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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 14.04.2020 17:00 Uhr - Atomkraftwerk Tschernobyl

Sendung: tagesschau 14.04.2020 17:00 Uhr - Atomkraftwerk Tschernobyl

Themen der Sendung: Bund und Länder sprechen über mögliche Lockerungen der getroffenen Corona-Maßnahmen, In Österreich dürfen kleinere Geschäfte wieder öffnen, Zehntausende Strafgefangene kommen in der Türkei wegen der Corona-Pandemie frei, Diskussion über pünktliche Einführung der Grundrente, Zukunft unklar für deutschen Ferienflieger Condor, IWF erwartet dieses Jahr globale Rezession, Endlich mal Aufräumen: Recyclinghöfe überlastet, Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz bei Bränden rund um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine

----------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Morgen wird ein wichtiger Tag

im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Bund und Länder wollen mögliche

Lockerungen der Maßnahmen besprechen.

Der Chef des Robert Koch-Instituts

Wieler nannte das Vorgehen wirksam,

die Ansteckungen

hätten sich verlangsamt.

Das Institut zählt fast 125.100

Corona-Fälle in Deutschland.

Maskenpflicht auch im Büro.

Jena hat die Regeln zum Tragen

eine Schutzmaske noch erweitert.

In Läden

und öffentlichen Verkehrsmitteln

ist Mundschutz

schon länger vorgeschrieben.

Gestern forderte

die Wissenschaftsakademie Leopoldina

die Maskenpflicht

für bestimmte Bereiche:

Als Bedingung

für eine mögliche Öffnung.

Das Robert Koch-Institut (RKI)

betont heute,

das Masken nur bedingt Schutz bieten.

Das ist zusätzlich.

Es darf nicht dazu führen,

dass man andere Dinge

vernachlässigt.

Man muss mit dieser

Mund-Nasenbedeckung gut umgehen.

Wenn man damit nicht sauber umgeht,

kann man sich infizieren.

Unterschiedlicher Meinung sind

das RKI und Leopoldina darüber,

wie der Schulunterricht

wieder losgehen könnte.

Leopoldina will

mit Grundschülern beginnen.

Das RKI mit älteren Schülern.

Das bevorzugt auch

der Ministerpräsident von Hessen.

Bouffier will es morgen als Vorschlag

in die Diskussion

mit der Kanzlerin einbringen.

Bei älteren Schülern

kann der Appell,

Abstand zu halten

und Hygienevorschriften einzuhalten,

besser gelingen.

Gesundheitsminister Spahn besuchte

heute die Uni-Klinik in Gießen.

Er informierte sich

über Intensivkapazitäten für Covid.

Wie fast überall

sieht es hier gut aus.

Die sichere Versorgung

schwer Erkrankter

bleibe der Maßstab

für eine mögliche Öffnung.

Wir müssen das

Schritt für Schritt gestalten.

Wir müssen Kontrolle über das Virus

und den Ausbruch behalten.

Wir müssen sicherstellen,

dass wir alle Patienten

behandeln können.

Morgen spricht die Kanzlerin

mit den Ministerpräsidenten.

Es sollen Maßnahmen

zur Normalisierung beraten werden.

Stell dir vor, es gibt wieder Bücher,

Schrauben und Blumenerde.

In Österreich ist das heute der Fall.

Erstmals seit Mitte März

durften kleinere Geschäfte,

Baumärkte und Gartencenter öffnen.

Draußen standen die Kunden Schlange,

obwohl sie drinnen Abstand halten

und Mundschutz tragen mussten.

Falls dieser erste Versuch

gut verläuft,

dürfen von Mai an

alle anderen Läden aufmachen.

Auch sie dürfen wieder öffnen:

Bau- und Gartenmärkte in Österreich.

Seit dem Morgen lange Schlangen -

die Zahl der Kunden ist limitiert.

Besonders gefragt:

Renovierungsmaterial und Tierfutter.

Ein anderes Bild

in der Wiener Innenstadt.

Geschäfte unter 400 Quadratmeter

dürfen hier öffnen.

Michael Paul hat seinen Modeladen

nach vier Wochen wieder aufgemacht.

Der Ansturm bleibt bisher aus.

Die Leute wissen nicht,

wie es weitergeht

und ihre wirtschaftlichen

Perspektiven aussehen.

Da überlegen sie sich dreimal,

ob sie ein T-Shirt, eine Hose

oder Sneaker kaufen.

