F60.0 Paranoide Persönlichkeitsstörung HP Psychotherapie Lehrvideo
Dieses Video ist Teil unseres kostenlosen Onlinekurses „Heilpraktiker für Psychotherapie“.
Die Kriterien zur Diagnose der paranoiden Persönlichkeitsstörung sind die Grundlage, aller hier angegebenen Informationen
welche für eine Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie benötigt werden.
Das Video verschafft einen Überblick und bereitet darauf vor, diesen Überblick sich auch tatsächlich merken zu können.
Dies wird in einzelnen Merkvideos zu jedem Thema möglich sein.
Damit die Kriterien der paranoiden Persönlichkeitsstörung nach ICD 10 - F60.0 optimal gelernt werden
können, haben wir sie eingeteilt in verschiedene Kategorien.
Wir merken uns diese Kriterien, indem wir sie in Bezug zu der Figur von Mad Eye Moody,
aus der Geschichte von Harry Potter, als eine Merkgrundlage setzen. Daher ist die Reihenfolge
der Kriterien dieses Videos angepasst an unser Merkvideo und kann von der Nummerierung im
ICD-10 abweichen. Welches aber letztendlich für die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie
keine Rolle spielt.“
„Eine Paranoide Persönlichkeitsstörung wird diagnostiziert, wenn mindestens 4, der folgenden sieben
Eigenschaften oder Verhaltensweisen, vorliegen und die Kriterien der Spezifischen
Persönlichkeitsstörung erfüllt sind. Seht hierzu auch das Merkvideo zur Spezifischen Persönlichkeitsstörung.
Das Geschenk symbolisiert hier die Vorgabe
des ICD-10, so dass vier Kriterien bei der Diagnose des Patienten vorliegen müssen.
Die Harfe steht für die Zahl sieben. Also vier aus Sieben möglichen Kriterien müssen
bei der Untersuchung am Patienten festgestellt werden.
Aus psychoanalytischer Sicht wird angenommen, dass die Betroffenen in ihrer Kindheit Zurückweisung
und Liebesmangel erlebt haben und besonders fordernde Eltern hatten.
Deshalb empfinden sie eine übermäßige Wut und Feindseligkeit, welche sie auf andere
Menschen projizieren. Dadurch nehmen sie ihr Umfeld als feindselig,
bedrohlich und wenig vertrauenswürdig wahr, misstrauen allen ständig und fühlen sich
schnell verfolgt und angegriffen.
Durch das charakteristische Verhalten, zum Beispiel ständiges Misstrauen oder rechthaberisches,
streitsüchtiges Verhalten, erleben sie sehr häufig zwischenmenschliche Konflikte und
haben Schwierigkeiten, langfristige, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.
Dies kann wiederum die Symptomatik verstärken.
Betrachten wir uns jetzt die einzelnen Kriterien etwas genauer.“
Häufige Beschäftigung mit unbegründeten Gedanken an Verschwörungen
als Erklärung für Ereignisse in der näheren oder weitern Umgebung.
Dieses Kriterium haben wir mit der Karte des Rumtreibers dargestellt
Der Patient schlussfolgert aus zufälligen Situationen
eine Hintergehung seiner Person in Bezug seines Partners oder Partnerin. Dies spiegelt sich
auch in dem Kriterum wieder:
5 – Kriterium – „Häufiges ungerechtfertigtes Misstrauen gegenüber der sexuellen Treue
des Ehe- oder Sexualpartners.“
6. Kriterium – „Ständige Selbstbezogenheit, besonders in Verbindung mit starker Überheblichkeit. Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstruktur können zu überhöhtem Selbstwertgefühl
und übertriebener Selbstbezogenheit neigen, dadurch ergibt sich im Allgemeinen ein starker
Hang zur Überheblichkeit anderen Personen gegenüber. Aus tiefenpsychologischer Sicht
besteht bei Patienten mit paranoider Persönlichkeitsstörung die Tendenz, eigene Aggressionen den Mitmenschen
zuzuschreiben und schlussfolgernd dort als Feindseligkeit wahrzunehmen und zu bekämpfen,
welche auch Projektion genannt wird.
Von ihren Mitmenschen werden Betroffene oft als scharfsinnige Beobachter beschrieben.
Da sie jedoch häufig Personen ihrer Umgebung anklagen, führen sie dadurch selbst herbei,
was sie besonders befürchten, und werden oftmals ausgegrenzt.
Wegen ihrer geringen Vertrauensbereitschaft und wegen ihres kompromisslosen Vorgehens
haben paranoide Persönlichkeiten zunehmende Schwierigkeiten, tiefgehende zwischenmenschliche
Beziehungen aufzubauen.
