×

Ми використовуємо файли cookie, щоб зробити LingQ кращим. Відвідавши сайт, Ви погоджуєтесь з нашими cookie policy.


image

2021 Tagesschau, tagesthemen 29.05.2021, 23:15 Uhr - Internationaler Solidaritätstag für Protasewitsch: Exilbelarusen in Angst

tagesthemen 29.05.2021, 23:15 Uhr - Internationaler Solidaritätstag für Protasewitsch: Exilbelarusen in Angst

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (29.05.2021)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend, willkommen zu den tagesthemen.

In Berlin, in Kiew, in Warschau gingen Menschen auf die Straße,

um Solidarität mit dem Blogger Roman Protassewitsch zu zeigen.

Auch in Vilnius,

wo er Sonntag auf dem Weg von Athen hätte landen sollen.

Wenn sein Flug nicht zur Landung in Minsk gezwungen worden wäre.

Wie inzwischen bekannt wurde,

war die Maschine vor der Bombendrohung umgeleitet worden.

Aufgrund dieses Vorgangs haben nach der EU auch die USA

Sanktionen gegen Belarus und Alexander Lukaschenko verhängt.

Das nimmt geflohenen Belarusen nicht die Angst,

der lange Arm Lukaschenkos könnte sie erreichen.

Christian Blenker.

Ihre Freunde sind gekommen.

Olga Karach trifft sich vor der Demo mit Exil-Belarusen.

Die Journalistin gründete 2005 die Organisation Unser Haus:

Eine Anlaufstelle für die Opposition in Litauen.

Seit der Verhaftung des Bloggers und seiner Freundin versuchen sie,

die EU zu härteren Sanktionen zu bringen.

Wir wollen eine schnelle Reaktion auf das,

was sich in Belarus abspielt.

Wir fordern, die Willkür zu beenden.

Swetlana Tichanowskaja hatte zu den Protesten aufgerufen.

Sie ist die Anführerin der Opposition.

Nach einem Treffen mit dem niederländischen Ministerpräsidenten

kehrte sie nach Litauen zurück.

Bei jeden meiner Treffen mit Politikern spreche ich davon,

dass das Regime unsere Heimat besetzt.

Neun Millionen sind in Gefahr.

Die Farben der Opposition sind in Vilnius oft zu sehen.

Auch an der Europäischen Humanistischen Universität.

Einst in Minsk gegründet,

musste sie auf Druck Lukaschenkos umziehen.

Die Freundin des entführten Bloggers hat hier studiert.

Seit ihrer Verhaftung haben Studierende Angst.

An unserer Uni sind belarusische Studenten.

Ihre Verwandten leben in Belarus.

Deshalb haben sie Angst, ihre Meinung zu äußern.

Bis zur Grenze sind es 30 Kilometer.

Litauen wurde für die Opposition zu einer neuen Heimat.

Viele fliehen vor den Repressalien.

In Litauen können sie ihre Kritik äußern.

Wir werden nicht nachgeben.

Nicht nur Lukaschenko soll zurücktreten.

Uns geht es um eine demokratische Republik.

Dafür will Olga weiter kämpfen.

Nach Deutschland.

Hier war es so,

als hätte jemand die Türen wieder aufgemacht.

Das gute Wetter hatte sicher seinen Anteil.

Vor den Restaurants gab es Kaffee und Kaltgetränke,

viele Geschäften hatten geöffnet und luden zum Einkaufen ein.

In der Hamburger Innenstadt

shoppten die Menschen fast wie vor der Pandemie.

Es war fast ein Stück Normalität.

Ich finde es zu voll.

Aber die Menschen brauchen das.

Ich habe nichts gekauft, ich habe nur geschaut.

Und mich gefreut.

Es ist ungewohnt, auf viele Menschen zu treffen.

Im Norden war das Einkaufen in vielen Läden ohne Tests möglich.

Dennoch werden die Testzentren noch länger nötig sein.

Testen ist eine Säule im Kampf gegen Corona.

Aber offenbar ein potentielles Einfallstor für Betrug.

Etwa wenn mehr Tests in Rechnung gestellt als durchgeführt wurden.

