Markus 11,27—12,12 | LUMO | YouTube
Inzwischen waren sie wieder in Jerusalem angelangt.
Als Jesus im Tempel umherging,
kamen die obersten Priester, die Schriftgelehrten
und die führenden Männer des Volkes zu ihm
und stellten ihn zur Rede:
»Woher nimmst du dir das Recht, so aufzutreten?
Wer gab dir die Vollmacht dazu?«
Jesus erwiderte:
»Ich will euch eine Gegenfrage stellen.
Beantwortet sie mir, dann werde ich euch sagen,
wer mir die Vollmacht gegeben hat.
War Johannes der Täufer
von Gott beauftragt zu taufen
oder nicht?
Was meint ihr?«
Sie überlegten:
»Wenn wir antworten: ›Gott hat ihn gesandt‹,
dann wird er fragen: ›Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?‹
Was ist, wenn wir bestreiten, dass Gott ihn gesandt hat?«
Doch sie befürchteten, deswegen Ärger mit dem Volk zu bekommen.
Denn alle waren davon überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.
So antworteten sie schließlich:
»Wir wissen es nicht!«
Darauf entgegnete Jesus:
»Dann sage ich euch auch nicht, wer mir die Vollmacht gegeben hat,
all diese Dinge zu tun.«
Dann erzählte Jesus ihnen ein Gleichnis:
»Ein Mann legte einen Weinberg an,
zäunte ihn ein,
stellte eine Weinpresse auf
und baute einen Wachturm.
Dann verpachtete er den Weinberg an einige Weinbauern
und reiste ins Ausland.
Zur Zeit der Weinlese beauftragte er einen Knecht,
den vereinbarten Anteil an der Ernte abzuholen.
Aber die Weinbauern packten den Knecht, schlugen ihn nieder
und jagten ihn mit leeren Händen davon.
Da schickte der Besitzer einen zweiten Boten.
Dem schlugen sie den Kopf blutig und verhöhnten ihn.
Den dritten Boten des Weinbergbesitzers brachten sie um.
Immer wieder versuchte der Besitzer, zu seinem Ernteanteil zu kommen.
Doch alle, die in seinem Auftrag hingingen,
wurden verprügelt
oder sogar getötet.
Nun blieb nur noch einer übrig:
sein einziger Sohn,
den er sehr liebte.
Ihn schickte er zuletzt.
›Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben‹, sagte er sich.
Aber die Weinbauern waren sich einig:
›Das ist der Erbe!
Los, den bringen wir um, und dann gehört der Weinberg uns.‹
Sie packten ihn,
brachten ihn um
und warfen ihn zum Weinberg hinaus.
Was, meint ihr, wird der Besitzer jetzt wohl tun?
Er wird selbst kommen,
die Weinbauern töten und den Weinberg an andere verpachten.
Habt ihr nicht die folgende Schriftstelle gelesen:
›Der Stein, den die Bauarbeiter weggeworfen haben,
⌜weil sie ihn für unbrauchbar hielten,⌝
ist nun zum Grundstein des ganzen Hauses geworden.
Was keiner für möglich gehalten hat, das tut der Herr vor unseren Augen‹?«
Am liebsten hätten die obersten Priester, die Schriftgelehrten
und die führenden Männer des Volkes Jesus festgenommen.
Sie hatten verstanden, dass er in diesem Gleichnis von ihnen gesprochen hatte.
Aber sie wagten sich nicht an ihn heran,
weil sie vor dem Volk Angst hatten.
So ließen sie ihn in Ruhe
und gingen weg.
Danach schickten sie einige Pharisäer und Anhänger von König Herodes zu Jesus,
um ihn mit seinen eigenen Worten
in eine Falle zu locken.