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Video lessons from YouTube, Benedikt "Das Leben hat keinen Sinn"

Benedikt "Das Leben hat keinen Sinn"

Und dann ist in dieser Nacht etwas passiert,

in der Nacht hatte jemand mich gerufen,

meinen Namen gerufen

und mir gesagt in meiner Muttersprache Schwedisch

"Benedict gå hem"

Ja, ich wohne in der Schweiz seit sehr vielen Jahren,

bin aber Skandinavier.

Ich bin aufgewachsen in einem lutherischen Haus,

aber meine Eltern haben den Glauben nicht sehr ernst genommen.

Das Ergebnis war, dass ich

zwar konfirmiert wurde

als junger Mensch, aber für mich war die Konfirmationsfeier

die Abschiedsfeier aus der Kirche.

Wenn man keinen Glauben hat, dann muss man sich ja fragen,

wofür und wozu man lebt.

Ich habe viel darüber nachgedacht,

und als etwa 17- oder 18-Jähriger

kam ich auf folgende Formel:

Das Leben hat keinen Sinn,

das Leben ist ein Widersinn.

Wenn das Leben aber keinen Sinn hat, wenn man auf kein Ziel hin ausgerichtet ist,

dann kann man ja nur eines tun mit seinem Leben:

Alles, was es zu genießen gibt, zu genießen.

Das war 1968,

ein berühmtes Jahr in der europäischen Geschichte,

da war ich selber 18 Jahre alt.

Und ich dachte, die große Freiheit,

die besteht darin, dass man immer tun und lassen kann, was man will.

Ich begann mit 19 Jahren, mit leichten Drogen zu experimentieren,

die kamen damals sehr stark auf, und wir waren eine Clique

von 4-5 jungen Leuten und haben dann regelmäßig leichte Drogen konsumiert.

Mit 19 machte ich Abitur, und nach dem Abitur wollte ich nur eine Sache machen:

So schnell wie möglich die Schweiz verlassen.

Das Land war mir viel zu ordentlich.

Viel zu eingeengt fühlte ich mich in diesem Land.

Ich wollte in einem Land leben, wo man nicht so genau aufpasste,

und wo man frei war, seine Zeit so zu verbringen, wie es einem gefiel.

Und das gelobte Land war damals Indien.

So bin ich mit einem Freund dann aufgebrochen, Richtung Indien gereist.

Wir hatten uns damit vorbereitet, dass wir einige Monate arbeiten gingen,

ein gutes Taschengeld in der Tasche hatten und uns ausrechnen konnten,

mit dem können wir in Indien etwa ein Jahr leben.

Wir träumten uns alles schon aus, wie es dann sein müsse,

irgendwo ein Häuschen für sich mieten,

nur unter und mit coolen Leuten zusammen sein,

nicht arbeiten zu müssen und eben die Sorte leichte Droge

Cannabis zur Verfügung zu haben soviel wie einem behagte.

Der Traum ging in Erfüllung.

Es kam tatsächlich so, an den Ausläufern des Himalaya

konnte ich mit Arno zusammen in einem kleinen Häuschen wohnen,

das kostete auch nicht viel.

Wir hatten auch Cannabis soviel wie wir meinten brauchen zu müssen.

Und wenn Träume in Erfüllung gehen, müsste ja man der glücklichste Mensch

auf Erden sein. Bei mir ging diese Rechnung nicht auf.

Ich kann mich erinnern, wie ich abends und nachts vom nur Herumliegen den ganzen Tag

nicht wusste: Wie verbringe ich diese Nacht, wie bringe ich sie durch?

Ich konnte nicht schlafen, warf mich von der einen Seite auf die andere

und wünschte, dass es doch bald Morgen würde.

Als es dann endlich Morgen wurde, fragte ich mich,

wie bringe ich diesen Tag nur durch, wäre es doch schon Abend.

Und als es Abend war, die gleiche Geschichte von vorne.

Und eines Morgens sagte ich mir:

Ich muss weg von hier.

Das war Nordindien, ich reiste nach Goa.

Dort sind noch mehr so Leute wie ich,

vielleicht, dass es mir dort besser gefällt.

Ich war nur einen Tag unterwegs gewesen,

und dann bin ich in einer Art Hotel abgestiegen.

