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Youtube-Lektionen - April 2020, Das AGILE MISSVERSTÄNDNIS – Warum agiles Arbeiten so oft scheitert || rabbit mob

Das AGILE MISSVERSTÄNDNIS – Warum agiles Arbeiten so oft scheitert || rabbit mob

Na, wie sieht's bei Ihnen so aus?

Kommen Sie auch schon vor lauter Agilität nicht mehr zum Arbeiten?

Ich bin Tim Wiengarten von rabbit mobile und ich helfe Ihnen mit meinem Team, Ihr Unternehmen

digital und mobil zu machen und ja, mir ist schon bewusst, dass das heutige Video ein

ziemliches Minenfeld werden kann.

Aber dieses ganze „Agile“-Thema nervt einfach mittlerweile sehr, sehr hart.

Ich will Ihnen gleich erklären, warum ich das glaube und damit ich heute nicht NUR schlechte

Stimmung verbreite, kriege ich am Ende sogar noch einen Schlenker hin zu der Frage, wie

es meiner Meinung nach denn besser sein könnte.

Versprochen.

Aber zuerst mal: Woher kommt es eigentlich, dass heute jedes Unternehmen agil sein will?

Angefangen hat der ganze Spaß mit dem „Manifest für Agile Softwareentwicklung“.

Japp, und das war genau das, was Sie jetzt vermuten, wenn Sie den Namen hören: Eine

Handvoll Programmierer und Nerds haben damals zusammengesessen und sich überlegt, wie es

eventuell besser klappen könnte, komplexe Computerprogramme zu schreiben.

Damals war es nämlich der normale Stand der Dinge, dass vor dem eigentlichen Programm

erst mal zentimeterdicke Pflichtenhefte geschrieben wurden, in denen genau Stand, was gemacht

werden sollte.

Und fing man dann endlich an, waren die meisten Anforderungen die da drinstanden schon längst

wieder Schnee von gestern und man begann von vorne.

Hä?

Komplexe Computerprogramme?

Pflichtenhefte?

Was hat das denn mit MEINER Arbeit zu tun?

Langsam, langsam.

In diesem Manifest, das die paar Computernerds da also aufgestellt hatten, standen einige

Gläser Bier später also vier Prinzipien, die damals total neu waren und nach denen

sie ab sofort arbeiten wollten, und zwar waren das folgende.

Ich übersetze mal auf deutsch:

Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge

Funktionierende Software ist wichtiger als eine umfassende Dokumentation

Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen

Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans

So.

Und das war's, was diese ganze Sache ins Rollen brachte.

Okay, und jetzt spulen wir mal im Schnelldurchlauf ein paar Jahre weiter.

Diese vier Prinzipien fanden so langsam ihren Weg aus der reinen Softwareentwicklung heraus

in andere Bereiche und irgendwann dann auch in die Startup-Welt.

Und als einige Startups durch das Befolgen dieser Prinzipien plötzlich extrem erfolgreich

wurden, bekamen etablierte Unternehmen Wind davon und sich fragten: Moment mal, was passiert

denn da eigentlich?

Und genau hier beginnt es jetzt, skurril zu werden.

Tja, denn was passierte nun?

Die großen Unternehmen wollten gerne genauso wendig und agil werden wie die kleinen Startups.

Das Problem war nur: Jahrzehntelang wurde genau anders herum gearbeitet.

Prozesse waren extrem wichtig, ohne ausführlichste Dokumentation ging gar nichts, und Mitarbeiter,

die zwar keine Höchstleistungen brachten, aber wenigstens Pläne und Regeln befolgte,

waren fast immer auf der sicheren Seite.

Hm.

Was macht man da als großes Unternehmen?

Genau.

Berater einkaufen.

Und – oh Wunder!

– Komischerweise dauerte es da gar nicht lange, dass eine Goldgräberstimmung unter

Agile-Beratern und Coaches entstand.

Und nicht nur das: Plötzlich gab es auch massenweise neue Begriffe und Methoden, die

die großen Unternehmen bisher überhaupt nicht kannten!

Verdammt, was ist denn bitte Scrum?

Oder Kanban?

Was ist denn ein Product Owner und ist das jetzt mein neuer Chef?

Und wenn ja, was hat der alte Chef eigentlich noch zu sagen?

Was ist, wenn wir das alles gar nicht richtig machen und unsere Mitbewerber viel besser

sind?!

