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2021 Tagesschau, tagesschau 20.07.2021, 17:00 Uhr - Amazon-Gründer Bezos auf Kurzflug im All

tagesschau 20.07.2021, 17:00 Uhr - Amazon-Gründer Bezos auf Kurzflug im All

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (20.07.2021)

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Rasche Hilfe - darauf setzen die Menschen im Westen Deutschlands

nach den Überschwemmungen.

Und die sagte Kanzlerin Merkel heute bei ihrem zweiten Besuch

im Katastrophengebiet zu.

Am Tag, bevor das Kabinett ein erstes großes Hilfsprogramm

auf den Weg bringen will.

Merkels Ziel war Bad Münstereifel in NRW.

Dort hat die Erft die Altstadt verwüstet.

Der Schutt muss weg.

In Bad Münstereifel packen viele Helfer an,

um die Schäden der Flut zu beseitigen.

Noch türmt es sich im einstigen Ausflugsort.

Bei ihrem Besuch hatte Kanzlerin Merkel eine gute Nachricht mit.

Morgen wird die Regierung

Soforthilfen in Höhe von 400 Mio. Euro beschließen.

Wir setzen mit Ihnen alles daran,

dass das Geld schnell zu denen kommt, die oft nichts mehr haben.

Außer das, was sie am Leibe tragen,

und die deshalb auf die Hilfe angewiesen sind.

Am Donnerstag wird das Land NRW diese Hilfe verdoppeln,

so Ministerpräsident Laschet.

Die Formulare und die Anträge müssen simpel und einfach sein.

Sie sollen diese Woche fertig sein,

damit bald das Auszahlen der ersten Gelder beginnen kann.

Merkel sprach mit Betroffenen und Helfern.

Sie habe Menschen getroffen, die alles verloren hätten,

und eine Stadt erlebt, die schwer getroffen wurde.

Für die Anwohner ein wichtiges Signal.

Es ist wichtig, dass sie hier war.

Sie muss sehen, was hier passiert ist durch das Unwetter.

Und was passiert ist seitdem.

Die Kanzlerin war beeindruckt

von dem Zusammenhalt der Menschen in Bad Münstereifel.

Das einzige, was tröstet, ist die Solidarität der Menschen.

Die Solidarität mit denen, die jemanden verloren haben,

die vielleicht noch Menschen vermissen.

Da wird alles getan, um auch dort Klarheit zu schaffen.

Sie versprach, man werde die Menschen und ihr Schicksal nicht vergessen.

Und sich immer wieder ein Bild vom Wiederaufbau machen.

Von den Katastrophengebieten in NRW nun nach Rheinland-Pfalz:

Dort ist der Landkreis Ahrweiler schwer von den Fluten getroffen.

Die Zahl der Toten stieg auf 121, so die Behörden.

Menschen in Notunterkünften, bei Einsätzen oder beim Aufräumen

müssen zuweilen eng zusammenrücken.

Damit die Corona-Gefahr nicht steigt, können sich Bewohner und Helfer

in Ahrweiler jetzt unbürokratisch impfen lassen.

Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet:

Im Landkreis Ahrweiler ist ein Impfbus unterwegs.

Die Aktion eine Vorsichtsmaßnahme der Landesregierung.

Bislang war die Inzidenz in der Region sehr niedrig.

Experten fürchten,

dass sich das Virus bei den Aufräumarbeiten ausbreitet.

Es kommen viele Kräfte

aus unterschiedlichen Bundesländern zusammen.

Man kann von einer Durchmischung reden,

die man sonst nicht gehabt hätte.

Um die Gefahren einzudämmen, impfen wir.

Mehr Corona-Infektionen in den Flutgebieten

erwartet auch Klaus Korte.

Der Mediziner arbeitet nun in einer Grundschule in Ahrbrück.

Hier versorgt er mit seinem Team Patienten.

Seine Praxis ist von den Fluten beschädigt worden.

Korte behandelt v.a. Menschen mit Wunden und Knochenbrüchen -

aber auch mit ganz anderen Verletzungen.