Das darf man sich nicht vorstellen wie ein Hotel hier,

das war nichts anderes als ein Zimmer und eine Pritsche, wo man liegen konnte

für eine Rupie pro Nacht.

Und dann habe ich in dieser Nacht zum ersten Mal seit langer Zeit

wirklich geschlafen.

Und dann ist in dieser Nacht etwas passiert,

und am nächsten Morgen wusste ich es noch ganz genau:

In der Nacht hatte jemand mich gerufen, meinen Namen gerufen,

und mir gesagt in meiner Muttersprache Schwedisch:

"Benedict gå hem!"

Als ich am Morgen erwachte, wusste ich, ich muss das jetzt machen.

Es war wohl ein Traum, aber ich wusste, ich muss jetzt nach Hause reisen.

Und so bin ich nicht in den Süden gereist, sondern scharf abgebogen Richtung Westen,

und dann auf demn Landweg durch Indien, Pakistan, Afghanistan, Iran, Türkei

in die Schweiz zurück gereist.

Inzwischen war ich 20.

Ich war gesund, es fehlte mir nichts.

Ich hatte auch aufgehört mit Drogen, ich merkte, das bringt nichts,

ich hatte auch keinen Entzug.

Ich hatte Abitur in der Tasche, mir standen alle Möglichkeiten offen,

ein Studium zu wählen, und ich dachte, das mache ich dann.

Aber auch hier ging die Rechnung nicht auf.

An einem Tag, da stand ich da

und fragte mich, wozu bin ich überhaupt hier?

Wozu lebe ich überhaupt? Es ist ja alles sinnlos!

Und jetzt habe ich nicht einmal, das kurze schnell vergehende Glück

des Drogenrausches, weil ich damit auch aufgehört habe.

Und ich habe den Tag verflucht, an dem ich geboren wurde.

Ja, ich war empört, ja gegen wen? Ich war empört gegen die Wirklichkeit,

dass ich existieren musste und mich niemand gefragt hatte, ob ich existieren wolle!

Und ich wollte mir das Leben nehmen.

Nur eines hielt mich davor zurück, nämlich der Gedanke,

dass ja meinem Körper nichts fehlte, ich war ja gesund.

Es fehlte mir äußerlich nichts, ich hatte keinen Mangel.

Mein ganzes Elend war ja nur in meinem Denken.

Und wer verspricht mir, dass wenn ich meinem Körper ein Ende mache,

eine Kugel durch den Kopf jage,

dass dieses Elend, was in meinem Denken ist, aufhört.

Und das hielt mich davor zurück.

Und gerade, als ich soweit war, kam ein Freund,

den hatte ich über ein Jahr nicht gesehen, während der Zeit, wo ich in Indien war

Und der bringt mir ein Neues Testament (Teil der Bibel).

Ausgerechnet!

Aber er sagt, ihm habe das geholfen.

Und ich sagte mir: Ja, wenn es dir geholfen hat, ich kann ja mal drin lesen.

Und ich habe immer gerne gelesen,

und so begann ich dieses Buch, das Neue Testament, von vorne zu lesen,

das Matthäus-Evangelium.

Und ich war bis Kapitel 11 gekommen, und dann traf ich mich mit diesem Freund wieder.

Dann gingen wir spazieren, außerhalb des Städtchen, wo wir wohnten am Bodensee

auf dem Land. Und während wir da so gehen, zitiert er einen Vers aus Matthäus Kapitel 11.

Und dieser Vers lautet:

"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe geben."

Und als er das sagte, ich hatte das am Morgen gelesen,

und als er das sagte, dann passierte etwas mit mir,

von dem ich gar nicht wusste, dass es das gibt.

Man weiß ja gar nicht, dass Gott redet.

Und durch dieses Wort hat Gott mich direkt angesprochen.

Und ich wusste, ich muss zu Jesus kommen.

Er sagt: "Kommt!"

Und da habe ich mir gesagt, ich muss jetzt zu Jesus gehen.

Hätte man mir das einen Monat früher gesagt, dass ich je einen solchen Gedanken

haben würde, ich hätte den glatt ausgelacht.

Aber was heißt es "zu Jesus kommen"?

In diesem Vers heißt es dann weiter:

"Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir"

und dann heißt es:

"und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen."

Also von Jesus lernen.