„Ruuuuuuhig!

Wir sind doch da, um euch zu helfen!“

Hä?

Wer war das?

„Wir sind neue Berater!

Und WIR sind jetzt dafür da, euch beizubringen, was das alles bedeutet, und was für Prozesse

man da nutzen kann.

Prozesse findet ihr doch gut, oder?“

„Jaja, klar!“

„Ach ja genau, und wenn ihr wollt, dann könnt ihr bei uns Seminare belegen.

Und am Ende bekommt ihr auch eine Urkunde, da steht „Scrum Master“ drauf.

Die kannst du dir einrahmen und ins Büro hängen, das ist doch was tolles, oder?“

Tja, und plötzlich rannten ganz viele Leute in ganz viele Seminare und lernten, wie man

es richtig macht, und welche Prozesse man da nutzen konnte.

Und es gab ganz viele Regeln und das war toll!

Denn genau DAMIT hatte man ja Erfahrung!

Regeln, Prozesse, Rollen, prima.

Dann kann es ja jetzt losgehen mit diesem Agile!

Kommen Sie nun langsam dahinter, warum sich mir gerne mal die Fußnägel aufrollen, wenn

mir wieder irgendwer berichtet, dass sie jetzt in einem dreijährigen Umstrukturierungsprozess

agil werden und dass jetzt bitte nach diesen und jenen Prinzipien gearbeitet werden muss?

Falls der Groschen noch nicht gefallen ist, lassen Sie sich doch noch mal die vier Prinzipien

auf der Zunge zergehen.

Ja, genau.

Die vier Prinzipien, die die paar Computernerds nach ein paar Bier in ihr berühmtes Manifest

geschrieben haben.

Aber ich hatte ja versprochen, dass ich noch einen Vorschlag bringe, wie es besser sein

könnte.

Er ist revolutionär, und er kostet noch nicht mal Geld.

Aber in der Videobeschreibung steht ein Link, und wenn Sie den klicken, dann können Sie

sich eine Urkunde runterladen, da steht „Get your stuff done Master“ drauf, die können

Sie sich einrahmen und ins Büro hängen.

Also: Lassen Sie sich gerne inspirieren, wo und bei wem Sie das wollen, aber von keinem

„Agile Experten“ vorschreiben, wie Sie die Dinge am besten machen sollen.

Und lassen Sie sich nicht von Prinzipien, Regeln oder neuen Begriffen verunsichern,

für die Sie am besten noch irgendwelche schweineteuren Coachingseminare besuchen müssen um dann

endlich das machen zu „dürfen“, was Sie eigentlich sowieso schon vorhatten.

Denn die Startups sind nicht deswegen schneller als Großunternehmen, weil sie auf geheime

Art und Weise agile Prinzipien irgendwie mit der Muttermilch aufgesogen haben.

Sondern sie sind einfach deswegen schneller, weil sie sich einfach Null um die Frage kümmern,

was irgendwer anders behauptet, WIE man eine bestimmte Sache zu machen hat.

Also.

Wenn Sie in einem Großunternehmen arbeiten und heute noch agil werden wollen, dann merken

Sie sich die folgenden 5 Punkte.

Nicht mehr: 1.: Definieren Sie, wo sie stehen und wo Sie

hinwollen 2.: Tun Sie die erstbeste Sache, die Sie Ihrem

Ziel ein kleines Stück näherbringt 3.: Schauen Sie, ob das funktioniert hat.

Wenn ja, gehen Sie weiter, wenn nein korrigieren Sie noch mal

4.: Wiederholen Sie das, bis Sie angekommen sind, wo Sie hinwollten

5.: Und das ist der wichtigste Punkt: Pfeifen Sie sofort auf meine Punkte 1-4, wenn Sie

der Meinung sind, ein anderer Weg wäre besser!

Aber entscheiden SIE das und lassen Sie sich nicht von Typen belehren, die glauben, sie

wüssten es besser.

Denn meistens ist nicht fehlendes Wissen darüber, wie man es machen soll der Grund, warum die

Dinge nicht umgesetzt werden, sondern Mut.

Mut jedes Einzelnen, Mut des Teams, mit dem man arbeitet und Mut des gesamten Unternehmens.

Und den kann Ihnen kein teurer Berater geben.

Ich drücke Ihnen die Daumen!

Vergessen Sie nicht, Ihre Urkunde runterzuladen Wir sehen uns nächste Woche wieder!

