Darum werden Serien abgesetzt | CHIP
Eure Lieblingsserie wurde abgesetzt und ihr fragt euch warum?
Die offensichtliche Antwort ist natürlich: zu geringe Einschaltquoten.
Doch so einfach ist es meist gar nicht.
Wir geben euch einen Einblick in die eher unbekannten Hintergründe der Serien-Eliminierung.
Schlechte Einschaltquoten sind eine Sache, mindestens genauso schlimm sind horrende Produktionskosten.
Und die explodieren schnell!
Special Effects, teure Sets, viele Statisten oder berühmte Schauspieler sorgen meist für
zu viele Kosten.
Und je länger die Serie läuft, desto schlimmer wird es.
Die Fans werden immer anspruchsvoller und die Schauspieler mit jeder Staffel teurer.
David Caruso…ihr wisst schon…Mister Sonnenbrille von CSI:Miami – bekam am Ende der Serie
fast 400.000$.
Und das pro Folge.
Mit Big Bang Theory fangen wir gar nicht erst an.
Eine Serie, die bereits drei oder vier Staffeln hat, wird eher verlängert als eine neue Serie
mit gerade mal einer Staffel.
Klingt komisch, ist aber so.
Der Grund ist simpel: Wiederholungen!
Das Geschäft mit Wiederholungen ist sowohl für den Sender als auch für die Produktionsfirma
hoch lukrativ.
Ob Specials oder Marathons: Serien mit richtig vielen Folgen können Stunden im Fernsehprogramm
füllen.
Da ist es klar, dass Family Guy die drölftausendste Staffel bekommt, während neue Shows, die
nur okay sind, den Todesstoß kriegen.
Schlechte Karten hat eine Serie auch, wenn Produktionsfirma und Sender nicht zum gleichen
Unternehmen gehören.
Der Grund hierfür: Geld.
Je mehr verschiedene Institutionen an der Produktion und an der Auslieferung einer Serie
beteiligt sind, desto kleiner wird der Kuchen für alle.
Hier, ich zeig euch das mal: Also, die Produktionsfirma macht die Serie und lizensiert die Rechte
dann an einen Sender.
Der sendet das Stück und verdient an der Werbung.
Kommt die Folge nochmal im TV, klingelt wieder der Geldbeutel bei Produktion und Sender.
Aber auch mit Streaming und den Verkauf von Folgen über iTunes und Co verdient die Produktionsfirma.
Ist die Serie allerdings nicht so erfolgreich wie gedacht, fällt dieses Kartenhaus schnell
in sich zusammen.
Der Sender möchte dann weniger für die Rechte zahlen, was sich die Produktionsfirma aber
oft nicht leisten kann.
Sie versucht es also mit anderen Einnahmequellen, wie Streaming und Online-Verkauf aufzufangen.
Davon hat der Sender aber wiederum nichts.
Gehören Sender und Produktionsfirma aber zum selben Unternehmen, wie es bei HBO-Serien
oft der Fall ist, bleibt alles Geld unter einem Dach.
Stimmen die Einschaltquoten nicht, verdienen sie nämlich immer noch Geld mit allen anderen
Einnahmequellen.