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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 26.08.2020 20:00 Uhr - Verlängerung von Corona-Hilfen

Sendung: tagesschau 26.08.2020 20:00 Uhr - Verlängerung von Corona-Hilfen

Themen der Sendung: Koalitionsausschuss beschließt Verlängerung von Corona-Hilfen, Parteiübergreifende Kritik an geplanter Wahlrechtsreform von Union und SPD, RKI meldet 1.576 neue Corona-Fälle innerhalb der letzten 24 Stunden, Kanzlerin Merkel und Länderchefs wollen online über Corona-Strategie beraten, Berliner Polizei verbietet geplante Corona-Demo, Protestierende in Belarus fordern Freilassung von Oppositionellen, Zwei Tote bei Protesten gegen Polizeigewalt: US-Bundesstaat Wisconsin ruft Notstand aus, Mindestens 100 Tote nach schweren Sturzfluten in Afghanistan, Frauen des VfL Wolfsburg im Champions-League-Finale, Die Lottozahlen, Das Wetter

---------------------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Thorsten Schröder

Guten Abend,

ich begrüße Sie zur tageschau.

Union und SPD wollen

die Wirtschaft in der Corona-Krise

mit weiteren Staatshilfen stützen.

Der Koalitionsausschuss

verständigte sich darauf,

das Kurzarbeitergeld

auf zwei Jahre zu verlängern.

Die milliardenschwere Maßnahme

soll auch aus Steuermitteln

finanziert werden.

Außerdem sollen

Überbrückungshilfen für Betriebe

bis zum Jahresende gewährt werden.

Auch das Insolvenzrecht

bliebe bis dahin gelockert.

Leere Arbeitsplätze,

Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit,

die Wirtschaftsaussichten

sind ungewiss.

Deshalb verlängern Union und SPD

die Sonderreglung für Kurzarbeit.

Unser wirksamstes Instrument

zur Bekämpfung der Krise

ist das Kurzarbeitergeld.

Darum beneiden uns

viele andere Staaten.

Es ist richtig, dass wir

dieses Instrument weiter nutzen.

Bezieher mit Kindern

erhalten etwas mehr.

Zusatzkosten von 10 Milliarden Euro

errechnete das Finanzministerium.

In der Union gibt es Widerstand

gegen die Verlängerung.

Manche Firma wird überlegen,

wie sie das Geld mitnehmen kann.

Wir müssen es

zielgerichtet ausgeben.

Mit der Regelung setzten sich die SPD

und der Arbeitsminister durch.

Kurzarbeit ist

zugegebenermaßen sehr teuer.

Aber Massenarbeitslosigkeit

wäre finanziell und sozial

viel teurer.

Die Linke bemängelt,

dass die Lohnabschläge

Geringverdiener besonders treffen.

Wer 20 bis 40 Prozent Abschläge

und niedrige Löhne hat,

fällt schnell in Armut.

Zudem wird das Überbrückungsprogramm

für kleinere Unternehmen

bis Ende 2020 verlängert.

Es gibt verlängerte Hilfen

für Soloselbstständige.

Und großzügigere Lösungen,

wenn man kranke Angehörige pflegt.

Der Koalitionsausschuss

hat auch einen Kompromiss gefunden

zur Reform des Wahlrechts.

Weil der Bundestag

immer größer wurde,

soll die Zahl der Abgeordneten

sinken.

Union und SPD

planen dafür zwei Stufen:

Bei der Wahl 2021 soll es

weniger Ausgleichsmandate geben.

Danach soll die Zahl der Wahlkreise

um 19 auf 280 verringert werden.

FDP, Linkspartei und Grünen

geht das nicht weit genug.

Sie kritisierten die Pläne

als unzureichend.

Dieser Bundestag ist so voll wie nie:

Bilder von

der konstituierenden Sitzung 2017.

Überhang- und Ausgleichsmandate

sorgen für Platzmangel.

Erhält eine Partei

durch Erstimmen mehr Direktmandate,

als ihr zustehen

laut Zweitstimmenergebnis:

Dann entstehen Überhangmandate.

Aktuell 43 bei der Union

und 3 bei der SPD.

Die werden ergänzt

durch Ausgleichsmandate,

um keine Partei zu benachteiligen.