Get your stuff done!

Tschüss!


Das AGILE MISSVERSTÄNDNIS – Warum agiles Arbeiten so oft scheitert || rabbit mob

Na, wie sieht's bei Ihnen so aus?

Kommen Sie auch schon vor lauter Agilität nicht mehr zum Arbeiten?

Ich bin Tim Wiengarten von rabbit mobile und ich helfe Ihnen mit meinem Team, Ihr Unternehmen

digital und mobil zu machen und ja, mir ist schon bewusst, dass das heutige Video ein

ziemliches Minenfeld werden kann.

Aber dieses ganze „Agile“-Thema nervt einfach mittlerweile sehr, sehr hart.

Ich will Ihnen gleich erklären, warum ich das glaube und damit ich heute nicht NUR schlechte

Stimmung verbreite, kriege ich am Ende sogar noch einen Schlenker hin zu der Frage, wie

es meiner Meinung nach denn besser sein könnte.

Versprochen.

Aber zuerst mal: Woher kommt es eigentlich, dass heute jedes Unternehmen agil sein will?

Angefangen hat der ganze Spaß mit dem „Manifest für Agile Softwareentwicklung“.

Japp, und das war genau das, was Sie jetzt vermuten, wenn Sie den Namen hören: Eine

Handvoll Programmierer und Nerds haben damals zusammengesessen und sich überlegt, wie es

eventuell besser klappen könnte, komplexe Computerprogramme zu schreiben.

Damals war es nämlich der normale Stand der Dinge, dass vor dem eigentlichen Programm

erst mal zentimeterdicke Pflichtenhefte geschrieben wurden, in denen genau Stand, was gemacht

werden sollte.

Und fing man dann endlich an, waren die meisten Anforderungen die da drinstanden schon längst

wieder Schnee von gestern und man begann von vorne.

Hä?

Komplexe Computerprogramme?

Pflichtenhefte?

Was hat das denn mit MEINER Arbeit zu tun?

Langsam, langsam.

In diesem Manifest, das die paar Computernerds da also aufgestellt hatten, standen einige

Gläser Bier später also vier Prinzipien, die damals total neu waren und nach denen

sie ab sofort arbeiten wollten, und zwar waren das folgende.

Ich übersetze mal auf deutsch:

Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge

Funktionierende Software ist wichtiger als eine umfassende Dokumentation

Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen

Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans

So.

Und das war's, was diese ganze Sache ins Rollen brachte.

Okay, und jetzt spulen wir mal im Schnelldurchlauf ein paar Jahre weiter.

Diese vier Prinzipien fanden so langsam ihren Weg aus der reinen Softwareentwicklung heraus

in andere Bereiche und irgendwann dann auch in die Startup-Welt.

Und als einige Startups durch das Befolgen dieser Prinzipien plötzlich extrem erfolgreich

wurden, bekamen etablierte Unternehmen Wind davon und sich fragten: Moment mal, was passiert

denn da eigentlich?

Und genau hier beginnt es jetzt, skurril zu werden.

Tja, denn was passierte nun?

Die großen Unternehmen wollten gerne genauso wendig und agil werden wie die kleinen Startups.

Das Problem war nur: Jahrzehntelang wurde genau anders herum gearbeitet.

Prozesse waren extrem wichtig, ohne ausführlichste Dokumentation ging gar nichts, und Mitarbeiter,

die zwar keine Höchstleistungen brachten, aber wenigstens Pläne und Regeln befolgte,

waren fast immer auf der sicheren Seite.

Hm.

Was macht man da als großes Unternehmen?

Genau.

Berater einkaufen.

Und – oh Wunder!

– Komischerweise dauerte es da gar nicht lange, dass eine Goldgräberstimmung unter

Agile-Beratern und Coaches entstand.

Und nicht nur das: Plötzlich gab es auch massenweise neue Begriffe und Methoden, die

die großen Unternehmen bisher überhaupt nicht kannten!

Verdammt, was ist denn bitte Scrum?

Oder Kanban?

Was ist denn ein Product Owner und ist das jetzt mein neuer Chef?

Und wenn ja, was hat der alte Chef eigentlich noch zu sagen?

Was ist, wenn wir das alles gar nicht richtig machen und unsere Mitbewerber viel besser

sind?!

„Ruuuuuuhig!

Wir sind doch da, um euch zu helfen!“

Hä?