Immerhin bekommen die Tester für jede Analyse 18 Euro vom Staat.

Aufgrund des Verdachts ermittelt die Staatsanwaltschaft Bochum

bei einem der größten Test-Anbieter in Deutschland.

Am Ikea-Parkplatz in Essen Verunsicherung und Ärger.

Was passiert hinter den Kulissen der kostenlosen Tests?

Wir haben so viel Geld,

das wir verbrauchen wegen der Pandemie.

Wenn sich Leute auf diese Weise bereichern sollten,

finde ich das unmöglich.

Ich würde mir mehr Kontrollen wünschen.

Ich bin sprachlos.

Vor einer Woche zählten WDR, NDR und SZ an einem Tag 550 Testpersonen.

MediCan hat 1743 Tests an das Gesundheitsministerium gemeldet.

Auch Stichproben in Köln und Münster zeigten Abweichungen

zwischen durchgeführten und gemeldeten Tests.

Seit gestern ermittelt die Staatsanwaltschaft Bochum.

Es kam zu Durchsuchungen und Beschlagnahmungen.

Der Inhaber von MediCan erklärt, dass die Zahlen nicht die seien,

die zur Abrechnung eingereicht würden.

Auch hätte man Zahlen von anderen Standorten dazu gemeldet.

Das sei erlaubt.

Die Behörden widersprechen.

Das Kölner Gesundheitsamt kontrollierte diesen Test-Bus.

Es wurden Mängel festgestellt.

Vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.

Wir haben die Sorge,

dass dieser Fall nicht der einzige ist.

Sondern weitere Fälle uns beschäftigen werden.

Gesundheitsminister Spahn kündigte an,

die Kontrollen zu verschärfen.

Wer sich an der Pandemie bereichere, solle sich schämen.

Der Minister gerät in die Kritik.

Seine Testverordnung habe keine Kontrollen vorgesehen.

Man darf die Leute nicht zum Betrug einladen.

Wenn es stimmt, dass Tests bezahlt werden,

indem man sagt:

Ich hab ein paar Tausend getestet, gebt das Geld.

Dann ist die Verordnung Murks.

Es geht nicht nur ums Geld.

Falsche Testmeldungen verfälschen die Datenlage

über den Pandemieverlauf.

An drei recherchierten Standorten

hatte MediCan in einer Woche 25.000 Tests gemeldet:

Darunter keinen positiven.

Die Europäische Arzneimittelbehörde

gab grünes Licht für die Zulassung des BioNTech-Impfstoffs für Kinder.

Jetzt geht die Diskussion um Impftermine für Schüler

in eine neue Runde.

Weitere Nachrichten mit Susanne Daubner.

Bildungsministerin Karliczek plädierte dafür,

Kindern mit Vorerkrankungen ein Impfangebot zu machen.

Das würde ihnen den Schulalltag erleichtern.

Familienministerin Lambrecht

warnte vor einem Generationenkonflikt in der Impfstoff-Verteilung.

Das Risiko für gesunde Kinder sei geringer, schwer zu erkranken.

In Vietnam ist eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen worden.

Laut Regierung weist sie Eigenschaften

der indischen und der britischen Variante auf.

Tests legten nahe,

dass die Mutante leicht übertragbar sei.

In Vietnam gab es bislang wenig Infektionen.

Zuletzt war die Fallzahl gestiegen.

In Brasilien sind Zehntausende auf die Straße gegangen,

um gegen Präsident Bolsonaro zu demonstrieren.

Opposition und Gewerkschaften hatten dazu aufgerufen.

Forderungen sind eine Amtsenthebung, die Beschaffung von Impfstoffen

sowie eine Erhöhung der Sozialhilfe.

Bolsonaro hat die schlechtesten Zustimmungswerte seiner Amtszeit.

Im Westen Kanadas wurden auf dem Gelände eines Ex-Internats

sterbliche Überreste von 215 Kindern von Ureinwohnern entdeckt.

Das katholische Heim diente ab 1890 als Umerziehungscamp.

Kinder indigener Ureinwohner wurden zwangsweise untergebracht,

um die Traditionen europäischer Einwanderer zu erlernen.