Wir haben viele Patienten

mit schweren posttraumatischen Belastungsstörungen.

Wir haben viele Patienten, die Nahtoderfahrungen gemacht haben.

Immer deutlicher wird,

wie schwer die Infrastruktur zerstört ist.

Viele Wasserleitungen sind kaputt.

Die Flutwelle hat auch die Stromnetze schwer beschädigt.

Einige Verkehrsverbindungen sind noch intakt,

viele Brücken aber unpassierbar.

Der Wiederaufbau des Straßennetzes dürfte Jahre dauern.

So viele Bauwerke wurden jetzt zerstört.

Es ist auch nicht die Manpower da, die diese Bauwerke wieder aufbaut.

Das kann man auch nicht schnell generieren.

Nach Schätzungen der Bundesregierung dürfte der Wiederaufbau

zwei Milliarden Euro kosten.

Experten warnen vor zu großen Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen.

Denn die Zahlen steigen.

Dem Robert Koch-Institut wurden binnen eines Tages

1183 Neuinfektionen gemeldet - etwa 540 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 10,9.

Damit hat sich der Wert binnen zwei Wochen mehr als verdoppelt.

Sie wollten das Nazi-Regime stürzen und haben mit ihrem Leben bezahlt.

Eine Gruppe Offiziere um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg

verübte am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Hitler.

Es misslang.

Viele Widerstandskämpfer und Mitwisser wurden hingerichtet.

In Berlin wurde heute an sie erinnert -

und vor einer Instrumentalisierung, etwa durch Rechtspopulisten, gewarnt.

Am 20. Juli wird in der Gedenkstätte Plötzensee

an die Widerstandgruppe erinnert, die das Attentat auf Hitler verübte.

Wir betrachten den 20. Juli zu Recht

als einen der wichtigsten Tage der jüngeren deutschen Geschichte.

Unser Gedenken gilt dem Versuch, das menschenverachtende System

des Nationalsozialismus in letzter Minute zu beenden.

Ein Erfolg der Verschwörer hätte viele Menschen vor dem Tode bewahrt.

Graf von Stauffenberg, Hauptakteur des Attentats,

wurde wenige Stunden später im Bendlerblock erschossen.

Eine Verhaftungswelle folgte.

Viele Mitglieder des Widerstands rund um den 20. Juli

wurden im Strafgefängnis Plötzensee hingerichtet.

In Neuhardenberg plante die Widerstandgruppe den Umsturzversuch.

An ihren Mut wurde heute bei einem Gottesdienst erinnert.

Ihr Handeln könne auch heute eine Orientierung bieten.

Wo ist es in unserer Zeit notwendig, wirklich Widerstand zu leisten?

Wann und wie das geht, lernen wir von diesen Menschen.

Wachsam zu sein, sich zu engagieren und nicht verbiegen zu lassen.

Auch heute, hieß es im Rahmen des Gedenkens,

seien Rassismus und Antisemitismus eine Bedrohung.

Es heißt harmlos Geldwäsche,

doch damit verbunden sind kriminelle Geschäfte.

Nach Schätzungen von Europol werden jährlich Hunderte Milliarden Euro

illegal erworbenes Geld in die EU-Wirtschaft geschleust.

Dagegen will die EU-Kommission effektiver vorgehen.

Geplant sind auch eine Obergrenze für Bargeldzahlungen

und eine neue Überwachungsbehörde.

Razzia gegen die Organisierte Kriminalität vor einem Monat.

Weltweit klickten damals Handschellen:

Im Kampf gegen Drogen- und Menschenhandel

und die daraus resultierende Geldwäsche.

Jedes Jahr entstehen in der EU

Schäden in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro.

Dagegen will die EU-Kommission vorgehen.

Geldwäsche stoppt nicht an den europäischen Grenzen.

Es ist eine globale Herausforderung, die eine deutliche Antwort braucht.

Deshalb soll eine Anti-Geldwäsche- Behörde gegründet werden.

Frankfurt am Main ist als EZB-Sitz dafür im Gespräch.

