Themenvideo: Die gute Nachricht vom Königreich Gottes - YouTube
Schülerin: Im Buch Jesaja gibt es ein wunderschönes Gedicht.
Lehrer: Es erzählt, wie Jerusalem gerade von Babylon zerstört worden war – einem Reich im Norden.
Die jüdische Bevölkerung wurde ins Exil geschickt.
Nur einige blieben in der Stadt zurück und fragten sich: “Was ist da passiert?
Hat unser Gott uns im Stich gelassen?”
Schülerin: Ja, denn Gott wollte eigentlich von der Stadt Jerusalem aus über die Welt regieren
und für alle Frieden und Segen bringen.
Lehrer: Jesaja hatte gesagt, dass sich das Volk Israel
die Zerstörung Jerusalems selbst eingebrockt hatte.
Sie hatten sich von Gott abgewandt, waren korrupt geworden und deshalb wurde ihre Stadt
und ihr Tempel zerstört.
Schülerin: Alles scheint verloren.
Lehrer: Aber dann geht das Gedicht weiter.
Es erzählt von einem Wächter auf der Stadtmauer.
Und weit draußen auf den Bergen sehen wir einen Boten. Er rennt auf die Stadt zu und ruft:
“Gute Nachrichten!”
Und Jesaja sagt:
“Wie schön sind auf den Bergen die Füße von denen, die gute Neuigkeiten bringen.”
Schülerin: Schöne Füße?
Lehrer: Ja, die Füße sind schön, weil sie eine schöne Nachricht überbringen.
Schülerin: Welche Nachricht denn?
Lehrer: Dass Israels Gott trotz Jerusalems Zerstörung immer noch als König regiert.
Und eines Tages wird er selbst in diese Stadt zurückkehren, seinen Thron besteigen
und Frieden bringen.
Schülerin: Und die Wächter singen vor Freude wegen dieser guten Nachricht, dass ihr Gott immer noch regiert.
Lehrer: Im Neuen Testament finden wir diesen Begriff wieder: „Die gute Nachricht“.
Das griechische Wort ist „Euangelion“, daher kommt auch das Wort “Evangelium”.
Schülerin: Wenn Christen also sagen “Glaubst du an das Evangelium?”,
meinen sie: “Glaubst du an „die Nachricht”.
Lehrer: Aber nicht irgendeine Nachricht.
Die Bibel meint damit immer die Ankündigung dieses neuartigen Königreichs.
Die Evangelien im Neuen Testament fassen mit diesem Begriff die gesamte Lehre von Jesus zusammen:
Jesus ging hin und verkündigt die „gute Nachricht von Gottes Königreich“.
Schülerin: Also hat Jesus sich selbst als Boten gesehen, der die Neuigkeit von Gottes Herrschaft bringt.
Lehrer: Ja, aber wie er Gottes Herrschaft beschreibt ist überraschend.
Überleg mal: Ein mächtiges, erfolgreiches Königreich muss stark sein,
es muss seinen Willen durchsetzen können und seine Feinde besiegen.
Aber Jesus sagte, der Größte in Gottes Königreich ist der Schwächste:
Jemand, der liebt und den Armen dient.
Unter Gottes Herrschaft leben bedeutet, auf das Böse zu reagieren, indem du deine Feinde
liebst und ihnen vergibst, und dich um Frieden bemühst.
Das ist ein Königreich das auf dem Kopf steht.
Schülerin: Jesus hat auch gesagt, dass dieses Königreich mit ihm gekommen ist.
Lehrer: Genau, da gibt es zum Beispiel diese interessante Geschichte
von einem hochrangigen römischen Offizier.
Er kommt zu Jesus und fleht ihn an, seinen Diener zu heilen.
Er nennt Jesus sogar seinen „Herrn“ und erkennt damit Jesus als seine Autorität an.
Jesus lobt den Offizier, weil er als einziger etwas erkannt hatte:
Nämlich, dass Jesus nicht nur Gottes Königreich verkündet, sondern selbst der König ist.
Schülerin: Und so verbreitet sich die Nachricht, dass dieser jüdische Mann aus Galiläa so redet
und handelt, als wäre er der König von Israel.
Er wählt sich zwölf Jünger aus – als Bild für die zwölf Stämme Israels –
er heilt Menschen und vergibt ihre Sünden.
Lehrer: All das wurde zu bedrohlich für Israels Anführer, sodass sie beschlossen, Jesus umbringen zu lassen.
Und Jesus ließ das zu.
Schülerin: Was ziemlich komisch ist, wenn du versuchst, König zu werden.
Lehrer: Eben.
Aber Jesus wusste: Genau das muss passieren.
Jesus sah, dass die Schuld und der Schaden seines Volkes Israel nur ein kleiner Teil
des gesamten menschlichen Zustandes war.
Die ganze Menschheit hatte gegen Gott rebelliert, was zur Tragödie
und zur Verwüstung unserer Welt führte.
Wie kann Gott seine Herrschaft über so eine Welt wieder antreten?
Jesus glaubte: Durch einen Akt der aufopfernden Liebe für seine Feinde.
Deshalb wird die Kreuzigung in den Evangelien auch wie eine Thronbesteigung beschrieben,
Jesus der „König der Juden“.
Schülerin: Ja, er bekommt eine Krone und ein königliches Gewand.
Lehrer: Er wird erhöht, aber nicht auf einen Thron, sondern an das Kreuz.
Schülerin: Wie schön sind die Füße, die „gute Nachricht“ bringen.
Lehrer: Und die gute Nachricht ist, dass Jesus den Tod besiegt hat und als König regiert.
Er hat sich selbst um unsere Schuld und Verdorbenheit gekümmert und hat sie mit seinem Leben
und seiner Liebe überwunden.
Schülerin: Und dann schickt Jesus seine Nachfolger los,
um die gute Nachricht von diesem Reich bekannt zu machen – das Königreich, das alles auf den Kopf stellt.
Lehrer: Und sie sollen jeden einladen, Jesus ihre Loyalität zu schenken:
Dem König, der den Tod mit seiner Liebe besiegt hat.