ZDF heute Sendung vom 19.08.2021 - Afghanistan: Wer trägt die Verantwortung?; Zschäpe-Urteil ist rechtskräftig
Diese Untertitel sind live produziert.
Guten Abend und willkommen zum Nachrichtenüberblick
an diesem Donnerstag, die vom Sport hat Norbert Lehmann.
Wir haben u.a. diese Themen für Sie:
Hilferufe aus Afghanistan:
Frauen fürchten, dass die Errungenschaften der letzten Jahre
von den Taliban zunichtegemacht werden.
Wer braucht eine Corona-Auffrischimpfung?
In Bayern kamen heute die ersten Senioren dran.
Für die meisten Bürger
ist sie nach Expertenmeinung noch nicht nötig.
Verzweiflung in Haiti:
Nach Erdbeben und Wirbelsturm kommt nur schleppend Hilfe an,
mehr als 330 Menschen werden noch vermisst.
Die Lage am Flughafen in Kabul bleibt dramatisch.
Da seien Menschenmassen und in diesen Massen
müssten dann die gefunden werden, die ausreisen dürfen.
So beschreibt es heute
der für den deutschen Evakuierungseinsatz
zuständige Bundeswehrgeneral in Kabul.
Das gleiche der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, sagt er.
Und doch bleibt der Flughafen die letzte Hoffnung.
Wer sich auf den Weg dorthin macht, begibt sich in Lebensgefahr,
muss vorbei an Kontrollpunkten der Taliban.
Selbst wem das gelingt, der muss weiter hoffen,
denn US-Soldaten kontrollieren die Zufahrten.
An ihnen vorbei und in eine Maschine der Bundeswehr
haben es bisher mehr als 1.000 Menschen geschafft.
Luc Walpot:
Den ganzen Tag über starteten Transportflugzeuge
vom Flughafen Kabul.
Darunter auch Bundeswehrmaschinen, die deutsche Staatsbürger
und afghanische Helfer und deren Familien
ins benachbarte Tashkent nach Usbekistan brachten.
Die Lage an den Außenmauern des Flughafens Kabul
bleibt aber gefährlich chaotisch.
Tausende Afghanen versuchen weiterhin verzweifelt,
auf dem Luftweg ins Ausland zu gelangen.
Die wenigsten von ihnen haben Pässe oder Dokumente.
Bundeswehrgeneral Arlt, der den deutschen Einsatz
in Kabul koordiniert, fürchtet, dass die Lage sich noch zuspitzen wird.
Das ist schon dramatisch, was wir hier draußen sehen.
Weil die Menschen natürlich das Gefühl haben,
aufgrund der Sorge, dass ihnen die Zeit wegläuft.
Wenn sie sich aber vorstellen,
das ist wie ein überflutetes Fußballstadion.
Dann müssen Sie wie die Nadel im Heuhaufen versuchen,
dort jemanden herauszupicken.
Die Zufahrten werden von bewaffnete Taliban kontrolliert.
Nur wer einen Pass und eindeutige Unterlagen vorweisen kann,
wird durchgelassen.
In der Menge auch Menschen, die aus der Provinz
vor den Taliban geflohen waren, wie eine Ärztin aus Herat.
Die wollen Frauen mit ihren Kämpfern zwangsverheiraten.
Ich bin Ärztin, meine Schwester Frauenrechtsaktivistin.
Wir sind in Gefahr.
Im Stadtzentrum von Kabul herrschte heute wieder scheinbare Normalität.
Händler berichten von Nahrungsmittelengpässen,
weil viele Lastwagen an der pakis- tanischen Grenze blockiert sind.
Aus mehreren Städten werden unterdessen Proteste
gegen die Machtergreifung der Taliban gemeldet.
Bürger zogen zum heutigen Unabhängigkeitstag
mit der afghanischen Flagge durch die Straßen.
Die Taliban setzten Schusswaffen ein, um die Proteste aufzulösen.
Augenzeugen berichten von mehreren Toten.