Zudem soll eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro eingeführt werden.

Und erstmals soll es für Banken

einheitliche Regeln zum Austausch von Kundeninformationen geben.

Eine Zeitenwende nennt das der deutsche Bankenverband –

hätte sich aber noch mehr Austausch erhofft.

Nicht nur untereinander, sondern auch mit den Behörden.

Geldwäschebekämpfung ist in diesen Zeiten datengetrieben.

Nur so kann man Verdachtsfälle sachgerecht bearbeiten.

Das Paket bietet noch nicht die Regelungen,

die wir uns erhofft haben.

Die Vorschläge der EU-Kommission

müssen noch mit Parlament und Rat abgestimmt werden.

2023 soll die Umsetzung beginnen.

Eine weitere Maßnahme der EU soll darin bestehen,

Kryptowährungen wie den Bitcoin stärker zu überwachen.

Solche Währungen waren bisher begehrt bei Erpressern und Hackern,

weil sie Anonymität garantierten.

Stefan Wolff, wie reagieren Bitcoin und Co. auf die Aussicht,

stärker überwacht zu werden?

Wie es zu erwarten war, verschreckt.

Die Kurse der Kryptowährungen gehen in den Keller.

Der Bitcoin ist unter 30.000 Dollar gefallen.

Das ist eine Zäsur.

Es geht bei den Zahlungen im Internet darum,

nicht kontrolliert zu werden.

Nicht nur bei kriminellen Tätigkeiten.

Es geht auch um das Umgehen von autoritären Systemen.

Am Aktienmarkt schlägt sich das nicht nieder.

Der DAX steigt.

Obwohl man Inflation fürchtet.

Nach dem Absturz gestern ist heute Erholung angesagt.

Bei einem Terroranschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad

wurden gestern Abend mindestens 30 Menschen getötet.

Viele weitere wurden verletzt.

Der Selbstmordanschlag ereignete sich auf einem Markt

in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtviertel.

Nach Informationen der Nachrichtenagenturen AFP und Reuters

bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat zu der Tat.

Der Linkspolitiker Pedro Castillo hat in Peru

die Präsidenten-Stichwahl gewonnen.

Mit 50,1 % der Stimmen konnte sich der 51-jährige Lehrer knapp

gegen seine Kontrahentin Fujimori durchsetzen.

Die Rechtspopulistin Fujimori erkennt das Wahlergebnis an.

Sie steht unter Korruptionsverdacht.

Peru wird seit Jahren von Krisen und Korruptionsskandalen erschüttert.

Mit seinem Onlineversand ist Amazon-Gründer Bezos (57)

zum Multimilliardär geworden.

Nun hat er sich einen anderen Traum erfüllt.

Er machte einen Kurztrip ins All.

Am Nachmittag startete seine Raumkapsel

von der texanischen Wüste aus.

Der Elf-Minuten-Flug führte bis in eine Höhe von 100 Kilometern.

Er fand am 52. Jahrestag der Mondlandung statt.

Die Kapsel landete wohlbehalten.

Sprachkünstler nennt ihn die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung,

einen, der in seinen Texten zudem menschliche Grenzbereiche erkundet.

Clemens J. Setz heißt der so Gelobte.

Der österreichische Autor bekommt nun die wichtigste Anerkennung

für deutschsprachige Literatur, den Büchner-Preis.

Dieser ist mit 50.000 Euro dotiert.

Clemens J. Setz: ein virtuoser Sprachkünstler.

In seinen Werken erkundet er menschliche Grenzbereiche.

Zum Schreiben kam er über Umwege.

Ich konnte wegen meiner Migräne nicht mehr auf Computer schauen,

sonst wäre ich wohl Programmierer geworden und geblieben.

Ich habe Computerzeitschriften gelesen,

die waren nicht so flimmerig wie die Bildschirme damals.

Leider stirbt die Seele,

wenn man so viele seelenlose Zeitschriften liest.

Dann bin ich auf was Seelenvolleres gestoßen: kleine, kurze Gedichte.