Wie die Kinder ums Leben kamen, ist unklar.

Einige wurden drei Jahre alt.

Es sollte das Beethoven-Jahr sein, es wurde das Corona-Jahr:

2020.

Wie viele andere Veranstaltungen, wurden auch Feierlichkeiten

zum 250. Geburtstag von Beethoven verschoben oder fielen aus.

Wie etwa das Beethoven-Projekt II, der neuen Ballett-Produktion

des Hamburger Choreographen John Neumeier.

Sieben Mal wurde die Premiere verschoben.

Heute Abend fand sie endlich statt.

Der Vorhang öffnete sich sogar vor Publikum.

Jan Peter Gehrkens war dabei.

Es bewegt sich etwas.

Sie tanzen wieder und sie singen.

Barock und Klassik.

Die Hamburger Oper öffnet nach der Corona-Wüste

mit geballtem Doppelpack:

Händel und Beethoven.

Wir waren nervös, wir hatten Angst, dass was dazwischen kommt.

Wir haben sieben Monate gewartet.

Das Warten hat ein Ende:

Getestet, geimpft oder genesen dürfen Besucher kommen.

Zarte Berührung statt Bussi-Szenen im Foyer.

Die Tresen verwaist, der Sekt fällt aus.

Nüchtern und maskiert gibt es Kultur pur.

Wieder leben, wieder Kultur, wieder Musik.

Es ist surreal, irreal.

Endlich wieder Oper!

Die Tänzer des Hamburg Balletts bereiten sich vor.

Siebenmal ist ihre Premiere verschoben worden.

Heute können sie ihre Kunst kommunizieren.

Der Ballett-Chef glücklich.

Kunst ist, wenn jemand eine Vision hat,

der man eine Form geben kann.

Diese Form wird kommuniziert.

Sodass die Menschen, die es sehen, etwas in sich erkennen.

Das war nicht möglich in dieser Zeit.

Das Haus ausverkauft.

Das heißt in diesem Fall 420 Tickets statt 1700.

Und dann endlich:

Das Beethoven-Projekt,

das für das Beethoven-Jahr 2020 gedacht war.

Die Regungen hinter Masken verborgen, die Tänzer überglücklich.

Wir sind dafür geboren.

Das ist ein kostbares Moment und fühlt sich nicht eigenartig an.

Apotheose des Tanzes wird Beethovens 7. Sinfonie genannt.

In Neumeiers Choreografie wird sie zum mitreißenden Wirbel,

zum Bekenntnis für die Tanzkunst.

Und alle hoffen, dass der Tanz nie aufhört.

Zum Sport und zum Fußball, Okka Gundel.

Da war heute das Champions-League-Finale.

Und das, Okka Gundel, fand mit Zuschauern statt.

14.000 Fans durften das Finale in Porto live miterleben.

Das war eine britische Angelegenheit: Manchester City gegen Chelsea.

Kein deutsches Team im Finale, aber deutsche Protagonisten.

Thomas Tuchel, der Trainer von Chelsea,

mit den Nationalspielern Werner, Rüdiger und Havertz.

Sie trafen auf Manchester City mit Ilkay Gündogan.

Das Champions League Finale, gerade zu Ende - jetzt bei uns.

Die große Show beginnt in Porto schon vor dem Anpfiff.

Die Fans sehen einen überlegenen FC Chelsea.

Timo Werner mit der ersten guten Möglichkeit.

Die Mannschaft von Trainer Tuchel bleibt spielbestimmend.

Sie geht nach 42 Minuten durch Kai Havertz in Führung.

Der deutsche Nationalspieler trifft zum 1:0-Pausenstand.

Nach dem Wechsel erhöht Manchester City den Druck.

Das bietet Chelsea Platz zum Kontern.

Der überragende Kai Havertz auf Pulisic.

Es bleibt beim 1:0.

Sekunden vor Schluss vergibt Manchester den Ausgleich.

Dann ist es amtlich.

Der FC Chelsea mit Thomas Tuchel, Antonio Rüdiger, Kai Werner

und Siegtorschütze Kai Havertz gewinnt die Champions League.

