×

我们使用cookies帮助改善LingQ。通过浏览本网站,表示你同意我们的 cookie 政策.


image

2021 ZDF Sendung, heute journal vom 17.11.2021 - Diskussion um Auffrischungsimpfung - Warum ist ein Booster nötig?; Gefahr für die Demokra

heute journal vom 17.11.2021 - Diskussion um Auffrischungsimpfung - Warum ist ein Booster nötig?; Gefahr für die Demokra

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt, das "heute journal" mit Gundula Gause und Claus Kleber.

Guten Abend,

es ist eine sehr eigenartige politische Lage in Berlin.

Morgen soll im Bundestag die Mehrheit der Abgeordneten

der eigentlich ja noch gar nicht existierenden Ampel-Koalition

ein Gesetz beschließen, das staatliches Handeln

in der Pandemie, in der aktuell größten Krise neu regelt.

Die Handlungsmöglichkeiten der noch-Kanzlerin

wirken auf Appelle reduziert.

Klaus Brodbeck berichtet.

Man darf das sowohl eine Mahnung nennen an alle.

Seit Tagen in der Debatte eher zurückhaltend,

nur noch geschäftsführend im Amt, die Pandemie aber heftiger denn je.

Die noch-Kanzlerin kritisiert die Pläne der Amtparteien,

aber nicht nur die.

Dem Virus ist es vollkommen egal,

ob Deutschland sich in einer Phase mit geschäftsführender

Bundesregierung, die ich führe, und Verhandlungen zur Bildung

einer neuen Bundesregierung befindet,

einziges Kriterium unserer Beratungen,

gerade morgen auch bei der Konferenz, hat deshalb zu sein,

was jetzt mit in der vierten Welle gegen das aktuelle dramatische

Infektionsgeschehen in Deutschland zu tun ist und was nicht.

Angesprochen wohl auch eher, NRW Ministerpräsident.

Er bezeichnet per Brief die neuen Maßnahmen der Ampel

als nicht ausreichend und droht das Gesetz im Bundesrat zu stoppen.

Es sei so nicht zustimmungsfähig.

Den Ländern wird ein bewährtes Instrumentarium eingeschränkt

auf eine neue Rechtsgrundlage gestellt.

Insofern ist das brandgefährlich, was da gemacht wird.

Die Ampel-Vertreter geben sich gelassen.

Wir haben alles gemeinsam gemacht und sehr viel unter gehabt

und keine parteipolitischen Manöver durchgeführt.

Das sollte auch bis zum Ende zu bleiben.

Es gibt in der Regel keine Maßnahmen mehr, die in der Vergangenheit

ihre Wirksamkeit nicht bewiesen haben,

zum Beispiel pauschale Ausgangssperren.

Noch immer ausstehend: eine offizielle Empfehlung

der STIKO für Boosterimpfungen.

Shakuntala, kann es sein,

dass dieser Gesetzentwurf morgen durchfällt

und die Pandemie-Vorschriften des Bundes nächste Woche

einfach auslaufen?

Morgen wenn das Gesetz im Bundestag beraten wird wird

es kann ich recht schnell gehen,

da haben die Ampelkoalitionäre eine Mehrheit,

die werden dazu wohl ja sagen.

Übermorgen ist der entscheidende Tag,

da muss der Bundestag zustimmen,

der kann die Union ihre Drohung wahr machen, in dem sie nicht ja sagt.

Sie müssten explizit ja sagen.

Eine Enthaltung würde zu, scheitern können.

Man könnte es theoretisch mit Nachverhandlungen retten

im Bundestag, aber da wurde heute gesagt, das ist sehr schwierig

und sehr knapp bemessen die Zeit.

Es könnte sein, dass dieses Gesetz scheitert.

Und heute Nacht wird nicht beraten oder morgen früh im Bundestag?

Das ist die große Frage,

da müsste die Union mit tatsächlichen Forderungen

noch mal auf die Ampel zu gehen das was wir heute gehört haben,

klingt nicht danach, wir haben von keiner laufenden Forderungen gehört

und man hat an den öffentlichen Statements der Union

keine Forderungen gehört, sehr nur gesagt, es reicht nicht aus.

Es ist eine Kraftprobe, in der sie zeigt,

wie sie ihre Macht ausspielen kann.

Die Frage ist ob das günstig ist in der Situation.

Sie setzen auf einen anderen Stil in der Opposition als ihre Vorgänger,

da haben die FDP und Grüne in der Opposition auch Dingen zugestimmt,

mit denen sie nicht so ganz einverstanden gewesen sind.

Mal gucken, wie das Spiel morgen ausgeht.

Wir werden einander viel verzeihen müssen.

Hat Jens Spahn noch ziemlich am Anfang von Pandemie

und Maßnahmen prophezeit.

Die Ahnung hat nie aufgehört, sich zu bestätigen.

Auch Welle Nummer vier könnte sich jetzt

nicht derart auftürmen ohne millionenfachen

individuellen Leichtsinn und massive politische Versäumnisse.

Wahr ist aber auch,

dass ein neues Virus immer unerwartete Lektionen erteilt.