Ich habe dann im Neuen Testament weitergelesen, und die ganze Zeit

wollte ich lernen. Was sagt der denn? Was muss ich denn tun?

Und so las ich weiter, und ich war inzwischen beim Johannes-Evangelium,

und eines Tages, während ich im Johannes- Evangelium lese,

werde ich auf einen Schlag von der Tatsache, von der Wahrheit überwältigt,

Gott IST.

Und ich hatte immer so gelebt, als ob kein Gott wäre,

und so gelebt, als ob ich selbst mein Herr wäre.

Ich bin buchstäblich auf die Knie gefallen,

wirklich auf die Knie gefallen. Ich war allein

und hab nur eines gesagt und zum ersten Mal seit meiner Kindheit gebetet,

und das Gebet lautete nur:

"Gott VERGIB!"

Ich stand auf, und dann hatte ich in mir eine Freude,

eine Art Freude, die hatte ich seit Jahren nie mehr gehabt.

Und ich konnte das nicht erklären, ich wusste nicht warum.

Aber ich wusste, jetzt wird alles gut. ich wusste, Gott hat mit vergeben.

Ich wusste aber nicht, warum er mir vergeben hat.

Nun ich hab mich dann ein zweites mal aufgemacht,

ich wollte wieder nach Indien, ich dachte, dort finde ich vielleicht Menschen,

denen Gott wichtiger ist als im materialistischen Abendland.

Ich kam nur bis Pakistan, ich blieb dort hängen,

und zwar weil ich dort pakistanische Christen kennenlernte.

Und so hab ich zum ersten Mal mit wirklichen Christen,

praktizierenden Christen zusammengelebt.

Ich lernte ziemlich bald ihre Sprache, ich verstand immer mehr,

was sie predigten, was sie aus der Bibel erzählten,

ich las selber jeden Tag in der Bibel.

Und nach einem Jahr des Zusammenseins mit diesen pakistanischen Christen

hab ich endlich das Evangelium verstanden.

Ich versuchte ein ganzes Jahr lang, alles zu tun,

was Jesus Christus im Neuen Testament befiehlt.

Und so lebte ich ein Jahr lang unter dem Gesetz.

Ich dachte, ich muss alles erfüllen,

und etwas machte mir immer größere Not:

Ich konnte zwar äußerlich mich anständig verhalten,

aber ich merkte, dass ich in meinem Inneren

voll war von unreinen Gedanken,

bösen Gedanken,

Hochmut, Neid,

manchmal auch Zorn und Groll auf Leute,

wenn ich an gewisse Leute dachte, die ich von früher kannte,

und ich wurde das nicht los.

Ich war übrigens zusammen dort in Indien mit jenem Freund,

der mir damals das Neue Testament gegeben hatte, also in Pakistan.

Und ihm ging es ähnlich wie mir, er hatte das Evangelium auch nicht verstanden.

Obwohl er auch seit der Zeit schon im Neuen Testament las.

Wir hatten uns vorgenommen, wir gehen einige Tage fasten.

Und was haben wir da gemacht?

Wir haben nur das Buch der Offenbarung gelesen.

Und wir haben am Morgen das einzige Lied gesungen, was wir kannten:

"Nun gehören unsre Herzen ganz dem Mann von Golgatha"

Das hatten wir von deutschen Missionarinnen gelernt.

Und wir lasen jeden Tag zwei Kapitel im Buch der Offenbarung,

bis wir durch waren. Und am Ende dieser 10 Tage wussten wir

immer noch nicht, wie es um uns steht.

Ob wir auf dem Weg des Lebens sind oder nicht,

ob wir Vergebung der Sünden haben oder nicht,

ob wir ewiges Leben haben oder nicht.

Wir wussten es nicht. Wir beteten immer:

"Oh Gott, hilf uns, lass uns verstehen, ob wir gerettet sind oder nicht."

Also, nach diesen 10 Tagen, an denen wir allein in der Wildnis waren,

gingen wir zurück zu unseren pakistanischen Freunden.

Und dann hatte ich zwei schlaflose Nächte.

Und in diesen beiden Nächten war mein Gewissen ganz aufgewühlt.

Und in der zweiten Nacht, mit einem Mal,

hab ich das Evangelium verstanden.