Sie haben es gehört, v.a. auch die Frauen in Afghanistan fürchten,
was sie jetzt erwartet.
Eigentlich haben die Taliban versprochen,
dass sie die Rechte der Frauen respektieren,
dass Frauen weiter arbeiten und studieren dürfen.
Doch schon wenige Tage nach der Machtübernahme
zeigt sich offenbar,
was von diesen Versprechungen zu halten ist.
Anselm Stern:
Kämpfer der radikal- islamischen Taliban
zurück in Kabul, zurück an der Macht.
Wie aber werden sie herrschen?
V.a. bei Frauen wächst die Angst von Tag zu Tag.
Die im Land bekannte Fernseh- journalistin Shabnam Dawran
hat ab sofort Arbeitsverbot.
Ich habe all meinen Mut zusammengenommen
und bin zum Sender gegangen.
Doch die Soldaten der Taliban haben mich nicht reingelassen.
"Du darfst nicht, geh nachhause", wurde mir gesagt.
Ich bitte die Welt, mir zu helfen.
Mein Leben ist in Gefahr.
Verzweifelte Nachrichten aus Kabul bekommt auch Shafiqa Hassan,
geboren in Kabul.
Jetzt lebt sie in Hannover, kämpft seit vielen Jahren
mit ihrem Verein für die Rechte von Frauen in Afghanistan.
Ich habe einen Anruf bekommen aus der Provinz Herat.
Hier haben die Taliban den Mädchen gesagt,
sie dürfen nicht mehr zur Schule gehen.
Witwen werden zwangsverheiratet.
Kurz nach der Machtübernahme hatten die Taliban versprochen,
es werde keine Schreckens- herrschaft geben.
Keiner müsse sich Sorgen machen.
Viele glauben das nicht,
fürchten die Rückkehr der brutalen Unterdrückung, etwa Nadia Quani.
Vor Jahren kam sie von Kabul nach Frankfurt im Minutentakt.
Nun schlechte Nachrichten.
Ich habe mitbekommen, dass gestern ein Paar, von den Taliban
erwischt wurde, weil sie Hand in Hand auf die Straße gingen.
Weil sie nicht Vater und Tochter waren, haben sie die Frau geschlagen
Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben - die Errungenschaften der
letzten 20 Jahre. Jetzt hat man Angst vor den Islamisten.
Warnungen und Hilferufe aus Afghanistan
gibt es schon seit Wochen.
Auch Deutschland
hätte seinen Ortskräfte viel früher helfen können.
Seit Tagen wird diskutiert, warum das nicht geschehen ist.
Sie haben es geschafft:
deutsche Staatsbürger und Ortskräfte aus Afghanistan,
am Morgen in Frankfurt.
Während in Kabul die Rettungsaktion schleppend weiter läuft.
Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, alles nur Chaos.
Wer in der Bundesregierung für dieses Chaos verantwortlich ist,
auch heute wieder Thema im politischen Berlin.
Der Innenausschuss lädt den Innenminister.
Der, so der Vorwurf, habe in den letzten Wochen Hilfe blockiert.
Er hat darauf bestanden über Wochen,
dass die Ortskräfte erst dort gecheckt werden,
dass man Sicherheits- überprüfungen macht,
dass Visa erteilt werden in Afghanistan,
anstatt die Zeit zu nutzen,
die Menschen rechtzeitig nach Deutschland zu bringen.
Schon im Juni auf der Innenminister- konferenz von Bund und Ländern
war eigentlich verabredet worden,
die Einreise für Ortskräfte zu erleichtern.
Der Beschluss sah u.a. vor, dass:
“alle Vorkehrungen für eine beschleunigte
und flexible Bearbeitung der Gefährdungsanzeigen
und des Visumverfahrens getroffen werden, um den Ortskräften
eine schnelle Ausreise nach Deutschland zu ermöglichen“.
Der Bundesinnenminister aber sieht kein Versagen seines Hauses.
Wir haben zu einem frühen Zeitpunkt klargemacht,
dass an uns im Innenministerium weder ein Charterflug scheitert
noch die Visaerteilung
und die Sicherheitsüberprüfung in Deutschland.