Union und SPD

bekommen immer weniger Zweitstimmen,

holen aber viele Direktmandate.

Union und SPD einigten sich jetzt

auf eine Wahlrechtsreform.

Beim Wahlrecht

nach sieben Jahren eine Einigung?

Persönlich hätte ich mir

mehr vorstellen können.

Aber Politik ist ein Kompromiss.

Das ist im Ergebnis etwas,

das uns erwarten lässt,

dass der Bundestag

deutlich kleiner wird.

Aber trotzdem

fair zusammengesetzt ist

und das Wahlergebnis

richtig widergibt.

Erst mal kommt

eine kleine Reform für 2021.

Einige Direktmandate

sollen parteiintern verrechnet,

bis zu drei Überhangmandate

nicht mehr ausgeglichen werden.

Das sei ein Vorteil

für die Unionsparteien.

Was die Koalition

als Kompromiss vorgelegt hat,

ist reine Wählerverarsche.

Die FDP fordert weniger Wahlkreise.

An der Zahl der Wahlkreise

hängt die Wahrscheinlichkeit

für Überhangmandate

und Ausgleichsmandate.

Die Wahlkreiszahl

ist der dreifache Hebel,

um einen XXL-Bundestag

zu verhindern.

Eine große Reform mit weniger

Wahlkreisen soll 2025 kommen.

Die Eckpunkte sollen noch in

dieser Legislatur festgelegt werden.

Zu den Ergebnissen

des Koalitionsausschusses

jetzt Tina Hassel live aus Berlin:

Auch ohne die Kritik der Opposition

ist den Koalitionsspitzen bewusst:

Es war nur eine Einigung

auf einen Trippelschritt

im Kampf gegen den

immer größer werdenden Bundestag.

Sie können nicht einmal bemessen,

wie viele Mandate eingespart werden:

Das zeigt, wie zäh

die Kompromisssuche war.

Am Ende ging es darum,

eine Blamage zu verhindern.

Und zu beweisen, dass die Regierung

noch handlungsfähig ist -

und nicht im Wahlkampfmodus.

Auch wenn der Finanzminister

ab jetzt offiziell

der SPD-Spitzenkandidat ist.

Mit der Einigung

beim Kurzarbeitergeld

will die Regierung

das Signal senden:

Bei existenziellen Fragen

in der Krise finden wir eine Lösung.

Auch wenn man bis an die Grenze

des Finanzierbaren geht.

Zurück zu Thorsten Schröder.

Die Bundesregierung

hat die Reisewarnung

für mehr als 160 Staaten

bis zum 14. September verlängert.

Das Auswärtige Amt

begründete den Schritt

mit der steigenden Zahl

von Neuinfektionen in vielen Ländern.

Auch für Andorra und Gibraltar

gilt jetzt eine Reisewarnung.

In Deutschland ist die Zahl

der Neuansteckungen wieder gestiegen:

Über einen gemeinsamen Weg

zur Bekämpfung der Pandemie

beraten morgen die Länderchefs

mit Kanzlerin Merkel.

Die Themen der Videokonferenz:

Maskenpflicht, Teststrategie

und Maßnahmen

im Umgang mit Reiserückkehrern.

Die Kanzlerin

und die Ministerpräsidenten

werden sich morgen zusammenschalten.

Unter dem Eindruck

steigender Virus-Zahlen

müssen gemeinsame Linien

abgesteckt werden.

Es ist strittig,

wie künftig getestet werden soll.

Der Gesundheitsminister

hat vorgelegt:

Nach den Ferien

sollen Reisende aus Risikogebieten

nicht mehr sofort getestet werden,

sondern erst fünf Tage in Quarantäne.

Dann können sie einen Test machen

und bei negativem Ergebnis

die 14-tägige Quarantäne abkürzen.

Die Laborkapazitäten sollen wieder

auf Verdachts- und Risikofälle

konzentriert werden.

Wir testen nach der Reisezeit

Patienten mit Symptomen

oder Kontakt zu Covid-19-Patienten.

Und Pflegekräfte,

Ärzte oder Pflegebedürftige.

Widerstand kommt aus Bayern:

Die Tests hätten sich bewährt,

deren Ende

müsse sorgfältig geplant sein.

Was uns und andere Bundesländer

gewundert hat:

Vor zwei Wochen werden Pflichttests

einführt bei Risikogebieten.