In der Literaturszene ist der 38-Jährige kein Unbekannter.

Er wurde vielfach ausgezeichnet.

Er bekam 2015 den Wilhelm Raabe-Literaturpreis

für seinen Roman "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre".

Der spielt in einem Pflegemilieu.

Clemens J. Setz hat ein einzigartiges Sensorium

für die Verletzlichen in unserer Gesellschaft.

Seine verstörende Drastik steche ins Herz,

sagt die Akademie des Georg-Büchner-Preises.

Für Setz kommt die Auszeichnung überraschend.

Ist ein schönes Gefühl.

Ich habe es noch nicht ganz abgespeichert.

Ich hätte erwartet, dass es jemand ist, so wie 2020,

wo ich noch kein Buch gekannt habe von der Person.

Dann wird es bekanntgegeben und ich kann auf Twitter abfeiern.

Am 6. November bekommt der Grazer den Literaturpreis überreicht.

Nach mehr als sieben Jahren Bauzeit ist das Humboldt Forum in Berlin

heute mit einem Festakt eröffnet worden.

Beim Bau wurde das im Krieg beschädigte Berliner Schloss

auf der Spreeinsel teils rekonstruiert.

Der 680 Mio. Euro teure Bau

soll ein Zentrum für Kunst, Kultur und Wissenschaft werden.

Zu sehen sind auch Ausstellungen über die Geschichte des Ortes

und die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt.

Die kommenden Tage bleibt das Wetter ruhig,

vielerorts wird es freundlich.

Hier ist unsere Vorhersage.

Im Südwesten funkeln in der Nacht verbreitet die Sterne.

Im Norden und Osten auch dichtere Wolken,

die in Küstennähe mancherorts Regen bringen.

Morgen im Südwesten wieder den ganzen Tag sonnig.

Im Norden und Osten mehr Wolken als Sonne, Regen ist die Ausnahme.

Soweit unsere tagesschau um fünf.

Mehr Nachrichten und Hintergrund auf tagesschau24.

Hier folgt Brisant und um 20 Uhr die nächste tagesschau.

Einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau 20.07.2021, 17:00 Uhr - Amazon-Gründer Bezos auf Kurzflug im All tagesschau 20.07.2021, 17:00 - Amazon founder Bezos on short flight in space

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (20.07.2021)

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Rasche Hilfe - darauf setzen die Menschen im Westen Deutschlands

nach den Überschwemmungen.

Und die sagte Kanzlerin Merkel heute bei ihrem zweiten Besuch

im Katastrophengebiet zu.

Am Tag, bevor das Kabinett ein erstes großes Hilfsprogramm

auf den Weg bringen will.

Merkels Ziel war Bad Münstereifel in NRW.

Dort hat die Erft die Altstadt verwüstet.

Der Schutt muss weg.

In Bad Münstereifel packen viele Helfer an,

um die Schäden der Flut zu beseitigen.

Noch türmt es sich im einstigen Ausflugsort.

Bei ihrem Besuch hatte Kanzlerin Merkel eine gute Nachricht mit.

Morgen wird die Regierung

Soforthilfen in Höhe von 400 Mio. Euro beschließen.

Wir setzen mit Ihnen alles daran,

dass das Geld schnell zu denen kommt, die oft nichts mehr haben.

Außer das, was sie am Leibe tragen,

und die deshalb auf die Hilfe angewiesen sind.

Am Donnerstag wird das Land NRW diese Hilfe verdoppeln,

so Ministerpräsident Laschet.

Die Formulare und die Anträge müssen simpel und einfach sein.

Sie sollen diese Woche fertig sein,

damit bald das Auszahlen der ersten Gelder beginnen kann.

Merkel sprach mit Betroffenen und Helfern.

Sie habe Menschen getroffen, die alles verloren hätten,

und eine Stadt erlebt, die schwer getroffen wurde.

Für die Anwohner ein wichtiges Signal.

Es ist wichtig, dass sie hier war.

Sie muss sehen, was hier passiert ist durch das Unwetter.

Und was passiert ist seitdem.