Nach der Champions League kommt die Europameisterschaft.

Wann dürfen die DFB-Legionäre aus England zur Nationalelf reisen?

Es gibt die Corona-Einreiseverordnung mit möglicher Quarantäne.

Die Deutschen bereiten sich in Österreich auf die EM vor.

Jogi Löw beschwört den Geist von Seefeld.

Wichtig wird sein,

dass die Mannschaft sich in diesen Tagen findet.

Dass sie eine Gewinnermentalität aufbaut.

Das ist neben den sportlichen Zielen das Wichtige.

Wesentlicher Bestandteil des Erfolges ist,

einen guten Teamgeist, einen Teamspirit zu haben.

Gewinnermentalität ist das,

was Holstein Kiel nicht auf den Rasen bringen konnte.

Der Zweitligist spielte im Rückspiel der Relegation gegen den 1. FC Köln.

Das Hinspiel in Köln hatte Kiel 1:0 gewonnen.

Der Traum vom Aufstieg zerplatzte.

Nach 13 Minuten lag Kiel 1:3 zurück, Endstand 1:5.

Köln feiert den Klassenerhalt, Kiel bleibt in der 2. Liga.

Kiel scheitert und bekommt trotzdem Applaus.

Zunächst zaghaft,

dann machen andere mit - Enttäuschung weicht Hochachtung.

800 Fans vor dem Kieler Stadion warten,

bis sich die Mannschaft von Holstein Kiel am Zaun zeigt.

Der Kapitän ringt nach Worten.

Vielen Dank für die Unterstützung!

Ihr wart Erstliga-reif!

1:5 aus Kieler Sicht.

Traum geplatzt, Aufstieg verpasst.

Köln freut sich über das 5:1.

Es bleibt relativ diszipliniert.

Rote Ampeln werden nicht ignoriert -

Köln hält, weil der FC die Klasse hält.

Kaltgetränke werden auf abenteuerliche Weise verteilt.

In Kiel versorgt Kölns Torwart Horn ausharrende Zaungäste.

Nach dem 0:1 am Mittwoch im Rückspiel die Rettung.

Der 1. FC Köln bleibt erstklassig.

Gut unterwegs war auch das deutsche Eishockeyteam

bei der WM in Lettland.

Die Deutschen sind furios gestartet mit drei Siegen in drei Spielen.

Doch nach einer Niederlage gegen Kasachstan

verlor die deutsche Auswahl heute auch das Spiel gegen Finnland.

Bundestrainer Toni Söderholm sah im Duell gegen seine Landsleute,

wie sein Team in Rückstand geriet.

Die erste Strafzeit nutzten die Finnen zur 1:0-Führung.

Im zweiten Drittel der Ausgleich durch Korbinian Holzer.

Der Schuss des Ex-NFL-Spielers saß - 1:1.

Die Entscheidung für Finnland im letzten Drittel.

52. Minute: Reijo Ruotsalainen mit dem 2:1-Siegtreffer.

Deutschland muss gegen die USA oder Lettland gewinnen,

um in das WM-Viertelfinale einzuziehen.

Hier sind die Lottozahlen.

Und es gebe auch ein Glücksgefühl,

wenn das Wetter länger so bleiben könnte, Karsten.

Das sollte funktionieren.

Das Foto hat uns von der Ostseeküste erreicht.

Ich springe in die Mitte von Deutschland.

Hier sehen wir, es geht aufwärts.

Wir werden die 25 Grad erreichen und überschreiten.

Bis Dienstag wird es deutschlandweit sonnig.

Ab Mittwoch gesellen sich Schauer und Gewitter dazu.

Die Luft wird feuchter.

Wir schauen auf die Nacht.

Es ist leicht bewölkt.

Im Nordwesten Nebel oder Hochnebel.

Er löst sich am Vormittag auf.

Es geht sonnig mit wenigen Wolken durch den Sonntag.

Morgens kalt.

Nur im Südosten ist es kälter.

Montag überall Sonne.

Dienstag auch Sonne.

Im Nordosten mehr Wolken.