Plötzlich sollen die wegfallen,

obwohl man ständig

neue Risikogebiete hat.

Am Flughafen Frankfurt

ist die Sorge groß

vor Spahns geplanten

strengeren Quarantäneregeln.

Die Runde muss morgen klären,

ob angesichts steigender Zahlen

die geltenden Regeln

streng genug sind.

Die Beratungen beschäftigen auch

die Runde bei Sandra Maischberger

um 22.45 Uhr im Ersten.

Mehr zu den Regeln für Rückkehrer

aus Corona-Risikogebieten

finden Sie auf tagesschau.de

Die Berliner Polizei hat mehrere

für das Wochenende geplante Demos

gegen die Corona-Politik

in der Hauptstadt verboten.

Laut Innensenator Geisel zeigten

die letzten Proteste Anfang August,

dass sich Demonstranten bewusst

über die Corona-Regeln hinwegsetzten.

Die Veranstalter kündigten an,

juristisch dagegen vorzugehen.

In Belarus gehen die Behörden

weiter gegen die Opposition vor.

Die Literaturnobelpreisträgerin

Swetlana Alexijewitsch

wurde in Minsk

zu einem Verhör vorgeladen.

Sie ist Mitglied im Koordinierungsrat

der Regierungskritiker.

Präsident Lukaschenko

wirft dem Rat vor,

die Macht an sich reißen zu wollen.

Seit seiner umstrittenen Wiederwahl

dauern die Proteste im Land an.

Die dritte Nacht in Folge

kam es in Kenosha im Staat Wisconsin

zu schweren Ausschreitungen.

Nach Angaben der Polizei

wurden zwei Menschen erschossen.

Der Gouverneur

verhängte den Notstand.

Auslöser der Proteste

war ein Polizeieinsatz,

bei dem ein unbewaffneter Schwarzer

durch mehrere Schüsse verletzt wurde.

Präsident Trump will zusätzliche

Sicherheitskräfte entsenden,

um "Recht und Ordnung

wiederherzustellen".

Chaotische Szenen

auf Kenoshas Straßen.

Trotz nächtlicher Ausgangssperre

kam es zu gewaltsamen Protesten.

Mit Tränengas und Blendgranaten

wollte die Polizei

die Menge zerstreuen - vergeblich.

Dann tauchen junge Männer

mit Gewehren auf.

Sie sollen

zu einer Bürgerwehr gehören.

Demonstranten versuchen,

einen Mann zu entwaffnen.

Der schießt um sich,

zwei Menschen sterben.

Der mutmaßliche Schütze geht mit

erhobenen Händen auf die Polizei zu.

Die sucht jetzt Augenzeugen.

Medienberichten zufolge

wurde ein Mann festgenommen.

Er solle

wegen Mordes angeklagt werden.

Die Stadt

erlebt seit Sonntag heftige Unruhen:

Nachdem ein Polizist

einem Familienvater (29)

in den Rücken geschossen hatte.

Jacob Blake hat überlebt,

könnte aber gelähmt bleiben.

Drei seiner Kinder

mussten den Vorfall mitansehen.

Blakes Mutter hatte

den Polizisten öffentlich verziehen

und die Demonstranten aufgerufen,

friedlich zu bleiben.

Die Gewalt, die Zerstörung –

das würde Jacob nicht gutheißen.

Präsident Trump

kündigt auf Twitter an,

er werde keine Gewalt

und Gesetzlosigkeit dulden.

In Absprache

mit Wisconsins Gouverneur

werde er Bundespolizei

und Nationalgarde schicken.

In Afghanistan kamen bei Sturzfluten

mindestens 100 Menschen ums Leben,

mehr als 250 wurden verletzt.

In der Provinz Parwan

wurden viele Menschen

nachts von den Überschwemmungen

überrascht.

Zahlreiche Häuser wurden zerstört.

Die Zahl der Opfer könnte steigen,

da viele Menschen verschüttet wurden.

Die Fußball-Frauen vom VfL Wolfsburg

haben das Endspiel

der Champions League erreicht.

Die Wolfsburgerinnen besiegten

gestern mit 1:0 den FC Barcelona.