Die Kanzlerin war beeindruckt

von dem Zusammenhalt der Menschen in Bad Münstereifel.

Das einzige, was tröstet, ist die Solidarität der Menschen.

Die Solidarität mit denen, die jemanden verloren haben,

die vielleicht noch Menschen vermissen.

Da wird alles getan, um auch dort Klarheit zu schaffen.

Sie versprach, man werde die Menschen und ihr Schicksal nicht vergessen.

Und sich immer wieder ein Bild vom Wiederaufbau machen.

Von den Katastrophengebieten in NRW nun nach Rheinland-Pfalz:

Dort ist der Landkreis Ahrweiler schwer von den Fluten getroffen.

Die Zahl der Toten stieg auf 121, so die Behörden.

Menschen in Notunterkünften, bei Einsätzen oder beim Aufräumen

müssen zuweilen eng zusammenrücken.

Damit die Corona-Gefahr nicht steigt, können sich Bewohner und Helfer

in Ahrweiler jetzt unbürokratisch impfen lassen.

Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet:

Im Landkreis Ahrweiler ist ein Impfbus unterwegs.

Die Aktion eine Vorsichtsmaßnahme der Landesregierung.

Bislang war die Inzidenz in der Region sehr niedrig.

Experten fürchten,

dass sich das Virus bei den Aufräumarbeiten ausbreitet.

Es kommen viele Kräfte

aus unterschiedlichen Bundesländern zusammen.

Man kann von einer Durchmischung reden,

die man sonst nicht gehabt hätte.

Um die Gefahren einzudämmen, impfen wir.

Mehr Corona-Infektionen in den Flutgebieten

erwartet auch Klaus Korte.

Der Mediziner arbeitet nun in einer Grundschule in Ahrbrück.

Hier versorgt er mit seinem Team Patienten.

Seine Praxis ist von den Fluten beschädigt worden.

Korte behandelt v.a. Menschen mit Wunden und Knochenbrüchen -

aber auch mit ganz anderen Verletzungen.

Wir haben viele Patienten

mit schweren posttraumatischen Belastungsstörungen.

Wir haben viele Patienten, die Nahtoderfahrungen gemacht haben.

Immer deutlicher wird,

wie schwer die Infrastruktur zerstört ist.

Viele Wasserleitungen sind kaputt.

Die Flutwelle hat auch die Stromnetze schwer beschädigt.

Einige Verkehrsverbindungen sind noch intakt,

viele Brücken aber unpassierbar.

Der Wiederaufbau des Straßennetzes dürfte Jahre dauern.

So viele Bauwerke wurden jetzt zerstört.

Es ist auch nicht die Manpower da, die diese Bauwerke wieder aufbaut.

Das kann man auch nicht schnell generieren.

Nach Schätzungen der Bundesregierung dürfte der Wiederaufbau

zwei Milliarden Euro kosten.

Experten warnen vor zu großen Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen.

Denn die Zahlen steigen.

Dem Robert Koch-Institut wurden binnen eines Tages

1183 Neuinfektionen gemeldet - etwa 540 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 10,9.

Damit hat sich der Wert binnen zwei Wochen mehr als verdoppelt.

Sie wollten das Nazi-Regime stürzen und haben mit ihrem Leben bezahlt.

Eine Gruppe Offiziere um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg

verübte am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Hitler.

Es misslang.

Viele Widerstandskämpfer und Mitwisser wurden hingerichtet.

In Berlin wurde heute an sie erinnert -

und vor einer Instrumentalisierung, etwa durch Rechtspopulisten, gewarnt.

Am 20. Juli wird in der Gedenkstätte Plötzensee

an die Widerstandgruppe erinnert, die das Attentat auf Hitler verübte.

Wir betrachten den 20. Juli zu Recht

als einen der wichtigsten Tage der jüngeren deutschen Geschichte.

Unser Gedenken gilt dem Versuch, das menschenverachtende System

des Nationalsozialismus in letzter Minute zu beenden.

Ein Erfolg der Verschwörer hätte viele Menschen vor dem Tode bewahrt.