Jeder sagt jetzt, er hätte nichts dagegen gehabt.
Es sind verschiedene Ressorts, die da sagen,
"Von uns aus wär's in Ordnung gewesen".
Das ist ein Punkt, der mich auch noch interessiert:
An wem hing es denn nun eigentlich?
Auch die Nachrichtendienste, insbesondere der BND,
hatten die Situation völlig unterschätzt.
Die Bundesregierung will weiter helfen,
ist aber nur noch bedingt Herr der Lage.
Es ist traurig,
dass wegen dieses zögerlichen, unkoordinierten Handelns
nun Verhandeln mit Terroristen notwendig ist.
Die Situation des Nicht-Tuns hat uns jetzt in eine Situation gebracht,
dass wir erpressbar sind
und erpresst werden können mit Menschenleben.
Die politische Aufarbeitung des Afghanistan-Desasters
steht immer noch ganz am Anfang.
Auch von einem möglichen Untersuchungsausschuss ist die Rede,
nach der Bundestagswahl.
Um 19.30 Uhr sprechen die Kollegen von ZDFheute live
mit einer aus Afghanistan stammenden Journalistin
und einem Experten für Entwicklungshilfe.
Zu sehen in der ZDFheute-App und auf ZDFheute.de.
Jetzt zum Coronavirus -
da geht die Zahl der Neuinfektionen weiter nach oben.
Das Robert Koch-Institut
registrierte 8.400 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden.
Das sind 2.762 mehr als vor einer Woche.
Außerdem wurden 22 Todesfälle binnen eines Tages gemeldet.
Die 7-Tage-Inzidenz stieg auf 44,2.
In Bayern bekamen heute die Ersten
eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus.
Über Sinn und Unsinn wird heftig gestritten.
Millionen Menschen im armen Teil der Welt sind noch gar nicht geimpft,
kritisiert die Weltgesundheitsorganisation.
Und der Virologe Christian Drosten sagt:
Wir brauchen diese Auffrischung nicht,
außer für Alte und Risikopatienten.
Die sind jetzt die Ersten in Bayern - Patricia Schäfer:
Eigentlich sollte das erst im September passieren,
in diesem bayerischen Altenheim wurde es aber heute schon gemacht:
Die dritte Corona-Impfung, acht Monate nach der ersten.
...und haben dann noch sehr viel mehr Antikörper.
Die Bewohner sind froh über diese Möglichkeit und machen alle mit.
Ja, dass ich nix mehr krieg.
Weil es heißt jetzt, man könnte nochmal Spätfolgen habe.
Aber ich hoff, dass nix mehr kommt bei mir.
Noch gibt es keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission
für Drittimpfungen.
Aber das bayerische Gesundheits- ministerium machte Anfang der Woche
den Weg dafür frei, und Dr. Korzinek holte sich auch vom RKI
die Bestätigung, dass er loslegen kann.
Auf eigene Initiative.
Weil ich eben glaube, dass grad durch die Delta-Mutation
die Drittimpfung grad für Risikogruppen sehr, sehr wichtig
werden wird.
Und da wir auch Schwierigkeiten haben, den Impfstoff unterzubringen,
bevor er verfällt, ist das glaub ich jetzt der ideale Zeitpunkt.
Die Gesundheitsminister der Länder hatten vor zwei Wochen beschlossen,
Hochbetagten und anderen vulnerablen Gruppen ab September
eine dritte Impfung anzubieten.
Es ist eine Entscheidung, die man letztendlich
für die älteren Menschen ohne solide Datenbasis fällt.
Man würde aber vermuten, dass die älteren Menschen, die ja sehr früh
geimpft wurden und auch kein so starkes Immunsystem haben,
die ersten sind, bei denen auch die Immunantwort nachlässt
und die man dann in eine Impfung mit einbeziehen sollte.
Mit der Drittimpfung im Altenheim marschiert Bayern
in Sachen Corona-Maßnahmen mal wieder voran.
Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission steht noch aus.
Der Bundesgerichtshof hat heute einen Schlussstrich gezogen,
und zwar unter eins der dunkelsten deutschen Kapitel
der letzten Jahrzehnte.
Beate Zschäpe ist jetzt rechtskräftig als Mittäterin
des Nationalsozialistischen Untergrunds verurteilt.
Sie bleibt damit lebenslang in Haft.
Zwischen 2000 und 2007 erschütterte der NSU
mit einer rassistisch motivierten Mordserie die Bundesrepublik.
Die Täter ermordeten neun Kleinunternehmer
mit Migrationshintergrund und eine Polizistin.
2018 fiel dann zwar ein Urteil gegen Beate Zschäpe,
endgültig ist es aber erst ab heute.
Christoph Schneider:
Sie bildeten den sog. NSU,
die Verstorbenen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und: Beate Zschäpe.
Sie ist die Überlebende des NSU-Trios,
musste sich in einem über fünf Jahre dauernden Strafverfahren
gemeinsam mit vier Unterstützern vor dem OLG München verantworten.
Und bekam am Ende die Höchststrafe: eine lebenslange Freiheitsstrafe
mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.
Das geht auch in Ordnung, sagt jetzt der BGH.
Der Bundesgerichtshof hat die Revisionen der Angeklagten Zschäpe
und zwei weiterer Mitangeklagten
als offensichtlich unbegründet verworfen.
Damit sind diese Verfahren rechtskräftig abgeschlossen.
Erleichterung bei zahlreichen Nebenklägern.
Zumindest sind meine Mandanten zufrieden,
dass das gerichtliche Verfahren erstmal abgeschlossen werden konnte,
unabhängig von den anderen weiteren offenen Fragen.
Insofern ist es auch ein guter Tag.
Weniger gut findet Beate Zschäpes Verteidiger den Beschluss des BGH.
Letztendlich habe ich mir aber doch
eine sehr realistische und auch hohe Chance ausgerechnet,
dass der BGH hier
eine vom OLG abweichende Entscheidung treffen wird.
Doch der BGH sieht es im Ergebnis wie das OLG.
Auch wenn jemand nicht am Tatort gewesen ist, wie Beate Zschäpe,
kann man als Mittäterin verurteilt werden.
Auch andere Handlungen reichen aus, um einen Mord zu begehen –
bei Beate Zschäpe z.B.,
dass sie eine wichtige Rolle bei der Planung der Taten gespielt hat
und sie ein starkes ideologisches Interesse daran hatte,
dass die Morde auch gelingen.
Die letzte Entscheidung zum Fall NSU steht noch aus:
Die Bundesanwaltschaft
will noch ein höheres Strafmaß für Andre E. erwirken.
Das OLG München hatte den NSU-Helfer zu 2,5 Jahren verurteilt.
Über die Revision wird der BGH im Dezember entscheiden.
Jetzt nach Trier:
Vor neun Monaten raste dort ein Autofahrer
mit seinem Geländewagen durch die Fußgängerzone.
Fünf Menschen starben, 14 wurden schwer verletzt.
Seit heute steht der 51-jährige mutmaßliche Täter vor Gericht.
Überlebende und Angehörige hoffen auf Antworten.
Susanne Gelhard berichtet.
Bis heute ist die Porta Nigra in Trier Mahnmal für die Opfer
der Amokfahrt im letzten Dezember.
Es ist die Frage nach dem Warum, auf die sich viele
eine Antwort erhoffen, auch der Bruder eines der Opfer.
Er sagt: "Ich möchte dem mutmaßlichen Täter",
muss man ja noch sagen,
"in die Augen schauen und ihm einfach die Frage stellen:
Warum hast du das getan?"
Wenn es da eine plausible Antwort gibt, wäre es für ihn sicherlich
eine Erleichterung.
Die Tat geschah kurz vor 14 Uhr im Vorweihnachtsgeschäft,
mitten in der Stadt.
Es waren vier tödliche Minuten, die Trier erlebte.
