Wieso Unge $12'419.28 PRO VIDEO verdient | 296k
Hallo Leute!
Jeder von euch kennt wahrscheinlich Ungespielt, oder Simon Wiefels wie er bürgerlich heisst.
Simon ist 29 Jahre alt und betreibt mehrere Kanäle auf YouTube - die grössten Kanäle
die von Simon betrieben werden sind der Hauptkanal Ungespielt sowie Hochformat.
Aber er besitzt auch unzählige teils inaktive Kanäle, beispielsweise den Kanal Unge, Ungefilmt,
Schleh, Neugelebt, Unschwer sowie Unproblematisch.
Sein Hauptkanal Ungespielt wurde im Juli 2012 erstellt und die insgesamt über 3000 Videos
die sich auf diesem Kanal befinden, erzielten bis jetzt über 1.26 Milliarden Aufrufe.
Natürlich ist hier anzumerken, dass es - wenn es um das Finanzielle geht - noch deutlich
erfolgreichere YouTuber in der Deutschen YouTube-Szene gibt.
Wusstest du, dass zum Beispiel der deutsche Kinder Spielzeug Kanal bei 558 Videos über
7.5 Millionen Abonnenten und sage und schreibe 2,724 Milliarden Videoaufrufe aufweist?
Doch wie sieht die finanzielle Situation bei Ungespielt aus?
Wie verdienen YouTuber auf YouTube Geld und vor allem, wie ethisch vertretbar sind solche
Summen?
Wie du bereits im Videotitel lesen konntest, verdient Simon 12'419 Euro und 28 Cent pro
Video.
Diese Zahl ist natürlich stark aus dem Kontext gerissen und gilt es streng zu hinterfragen
- denn die Zahl beläuft sich auf ein virales Video welches 1.707 Millionen mal aufgerufen
wurde.
Auf der anderen Seite muss aber auch erwähnt werden, dass diese Summe bereits nur nach
etwas mehr als sieben Tagen erreicht wurde.
Ebenfalls werden - laut Simon's Aussage - pro Tag zwei Videos hochgeladen - den damit
umgesetzten Betrag kannst du dir also selber ausmalen.
Bei YouTube gibt es aber mehrere Möglichkeiten Geld zu verdienen.
Auf der einen Seite bilden die von YouTube ausgestrahlten Werbeanzeigen einen signifikanten
Teil der Einnahmen.
Ebenfalls tragen die Spendeneinnahmen über YouTube-Livestreams sowie die Mitgliedschaftsabonnements
eines Kanales aktiv zum finanziellen Verdienst des YouTubers bei.
Hier gilt es aber wieder anzumerken, dass deutlich grössere Einnahmen über Angebote
generiert werden können, die nicht über YouTube AdSense abgewickelt werden.
Ein YouTuber kann beispielsweise durch Petreon, dem Verkauf von Kanalartikeln, gewinnbeteiligende
Links über Amazon oder Produktplatzierungen in Videos, weitere finanzielle Einnahmensströme
aufbauen.
Du siehst: diese Art von Einnahmen - also Einnahmen, die extern und nicht durch YouTube
ausgezahlt werden - sind vor allem bei gegenstandsbezogenen Kanälen wie beispielsweise Beauty-Kanälen,
aber auch bei Review- oder Unboxing-Kanälen deutlich höher als die über YouTube generierten
Werbeeinnahmen.
So lässt sich herleiten, dass Kanäle wie BibisBeautyPalace höchstwahrscheinlich ein
Vielfaches von den Einnahmen Ungespielts umsetzen.
Aber der grösste Profiteur des Systems YouTube ist YouTube beziehungsweise Google selbst.
Denn 45% der durch YouTube-Anzeigen erwirtschaftete Umsatz geht an YouTube selbst, während 55%
an den Ersteller des Videos ausgezahlt werden.
Das bedeutet wiederum, dass YouTube von Simons Video, welches binnen etwas mehr als 7 Tagen
12'419 Dollar erwirtschaftet hatte, über 10'160 Dollar generierte.
Ist es gerecht, dass YouTube 45% der Einnahmen einstreicht, während der Ersteller des Videos
mit seiner Arbeit 55% des generierten Umsatzes erhält?
Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten, denn beide Parteien können ohne die andere
nicht bestehen.