Mundschutz, Mindestabstand,

Zutritt nur für gesunde Kunden:

Das ist Pflicht in Österreich.

Bei einer Pressekonferenz

mahnt Kanzler Kurz:

Die Krise sei nicht vorbei,

Ausgangsbeschränkungen gelten weiter.

Die Maßnahmen hätten dazu geführt,

dass sich weniger Menschen

infizieren.

Ich bin mir bewusst,

dass die Situation nicht so ist,

wie sie früher einmal war.

Unser Leben ist nicht so,

wie wir es kennen und schätzen.

Es ist eine neue Form

der Normalität.

Am 2. Mai sollen auch Einkaufszentren

wieder öffnen -

Cafes und Restaurants

erst in einem Monat.

Das aber nur,

wenn die Zahl der Neuinfektionen

weiter zurückgeht.

In der Türkei

kommen Zehntausende Strafgefangene

wegen der Corona-Pandemie frei.

Mehrere Häftlinge infizierten sich,

drei starben.

Das türkische Parlament beschloss,

etwa 90.000 Insassen

vorzeitig zu entlassen

oder unter Hausarrest zu stellen.

Ausgenommen sind Gewaltverbrecher,

Mörder und Gefangene,

die wegen Terrorverbrechen einsitzen.

Menschenrechtsorganisationen

kritisieren,

dass politische Gefangene von

der Amnestie ausgeschlossen sind.

Trotz Corona-Epidemie

ein Gruppenfoto der Fraktion der AKP.

Die Aufforderung, Abstand zu halten,

wird ignoriert.

Auch ignoriert wird die Kritik der

Opposition an einem Gesetzentwurf.

Er sieht Straferleichterungen

für etwa ein Drittel der Gefangenen

in der Türkei vor.

In Haft bleiben Oppositionelle

oder kritische Journalisten,

denen fadenscheinige Terrorvorwürfe

gemacht werden.

Keine Straferleichterung bekommt,

wer aufgrund seiner Meinung

im Gefängnis ist,

oder Oppositionelle.

Alle, die ihnen nicht

ins politische Programm passen.

Auch drei aus politischen Gründen

in der Türkei inhaftierte Deutsche

kommen nicht frei.

Die nationalistische Partei MHP

unterstützt das Gesetz.

Ein Teil der Haftstrafen

wird in Hausarrest umgewandelt.

Menschrechtsaktivisten laufen

seit Wochen gegen das Gesetz Sturm.

Fast alle Straftaten sind betroffen:

Diebstahl, Betrug, Körperverletzung,

Gewalt gegen Frauen.

90.000 werden

aus dem Gefängnis entlassen.

Obwohl die Zahl der Infizierten

in der Türkei bei über 60.000 liegt,

sind heute wieder viele Istanbuler

auf der Straße.

Staatspräsident Erdogan kündigte

fürs kommende Wochenende erneut

eine umfassende Ausgangssperre an.

Wegen Corona könnte die Einführung

der Grundrente für Geringverdiener

in Verzug geraten.

Davor warnt

die Deutsche Rentenversicherung.

Als Grund nennt sie

erschwerte Arbeitsbedingungen

für ihre IT-Fachleute

und Sachbearbeiter.

Das befeuert einen Streit

innerhalb der GroKo.

Aus der Union

kommen Zweifel am Zeitplan.

Finanzminister Scholz bekräftigte

gegenüber der "Funke"-Mediengruppe,

dass er an der Einführung

Anfang 2021 festhalte.

Sie stehen in der Corona-Krise

im Fokus:

Altenpfleger,

Kraftfahrer und Kassierer.

Ihr Lohn ist oft gering,

die Rente schmal.

Geringverdienern

soll die Grundrente helfen.

Etwa 1,3 Millionen Rentner

könnten davon ab 2021 profitieren.

Doch die Rentenversicherungsanstalt

hat Probleme bei der Umsetzung.

Sie muss die Ansprüche prüfen.

Für die Rentenversicherung ist die

Einführung der Grundrente aufwendig.

Wir müssen kurzfristig

3000 neue Mitarbeiter einstellen.

Das Ganze wird

durch die Corona-Krise erschwert.

Viele Mitarbeiter

sind im Homeoffice.

Auch die Wirtschaft klagt.

Die Corona-Krise bringe viele

Unternehmer in schweres Fahrwasser.

Steuerausfälle nicht ausgeschlossen.