Die Luft wird feuchter.

Das waren die tagesthemen.

Hier geht es weiter mit dem Wort zum Sonntag.

Wir sind morgen wieder für Sie da.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

Bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesthemen 29.05.2021, 23:15 Uhr - Internationaler Solidaritätstag für Protasewitsch: Exilbelarusen in Angst

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (29.05.2021)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend, willkommen zu den tagesthemen.

In Berlin, in Kiew, in Warschau gingen Menschen auf die Straße,

um Solidarität mit dem Blogger Roman Protassewitsch zu zeigen.

Auch in Vilnius,

wo er Sonntag auf dem Weg von Athen hätte landen sollen.

Wenn sein Flug nicht zur Landung in Minsk gezwungen worden wäre.

Wie inzwischen bekannt wurde,

war die Maschine vor der Bombendrohung umgeleitet worden.

Aufgrund dieses Vorgangs haben nach der EU auch die USA

Sanktionen gegen Belarus und Alexander Lukaschenko verhängt.

Das nimmt geflohenen Belarusen nicht die Angst,

der lange Arm Lukaschenkos könnte sie erreichen.

Christian Blenker.

Ihre Freunde sind gekommen.

Olga Karach trifft sich vor der Demo mit Exil-Belarusen.

Die Journalistin gründete 2005 die Organisation Unser Haus:

Eine Anlaufstelle für die Opposition in Litauen.

Seit der Verhaftung des Bloggers und seiner Freundin versuchen sie,

die EU zu härteren Sanktionen zu bringen.

Wir wollen eine schnelle Reaktion auf das,

was sich in Belarus abspielt.

Wir fordern, die Willkür zu beenden.

Swetlana Tichanowskaja hatte zu den Protesten aufgerufen.

Sie ist die Anführerin der Opposition.

Nach einem Treffen mit dem niederländischen Ministerpräsidenten

kehrte sie nach Litauen zurück.

Bei jeden meiner Treffen mit Politikern spreche ich davon,

dass das Regime unsere Heimat besetzt.

Neun Millionen sind in Gefahr.

Die Farben der Opposition sind in Vilnius oft zu sehen.

Auch an der Europäischen Humanistischen Universität.

Einst in Minsk gegründet,

musste sie auf Druck Lukaschenkos umziehen.

Die Freundin des entführten Bloggers hat hier studiert.

Seit ihrer Verhaftung haben Studierende Angst.

An unserer Uni sind belarusische Studenten.

Ihre Verwandten leben in Belarus.

Deshalb haben sie Angst, ihre Meinung zu äußern.

Bis zur Grenze sind es 30 Kilometer.

Litauen wurde für die Opposition zu einer neuen Heimat.

Viele fliehen vor den Repressalien.

In Litauen können sie ihre Kritik äußern.

Wir werden nicht nachgeben.

Nicht nur Lukaschenko soll zurücktreten.

Uns geht es um eine demokratische Republik.

Dafür will Olga weiter kämpfen.

Nach Deutschland.

Hier war es so,

als hätte jemand die Türen wieder aufgemacht.

Das gute Wetter hatte sicher seinen Anteil.

Vor den Restaurants gab es Kaffee und Kaltgetränke,

viele Geschäften hatten geöffnet und luden zum Einkaufen ein.

In der Hamburger Innenstadt

shoppten die Menschen fast wie vor der Pandemie.

Es war fast ein Stück Normalität.

Ich finde es zu voll.

Aber die Menschen brauchen das.

Ich habe nichts gekauft, ich habe nur geschaut.

Und mich gefreut.

Es ist ungewohnt, auf viele Menschen zu treffen.

Im Norden war das Einkaufen in vielen Läden ohne Tests möglich.

Dennoch werden die Testzentren noch länger nötig sein.

Testen ist eine Säule im Kampf gegen Corona.

Aber offenbar ein potentielles Einfallstor für Betrug.

Etwa wenn mehr Tests in Rechnung gestellt als durchgeführt wurden.

Immerhin bekommen die Tester für jede Analyse 18 Euro vom Staat.