Damit haben sie Sonntag die Chance,

nach Meisterschaft und Pokal

den dritten Titel in dieser Saison

zu gewinnen.

So sehen

glückliche Finalistinnen aus.

Wir haben uns das erkämpft.

Wir freuen uns,

dass wir im Finale stehen.

In der Liga spielt die VfL

fast jeden Gegner an die Wand.

In Barcelona aber ist sie

von Anfang an in Bedrängnis.

Auch als die Wolfsburgerinnen

besser ins Spiel kommen,

fehlt ihnen zunächst die Torgefahr.

Die geht zunächst von

den spanischen Titelträgerinnen aus.

Packende Partie.

Stephan Lerchs Offensive

kommt in der zweiten Hälfte zum Zug.

Fridolina Rolfö macht das 1:0

in der 58. Minute.

Es bleibt eine Zitterpartie.

Barcelona immer wieder

mit Riesenchancen.

Wolfsburg wackelt, aber fällt nicht.

Am Sonntag trifft der zweimalige

Champions-League-Sieger

im Finale auf Paris

oder Titelverteidiger Lyon.

Die Lottozahlen:

Nun die Wettervorhersage für morgen,

Donnerstag, den 27. August:

Das Sturmtief zieht ins Baltikum

und der Wind lässt nach.

Morgen sorgt ein Zwischenhoch

für teils freundliches Wetter.

Nachts im Norden einzelne Schauer,

in Ostseenähe auch Gewitter.

Sonst trocken und klar.

Im Süden morgen zeitweise sonnig,

weiter nördlich öfter wolkig.

Örtlich einzelne Schauer.

Am Freitag verbreitet Schauer,

örtlich auch Gewitter.

Am Wochenende

wird es kühler und wechselhaft.

Um 22.15 Uhr hat Ingo Zamperoni

diese Tagesthemen:

Zwischen Versammlungsfreiheit

und Gesundheitsschutz -

Streit um das Corona-Demo-Verbot

in Berlin

Und: fünf Jahre Deutschland -

Die Bilanz einer Flüchtlingsfamilie

aus Syrien

Ich wünsche Ihnen

einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 26.08.2020 20:00 Uhr - Verlängerung von Corona-Hilfen Broadcast: tagesschau 26.08.2020 20:00 - Corona aid extension Transmisja: tagesschau 26.08.2020 20:00 - Rozszerzenie pomocy Corona Yayın: tagesschau 26.08.2020 20:00 - Korona yardım uzantısı

Themen der Sendung: Koalitionsausschuss beschließt Verlängerung von Corona-Hilfen, Parteiübergreifende Kritik an geplanter Wahlrechtsreform von Union und SPD, RKI meldet 1.576 neue Corona-Fälle innerhalb der letzten 24 Stunden, Kanzlerin Merkel und Länderchefs wollen online über Corona-Strategie beraten, Berliner Polizei verbietet geplante Corona-Demo, Protestierende in Belarus fordern Freilassung von Oppositionellen, Zwei Tote bei Protesten gegen Polizeigewalt: US-Bundesstaat Wisconsin ruft Notstand aus, Mindestens 100 Tote nach schweren Sturzfluten in Afghanistan, Frauen des VfL Wolfsburg im Champions-League-Finale, Die Lottozahlen, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Thorsten Schröder

Guten Abend,

ich begrüße Sie zur tageschau.

Union und SPD wollen

die Wirtschaft in der Corona-Krise

mit weiteren Staatshilfen stützen.

Der Koalitionsausschuss

verständigte sich darauf,

das Kurzarbeitergeld

auf zwei Jahre zu verlängern.

Die milliardenschwere Maßnahme

soll auch aus Steuermitteln

finanziert werden.

Außerdem sollen

Überbrückungshilfen für Betriebe

bis zum Jahresende gewährt werden.

Auch das Insolvenzrecht

bliebe bis dahin gelockert.

Leere Arbeitsplätze,

Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit,

die Wirtschaftsaussichten

sind ungewiss.

Deshalb verlängern Union und SPD

die Sonderreglung für Kurzarbeit.

Unser wirksamstes Instrument

zur Bekämpfung der Krise

ist das Kurzarbeitergeld.

Darum beneiden uns

viele andere Staaten.

Es ist richtig, dass wir

dieses Instrument weiter nutzen.