Doch gerade das

ist eine wichtige Säule,

um die Grundrente vor allem anfangs

zu finanzieren.

Etwa 1,4 Milliarden Euro soll

die Grundrente im Startjahr kosten.

In der Union sind viele skeptisch.

Es gibt keinen Grund, Geld

mit der Gießkanne zu vergießen.

Nach der Corona-Krise wird das nicht

mehr in Hülle und Fülle da sein.

Der Arbeitsminister

will keine Verzögerung.

Seine Partei wirft der Union

Hinhaltetaktik vor.

Wir reden seit Monaten

über die Grundrente,

dass sie zum 1. Januar 2021

kommen muss.

Das ist auch richtig.

Dass man jetzt Corona vorschiebt,

ist unglaubwürdig.

Auch die Bundesländer fordern

Nachbesserungen bei der Grundrente.

Bundesrat und Bundestag

müssen dem Gesetz noch zustimmen.

Was wird

aus dem Ferienflieger Condor?

Im Herbst

war Condor in Turbulenzen geraten -

im Sog der Pleite

des Mutterkonzerns Thomas Cook.

Gestern platzte die Übernahme durch

eine polnische Fluggesellschaft.

Jetzt wird die Zeit knapp.

Denn in dieser Woche muss Condor

einen Überbrückungskredit

über 380 Mio. Euro zurückzahlen.

Es müssen also schnell Geld

und ein neuer Partner her.

Fragen wir unseren Luftfahrt-Experten

Michael Immel:

Kann das noch funktionieren?

Das kann noch funktionieren.

Condor braucht

eine neue Finanzspritze.

Es war

von 200 Millionen Euro die Rede.

Connor braucht einen Zugriff

auf ein Treuhandkonto.

Tickets, die das letzte halbe Jahr

verkauft wurden, sind abgesichert.

Wie könnte es mit Condor weitergehen,

wie könnte die Führung aussehen?

Es werden

unterschiedliche Modelle diskutiert.

Wahrscheinlich ist,

dass man ein Treuhandmodell wählt.

Das Management macht dann weiter.

Eine Treuhandgesellschaft

im Auftrag der Regierung

trifft dann auch Entscheidungen.

Ein neuer Investor

muss gefunden werden.

Langfristig müssen

5000 Arbeitsplätze gesichert werden.

Der Internationale Währungsfonds

erwartet eine globale Rezession,

die schwerste seit fast 100 Jahren.

Die Weltwirtschaft werde

um 3 % schrumpfen,

heißt es in einer Prognose.

Für 2021 rechnet der IWF

mit einer Erholung.

Voraussetzung:

Dass die Pandemie im zweiten Halbjahr

unter Kontrolle gebracht wird.

Zur Börse,

zu Stefan Wolff in Frankfurt:

Am Wochenende beschlossen

die erdölfördernden Länder der OPEC

eine drastische Drosselung

der Fördermengen.

Trotzdem fällt der Ölpreis weiter,

warum?

Durch die Corona-Krise

brach die Nachfrage nach Öl ein.

100 Millionen Fass am Tag

waren es vor der Krise.

Nun sind es nur noch 60 Millionen.

Der Ölpreis sinkt weiter.

OPEC setzte das Signal,

dass sie die Preise

nicht stabilisieren kann.

Der Aktienmarkt startet

mit einem Gewinn in die neue Woche.

Es gab eine lange waagrechte Linie.

Grund war ein technischer Defekt.

Endlich das erledigen,

was lange liegen geblieben ist.

Viele nutzen die Corona-Krise,

um den Dachboden oder Keller

zu entrümpeln.

Aber der Kram muss auch irgendwo hin,

also auf zum Recycling-Hof.

Weil andere die gleiche Idee hatten,

braucht es dort vor allem eines:

Geduld.

Kilometerweit

reihen sich die Fahrzeuge.

Einer der wenigen in NRW

geöffneten Wertstoffhöfe

hat Wartezeiten von zwei Stunden.

Viele haben ihre Familien dabei -

die Kinder müssen betreut werden.

Die Anfahrt und das Warten

sind eine Geduldsprobe.

Wie ist die Stimmung?

Ganz schlimm, viele sind aggressiv.

Die hupen, schreien - wahnsinnig.

Viele Abfallbetriebe haben durch

die Corona-Krise weniger Personal.

Wer seinen Sperrmüll

abholen lassen will,

muss lange auf einen Termin warten.