Ich hatte ein Jahr lang jeden Tag in der Bibel gelesen,

ich hatte immer wieder Predigten gehört,

und so erinnerte ich mich in der Nacht

an ein Wort Jesu, wo Jesus sagt:

"In der Welt habt ihr Angst, seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden."

Und da verstand ich auf einmal, er hat ALLES getan,

was wir nicht tun können.

Im Buch der Offenbarung war mir

dieser Satz hängen geblieben.

Er klang mir dauernd im Ohr.

"Wer überwindet? Wer überwindet, wird dies alles ererben"

Und so verstand ich damals, aus dem Buch der Offenbarung,

es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ewige Herrlichkeit bei Gott

oder ewige Verdammnis in der Hölle.

Und dann dieses Wort: "Wer überwindet"?

Ja, wie kann ich denn überwinden?

Und in jener Nacht hab ich mit einem Mal das Evangelium verstanden.

Jesus sagt: "Seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden!"

Ich bin aufgestanden aus meinem Bett, hinausgegangen, es war Januar

im Jahr 1972.

Und wir waren im Norden Pakistans, in Punjab.

Die Nächte sind dort recht kalt, einige Grad nur über Null.

Ich hab mich dort hingekniet in den Sand,

und ich spüre noch den kalten Sand auf den Knien,

und da war er wirklich da, der Sohn Gottes.

Und da hab ich ihm nur das gesagt:

"HERR, du hast alles für mich getan.

Du hast für mich gelitten.

Nicht nur für meine bösen Taten und Gedanken,

du hast auch gelitten, bist gestorben, hast alles getan,

auch für meine Unfähigkeit, das Gute zu tun.

HERR, da bin ich, nimm mich!"

Und von dem Tag an wusste ich, ich bin ein Kind Gottes,

ich habe ewiges Leben.

Und diese Gewissheit hat mich bis heute,

über 40 Jahre später, nicht mehr verlassen.

Und das wünsche ich jedem, der mich hier jetzt reden hört.

Das wünsche ich dir, lieber Zuschauer,

lieber Zuhörer.

Besseres kann dir nicht passieren!

GOTT SEGNE DICH.

Benedikt "Das Leben hat keinen Sinn" Benedict "Life has no meaning" Benedicto "La vida no tiene sentido" Benedikt "Życie nie ma sensu" Benedikt "A vida não tem sentido" 本尼迪克特《生命没有意义》

Und dann ist in dieser Nacht etwas passiert,

in der Nacht hatte jemand mich gerufen,

meinen Namen gerufen

und mir gesagt in meiner Muttersprache Schwedisch

"Benedict gå hem"

Ja, ich wohne in der Schweiz seit sehr vielen Jahren,

bin aber Skandinavier.

Ich bin aufgewachsen in einem lutherischen Haus,

aber meine Eltern haben den Glauben nicht sehr ernst genommen.

Das Ergebnis war, dass ich

zwar konfirmiert wurde

als junger Mensch, aber für mich war die Konfirmationsfeier

die Abschiedsfeier aus der Kirche.

Wenn man keinen Glauben hat, dann muss man sich ja fragen,

wofür und wozu man lebt.

Ich habe viel darüber nachgedacht,

und als etwa 17- oder 18-Jähriger

kam ich auf folgende Formel:

Das Leben hat keinen Sinn,

das Leben ist ein Widersinn.

Wenn das Leben aber keinen Sinn hat, wenn man auf kein Ziel hin ausgerichtet ist,

dann kann man ja nur eines tun mit seinem Leben:

Alles, was es zu genießen gibt, zu genießen.

Das war 1968,

ein berühmtes Jahr in der europäischen Geschichte,

da war ich selber 18 Jahre alt.

Und ich dachte, die große Freiheit,

die besteht darin, dass man immer tun und lassen kann, was man will.

Ich begann mit 19 Jahren, mit leichten Drogen zu experimentieren,

die kamen damals sehr stark auf, und wir waren eine Clique

von 4-5 jungen Leuten und haben dann regelmäßig leichte Drogen konsumiert.

Mit 19 machte ich Abitur, und nach dem Abitur wollte ich nur eine Sache machen:

So schnell wie möglich die Schweiz verlassen.

Das Land war mir viel zu ordentlich.

Viel zu eingeengt fühlte ich mich in diesem Land.