Laut Staatsanwaltschaft bog der Angeklagte mit einem SUV
in die Fußgängerzone "Hauptmarkt und Simeonstraße" ein,
beschleunigte und fuhr gezielt auf Passanten zu.
In der Nähe der Porta Nigra hielt er an und wurde festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Trier wirft dem Angeklagten vor,
in fünf Fällen einen Mord begangen zu haben,
in 18 Fällen versucht zu haben, einen Menschen zu ermorden,
jeweils Mordmerkmale der Heimtücke
und des Einsatzes eines gemeingefährlichen Mittels.
Ein Auto als Tatwaffe.
Auch heute äußerte sich der 51-jährige Angeklagte
nicht zu seinem Motiv.
In Trier werden jetzt bei vielen Erinnerungen wach.
Man ist ängstlich, weil man denkt, was ist das für ein Auto,
was hinter dir ist.
Es kam dann heute auch für mich persönlich dann wieder
so richtig hoch.
Und hab gedacht: "In deiner Heimatstadt, das ist ja furchtbar."
Bis Januar sind zunächst Termine angesetzt.
Es wird ein langer Prozess.
Mehr als anderthalb Jahre
nach dem spektakulären Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden
hat die Polizei den letzten Tatverdächtigen festgenommen.
Wie auch die anderen fünf Beschuldigten
stammt er aus einer arabischstämmigen Berliner Großfamilie.
Gemeinsam sollen sie aus der historischen Schatzkammer
wertvolle Schmuckstücke aus dem 17. und 18. Jahrhundert erbeutet haben.
Von den Juwelen fehlt jede Spur.
Nach dem Erdbeben in Haiti ist die Lage dort weiter dramatisch.
Inzwischen ist von fast 2.200 Toten die Rede
und von über 300 Vermissten.
Die Hilfe kommt nur langsam ins Katastrophengebiet.
Am Nachmittag ist ein Expertenteam der Hilfsorganisation I.S.A.R.
von Deutschland aus nach Haiti aufgebrochen.
An Bord u.a. medizinische Ausrüstung und Zelte.
Was die Helfer vor Ort erwartet, dazu ein Bericht von Claudia Bates.
In den ländlichen Gebieten geht es nicht voran.
Dörfer sind völlig zerstört und auch fünf Tage nach dem Beben
sind die Menschen hier auf sich selbst gestellt,
versuchen, in den Trümmern weiterzuleben.
Aber wie soll das gehen?
Müssen wir denn schreien, um von der Regierung gehört zu werden?
Oder sollen wir hier einfach sterben?
Trauer, Verzweiflung.
Die dringendsten Bedürfnisse, die das Gesundheitsministerium
identifiziert hat, sind:
medizinisches Personal in die betroffenen Gebiete zu bringen.
Und sie brauchen logistische Hilfe,
um Hilfsmaterial herein- und Patienten herauszubringen.
Aus dem Ausland kommt jetzt diese Hilfe.
Die US-Küstenwache setzt Helikopter ein,
um Schwerverletzte in Krankenhäuser zu bringen.
Aber es ist schwierig da unten,
weil die Zufahrtsstraßen teils verschüttet sind
und oft von bewaffneten Gangs kontrolliert werden.
Aber es gibt wohl eine Art Waffenruhe jetzt.
Und so ist auch mehr Gerät eingetroffen,
um die Trümmer wegzuschaffen, um die vielen Vermissten zu finden.
Noch viel zu tun für die Hilfsorganisationen.
Alles ist diesmal besser organisiert als früher,
alle ziehen an einem Strang.
Es geht auch recht schnell, aber es bleibt einfach zu wenig.
Es ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Tausende warten noch, v.a. in den zerstörten Krankenhäusern,
wo die Verletzten gar nicht behandelt werden können.
Die internationale Hilfe ist hier ein Hoffnungsschimmer.
Und jetzt zum Sport, die Paralympics stehen vor der Tür.
Am Dienstag geht es los.
4.400 Sportler*innen aus 160 Ländern werden dabei sein.
Das deutsche Para-Team zählt 134 Aktive.