Auch das ist ein Grund

für den Ansturm auf Wertstoffhöfe.

Das Sperrgutvolumen ist gestiegen.

Im Hausmüll in Bochum haben wir

300 Tonnen mehr Müll gesammelt.

Es gibt auch

eine Art Sperrmüll-Tourismus.

Der Recyclingplatz

ist eine willkommene Abwechslung

zur verordneten Quarantäne zu Hause.

Manche Leute

kommen nur mit einem Toaster,

weil sie gerade Zeit haben

und der sollte immer schon weg.

Die kommen jetzt

mit der ganzen Familie.

Das ist natürlich schwierig

für unsere Mitarbeiter.

Damit es nicht zu Gedränge kommt,

wird nur jeder zweite Abladeplatz

besetzt.

Man baut Barrieren

zwischen Mitarbeiter und Kunden.

Auch hier heißt es:

Abstand halten in der Corona-Krise.

Seit einer Woche

brennt es in den Wäldern

rund um das ehemalige Atomkraftwerk

Tschernobyl in der Ukraine.

Hunderte Feuerwehrleute

sind im Einsatz.

Mit Hubschraubern und Flugzeugen

versuchen sie die Brände zu löschen

in dem radioaktiv

belasteten Sperrgebiet.

Umweltschützer befürchten,

die Strahlungswerte könnten steigen.

Laut Greenpeace Russland

sind die Feuer auf 1,5 km

an die Atomruine herangerückt.

Die Behörden

melden erste Löscherfolge.

Es gebe kein offenen Feuer mehr.

Die Wetteraussichten:

Morgen im Nordosten vormittags

dichtere Wolkenfelder.

Sonst vielfach sonnig.

Höchstwerte 10 bis 21 Grad.

Um 20 Uhr haben wir

eine neue tagesschau für Sie.

Einen schönen Abend.

ARD Extra 20.15 Uhr in DGS

auf daserste.de und über HbbTV

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 14.04.2020 17:00 Uhr - Atomkraftwerk Tschernobyl Broadcast: tagesschau 14.04.2020 17:00 - Chernobyl Nuclear Power Plant Emisión: tagesschau 14.04.2020 17:00 - Central nuclear de Chernóbil Trasmissione: tagesschau 14.04.2020 17:00 - Centrale nucleare di Chernobyl 放送:2020年4月14日17:00 - チェルノブイリ原子力発電所 Transmissão: tagesschau 14.04.2020 17:00 - Central nuclear de Chernobyl Трансляция: tagesschau 14.04.2020 17:00 - Чернобыльская АЭС

Themen der Sendung: Bund und Länder sprechen über mögliche Lockerungen der getroffenen Corona-Maßnahmen, In Österreich dürfen kleinere Geschäfte wieder öffnen, Zehntausende Strafgefangene kommen in der Türkei wegen der Corona-Pandemie frei, Diskussion über pünktliche Einführung der Grundrente, Zukunft unklar für deutschen Ferienflieger Condor, IWF erwartet dieses Jahr globale Rezession, Endlich mal Aufräumen: Recyclinghöfe überlastet, Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz bei Bränden rund um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Morgen wird ein wichtiger Tag

im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Bund und Länder wollen mögliche

Lockerungen der Maßnahmen besprechen.

Der Chef des Robert Koch-Instituts

Wieler nannte das Vorgehen wirksam,

die Ansteckungen

hätten sich verlangsamt.

Das Institut zählt fast 125.100

Corona-Fälle in Deutschland.

Maskenpflicht auch im Büro.

Jena hat die Regeln zum Tragen

eine Schutzmaske noch erweitert.

In Läden

und öffentlichen Verkehrsmitteln

ist Mundschutz

schon länger vorgeschrieben.

Gestern forderte

die Wissenschaftsakademie Leopoldina

die Maskenpflicht

für bestimmte Bereiche:

Als Bedingung

für eine mögliche Öffnung.

Das Robert Koch-Institut (RKI)

betont heute,

das Masken nur bedingt Schutz bieten.

Das ist zusätzlich.

Es darf nicht dazu führen,

dass man andere Dinge

vernachlässigt.

Man muss mit dieser

Mund-Nasenbedeckung gut umgehen.

Wenn man damit nicht sauber umgeht,

kann man sich infizieren.

Unterschiedlicher Meinung sind

das RKI und Leopoldina darüber,

wie der Schulunterricht

wieder losgehen könnte.