Wer war das?

„Wir sind neue Berater!

Und WIR sind jetzt dafür da, euch beizubringen, was das alles bedeutet, und was für Prozesse

man da nutzen kann.

Prozesse findet ihr doch gut, oder?“

„Jaja, klar!“

„Ach ja genau, und wenn ihr wollt, dann könnt ihr bei uns Seminare belegen.

Und am Ende bekommt ihr auch eine Urkunde, da steht „Scrum Master“ drauf.

Die kannst du dir einrahmen und ins Büro hängen, das ist doch was tolles, oder?“

Tja, und plötzlich rannten ganz viele Leute in ganz viele Seminare und lernten, wie man

es richtig macht, und welche Prozesse man da nutzen konnte.

Und es gab ganz viele Regeln und das war toll!

Denn genau DAMIT hatte man ja Erfahrung!

Regeln, Prozesse, Rollen, prima.

Dann kann es ja jetzt losgehen mit diesem Agile!

Kommen Sie nun langsam dahinter, warum sich mir gerne mal die Fußnägel aufrollen, wenn

mir wieder irgendwer berichtet, dass sie jetzt in einem dreijährigen Umstrukturierungsprozess

agil werden und dass jetzt bitte nach diesen und jenen Prinzipien gearbeitet werden muss?

Falls der Groschen noch nicht gefallen ist, lassen Sie sich doch noch mal die vier Prinzipien

auf der Zunge zergehen.

Ja, genau.

Die vier Prinzipien, die die paar Computernerds nach ein paar Bier in ihr berühmtes Manifest

geschrieben haben.

Aber ich hatte ja versprochen, dass ich noch einen Vorschlag bringe, wie es besser sein

könnte.

Er ist revolutionär, und er kostet noch nicht mal Geld.

Aber in der Videobeschreibung steht ein Link, und wenn Sie den klicken, dann können Sie

sich eine Urkunde runterladen, da steht „Get your stuff done Master“ drauf, die können

Sie sich einrahmen und ins Büro hängen.

Also: Lassen Sie sich gerne inspirieren, wo und bei wem Sie das wollen, aber von keinem

„Agile Experten“ vorschreiben, wie Sie die Dinge am besten machen sollen.

Und lassen Sie sich nicht von Prinzipien, Regeln oder neuen Begriffen verunsichern,

für die Sie am besten noch irgendwelche schweineteuren Coachingseminare besuchen müssen um dann

endlich das machen zu „dürfen“, was Sie eigentlich sowieso schon vorhatten.

Denn die Startups sind nicht deswegen schneller als Großunternehmen, weil sie auf geheime

Art und Weise agile Prinzipien irgendwie mit der Muttermilch aufgesogen haben.

Sondern sie sind einfach deswegen schneller, weil sie sich einfach Null um die Frage kümmern,

was irgendwer anders behauptet, WIE man eine bestimmte Sache zu machen hat.

Also.

Wenn Sie in einem Großunternehmen arbeiten und heute noch agil werden wollen, dann merken

Sie sich die folgenden 5 Punkte.

Nicht mehr: 1.: Definieren Sie, wo sie stehen und wo Sie

hinwollen 2.: Tun Sie die erstbeste Sache, die Sie Ihrem

Ziel ein kleines Stück näherbringt 3.: Schauen Sie, ob das funktioniert hat.

Wenn ja, gehen Sie weiter, wenn nein korrigieren Sie noch mal

4.: Wiederholen Sie das, bis Sie angekommen sind, wo Sie hinwollten

5.: Und das ist der wichtigste Punkt: Pfeifen Sie sofort auf meine Punkte 1-4, wenn Sie

der Meinung sind, ein anderer Weg wäre besser!

Aber entscheiden SIE das und lassen Sie sich nicht von Typen belehren, die glauben, sie

wüssten es besser.

Denn meistens ist nicht fehlendes Wissen darüber, wie man es machen soll der Grund, warum die

Dinge nicht umgesetzt werden, sondern Mut.

Mut jedes Einzelnen, Mut des Teams, mit dem man arbeitet und Mut des gesamten Unternehmens.

Und den kann Ihnen kein teurer Berater geben.

Ich drücke Ihnen die Daumen!

Vergessen Sie nicht, Ihre Urkunde runterzuladen Wir sehen uns nächste Woche wieder!

Get your stuff done!

Tschüss!