Bezieher mit Kindern

erhalten etwas mehr.

Zusatzkosten von 10 Milliarden Euro

errechnete das Finanzministerium.

In der Union gibt es Widerstand

gegen die Verlängerung.

Manche Firma wird überlegen,

wie sie das Geld mitnehmen kann.

Wir müssen es

zielgerichtet ausgeben.

Mit der Regelung setzten sich die SPD

und der Arbeitsminister durch.

Kurzarbeit ist

zugegebenermaßen sehr teuer.

Aber Massenarbeitslosigkeit

wäre finanziell und sozial

viel teurer.

Die Linke bemängelt,

dass die Lohnabschläge

Geringverdiener besonders treffen.

Wer 20 bis 40 Prozent Abschläge

und niedrige Löhne hat,

fällt schnell in Armut.

Zudem wird das Überbrückungsprogramm

für kleinere Unternehmen

bis Ende 2020 verlängert.

Es gibt verlängerte Hilfen

für Soloselbstständige.

Und großzügigere Lösungen,

wenn man kranke Angehörige pflegt.

Der Koalitionsausschuss

hat auch einen Kompromiss gefunden

zur Reform des Wahlrechts.

Weil der Bundestag

immer größer wurde,

soll die Zahl der Abgeordneten

sinken.

Union und SPD

planen dafür zwei Stufen:

Bei der Wahl 2021 soll es

weniger Ausgleichsmandate geben.

Danach soll die Zahl der Wahlkreise

um 19 auf 280 verringert werden.

FDP, Linkspartei und Grünen

geht das nicht weit genug.

Sie kritisierten die Pläne

als unzureichend.

Dieser Bundestag ist so voll wie nie:

Bilder von

der konstituierenden Sitzung 2017.

Überhang- und Ausgleichsmandate

sorgen für Platzmangel.

Erhält eine Partei

durch Erstimmen mehr Direktmandate,

als ihr zustehen

laut Zweitstimmenergebnis:

Dann entstehen Überhangmandate.

Aktuell 43 bei der Union

und 3 bei der SPD.

Die werden ergänzt

durch Ausgleichsmandate,

um keine Partei zu benachteiligen.

Union und SPD

bekommen immer weniger Zweitstimmen,

holen aber viele Direktmandate.

Union und SPD einigten sich jetzt

auf eine Wahlrechtsreform.

Beim Wahlrecht

nach sieben Jahren eine Einigung?

Persönlich hätte ich mir

mehr vorstellen können.

Aber Politik ist ein Kompromiss.

Das ist im Ergebnis etwas,

das uns erwarten lässt,

dass der Bundestag

deutlich kleiner wird.

Aber trotzdem

fair zusammengesetzt ist

und das Wahlergebnis

richtig widergibt.

Erst mal kommt

eine kleine Reform für 2021.

Einige Direktmandate

sollen parteiintern verrechnet,

bis zu drei Überhangmandate

nicht mehr ausgeglichen werden.

Das sei ein Vorteil

für die Unionsparteien.

Was die Koalition

als Kompromiss vorgelegt hat,

ist reine Wählerverarsche.

Die FDP fordert weniger Wahlkreise.

An der Zahl der Wahlkreise

hängt die Wahrscheinlichkeit

für Überhangmandate

und Ausgleichsmandate.

Die Wahlkreiszahl

ist der dreifache Hebel,

um einen XXL-Bundestag

zu verhindern.

Eine große Reform mit weniger

Wahlkreisen soll 2025 kommen.

Die Eckpunkte sollen noch in

dieser Legislatur festgelegt werden.

Zu den Ergebnissen

des Koalitionsausschusses

jetzt Tina Hassel live aus Berlin:

Auch ohne die Kritik der Opposition

ist den Koalitionsspitzen bewusst:

Es war nur eine Einigung

auf einen Trippelschritt

im Kampf gegen den

immer größer werdenden Bundestag.

Sie können nicht einmal bemessen,

wie viele Mandate eingespart werden:

Das zeigt, wie zäh

die Kompromisssuche war.

Am Ende ging es darum,

eine Blamage zu verhindern.

Und zu beweisen, dass die Regierung

noch handlungsfähig ist -

und nicht im Wahlkampfmodus.