Leopoldina will

mit Grundschülern beginnen.

Das RKI mit älteren Schülern.

Das bevorzugt auch

der Ministerpräsident von Hessen.

Bouffier will es morgen als Vorschlag

in die Diskussion

mit der Kanzlerin einbringen.

Bei älteren Schülern

kann der Appell,

Abstand zu halten

und Hygienevorschriften einzuhalten,

besser gelingen.

Gesundheitsminister Spahn besuchte

heute die Uni-Klinik in Gießen.

Er informierte sich

über Intensivkapazitäten für Covid.

Wie fast überall

sieht es hier gut aus.

Die sichere Versorgung

schwer Erkrankter

bleibe der Maßstab

für eine mögliche Öffnung.

Wir müssen das

Schritt für Schritt gestalten.

Wir müssen Kontrolle über das Virus

und den Ausbruch behalten.

Wir müssen sicherstellen,

dass wir alle Patienten

behandeln können.

Morgen spricht die Kanzlerin

mit den Ministerpräsidenten.

Es sollen Maßnahmen

zur Normalisierung beraten werden.

Stell dir vor, es gibt wieder Bücher,

Schrauben und Blumenerde.

In Österreich ist das heute der Fall.

Erstmals seit Mitte März

durften kleinere Geschäfte,

Baumärkte und Gartencenter öffnen.

Draußen standen die Kunden Schlange,

obwohl sie drinnen Abstand halten

und Mundschutz tragen mussten.

Falls dieser erste Versuch

gut verläuft,

dürfen von Mai an

alle anderen Läden aufmachen.

Auch sie dürfen wieder öffnen:

Bau- und Gartenmärkte in Österreich.

Seit dem Morgen lange Schlangen -

die Zahl der Kunden ist limitiert.

Besonders gefragt:

Renovierungsmaterial und Tierfutter.

Ein anderes Bild

in der Wiener Innenstadt.

Geschäfte unter 400 Quadratmeter

dürfen hier öffnen.

Michael Paul hat seinen Modeladen

nach vier Wochen wieder aufgemacht.

Der Ansturm bleibt bisher aus.

Die Leute wissen nicht,

wie es weitergeht

und ihre wirtschaftlichen

Perspektiven aussehen.

Da überlegen sie sich dreimal,

ob sie ein T-Shirt, eine Hose

oder Sneaker kaufen.

Mundschutz, Mindestabstand,

Zutritt nur für gesunde Kunden:

Das ist Pflicht in Österreich.

Bei einer Pressekonferenz

mahnt Kanzler Kurz:

Die Krise sei nicht vorbei,

Ausgangsbeschränkungen gelten weiter.

Die Maßnahmen hätten dazu geführt,

dass sich weniger Menschen

infizieren.

Ich bin mir bewusst,

dass die Situation nicht so ist,

wie sie früher einmal war.

Unser Leben ist nicht so,

wie wir es kennen und schätzen.

Es ist eine neue Form

der Normalität.

Am 2. Mai sollen auch Einkaufszentren

wieder öffnen -

Cafes und Restaurants

erst in einem Monat.

Das aber nur,

wenn die Zahl der Neuinfektionen

weiter zurückgeht.

In der Türkei

kommen Zehntausende Strafgefangene

wegen der Corona-Pandemie frei.

Mehrere Häftlinge infizierten sich,

drei starben.

Das türkische Parlament beschloss,

etwa 90.000 Insassen

vorzeitig zu entlassen

oder unter Hausarrest zu stellen.

Ausgenommen sind Gewaltverbrecher,

Mörder und Gefangene, Asesinos y prisioneros,

die wegen Terrorverbrechen einsitzen. quienes están encarcelados por crímenes terroristas.

Menschenrechtsorganisationen

kritisieren,

dass politische Gefangene von

der Amnestie ausgeschlossen sind.

Trotz Corona-Epidemie

ein Gruppenfoto der Fraktion der AKP.

Die Aufforderung, Abstand zu halten,

wird ignoriert.

Auch ignoriert wird die Kritik der

Opposition an einem Gesetzentwurf.

Er sieht Straferleichterungen

für etwa ein Drittel der Gefangenen

in der Türkei vor.

In Haft bleiben Oppositionelle

oder kritische Journalisten,

denen fadenscheinige Terrorvorwürfe

gemacht werden.

Keine Straferleichterung bekommt,

wer aufgrund seiner Meinung

im Gefängnis ist,

oder Oppositionelle.