Aufgrund des Verdachts ermittelt die Staatsanwaltschaft Bochum

bei einem der größten Test-Anbieter in Deutschland.

Am Ikea-Parkplatz in Essen Verunsicherung und Ärger.

Was passiert hinter den Kulissen der kostenlosen Tests?

Wir haben so viel Geld,

das wir verbrauchen wegen der Pandemie.

Wenn sich Leute auf diese Weise bereichern sollten,

finde ich das unmöglich.

Ich würde mir mehr Kontrollen wünschen.

Ich bin sprachlos.

Vor einer Woche zählten WDR, NDR und SZ an einem Tag 550 Testpersonen.

MediCan hat 1743 Tests an das Gesundheitsministerium gemeldet.

Auch Stichproben in Köln und Münster zeigten Abweichungen

zwischen durchgeführten und gemeldeten Tests.

Seit gestern ermittelt die Staatsanwaltschaft Bochum.

Es kam zu Durchsuchungen und Beschlagnahmungen.

Der Inhaber von MediCan erklärt, dass die Zahlen nicht die seien,

die zur Abrechnung eingereicht würden.

Auch hätte man Zahlen von anderen Standorten dazu gemeldet.

Das sei erlaubt.

Die Behörden widersprechen.

Das Kölner Gesundheitsamt kontrollierte diesen Test-Bus.

Es wurden Mängel festgestellt.

Vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.

Wir haben die Sorge,

dass dieser Fall nicht der einzige ist.

Sondern weitere Fälle uns beschäftigen werden.

Gesundheitsminister Spahn kündigte an,

die Kontrollen zu verschärfen.

Wer sich an der Pandemie bereichere, solle sich schämen.

Der Minister gerät in die Kritik.

Seine Testverordnung habe keine Kontrollen vorgesehen.

Man darf die Leute nicht zum Betrug einladen.

Wenn es stimmt, dass Tests bezahlt werden,

indem man sagt:

Ich hab ein paar Tausend getestet, gebt das Geld.

Dann ist die Verordnung Murks.

Es geht nicht nur ums Geld.

Falsche Testmeldungen verfälschen die Datenlage

über den Pandemieverlauf.

An drei recherchierten Standorten

hatte MediCan in einer Woche 25.000 Tests gemeldet:

Darunter keinen positiven.

Die Europäische Arzneimittelbehörde

gab grünes Licht für die Zulassung des BioNTech-Impfstoffs für Kinder.

Jetzt geht die Diskussion um Impftermine für Schüler

in eine neue Runde.

Weitere Nachrichten mit Susanne Daubner.

Bildungsministerin Karliczek plädierte dafür,

Kindern mit Vorerkrankungen ein Impfangebot zu machen.

Das würde ihnen den Schulalltag erleichtern.

Familienministerin Lambrecht

warnte vor einem Generationenkonflikt in der Impfstoff-Verteilung.

Das Risiko für gesunde Kinder sei geringer, schwer zu erkranken.

In Vietnam ist eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen worden.

Laut Regierung weist sie Eigenschaften

der indischen und der britischen Variante auf.

Tests legten nahe,

dass die Mutante leicht übertragbar sei.

In Vietnam gab es bislang wenig Infektionen.

Zuletzt war die Fallzahl gestiegen.

In Brasilien sind Zehntausende auf die Straße gegangen,

um gegen Präsident Bolsonaro zu demonstrieren.

Opposition und Gewerkschaften hatten dazu aufgerufen.

Forderungen sind eine Amtsenthebung, die Beschaffung von Impfstoffen

sowie eine Erhöhung der Sozialhilfe.

Bolsonaro hat die schlechtesten Zustimmungswerte seiner Amtszeit.

Im Westen Kanadas wurden auf dem Gelände eines Ex-Internats

sterbliche Überreste von 215 Kindern von Ureinwohnern entdeckt.

Das katholische Heim diente ab 1890 als Umerziehungscamp.

Kinder indigener Ureinwohner wurden zwangsweise untergebracht,

um die Traditionen europäischer Einwanderer zu erlernen.

Wie die Kinder ums Leben kamen, ist unklar.

Einige wurden drei Jahre alt.