Auch wenn der Finanzminister

ab jetzt offiziell

der SPD-Spitzenkandidat ist.

Mit der Einigung

beim Kurzarbeitergeld

will die Regierung

das Signal senden:

Bei existenziellen Fragen

in der Krise finden wir eine Lösung.

Auch wenn man bis an die Grenze

des Finanzierbaren geht.

Zurück zu Thorsten Schröder.

Die Bundesregierung

hat die Reisewarnung

für mehr als 160 Staaten

bis zum 14. September verlängert.

Das Auswärtige Amt

begründete den Schritt

mit der steigenden Zahl

von Neuinfektionen in vielen Ländern.

Auch für Andorra und Gibraltar

gilt jetzt eine Reisewarnung.

In Deutschland ist die Zahl

der Neuansteckungen wieder gestiegen:

Über einen gemeinsamen Weg

zur Bekämpfung der Pandemie

beraten morgen die Länderchefs

mit Kanzlerin Merkel.

Die Themen der Videokonferenz:

Maskenpflicht, Teststrategie

und Maßnahmen

im Umgang mit Reiserückkehrern.

Die Kanzlerin

und die Ministerpräsidenten

werden sich morgen zusammenschalten.

Unter dem Eindruck

steigender Virus-Zahlen

müssen gemeinsame Linien

abgesteckt werden.

Es ist strittig,

wie künftig getestet werden soll.

Der Gesundheitsminister

hat vorgelegt:

Nach den Ferien

sollen Reisende aus Risikogebieten

nicht mehr sofort getestet werden,

sondern erst fünf Tage in Quarantäne.

Dann können sie einen Test machen

und bei negativem Ergebnis

die 14-tägige Quarantäne abkürzen.

Die Laborkapazitäten sollen wieder

auf Verdachts- und Risikofälle

konzentriert werden.

Wir testen nach der Reisezeit

Patienten mit Symptomen

oder Kontakt zu Covid-19-Patienten.

Und Pflegekräfte,

Ärzte oder Pflegebedürftige.

Widerstand kommt aus Bayern:

Die Tests hätten sich bewährt,

deren Ende

müsse sorgfältig geplant sein.

Was uns und andere Bundesländer

gewundert hat:

Vor zwei Wochen werden Pflichttests

einführt bei Risikogebieten.

Plötzlich sollen die wegfallen,

obwohl man ständig

neue Risikogebiete hat.

Am Flughafen Frankfurt

ist die Sorge groß

vor Spahns geplanten

strengeren Quarantäneregeln.

Die Runde muss morgen klären,

ob angesichts steigender Zahlen

die geltenden Regeln

streng genug sind.

Die Beratungen beschäftigen auch

die Runde bei Sandra Maischberger

um 22.45 Uhr im Ersten.

Mehr zu den Regeln für Rückkehrer

aus Corona-Risikogebieten

finden Sie auf tagesschau.de

Die Berliner Polizei hat mehrere

für das Wochenende geplante Demos

gegen die Corona-Politik

in der Hauptstadt verboten.

Laut Innensenator Geisel zeigten

die letzten Proteste Anfang August,

dass sich Demonstranten bewusst

über die Corona-Regeln hinwegsetzten.

Die Veranstalter kündigten an,

juristisch dagegen vorzugehen.

In Belarus gehen die Behörden

weiter gegen die Opposition vor.

Die Literaturnobelpreisträgerin

Swetlana Alexijewitsch

wurde in Minsk

zu einem Verhör vorgeladen.

Sie ist Mitglied im Koordinierungsrat

der Regierungskritiker.

Präsident Lukaschenko

wirft dem Rat vor,

die Macht an sich reißen zu wollen.

Seit seiner umstrittenen Wiederwahl

dauern die Proteste im Land an.

Die dritte Nacht in Folge

kam es in Kenosha im Staat Wisconsin

zu schweren Ausschreitungen.

Nach Angaben der Polizei

wurden zwei Menschen erschossen.

Der Gouverneur

verhängte den Notstand.

Auslöser der Proteste

war ein Polizeieinsatz,

bei dem ein unbewaffneter Schwarzer

durch mehrere Schüsse verletzt wurde.

Präsident Trump will zusätzliche

Sicherheitskräfte entsenden,

um "Recht und Ordnung

wiederherzustellen".