Der Großteil von ihnen
ist heute von Frankfurt aus nach Japan gestartet
und wurde vom Bundespräsidenten verabschiedet.
Die Deutschen haben große Hoffnungen im Gepäck.
Starten trotz der alarmierenden Corona-Lage und einem Rekord
an Neuinfektionen in Japan in ihr Abenteuer Paralympics.
Sie haben großes Vertrauen in eine strikte Organisation der Japaner.
Weil man sich sicher fühlen kann und die Dankbarkeit erleben darf,
dass wir überhaupt diese Spiele haben dürfen.
Bundespräsident Steinmeier gibt den Athleten eine persönliche Botschaft
auf den Weg.
Da bitte ich einfach schon jetzt, auch wirklich stolz zu sein,
darauf, dass der Weg nach Tokio überhaupt möglich war,
zu den besten der Welt zu gehören.
Am Dienstag beginnen die Paralympics in Tokio mit der Eröffnungsfeier.
Erfolgreicher Start für Olympiasieger Alexander Zevrev
beim Tennisturnier in Cincinnati.
Er besiegte den Südafrikaner Lloyd Harris in zwei Sätzen
und steht damit bereits im Achtelfinale.
Sieben Jahre in Folge hat Zverev
sein Auftakt-Match in Cincinnati verloren.
Und der Olympiasieger braucht Geduld
gegen den Aufschlagstarken Lloyd Harris.
Bis zum Tie-Break macht der im ersten Satz kaum Fehler
und es braucht einen zauberhaften Passierball zum Satzgewinn.
Mit diesem Schlag ist der Weg zum ersten Sieg geebnet.
Zverev bleibt im zweiten Satz stabil.
Dem Südafrikaner dagegen unterlaufen zunehmend Fehler.
Dem ersten Break folgt noch ein weiteres
und nach einer Stunde und 16 Minuten beendet Zverev
mit einem Ass das Spiel.
7:6 und 6:2 - er kommt mit der Bürde des Favoriten bestens zurecht
und steht im Achtelfinale.
Ich bin mit mir selbst einfach im Reinen und sehr glücklich
über den ersten Sieg hier nach sieben Jahren.
Gegen den Argentinier Pella will er nun
weiter an seiner Erfolgsgeschichte schreiben.
Und darüber berichten wir dann morgen.
"Ab morgen mittag Turbosommer für 36 Stunden",
so nennt Katja Horneffer das, was uns wettermäßig erwartet.
Mehr dazu gleich hier.
Um 21.45 Uhr ist Zeit fürs heute journal mit Bettina Schausten.
Ihnen wünschen wir einen schönen Abend, alles Gute
und freuen uns, wenn Sie morgen wieder dabei sind.
Auf Wiedersehen.
Auch heute gab es viele Wolken über Mitteleuropa,
die Regen brachten.
Aber über Spanien und Frankreich
macht sich schon eine Wolkenlücke bemerkbar.
Es gibt also mehr Sonnenschein,
auch bei uns in Mitteleuropa am Wochenende.
Noch nicht in dieser Nacht - da ist es meist stärker bewölkt.
In Norddeutschland fällt etwas Regen.
Morgen gibt es einen Streifen mit dichteren Wolken
vom nördlichen Brandenburg bis ins Emsland.
Da fällt immer wieder Regen und ist kaum Sonne.
Morgen Vormittag kann es Richtung Polen oder Tschechien
nochmal für ein kurzes Gewitter reichen.
Von Südwesten setzt sich immer mehr die Sonne durch.
Es wird von Stunde zu Stunde schöner.
Der Samstag gibt dann in ganz Deutschland schönes Wetter,
viel Sonnenschein.
Vielleicht morgens noch etwas Nebel.
Die Wolken lösen sich auf,
aber am Sonntag kommt dann Gewitterluft von Westen heran.
Gewitter mit Hagel, Platzregen und Sturmböen.
Also ein Turbosommer mit 36 Stunden Haltbarkeit.