Ich wollte in einem Land leben, wo man nicht so genau aufpasste,

und wo man frei war, seine Zeit so zu verbringen, wie es einem gefiel.

Und das gelobte Land war damals Indien.

So bin ich mit einem Freund dann aufgebrochen, Richtung Indien gereist.

Wir hatten uns damit vorbereitet, dass wir einige Monate arbeiten gingen,

ein gutes Taschengeld in der Tasche hatten und uns ausrechnen konnten,

mit dem können wir in Indien etwa ein Jahr leben.

Wir träumten uns alles schon aus, wie es dann sein müsse,

irgendwo ein Häuschen für sich mieten,

nur unter und mit coolen Leuten zusammen sein,

nicht arbeiten zu müssen und eben die Sorte leichte Droge

Cannabis zur Verfügung zu haben soviel wie einem behagte.

Der Traum ging in Erfüllung.

Es kam tatsächlich so, an den Ausläufern des Himalaya

konnte ich mit Arno zusammen in einem kleinen Häuschen wohnen,

das kostete auch nicht viel.

Wir hatten auch Cannabis soviel wie wir meinten brauchen zu müssen.

Und wenn Träume in Erfüllung gehen, müsste ja man der glücklichste Mensch

auf Erden sein. Bei mir ging diese Rechnung nicht auf.

Ich kann mich erinnern, wie ich abends und nachts vom nur Herumliegen den ganzen Tag

nicht wusste: Wie verbringe ich diese Nacht, wie bringe ich sie durch?

Ich konnte nicht schlafen, warf mich von der einen Seite auf die andere

und wünschte, dass es doch bald Morgen würde.

Als es dann endlich Morgen wurde, fragte ich mich,

wie bringe ich diesen Tag nur durch, wäre es doch schon Abend.

Und als es Abend war, die gleiche Geschichte von vorne.

Und eines Morgens sagte ich mir:

Ich muss weg von hier.

Das war Nordindien, ich reiste nach Goa.

Dort sind noch mehr so Leute wie ich,

vielleicht, dass es mir dort besser gefällt.

Ich war nur einen Tag unterwegs gewesen,

und dann bin ich in einer Art Hotel abgestiegen.

Das darf man sich nicht vorstellen wie ein Hotel hier,

das war nichts anderes als ein Zimmer und eine Pritsche, wo man liegen konnte

für eine Rupie pro Nacht.

Und dann habe ich in dieser Nacht zum ersten Mal seit langer Zeit

wirklich geschlafen.

Und dann ist in dieser Nacht etwas passiert,

und am nächsten Morgen wusste ich es noch ganz genau:

In der Nacht hatte jemand mich gerufen, meinen Namen gerufen,

und mir gesagt in meiner Muttersprache Schwedisch:

"Benedict gå hem!"

Als ich am Morgen erwachte, wusste ich, ich muss das jetzt machen.

Es war wohl ein Traum, aber ich wusste, ich muss jetzt nach Hause reisen.

Und so bin ich nicht in den Süden gereist, sondern scharf abgebogen Richtung Westen,

und dann auf demn Landweg durch Indien, Pakistan, Afghanistan, Iran, Türkei

in die Schweiz zurück gereist.

Inzwischen war ich 20.

Ich war gesund, es fehlte mir nichts.

Ich hatte auch aufgehört mit Drogen, ich merkte, das bringt nichts,

ich hatte auch keinen Entzug.

Ich hatte Abitur in der Tasche, mir standen alle Möglichkeiten offen,

ein Studium zu wählen, und ich dachte, das mache ich dann.

Aber auch hier ging die Rechnung nicht auf.

An einem Tag, da stand ich da

und fragte mich, wozu bin ich überhaupt hier?

Wozu lebe ich überhaupt? Es ist ja alles sinnlos!

Und jetzt habe ich nicht einmal, das kurze schnell vergehende Glück

des Drogenrausches, weil ich damit auch aufgehört habe.

Und ich habe den Tag verflucht, an dem ich geboren wurde.

Ja, ich war empört, ja gegen wen? Ich war empört gegen die Wirklichkeit,

dass ich existieren musste und mich niemand gefragt hatte, ob ich existieren wolle!

Und ich wollte mir das Leben nehmen.