Es sollte das Beethoven-Jahr sein, es wurde das Corona-Jahr:

2020.

Wie viele andere Veranstaltungen, wurden auch Feierlichkeiten

zum 250. Geburtstag von Beethoven verschoben oder fielen aus.

Wie etwa das Beethoven-Projekt II, der neuen Ballett-Produktion

des Hamburger Choreographen John Neumeier.

Sieben Mal wurde die Premiere verschoben.

Heute Abend fand sie endlich statt.

Der Vorhang öffnete sich sogar vor Publikum.

Jan Peter Gehrkens war dabei.

Es bewegt sich etwas.

Sie tanzen wieder und sie singen.

Barock und Klassik.

Die Hamburger Oper öffnet nach der Corona-Wüste

mit geballtem Doppelpack:

Händel und Beethoven.

Wir waren nervös, wir hatten Angst, dass was dazwischen kommt.

Wir haben sieben Monate gewartet.

Das Warten hat ein Ende:

Getestet, geimpft oder genesen dürfen Besucher kommen.

Zarte Berührung statt Bussi-Szenen im Foyer.

Die Tresen verwaist, der Sekt fällt aus.

Nüchtern und maskiert gibt es Kultur pur.

Wieder leben, wieder Kultur, wieder Musik.

Es ist surreal, irreal.

Endlich wieder Oper!

Die Tänzer des Hamburg Balletts bereiten sich vor.

Siebenmal ist ihre Premiere verschoben worden.

Heute können sie ihre Kunst kommunizieren.

Der Ballett-Chef glücklich.

Kunst ist, wenn jemand eine Vision hat,

der man eine Form geben kann.

Diese Form wird kommuniziert.

Sodass die Menschen, die es sehen, etwas in sich erkennen.

Das war nicht möglich in dieser Zeit.

Das Haus ausverkauft.

Das heißt in diesem Fall 420 Tickets statt 1700.

Und dann endlich:

Das Beethoven-Projekt,

das für das Beethoven-Jahr 2020 gedacht war.

Die Regungen hinter Masken verborgen, die Tänzer überglücklich.

Wir sind dafür geboren.

Das ist ein kostbares Moment und fühlt sich nicht eigenartig an.

Apotheose des Tanzes wird Beethovens 7. Sinfonie genannt.

In Neumeiers Choreografie wird sie zum mitreißenden Wirbel,

zum Bekenntnis für die Tanzkunst.

Und alle hoffen, dass der Tanz nie aufhört.

Zum Sport und zum Fußball, Okka Gundel.

Da war heute das Champions-League-Finale.

Und das, Okka Gundel, fand mit Zuschauern statt.

14.000 Fans durften das Finale in Porto live miterleben.

Das war eine britische Angelegenheit: Manchester City gegen Chelsea.

Kein deutsches Team im Finale, aber deutsche Protagonisten.

Thomas Tuchel, der Trainer von Chelsea,

mit den Nationalspielern Werner, Rüdiger und Havertz.

Sie trafen auf Manchester City mit Ilkay Gündogan.

Das Champions League Finale, gerade zu Ende - jetzt bei uns.

Die große Show beginnt in Porto schon vor dem Anpfiff.

Die Fans sehen einen überlegenen FC Chelsea.

Timo Werner mit der ersten guten Möglichkeit.

Die Mannschaft von Trainer Tuchel bleibt spielbestimmend.

Sie geht nach 42 Minuten durch Kai Havertz in Führung.

Der deutsche Nationalspieler trifft zum 1:0-Pausenstand.

Nach dem Wechsel erhöht Manchester City den Druck.

Das bietet Chelsea Platz zum Kontern.

Der überragende Kai Havertz auf Pulisic.

Es bleibt beim 1:0.

Sekunden vor Schluss vergibt Manchester den Ausgleich.

Dann ist es amtlich.

Der FC Chelsea mit Thomas Tuchel, Antonio Rüdiger, Kai Werner

und Siegtorschütze Kai Havertz gewinnt die Champions League.

Nach der Champions League kommt die Europameisterschaft.

Wann dürfen die DFB-Legionäre aus England zur Nationalelf reisen?