Graf von Stauffenberg, Hauptakteur des Attentats,

wurde wenige Stunden später im Bendlerblock erschossen.

Eine Verhaftungswelle folgte.

Viele Mitglieder des Widerstands rund um den 20. Juli

wurden im Strafgefängnis Plötzensee hingerichtet.

In Neuhardenberg plante die Widerstandgruppe den Umsturzversuch.

An ihren Mut wurde heute bei einem Gottesdienst erinnert.

Ihr Handeln könne auch heute eine Orientierung bieten.

Wo ist es in unserer Zeit notwendig, wirklich Widerstand zu leisten?

Wann und wie das geht, lernen wir von diesen Menschen.

Wachsam zu sein, sich zu engagieren und nicht verbiegen zu lassen.

Auch heute, hieß es im Rahmen des Gedenkens,

seien Rassismus und Antisemitismus eine Bedrohung.

Es heißt harmlos Geldwäsche,

doch damit verbunden sind kriminelle Geschäfte.

Nach Schätzungen von Europol werden jährlich Hunderte Milliarden Euro

illegal erworbenes Geld in die EU-Wirtschaft geschleust.

Dagegen will die EU-Kommission effektiver vorgehen.

Geplant sind auch eine Obergrenze für Bargeldzahlungen

und eine neue Überwachungsbehörde.

Razzia gegen die Organisierte Kriminalität vor einem Monat.

Weltweit klickten damals Handschellen:

Im Kampf gegen Drogen- und Menschenhandel

und die daraus resultierende Geldwäsche.

Jedes Jahr entstehen in der EU

Schäden in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro.

Dagegen will die EU-Kommission vorgehen.

Geldwäsche stoppt nicht an den europäischen Grenzen.

Es ist eine globale Herausforderung, die eine deutliche Antwort braucht.

Deshalb soll eine Anti-Geldwäsche- Behörde gegründet werden.

Frankfurt am Main ist als EZB-Sitz dafür im Gespräch.

Zudem soll eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro eingeführt werden.

Und erstmals soll es für Banken

einheitliche Regeln zum Austausch von Kundeninformationen geben.

Eine Zeitenwende nennt das der deutsche Bankenverband –

hätte sich aber noch mehr Austausch erhofft.

Nicht nur untereinander, sondern auch mit den Behörden.

Geldwäschebekämpfung ist in diesen Zeiten datengetrieben.

Nur so kann man Verdachtsfälle sachgerecht bearbeiten.

Das Paket bietet noch nicht die Regelungen,

die wir uns erhofft haben.

Die Vorschläge der EU-Kommission

müssen noch mit Parlament und Rat abgestimmt werden.

2023 soll die Umsetzung beginnen.

Eine weitere Maßnahme der EU soll darin bestehen,

Kryptowährungen wie den Bitcoin stärker zu überwachen.

Solche Währungen waren bisher begehrt bei Erpressern und Hackern,

weil sie Anonymität garantierten.

Stefan Wolff, wie reagieren Bitcoin und Co. auf die Aussicht,

stärker überwacht zu werden?

Wie es zu erwarten war, verschreckt.

Die Kurse der Kryptowährungen gehen in den Keller.

Der Bitcoin ist unter 30.000 Dollar gefallen.

Das ist eine Zäsur.

Es geht bei den Zahlungen im Internet darum,

nicht kontrolliert zu werden.

Nicht nur bei kriminellen Tätigkeiten.

Es geht auch um das Umgehen von autoritären Systemen.

Am Aktienmarkt schlägt sich das nicht nieder.

Der DAX steigt.

Obwohl man Inflation fürchtet.

Nach dem Absturz gestern ist heute Erholung angesagt.

Bei einem Terroranschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad

wurden gestern Abend mindestens 30 Menschen getötet.

Viele weitere wurden verletzt.

Der Selbstmordanschlag ereignete sich auf einem Markt

in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtviertel.

Nach Informationen der Nachrichtenagenturen AFP und Reuters

bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat zu der Tat.