Nur eines hielt mich davor zurück, nämlich der Gedanke,

dass ja meinem Körper nichts fehlte, ich war ja gesund.

Es fehlte mir äußerlich nichts, ich hatte keinen Mangel.

Mein ganzes Elend war ja nur in meinem Denken.

Und wer verspricht mir, dass wenn ich meinem Körper ein Ende mache,

eine Kugel durch den Kopf jage,

dass dieses Elend, was in meinem Denken ist, aufhört.

Und das hielt mich davor zurück.

Und gerade, als ich soweit war, kam ein Freund,

den hatte ich über ein Jahr nicht gesehen, während der Zeit, wo ich in Indien war

Und der bringt mir ein Neues Testament (Teil der Bibel).

Ausgerechnet!

Aber er sagt, ihm habe das geholfen.

Und ich sagte mir: Ja, wenn es dir geholfen hat, ich kann ja mal drin lesen.

Und ich habe immer gerne gelesen,

und so begann ich dieses Buch, das Neue Testament, von vorne zu lesen,

das Matthäus-Evangelium.

Und ich war bis Kapitel 11 gekommen, und dann traf ich mich mit diesem Freund wieder.

Dann gingen wir spazieren, außerhalb des Städtchen, wo wir wohnten am Bodensee

auf dem Land. Und während wir da so gehen, zitiert er einen Vers aus Matthäus Kapitel 11.

Und dieser Vers lautet:

"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe geben."

Und als er das sagte, ich hatte das am Morgen gelesen,

und als er das sagte, dann passierte etwas mit mir,

von dem ich gar nicht wusste, dass es das gibt.

Man weiß ja gar nicht, dass Gott redet.

Und durch dieses Wort hat Gott mich direkt angesprochen.

Und ich wusste, ich muss zu Jesus kommen.

Er sagt: "Kommt!"

Und da habe ich mir gesagt, ich muss jetzt zu Jesus gehen.

Hätte man mir das einen Monat früher gesagt, dass ich je einen solchen Gedanken

haben würde, ich hätte den glatt ausgelacht.

Aber was heißt es "zu Jesus kommen"?

In diesem Vers heißt es dann weiter:

"Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir"

und dann heißt es:

"und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen."

Also von Jesus lernen.

Ich habe dann im Neuen Testament weitergelesen, und die ganze Zeit

wollte ich lernen. Was sagt der denn? Was muss ich denn tun?

Und so las ich weiter, und ich war inzwischen beim Johannes-Evangelium,

und eines Tages, während ich im Johannes- Evangelium lese,

werde ich auf einen Schlag von der Tatsache, von der Wahrheit überwältigt,

Gott IST.

Und ich hatte immer so gelebt, als ob kein Gott wäre,

und so gelebt, als ob ich selbst mein Herr wäre.

Ich bin buchstäblich auf die Knie gefallen,

wirklich auf die Knie gefallen. Ich war allein

und hab nur eines gesagt und zum ersten Mal seit meiner Kindheit gebetet,

und das Gebet lautete nur:

"Gott VERGIB!"

Ich stand auf, und dann hatte ich in mir eine Freude,

eine Art Freude, die hatte ich seit Jahren nie mehr gehabt.

Und ich konnte das nicht erklären, ich wusste nicht warum.

Aber ich wusste, jetzt wird alles gut. ich wusste, Gott hat mit vergeben.

Ich wusste aber nicht, warum er mir vergeben hat.

Nun ich hab mich dann ein zweites mal aufgemacht,

ich wollte wieder nach Indien, ich dachte, dort finde ich vielleicht Menschen,

denen Gott wichtiger ist als im materialistischen Abendland.

Ich kam nur bis Pakistan, ich blieb dort hängen,

und zwar weil ich dort pakistanische Christen kennenlernte.

Und so hab ich zum ersten Mal mit wirklichen Christen,

praktizierenden Christen zusammengelebt.

Ich lernte ziemlich bald ihre Sprache, ich verstand immer mehr,

was sie predigten, was sie aus der Bibel erzählten,

ich las selber jeden Tag in der Bibel.

Und nach einem Jahr des Zusammenseins mit diesen pakistanischen Christen

hab ich endlich das Evangelium verstanden.

Ich versuchte ein ganzes Jahr lang, alles zu tun,

was Jesus Christus im Neuen Testament befiehlt.