In unserem Video zeigen wir dies wie folgt: Um sich Gehör zu verschaffen, bezüglich
seines Verdachtes, steigt unsere Figur Mad Eye Moody auf den Schreibtisch von Dumbledore.
Dem Patienten sind seine persönlichen Anliegen, inkl. Seiner eigenen Person sehr wichtig,
daher unterlässt er keine Möglichkeit, dies auch zu präsentieren, indem er sich über andere erhebt.
Übertriebene Empfindlichkeit gegenüber
Zurückweisung. Der Patient mit einer paranoiden PS kann auch
eine übertriebe Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung aufzeigen. Die Betroffenen
sind sehr empfindlich in diesem Bereich, weil sie mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung,
wie bereits erwähnt, zu überhöhtem Selbstgefühl und übertriebener Selbstbezogenheit neigen.
Hier dargestellt erst durch das Erbleichen und danach vor Wut rot werden und das Wegschmeissen
der Karte des Rumtreibers.
Streitbarkeit und beharrliches, situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen
Rechten.
Die Patienten nehmen bestimmte Dinge als Angriff auf ihre eigene Person oder ihr Ansehen wahr,
obwohl andere dies nicht so sehen. In solchen Fällen reagieren sie schnell zornig oder
starten einen Gegenangriff. Die Bedrohung anderer wird hier dargestellt
mit einer Streitaxt und die erhöhte emotionale Streitbarkeit erscheint uns in diesem Video
erneut mit dem Symbol der roten „Blitzwolke“ im Gesicht von Moody.
Misstrauen und eine anhaltende Tendenz, Erlebtes zu verdrehen,
indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missgedeutet
werden. Sie vertrauen sich nur zögernd anderen Menschen
an, weil sie die ungerechtfertigte Angst haben, die Informationen könnten in böswilliger
Weise gegen sie verwendet werden. Sie interpretieren in harmlose Bemerkungen
oder Vorkommnisse eine versteckte, abwertende oder bedrohliche Bedeutung hinein.
In unserem Video lehnt Mad Eye Moody das freundliche Angebot des Weins von Dumbledore ab und nimmt
lieber einen Schluck aus der eigenen Flasche, da er seinem Gegenüber nicht traut.
Die Neigung, dauerhaft Groll zu hegen, das heisst Beleidigungen,
Verletzungen oder Missachtungen werden nicht vergeben.
Nach einem beschämenden Erlebnis oder einer Zurücksetzung vermutet der Betroffene anschließend
überall Anspielungen auf seine „Niederlage“. Alle Aussagen werden in diese Richtung gedeutet
und es besteht die Vermutung, dass jeder hinterrücks feindlich über ihn reden.
Diese Patienten sind nachtragend und verzeihen vermeintliche Kränkungen, Verletzungen oder
Herabsetzungen lange Zeit nicht. In unserem Beispiel vergass Mad Eye Moody
nie die Situation in einer Truhe gefangen gewesen zu sein, ohne dass ihm jemand half.
Die Truhe ist das Symbol für das gefangen sein in alten und längst vergangenen Situationen.
Abraham Harold Maslow sagte einmal: „Das Studium verkrüppelter, verkümmerter, unreifer
und ungesunder Leute kann nur zu einer verkrüppelten Psychologie und einer verkrüppelten Philosophie
führen.“ Deshalb ist wichtig nicht nur die Persönlichkeitsstörungen
zu kennen, sondern auch die positiven archetypischen Kräfte, die darin verborgen sind. Wenn du
mehr über die Persönlichkeitstypen und Archetypen, die den Persönlichkeitsstörungen zugrunde
liegen, erfahren willst, dann schau doch mal in unserem anderen Kanal rein in unsere Videoreihe
zu den Archetypen. Als Therapeut ist der beste Weg, einem Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung
zu helfen, nicht - wie leider oft erfolglos versucht wird -sie dazu zu bringen, etwas
anderes zu sein als sie sind - sondern das Beste aus dem zu machen, was sie sind, und
die beste Version ihres Grundtyps zu werden. Dazu ist es wichtig zu wissen worin das positive
Potenzial ihres Typus besteht. Mit dem Wissen, dass die wunderbaren Möglichkeiten
jedes Archetyps in jedem Menschen in unterschiedlicher einzigartiger individueller Weise angelegt
sind. Und vielleicht bist ja auch du neugierig, welche positiven Typen besonders ausgeprägt
in dir und deinen Mitmenschen zu finden sind?! Vielen Dank fürs Zuschauen und wenn du mehr
dazu wissen willst, klicke auf die Links in der Beschreibung! Und wenn du zum ersten Mal
hier bist, nicht vergessen: subscriben und liken!
Danke, bis demnächst!