Der Linkspolitiker Pedro Castillo hat in Peru

die Präsidenten-Stichwahl gewonnen.

Mit 50,1 % der Stimmen konnte sich der 51-jährige Lehrer knapp

gegen seine Kontrahentin Fujimori durchsetzen.

Die Rechtspopulistin Fujimori erkennt das Wahlergebnis an.

Sie steht unter Korruptionsverdacht.

Peru wird seit Jahren von Krisen und Korruptionsskandalen erschüttert.

Mit seinem Onlineversand ist Amazon-Gründer Bezos (57)

zum Multimilliardär geworden.

Nun hat er sich einen anderen Traum erfüllt.

Er machte einen Kurztrip ins All.

Am Nachmittag startete seine Raumkapsel

von der texanischen Wüste aus.

Der Elf-Minuten-Flug führte bis in eine Höhe von 100 Kilometern.

Er fand am 52. Jahrestag der Mondlandung statt.

Die Kapsel landete wohlbehalten.

Sprachkünstler nennt ihn die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung,

einen, der in seinen Texten zudem menschliche Grenzbereiche erkundet.

Clemens J. Setz heißt der so Gelobte.

Der österreichische Autor bekommt nun die wichtigste Anerkennung

für deutschsprachige Literatur, den Büchner-Preis.

Dieser ist mit 50.000 Euro dotiert.

Clemens J. Setz: ein virtuoser Sprachkünstler.

In seinen Werken erkundet er menschliche Grenzbereiche.

Zum Schreiben kam er über Umwege.

Ich konnte wegen meiner Migräne nicht mehr auf Computer schauen,

sonst wäre ich wohl Programmierer geworden und geblieben.

Ich habe Computerzeitschriften gelesen,

die waren nicht so flimmerig wie die Bildschirme damals.

Leider stirbt die Seele,

wenn man so viele seelenlose Zeitschriften liest.

Dann bin ich auf was Seelenvolleres gestoßen: kleine, kurze Gedichte.

In der Literaturszene ist der 38-Jährige kein Unbekannter.

Er wurde vielfach ausgezeichnet.

Er bekam 2015 den Wilhelm Raabe-Literaturpreis

für seinen Roman "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre".

Der spielt in einem Pflegemilieu.

Clemens J. Setz hat ein einzigartiges Sensorium

für die Verletzlichen in unserer Gesellschaft.

Seine verstörende Drastik steche ins Herz,

sagt die Akademie des Georg-Büchner-Preises.

Für Setz kommt die Auszeichnung überraschend.

Ist ein schönes Gefühl.

Ich habe es noch nicht ganz abgespeichert.

Ich hätte erwartet, dass es jemand ist, so wie 2020,

wo ich noch kein Buch gekannt habe von der Person.

Dann wird es bekanntgegeben und ich kann auf Twitter abfeiern.

Am 6. November bekommt der Grazer den Literaturpreis überreicht.

Nach mehr als sieben Jahren Bauzeit ist das Humboldt Forum in Berlin

heute mit einem Festakt eröffnet worden.

Beim Bau wurde das im Krieg beschädigte Berliner Schloss

auf der Spreeinsel teils rekonstruiert.

Der 680 Mio. Euro teure Bau

soll ein Zentrum für Kunst, Kultur und Wissenschaft werden.

Zu sehen sind auch Ausstellungen über die Geschichte des Ortes

und die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt.

Die kommenden Tage bleibt das Wetter ruhig,

vielerorts wird es freundlich.

Hier ist unsere Vorhersage.

Im Südwesten funkeln in der Nacht verbreitet die Sterne.

Im Norden und Osten auch dichtere Wolken,

die in Küstennähe mancherorts Regen bringen.

Morgen im Südwesten wieder den ganzen Tag sonnig.

Im Norden und Osten mehr Wolken als Sonne, Regen ist die Ausnahme.

Soweit unsere tagesschau um fünf.

Mehr Nachrichten und Hintergrund auf tagesschau24.

Hier folgt Brisant und um 20 Uhr die nächste tagesschau.

Einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021