Denn wenn YouTube keine Videoersteller hätte, gäbe es auch keine Zuschauer die in Genuss
der Werbung kommen.
Wenn es aber YouTube als Plattform nicht gäbe, könnten die Videoersteller nicht diese grosse
Anzahl von Zuschauern erreichen.
Dennoch finde ich es gewagt, 45% des umgesetzten Ertrages zurückzubehalten.
Wie seht ihr das?
Dieser kritische Punkt lässt sich auch bei den YouTube-Premium Abonnements wiederfinden.
Diese kosten 11 Euro 99 Cents monatlich - in der Schweiz sogar knapp 16 Franken - und erlauben
es einem, Videos ohne Werbeunterbrechungen zu konsumieren, Videos auf dem Endgerät herunterzuladen
sowie die Tonspur eines Videos im Hintergrund mit gesperrtem Bildschirm zu geniessen.
Auf der offiziellen Fragen und Antworten Seite von YouTube, ist zu sehen, dass auch beim
YouTube-Premium-Abonnement der Grossteil der knapp 12 Euro monatlich an Videoersteller
überwiesen wird.
Jedoch wird auf dieser Seite kein genauer Prozentsatz erwähnt, was bedeutet, dass der
von YouTube zurückbehaltene Betrag sich auf bis knapp unter 50% belaufen könnte - somit
wäre der Teil, der an die YouTuber überwiesen wird immernoch grösser als der Teil den YouTube
selbst einbuttert - aber nicht im Verhältnis 45 zu 55.
Doch sind solche Einnahmen für ein Video ethisch überhaupt vertretbar?
Untersuchen wir mal den Wert, der durch ein solches Video geschöpft wird.
In dem 12'419 Dollar Beispiel von Unge, reagiert er auf ein Video namens “Unge REAGIERT
auf MÄRCHEN in ASOZIAL 4 - Julien Bam|
#ungeklickt”.
Ungespielt reagiert in diesem Video also auf ein Video eines anderen YouTubers.
Über den durch das Video geschöpften Wert lässt sich debattieren - aber man muss sagen,
dass Ungespielt mit diesem Video über 1.7 Millionen Menschen für mehrer Minuten unterhalten
und ihnen eine gute Zeit geboten hat.
Problematisch wird es aber, wenn man in Betracht zieht, dass Ungespielt in dem Video auf die
Arbeit eines anderen YouTubers zurückgreift.
Denn in einem doch beachtlichen Teil des Videos wird das Video eines anderen YouTubers gezeigt,
der ebenfalls viel Arbeit in die Erstellung und Vermarktung investiert hat, jetzt aber
keine Umsätze durch Ungespielts Reaktion erhält.
Auch können wir den durch das Video generierten Umsatz in Relation zu beispielsweise einem
durchschnittlichen Bauarbeiter stellen.
Ein solcher verdient im Schnitt etwa 1.762 Euro monatlich, was bedeutet, dass ein durchschnittlicher
Bauarbeiter etwas mehr als 7 Monate arbeiten muss, um die gleiche Summe zu erwirtschaften,
die Ungespielt in einem Video umsetzt, in welches er im besten Fall einige Stunden investiert
hatte.
Ich wage es zu behaupten, dass die vom Bauarbeiter verrichtete Arbeit grösser ist als der von
Ungespielt, aber der Wert der geschöpft wird, ist vermutlich nicht so unterschiedlich.
Denn wie erwähnt unterhielt Ungespielt in diesem Video über 1.7 Millionen Menschen
für bis zu 21 Minuten lang.
Wie denkst du zu dieser Fragestellung?
Dieses Beispiel lässt Rückschlüsse auf unser aktuelles wirtschaftliches System schliessen.
Es geht nicht mehr darum, viel Arbeit zu verrichten, sondern sein Geld auf eine pfiffige Art und
Weise zu erwirtschaften.
Die weltweite Digitalisierung birgt Unmengen an neuen Möglichkeiten für Menschen aus
allen gesellschaftlichen Schichten mit sich - man muss nur genügend Denkvermögen, Mut
und Durchhaltewillen aufweisen - aber grundsätzlich kann jedermann mit diesem System erfolgreich
werden.
Wie stehst du zu diesem Thema?
Ich freue mich auf deinen Kommentar und deine Rückmeldung.
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