Alle, die ihnen nicht

ins politische Programm passen.

Auch drei aus politischen Gründen

in der Türkei inhaftierte Deutsche

kommen nicht frei.

Die nationalistische Partei MHP

unterstützt das Gesetz.

Ein Teil der Haftstrafen

wird in Hausarrest umgewandelt.

Menschrechtsaktivisten laufen

seit Wochen gegen das Gesetz Sturm.

Fast alle Straftaten sind betroffen:

Diebstahl, Betrug, Körperverletzung,

Gewalt gegen Frauen.

90.000 werden

aus dem Gefängnis entlassen.

Obwohl die Zahl der Infizierten

in der Türkei bei über 60.000 liegt,

sind heute wieder viele Istanbuler

auf der Straße.

Staatspräsident Erdogan kündigte

fürs kommende Wochenende erneut

eine umfassende Ausgangssperre an.

Wegen Corona könnte die Einführung

der Grundrente für Geringverdiener

in Verzug geraten.

Davor warnt

die Deutsche Rentenversicherung.

Als Grund nennt sie

erschwerte Arbeitsbedingungen

für ihre IT-Fachleute

und Sachbearbeiter.

Das befeuert einen Streit

innerhalb der GroKo.

Aus der Union

kommen Zweifel am Zeitplan.

Finanzminister Scholz bekräftigte

gegenüber der "Funke"-Mediengruppe,

dass er an der Einführung

Anfang 2021 festhalte.

Sie stehen in der Corona-Krise

im Fokus:

Altenpfleger,

Kraftfahrer und Kassierer.

Ihr Lohn ist oft gering,

die Rente schmal.

Geringverdienern

soll die Grundrente helfen.

Etwa 1,3 Millionen Rentner

könnten davon ab 2021 profitieren.

Doch die Rentenversicherungsanstalt

hat Probleme bei der Umsetzung.

Sie muss die Ansprüche prüfen.

Für die Rentenversicherung ist die

Einführung der Grundrente aufwendig.

Wir müssen kurzfristig

3000 neue Mitarbeiter einstellen.

Das Ganze wird

durch die Corona-Krise erschwert.

Viele Mitarbeiter

sind im Homeoffice.

Auch die Wirtschaft klagt.

Die Corona-Krise bringe viele

Unternehmer in schweres Fahrwasser.

Steuerausfälle nicht ausgeschlossen.

Doch gerade das

ist eine wichtige Säule,

um die Grundrente vor allem anfangs

zu finanzieren.

Etwa 1,4 Milliarden Euro soll

die Grundrente im Startjahr kosten.

In der Union sind viele skeptisch.

Es gibt keinen Grund, Geld

mit der Gießkanne zu vergießen.

Nach der Corona-Krise wird das nicht

mehr in Hülle und Fülle da sein.

Der Arbeitsminister

will keine Verzögerung.

Seine Partei wirft der Union

Hinhaltetaktik vor.

Wir reden seit Monaten

über die Grundrente,

dass sie zum 1. Januar 2021

kommen muss.

Das ist auch richtig.

Dass man jetzt Corona vorschiebt,

ist unglaubwürdig.

Auch die Bundesländer fordern

Nachbesserungen bei der Grundrente.

Bundesrat und Bundestag

müssen dem Gesetz noch zustimmen.

Was wird

aus dem Ferienflieger Condor?

Im Herbst

war Condor in Turbulenzen geraten -

im Sog der Pleite

des Mutterkonzerns Thomas Cook.

Gestern platzte die Übernahme durch

eine polnische Fluggesellschaft.

Jetzt wird die Zeit knapp.

Denn in dieser Woche muss Condor

einen Überbrückungskredit

über 380 Mio. Euro zurückzahlen.

Es müssen also schnell Geld

und ein neuer Partner her.

Fragen wir unseren Luftfahrt-Experten

Michael Immel:

Kann das noch funktionieren?

Das kann noch funktionieren.

Condor braucht

eine neue Finanzspritze.

Es war

von 200 Millionen Euro die Rede.

Connor braucht einen Zugriff

auf ein Treuhandkonto.

Tickets, die das letzte halbe Jahr

verkauft wurden, sind abgesichert.

Wie könnte es mit Condor weitergehen,

wie könnte die Führung aussehen?

Es werden

unterschiedliche Modelle diskutiert.

Wahrscheinlich ist,

dass man ein Treuhandmodell wählt.