Chaotische Szenen

auf Kenoshas Straßen.

Trotz nächtlicher Ausgangssperre

kam es zu gewaltsamen Protesten.

Mit Tränengas und Blendgranaten

wollte die Polizei

die Menge zerstreuen - vergeblich.

Dann tauchen junge Männer

mit Gewehren auf.

Sie sollen

zu einer Bürgerwehr gehören.

Demonstranten versuchen,

einen Mann zu entwaffnen.

Der schießt um sich,

zwei Menschen sterben.

Der mutmaßliche Schütze geht mit

erhobenen Händen auf die Polizei zu.

Die sucht jetzt Augenzeugen.

Medienberichten zufolge

wurde ein Mann festgenommen.

Er solle

wegen Mordes angeklagt werden.

Die Stadt

erlebt seit Sonntag heftige Unruhen:

Nachdem ein Polizist

einem Familienvater (29)

in den Rücken geschossen hatte.

Jacob Blake hat überlebt,

könnte aber gelähmt bleiben.

Drei seiner Kinder

mussten den Vorfall mitansehen.

Blakes Mutter hatte

den Polizisten öffentlich verziehen

und die Demonstranten aufgerufen,

friedlich zu bleiben.

Die Gewalt, die Zerstörung –

das würde Jacob nicht gutheißen.

Präsident Trump

kündigt auf Twitter an,

er werde keine Gewalt

und Gesetzlosigkeit dulden.

In Absprache

mit Wisconsins Gouverneur

werde er Bundespolizei

und Nationalgarde schicken.

In Afghanistan kamen bei Sturzfluten

mindestens 100 Menschen ums Leben,

mehr als 250 wurden verletzt.

In der Provinz Parwan

wurden viele Menschen

nachts von den Überschwemmungen

überrascht.

Zahlreiche Häuser wurden zerstört.

Die Zahl der Opfer könnte steigen,

da viele Menschen verschüttet wurden.

Die Fußball-Frauen vom VfL Wolfsburg

haben das Endspiel

der Champions League erreicht.

Die Wolfsburgerinnen besiegten

gestern mit 1:0 den FC Barcelona.

Damit haben sie Sonntag die Chance,

nach Meisterschaft und Pokal

den dritten Titel in dieser Saison

zu gewinnen.

So sehen

glückliche Finalistinnen aus.

Wir haben uns das erkämpft.

Wir freuen uns,

dass wir im Finale stehen.

In der Liga spielt die VfL

fast jeden Gegner an die Wand.

In Barcelona aber ist sie

von Anfang an in Bedrängnis.

Auch als die Wolfsburgerinnen

besser ins Spiel kommen,

fehlt ihnen zunächst die Torgefahr.

Die geht zunächst von

den spanischen Titelträgerinnen aus.

Packende Partie.

Stephan Lerchs Offensive

kommt in der zweiten Hälfte zum Zug.

Fridolina Rolfö macht das 1:0

in der 58. Minute.

Es bleibt eine Zitterpartie.

Barcelona immer wieder

mit Riesenchancen.

Wolfsburg wackelt, aber fällt nicht.

Am Sonntag trifft der zweimalige

Champions-League-Sieger

im Finale auf Paris

oder Titelverteidiger Lyon.

Die Lottozahlen:

Nun die Wettervorhersage für morgen,

Donnerstag, den 27. August:

Das Sturmtief zieht ins Baltikum

und der Wind lässt nach.

Morgen sorgt ein Zwischenhoch

für teils freundliches Wetter.

Nachts im Norden einzelne Schauer,

in Ostseenähe auch Gewitter.

Sonst trocken und klar.

Im Süden morgen zeitweise sonnig,

weiter nördlich öfter wolkig.

Örtlich einzelne Schauer.

Am Freitag verbreitet Schauer,

örtlich auch Gewitter.

Am Wochenende

wird es kühler und wechselhaft.

Um 22.15 Uhr hat Ingo Zamperoni

diese Tagesthemen:

Zwischen Versammlungsfreiheit

und Gesundheitsschutz -

Streit um das Corona-Demo-Verbot

in Berlin

Und: fünf Jahre Deutschland -

Die Bilanz einer Flüchtlingsfamilie

aus Syrien

Ich wünsche Ihnen

einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020