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Nachrichten, Rechtsextremismus bei der Polizei

Rechtsextremismus bei der Polizei

Polizeibeamte in NRW sollen über Jahre rechtsextreme Inhalte in Chatgruppen verschickt haben. Kollegen schauten zu und schwiegen. Politiker fordern nun Aufklärung, ein Kriminologe dagegen ein anonymes Meldeverfahren.

Die Vorwürfe gegen 30 Polizeibeamte in NRW sind schwer: Seit 2012 sollen sie in privaten Chatgruppen rechtsextremes Material geteilt haben. Dazu gehörten Bilder von Adolf Hitler, Hakenkreuze und die Darstellung eines Geflüchteten in einer Gaskammer. Gegen elf Personen wird nun unter anderem wegen Volksverhetzung ermittelt, 14 Beamte dürfen nicht mehr bei der Polizei arbeiten.

Solche Skandale erreichen in Deutschland mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit besondere Aufmerksamkeit. Entsprechend deutlich reagiert die Politik: In Berlin ist die Rede von einem „Schlag ins Gesicht“ aller Polizeibeamten, die die Demokratie verteidigen. Beim Bund Deutscher Kriminalbeamter geht man davon aus, dass ähnliche Gruppen auch in anderen Bundesländern existieren.

Einige Beamte haben zwar selbst keine Bilder im Chat geteilt, das Verhalten ihrer Kollegen jedoch nicht gemeldet. „Wer schweigt, macht sich mitschuldig“, so das Urteil von NRW-Innenminister Herbert Reul. Das Schweigen hat aber oft seinen Grund: Viele haben Angst, von ihren Kollegen gemobbt zu werden, wenn sie solche Vorfälle melden.

Kriminologe Tobias Singelnstein fordert deshalb ein anonymes Meldeverfahren: „Man kann sich ja nicht vorstellen, dass so ein Netzwerk innerhalb der Polizei niemandem aufgefallen ist.“ Er ist sicher, dass die Chatgruppen bei der NRW-Polizei keine Einzelfälle sind: Schon in den 1990er Jahren zeigten Forscher, dass zwischen 5 und 20 Prozent der Polizisten rechtsextrem denken. Singelnstein fordert daher aktuellere Untersuchungen zu Rechtsextremismus bei der Polizei.

Rechtsextremismus bei der Polizei right-wing extremism|in|| Right-wing extremism in the police force

Polizeibeamte in NRW sollen über Jahre rechtsextreme Inhalte in Chatgruppen verschickt haben. police officers|||should|||far-right|contents||chat groups|sent| Police officers in NRW are said to have sent right-wing extremist content in chat groups for years. Kollegen schauten zu und schwiegen. |looked|||remained silent Colleagues watched and were silent. Politiker fordern nun Aufklärung, ein Kriminologe dagegen ein anonymes Meldeverfahren. |demand|now|clarification||criminologist|||anonymous|reporting procedure Politicians are now calling for clarification, while a criminologist is calling for an anonymous reporting procedure.

Die Vorwürfe gegen 30 Polizeibeamte in NRW sind schwer: Seit 2012 sollen sie in privaten Chatgruppen rechtsextremes Material geteilt haben. |accusations|||||||||||||||shared| Dazu gehörten Bilder von Adolf Hitler, Hakenkreuze und die Darstellung eines Geflüchteten in einer Gaskammer. ||||||swastikas|||representation||refugee|||gas chamber Gegen elf Personen wird nun unter anderem wegen Volksverhetzung ermittelt, 14 Beamte dürfen nicht mehr bei der Polizei arbeiten. ||||||among other things||hate speech|investigated|||||||| Eleven people are now under investigation for incitement to hatred, among other things, and 14 officers are no longer allowed to work for the police.

Solche Skandale erreichen in Deutschland mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit besondere Aufmerksamkeit. ||reach||||||||attention Entsprechend deutlich reagiert die Politik: In Berlin ist die Rede von einem „Schlag ins Gesicht“ aller Polizeibeamten, die die Demokratie verteidigen. Accordingly|||||||||speech|||||||police officers||||defend The political reaction is correspondingly clear: in Berlin, there is talk of a "slap in the face" for all police officers who defend democracy. Beim Bund Deutscher Kriminalbeamter geht man davon aus, dass ähnliche Gruppen auch in anderen Bundesländern existieren. |federal||criminal officer||||||||||||

Einige Beamte haben zwar selbst keine Bilder im Chat geteilt, das Verhalten ihrer Kollegen jedoch nicht gemeldet. |civil servants|||||||chat||||their|colleagues|however|| „Wer schweigt, macht sich mitschuldig“, so das Urteil von NRW-Innenminister Herbert Reul. |silences|||partly guilty||||||||Reul "Those who remain silent are complicit", was the verdict of NRW Interior Minister Herbert Reul. Das Schweigen hat aber oft seinen Grund: Viele haben Angst, von ihren Kollegen gemobbt zu werden, wenn sie solche Vorfälle melden. |||||||||||||bullied||||||incidents|

Kriminologe Tobias Singelnstein fordert deshalb ein anonymes Meldeverfahren: „Man kann sich ja nicht vorstellen, dass so ein Netzwerk innerhalb der Polizei niemandem aufgefallen ist.“ Er ist sicher, dass die Chatgruppen bei der NRW-Polizei keine Einzelfälle sind: Schon in den 1990er Jahren zeigten Forscher, dass zwischen 5 und 20 Prozent der Polizisten rechtsextrem denken. ||Singelnstein|demands|therefore|||reporting procedure|||||||||||within||||noticed|||||||||||||isolated cases||||||||researchers|||||||right-wing extremist| Singelnstein fordert daher aktuellere Untersuchungen zu Rechtsextremismus bei der Polizei. Singelnstein|demands|therefore|more current|studies|||||