Es gibt die Corona-Einreiseverordnung mit möglicher Quarantäne.

Die Deutschen bereiten sich in Österreich auf die EM vor.

Jogi Löw beschwört den Geist von Seefeld.

Wichtig wird sein,

dass die Mannschaft sich in diesen Tagen findet.

Dass sie eine Gewinnermentalität aufbaut.

Das ist neben den sportlichen Zielen das Wichtige.

Wesentlicher Bestandteil des Erfolges ist,

einen guten Teamgeist, einen Teamspirit zu haben.

Gewinnermentalität ist das,

was Holstein Kiel nicht auf den Rasen bringen konnte.

Der Zweitligist spielte im Rückspiel der Relegation gegen den 1. FC Köln.

Das Hinspiel in Köln hatte Kiel 1:0 gewonnen.

Der Traum vom Aufstieg zerplatzte.

Nach 13 Minuten lag Kiel 1:3 zurück, Endstand 1:5.

Köln feiert den Klassenerhalt, Kiel bleibt in der 2. Liga.

Kiel scheitert und bekommt trotzdem Applaus.

Zunächst zaghaft,

dann machen andere mit - Enttäuschung weicht Hochachtung.

800 Fans vor dem Kieler Stadion warten,

bis sich die Mannschaft von Holstein Kiel am Zaun zeigt.

Der Kapitän ringt nach Worten.

Vielen Dank für die Unterstützung!

Ihr wart Erstliga-reif!

1:5 aus Kieler Sicht.

Traum geplatzt, Aufstieg verpasst.

Köln freut sich über das 5:1.

Es bleibt relativ diszipliniert.

Rote Ampeln werden nicht ignoriert -

Köln hält, weil der FC die Klasse hält.

Kaltgetränke werden auf abenteuerliche Weise verteilt.

In Kiel versorgt Kölns Torwart Horn ausharrende Zaungäste.

Nach dem 0:1 am Mittwoch im Rückspiel die Rettung.

Der 1. FC Köln bleibt erstklassig.

Gut unterwegs war auch das deutsche Eishockeyteam

bei der WM in Lettland.

Die Deutschen sind furios gestartet mit drei Siegen in drei Spielen.

Doch nach einer Niederlage gegen Kasachstan

verlor die deutsche Auswahl heute auch das Spiel gegen Finnland.

Bundestrainer Toni Söderholm sah im Duell gegen seine Landsleute,

wie sein Team in Rückstand geriet.

Die erste Strafzeit nutzten die Finnen zur 1:0-Führung.

Im zweiten Drittel der Ausgleich durch Korbinian Holzer.

Der Schuss des Ex-NFL-Spielers saß - 1:1.

Die Entscheidung für Finnland im letzten Drittel.

52\. Minute: Reijo Ruotsalainen mit dem 2:1-Siegtreffer.

Deutschland muss gegen die USA oder Lettland gewinnen,

um in das WM-Viertelfinale einzuziehen.

Hier sind die Lottozahlen.

Und es gebe auch ein Glücksgefühl,

wenn das Wetter länger so bleiben könnte, Karsten.

Das sollte funktionieren.

Das Foto hat uns von der Ostseeküste erreicht.

Ich springe in die Mitte von Deutschland.

Hier sehen wir, es geht aufwärts.

Wir werden die 25 Grad erreichen und überschreiten.

Bis Dienstag wird es deutschlandweit sonnig.

Ab Mittwoch gesellen sich Schauer und Gewitter dazu.

Die Luft wird feuchter.

Wir schauen auf die Nacht.

Es ist leicht bewölkt.

Im Nordwesten Nebel oder Hochnebel.

Er löst sich am Vormittag auf.

Es geht sonnig mit wenigen Wolken durch den Sonntag.

Morgens kalt.

Nur im Südosten ist es kälter.

Montag überall Sonne.

Dienstag auch Sonne.

Im Nordosten mehr Wolken.

Die Luft wird feuchter.

Das waren die tagesthemen.

Hier geht es weiter mit dem Wort zum Sonntag.

Wir sind morgen wieder für Sie da.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

Bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021