Das Management macht dann weiter.

Eine Treuhandgesellschaft

im Auftrag der Regierung

trifft dann auch Entscheidungen.

Ein neuer Investor

muss gefunden werden.

Langfristig müssen

5000 Arbeitsplätze gesichert werden.

Der Internationale Währungsfonds

erwartet eine globale Rezession,

die schwerste seit fast 100 Jahren.

Die Weltwirtschaft werde

um 3 % schrumpfen,

heißt es in einer Prognose.

Für 2021 rechnet der IWF

mit einer Erholung.

Voraussetzung:

Dass die Pandemie im zweiten Halbjahr

unter Kontrolle gebracht wird.

Zur Börse,

zu Stefan Wolff in Frankfurt:

Am Wochenende beschlossen

die erdölfördernden Länder der OPEC

eine drastische Drosselung

der Fördermengen.

Trotzdem fällt der Ölpreis weiter,

warum?

Durch die Corona-Krise

brach die Nachfrage nach Öl ein.

100 Millionen Fass am Tag

waren es vor der Krise.

Nun sind es nur noch 60 Millionen.

Der Ölpreis sinkt weiter.

OPEC setzte das Signal,

dass sie die Preise

nicht stabilisieren kann.

Der Aktienmarkt startet

mit einem Gewinn in die neue Woche.

Es gab eine lange waagrechte Linie.

Grund war ein technischer Defekt.

Endlich das erledigen,

was lange liegen geblieben ist.

Viele nutzen die Corona-Krise,

um den Dachboden oder Keller

zu entrümpeln.

Aber der Kram muss auch irgendwo hin,

also auf zum Recycling-Hof.

Weil andere die gleiche Idee hatten,

braucht es dort vor allem eines:

Geduld.

Kilometerweit

reihen sich die Fahrzeuge.

Einer der wenigen in NRW

geöffneten Wertstoffhöfe

hat Wartezeiten von zwei Stunden.

Viele haben ihre Familien dabei -

die Kinder müssen betreut werden.

Die Anfahrt und das Warten

sind eine Geduldsprobe.

Wie ist die Stimmung?

Ganz schlimm, viele sind aggressiv.

Die hupen, schreien - wahnsinnig.

Viele Abfallbetriebe haben durch

die Corona-Krise weniger Personal.

Wer seinen Sperrmüll

abholen lassen will,

muss lange auf einen Termin warten.

Auch das ist ein Grund

für den Ansturm auf Wertstoffhöfe.

Das Sperrgutvolumen ist gestiegen.

Im Hausmüll in Bochum haben wir

300 Tonnen mehr Müll gesammelt.

Es gibt auch

eine Art Sperrmüll-Tourismus.

Der Recyclingplatz

ist eine willkommene Abwechslung

zur verordneten Quarantäne zu Hause.

Manche Leute

kommen nur mit einem Toaster,

weil sie gerade Zeit haben

und der sollte immer schon weg.

Die kommen jetzt

mit der ganzen Familie.

Das ist natürlich schwierig

für unsere Mitarbeiter.

Damit es nicht zu Gedränge kommt,

wird nur jeder zweite Abladeplatz

besetzt.

Man baut Barrieren

zwischen Mitarbeiter und Kunden.

Auch hier heißt es:

Abstand halten in der Corona-Krise.

Seit einer Woche

brennt es in den Wäldern

rund um das ehemalige Atomkraftwerk

Tschernobyl in der Ukraine.

Hunderte Feuerwehrleute

sind im Einsatz.

Mit Hubschraubern und Flugzeugen

versuchen sie die Brände zu löschen

in dem radioaktiv

belasteten Sperrgebiet.

Umweltschützer befürchten,

die Strahlungswerte könnten steigen.

Laut Greenpeace Russland

sind die Feuer auf 1,5 km

an die Atomruine herangerückt. se acercó a la ruina atómica.

Die Behörden

melden erste Löscherfolge.

Es gebe kein offenen Feuer mehr.

Die Wetteraussichten:

Morgen im Nordosten vormittags

dichtere Wolkenfelder.

Sonst vielfach sonnig.

Höchstwerte 10 bis 21 Grad.

Um 20 Uhr haben wir

eine neue tagesschau für Sie.

Einen schönen Abend.

ARD Extra 20.15 Uhr in DGS

auf daserste.de und über HbbTV

Copyright Untertitel: NDR 2020