Und so lebte ich ein Jahr lang unter dem Gesetz.

Ich dachte, ich muss alles erfüllen,

und etwas machte mir immer größere Not:

Ich konnte zwar äußerlich mich anständig verhalten,

aber ich merkte, dass ich in meinem Inneren

voll war von unreinen Gedanken,

bösen Gedanken,

Hochmut, Neid,

manchmal auch Zorn und Groll auf Leute,

wenn ich an gewisse Leute dachte, die ich von früher kannte,

und ich wurde das nicht los.

Ich war übrigens zusammen dort in Indien mit jenem Freund,

der mir damals das Neue Testament gegeben hatte, also in Pakistan.

Und ihm ging es ähnlich wie mir, er hatte das Evangelium auch nicht verstanden.

Obwohl er auch seit der Zeit schon im Neuen Testament las.

Wir hatten uns vorgenommen, wir gehen einige Tage fasten.

Und was haben wir da gemacht?

Wir haben nur das Buch der Offenbarung gelesen.

Und wir haben am Morgen das einzige Lied gesungen, was wir kannten:

"Nun gehören unsre Herzen ganz dem Mann von Golgatha"

Das hatten wir von deutschen Missionarinnen gelernt.

Und wir lasen jeden Tag zwei Kapitel im Buch der Offenbarung,

bis wir durch waren. Und am Ende dieser 10 Tage wussten wir

immer noch nicht, wie es um uns steht.

Ob wir auf dem Weg des Lebens sind oder nicht,

ob wir Vergebung der Sünden haben oder nicht,

ob wir ewiges Leben haben oder nicht.

Wir wussten es nicht. Wir beteten immer:

"Oh Gott, hilf uns, lass uns verstehen, ob wir gerettet sind oder nicht."

Also, nach diesen 10 Tagen, an denen wir allein in der Wildnis waren,

gingen wir zurück zu unseren pakistanischen Freunden.

Und dann hatte ich zwei schlaflose Nächte.

Und in diesen beiden Nächten war mein Gewissen ganz aufgewühlt.

Und in der zweiten Nacht, mit einem Mal,

hab ich das Evangelium verstanden.

Ich hatte ein Jahr lang jeden Tag in der Bibel gelesen,

ich hatte immer wieder Predigten gehört,

und so erinnerte ich mich in der Nacht

an ein Wort Jesu, wo Jesus sagt:

"In der Welt habt ihr Angst, seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden."

Und da verstand ich auf einmal, er hat ALLES getan,

was wir nicht tun können.

Im Buch der Offenbarung war mir

dieser Satz hängen geblieben.

Er klang mir dauernd im Ohr.

"Wer überwindet? Wer überwindet, wird dies alles ererben"

Und so verstand ich damals, aus dem Buch der Offenbarung,

es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ewige Herrlichkeit bei Gott

oder ewige Verdammnis in der Hölle.

Und dann dieses Wort: "Wer überwindet"?

Ja, wie kann ich denn überwinden?

Und in jener Nacht hab ich mit einem Mal das Evangelium verstanden.

Jesus sagt: "Seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden!"

Ich bin aufgestanden aus meinem Bett, hinausgegangen, es war Januar

im Jahr 1972.

Und wir waren im Norden Pakistans, in Punjab.

Die Nächte sind dort recht kalt, einige Grad nur über Null.

Ich hab mich dort hingekniet in den Sand,

und ich spüre noch den kalten Sand auf den Knien,

und da war er wirklich da, der Sohn Gottes.

Und da hab ich ihm nur das gesagt:

"HERR, du hast alles für mich getan.

Du hast für mich gelitten.

Nicht nur für meine bösen Taten und Gedanken,

du hast auch gelitten, bist gestorben, hast alles getan,

auch für meine Unfähigkeit, das Gute zu tun.

HERR, da bin ich, nimm mich!"

Und von dem Tag an wusste ich, ich bin ein Kind Gottes,

ich habe ewiges Leben.

Und diese Gewissheit hat mich bis heute,

über 40 Jahre später, nicht mehr verlassen.

Und das wünsche ich jedem, der mich hier jetzt reden hört.

Das wünsche ich dir, lieber Zuschauer,

lieber Zuhörer.

Besseres kann dir nicht passieren!

GOTT SEGNE DICH.