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DW - Top-Thema 2021, Nur wenige Welterbestätten in Afrika

Nur wenige Welterbestätten in Afrika

Knapp 100 Welterbestätten der UNESCO gibt es auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Zum Vergleich: Allein Deutschland hat 51. Für die ungleiche Verteilung gibt es verschiedene Gründe.

Im Juli 2021 hat die UNESCO in der chinesischen Stadt Fuzhou entschieden, 34 neue Orte in ihre Welterbe-Liste aufzunehmen. Seitdem gibt es insgesamt 1154 Welterbestätten. 50 Prozent davon liegen in Europa, nur 9 Prozent in Afrika. „Das Verfahren ist zu eurozentrisch“, kritisiert der frühere Direktor des kenianischen Nationalmuseums, George Abungu. Als die UNESCO 1972 definierte, was in Zukunft zum Welterbe gehören soll, saßen „hauptsächlich weiße Männer“ am Tisch. Ihre „westliche Sicht“ bestimmt bis heute die Entscheidungen, so Abungu.

Auch Christoph Brumann vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle sagt: „Anfangs war es so, dass das Welterbe mehr oder weniger stillschweigend um das elitäre und monumentale Erbe Europas konzipiert wurde. Es wurde gedacht an Kathedralen, Paläste, Tempel, historische Altstädte.“ Heute dagegen können sich Länder auch mit ihrem Alltagserbe oder besonderen Kulturlandschaften bewerben.

Ein weiteres Problem: Aus den afrikanischen Ländern kommen nur wenige Anträge, denn die Arbeit daran ist sehr aufwendig. „Das ist für Staaten mit besserem Know-how, mit mehr Denkmal- und Naturschutzerfahrung und mehr Geld einfach viel leichter zu stemmen als für viele afrikanische Länder“, so Brumann. Helfen soll der „African World Heritage Fund“. Doch alle 54 Länder Afrikas damit zu fördern, ist nicht möglich, meint Abungu.

Außerdem gibt es immer wieder wirtschaftliche Interessenkonflikte: Wenn zum Beispiel das Naturschutzgebiet Selous in Tansania Welterbe bleiben möchte, darf dort kein Staudamm gebaut werden. Dazu kommt, dass sich Bewerbungen finanziell oft nicht lohnen. Denn für mehr Touristen fehlt in vielen Ländern die Infrastruktur. Abungu fordert daher ein Umdenken: „Wir sollten die Strategie ändern, mehr vom Norden in den Süden investieren, um unser gemeinsames Erbe der Menschheit zu schützen.“

Nur wenige Welterbestätten in Afrika Few world heritage sites in Africa

Knapp 100 Welterbestätten der UNESCO gibt es auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. There are almost 100 UNESCO World Heritage Sites on the entire African continent. Afrika kıtasının tamamında yaklaşık 100 UNESCO Dünya Mirası Alanı bulunmaktadır. Zum Vergleich: Allein Deutschland hat 51. By comparison, Germany alone has 51. Karşılaştırma için: Yalnızca Almanya'da 51 tane var. Für die ungleiche Verteilung gibt es verschiedene Gründe. There are several reasons for the uneven distribution. Eşit olmayan dağılımın birkaç nedeni vardır.

Im Juli 2021 hat die UNESCO in der chinesischen Stadt Fuzhou entschieden, 34 neue Orte in ihre Welterbe-Liste aufzunehmen. In July 2021, UNESCO decided in the Chinese city of Fuzhou to add 34 new sites to its World Heritage List. Temmuz 2021'de UNESCO, Çin'in Fuzhou şehrinde Dünya Mirası Listesine 34 yeni site eklemeye karar verdi. Seitdem gibt es insgesamt 1154 Welterbestätten. O zamandan beri toplam 1154 Dünya Mirası Alanı var. 50 Prozent davon liegen in Europa, nur 9 Prozent in Afrika. 50 percent of these are in Europe, only 9 percent in Africa. „Das Verfahren ist zu eurozentrisch“, kritisiert der frühere Direktor des kenianischen Nationalmuseums, George Abungu. "The process is too Eurocentric," criticizes the former director of Kenya's National Museum, George Abungu. Als die UNESCO 1972 definierte, was in Zukunft zum Welterbe gehören soll, saßen „hauptsächlich weiße Männer“ am Tisch. When UNESCO defined what should be part of the future world heritage in 1972, “mainly white men” sat at the table. Ihre „westliche Sicht“ bestimmt bis heute die Entscheidungen, so Abungu. Their "Western view" still determines decisions today, Abungu said.

Auch Christoph Brumann vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle sagt: „Anfangs war es so, dass das Welterbe mehr oder weniger stillschweigend um das elitäre und monumentale Erbe Europas konzipiert wurde. كريستوف برومان من معهد ماكس بلانك للأنثروبولوجيا الاجتماعية في هاله يقول أيضًا: "في البداية كانت الحالة أن التراث العالمي كان مفهومًا ضمنيًا إلى حد ما حول التراث النخبوي والضخم لأوروبا. Christoph Brumann of the Max Planck Institute for Ethnological Research in Halle, Germany, also says, "Initially, it was the case that World Heritage was more or less tacitly conceived around Europe's elite and monumental heritage. Es wurde gedacht an Kathedralen, Paläste, Tempel, historische Altstädte.“ Heute dagegen können sich Länder auch mit ihrem Alltagserbe oder besonderen Kulturlandschaften bewerben. Cathedrals, palaces, temples, historic old towns were thought of." Today, however, countries can also apply with their everyday heritage or special cultural landscapes.

Ein weiteres Problem: Aus den afrikanischen Ländern kommen nur wenige Anträge, denn die Arbeit daran ist sehr aufwendig. Another problem is that only a few applications come from the African countries, because the work on them is very time-consuming. „Das ist für Staaten mit besserem Know-how, mit mehr Denkmal- und Naturschutzerfahrung und mehr Geld einfach viel leichter zu stemmen als für viele afrikanische Länder“, so Brumann. يقول برومان: "بالنسبة للدول التي تتمتع بخبرة أفضل ، ولديها المزيد من المعالم الأثرية وخبرة الحفاظ على الطبيعة والمزيد من المال ، فإن تحقيق هذا ببساطة أسهل بكثير من تحقيقه في العديد من البلدان الأفريقية". "For states with better know-how, with more monument and nature conservation experience and more money, this is simply much easier to achieve than for many African countries," says Brumann. Helfen soll der „African World Heritage Fund“. The "African World Heritage Fund" is supposed to help. Doch alle 54 Länder Afrikas damit zu fördern, ist nicht möglich, meint Abungu. But it is not possible to support all 54 countries in Africa with it, says Abungu.

Außerdem gibt es immer wieder wirtschaftliche Interessenkonflikte: Wenn zum Beispiel das Naturschutzgebiet Selous in Tansania Welterbe bleiben möchte, darf dort kein Staudamm gebaut werden. In addition, there are always conflicts of economic interest: if, for example, the Selous nature reserve in Tanzania wants to remain a World Heritage Site, no dam may be built there. Dazu kommt, dass sich Bewerbungen finanziell oft nicht lohnen. In addition, applications are often not financially worthwhile. Denn für mehr Touristen fehlt in vielen Ländern die Infrastruktur. Because many countries lack the infrastructure for more tourists. Abungu fordert daher ein Umdenken: „Wir sollten die Strategie ändern, mehr vom Norden in den Süden investieren, um unser gemeinsames Erbe der Menschheit zu schützen.“ Abungu therefore calls for a rethink: "We should change the strategy, invest more from the north to the south in order to protect our common human heritage."