicher da hoch, hoffe ich.
Idealerweise haben wir heute Nacht keine Wolken und dann zieht im Morgengrauen so ein paar
kleine Wolken auf.
Willst du fahren?
Guten Morgen. Morgen. Hi Mathias. Jetzt ist es zwei Uhr genau. Wir laufen 40 Minuten.
Alles gut. Genau richtig. Ok Auf geht's.
Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert. Und habe dann 15 Jahre als IT-Berater in der Schweiz
gearbeitet. Ein sehr, sehr anstrengender Job. Auch mit sehr viel Verantwortung. Und auch
immer ein bisschen zwischen den Stühlen. Nur noch Arbeit gehabt irgendwie. Und da war
ich tatsächlich mit einem Fuß im Burnout. Das habe ich auch körperlich gemerkt. Und
hab dann die Reißleine gezogen. Und hab gesagt irgendetwas muss passieren. Ich muss mein
Leben wieder finden. Kann nicht nur die nächsten 30 Jahre arbeiten bis ich umkippe. und dann
habe ich beschlossen, dass ich tatsächlich Fotografiere lerne. Und auch gesagt, dass
ist jetzt ein Projekt. Das war auch tatsächlich so, dass ich dann zu einem Fulltimejob als
Informatiker, als Berater mit viel Reisetätigkeit Zusätzlich die ganzen Abenden halt mit Fotografie
mich beschäftigt habe. Und jetzt mache ich das tatsächlich beruflich. Jetzt habe ich
mir meinen Lebenstraum erfüllt. Und dass ich davon auch Leben kann ist eine Notwendigkeit.
Und natürlich mehr ist besser, keine Frage. Aber ich mache das nicht primär wegen dem
Geld. Dann wäre ich in der Informatik geblieben. Dann würde ich jetzt eine IT-Abteilung irgendwo
in Zürich führen.
Das wird so gut, das wird so gut. So das haben wir. Sehr gut. Mathias! Sebastian! Können
wir die Lampen ausmachen?Dann sehen wir die berühmten eine Million Sterne, ne.
Wir haben tatsächlich mal überschlagen was wir im Studio stehen haben. Wirklich alles.
Blitze, Videokameras, Fotokameras und so weiter. Wir haben das alles zusammen gerechnet. ich
habe einen gebrauchten Passat, der ist mehr wert.
Man sieht mich häufig mit den neusten Kameras. Und das sind meistens Leihgeräte, die ich
für zwei, drei Wochen habe und dann zurück schicke.
So können wir einmal Licht ausmachen?
Ich finde es geil.
Ich finde es auch gut.
Dann machen wir doch das.
Und dann Blitz. Oder Blitz und Lampe können wir beides machen. Gleicher Aufbau.
Ich würde es ein bisschen anstrahlen. Ich weiß nicht ob man von unten den Geierstein
noch haben.
Genau wir müssen einmal gucken, ob der Blitz bis da hinten hinreicht. Wahrscheinlich nicht.
Un dann müssen wir mit der Lampe einmal. Einmal ganz, ganz kurz wift.. Einmal so wift.
Dann hätten wir. ich will das in Kamera hinkriegen. Kein Photoshop. Im Moment sieht es sehr gut
aus, ja. Das könnte was werden. Ich geb dem gerne noch ein paar Minuten, dass
die Milchstraße noch ein bissl mehr reinwandert. Die wird jetzt mit jedem Shot schöner.
Und wenn die noch einen Tick reinkommt. Dann geht das auf Instagram. Dann wird das ein
guter Shot, ja.
Jetzt machen wir uns ein Käffchen. Wir haben einen Gaskocher dabei und machen uns ein Käffchen.
Und warten bis die Sonne halt kommt. Wir haben jetzt 4:30. Der Sonnenaufgang ist um 6:30.
In zwei Stunden. Ich sag mal so, eine halbe Stunde vorher fangen wir auf jeden Fall an
zu fotografieren. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir ein ganz bisschen Nebel hier
kriegen. Weil es relativ hohe Luftfeuchtigkeit hat. Dadurch wird es noch mal kühler. Das
ist schlecht für uns, aber gut bei dem würde sich Nebel bilden. Aber sieht nicht sehr gut
aus. Es hat auch gar keine Wolke. Das heißt wir haben wahrscheinlich keinen Knallbunten
Sonnenaufgang. dafür bräuchten wir ein paar Wolken.
Das hat sich aber sehr gelohnt muss ich sagen. Ich habe in der Informatik ganz viele Nächte
im Hotel verbracht. Und ich kann mich an keine einzige erinnern. 100 Nächte und ich weiß
keine mehr davon. Und ich weiß jede einzelne Nacht wo ich draußen war und Sterne fotografiert
habe. Weil es immer superschön ist. Unabhängig vom Foto. Das Foto ist ja nur ein Vorwand
den hintern vom Sofa zu kriegen und hierher zu kommen.
Ich werde dafür tatsächlich bezahlt.
Das ist dann immer man sitzt dann da und wenn man dann auch noch alleine ist hat man dann
Angst natürlich. Und wartet und denkt wann wird es denn endlich hell? Die ersten Lichtstrahlen
sind dann so eine Erlösung. Es wird plötzlich warm. Es ist hell. Und man hat keine Angst
und friert nicht mehr. Weil Angst haben und frieren ist irgendwie immer doof.
Sonnenaufgang ist in 30 Minuten und jetzt warten wir so ein bisschen, dass die Wolken
hoffentlich noch so ein bisschen explodieren.
Und spätestens in 30 Minuten dann eben wenn die ersten Strahlen kommen.
Ja jetzt wird es. Jetzt wird es richtig schön nach mal. So wir haben es.
Ja klar es wäre schöner, wenn wir ein bisschen mehr Wolken gehabt hätten. Und ein bisschen
mehr Nebel gehabt hätten. Das wünscht man sich immer. Aber es ist super schön. Es ist
supergut. Es ist superschön.
Du fragst mich jetzt gerade möchtest du hier sein oder in Zürich im Großraumbüro sitzen.
Lass mich ganz kurz nachdenken. Sonnenaufgang. Großraumbüro. Sonnenaufgang. Großraumbüro.
Wir haben die Milchstraße gesehen. Wir haben einen ganz tollen Sonnenaufgang gehabt. Ja
und es ist noch nicht mal sieben Uhr. Klar lohnt sich das.
So dass war es. Wir gehen jetzt frühstücken. Und legen uns ins Bett. Ich hoffe das war
interessant zu sehen wie das so abläuft. Als Landschaftsfotograf draußen und in der
Natur. Wenn du von anderen Berufen wissen möchtest wie, was man verdient und ob sich
das lohnt, dann kannst du hier und hier klicken und dort weitere Folgen sehen. Ich wünsche
uns ganz viel Spaß bei deinen weitern Aktionen bis dahin: Tschüß.