Dass der Schutz aus Impfung

in der Delta-Welle so viel schneller nachlässt als erwartet,

weiß man natürlich erst dann, wenn's soweit ist.

Neue Erkenntnisse verändern den Blick auf den Impfschutz.

Er ist noch da und wesentlich.

Aber weiter als gedacht entfernt von "perfekter Sicherheit".

Auch Geimpfte müssen vorsichtig bleiben.

Vor allem für andere.

Warum, erklärt Christian von Rechenberg.

Zwei Impfungen - das war's.

Schuldigkeit getan.

Ab in die Freiheit - dachten wir.

Dann kam Delta.

Ansteckender, robuster, ideal angepasst

an eine noch nicht ausreichend geschützte Bevölkerung.

Delta hat die Lage geändert –

auch für vollständig Geimpfte und Genesene.

Man muss auch noch einmal ganz klar sagen,

diesen Winter müssen auch die Geimpften noch mal

etwas Disziplin halten, das heißt,

auch als Geimpfter muss man realisieren,

dass man ansteckend sein kann.

Unbemerkt.

Neue Studien aus England lassen aufhorchen:

Sie zeigen, dass Geimpfte mit Impfdurchbrüchen

unter Umständen eine ähnlich hohe Viruslast

haben können wie Ungeimpfte.

Allerdings – im Vergleich – in einem viel kürzeren Zeitraum.

Heißt: Die Impfung macht eine Weitergabe des Virus

schwieriger – aber eben nicht unmöglich.

Wie stark dieser Schutz vor der Weitergabe ist,

hängt aber auch davon ab, wie lange meine zweite Impfung her ist.

Es heißt, der war am Anfang mal relativ gut,

und da hat man einen 80 oder 90-prozentigen Schutz

vor der Weitergabe gehabt.

Jetzt gibt es Studien,

die sagen der Schutz ist nur noch 60 Prozent.

Andere Studien,

die sagen es ist gerade mal so gute 30 Prozent.

Das heißt, man gibt es immer noch weniger weiter

als ein Nicht-Geimpfter.

Aber der Unterschied nimmt halt immer weiter ab.

Und das, abhängig von Alter,

Begleiterkrankungen oder dem Impfstoff.

Nach relativ kurzer Zeit.

Was diese Studien auch zeigen,

dass circa drei Monate nach Vollimmunisierung

diese Schutzwirkung für Übertragungen bei AstraZeneca

im Prinzip nicht mehr vorhanden ist und bei Biontech

schrittweise runtergeht.

Und das ist, glaube ich, dass letztlich auch sehr,

sehr wesentliche Argumente für die Auffrischungsimpfung.

Die Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit dieser Auffrischung

für Genesene und Geimpfte –

bringen ein Zeitfenster ins Spiel.

Offen, inwieweit dieser künftig eine Rolle spielt.

Zudem zeigen die Studien auch, wie zentral 2G Plus werden könnte.

Also die Pflicht für Geimpfte und Genesene,

sich zusätzlich zu testen, Maske zu tragen, Abstand zu halten.

Auch wenn's nervt.

Wir müssen versuchen, jede Maßnahme,

die in irgendeiner Form darstellbar ist und realisierbar ist

dass wir die zum jetzigen Zeitpunkt auch nützen.

Weil die Spitäler füllen sich, und das ist absehbar,

dass die demnächst voll sein werden.

Allerdings, einige Experten mahnen,

dass ein flächendeckendes Testen für alle Menschen

kaum realisierbar ist.

Tests im Privaten und im Umfeld verletzlicher Gruppen:

ja, ansonsten solle die Energie in eine Strategie fließen,

nicht in viele.

Das Allerwichtigste ist,

dass wir die Impflücke schließen und dass geboostert wird.

Das ist das Einzige, was wirklich nachhaltig wirkt.

Alles andere sind ja Überbrückungsmaßnahmen.

Die sind jetzt aus der Not geboren,

weil wir nicht früher angefangen haben.

Damit die Fallzahlen wirklich wieder runtergehen,

das wissen wir aus der Erfahrung aus Israel,

würde es zum Beispiel helfen, 50 Prozent der Menschen zu boostern.

Man kann sich mit so einer Boosterimpfung

gerade bei den Jüngeren

dann auch von den Inzidenzen her aus einer Welle rausimpfen.

Fazit: Die Impfung schützt, ist elementar im Kampf gegen Corona.

Und doch sollten sich Geimpfte und Genesene nicht zurücklehnen,

sondern ihren Impfschutz, soweit nötig und empfohlen,

auffrischen.

Und bis dahin aufpassen.

Auf sich und die Menschen um sie herum.

Praktisch heißt das:

Geimpft oder genesen sein allein schützt nicht genug.

Besonders nicht die Anderen.

Menschen, denen man begegnet.

Wer 2G als sicheren Weg preist, ist nicht mehr auf dem aktuellen Stellen.

2G braucht Ergänzung.

Auffrischung.

Masken.

Abstand.

Und da, wo's ganz eng wird:

einen aktuellen, sorgfältig gemachten Tests.

Es ist nicht vorbei, bevor es vorbei ist.

Das heißt aber auch, dass der Stress weitergeht,

während die Geduldsfäden schon auslaufen.

Nerven blank liegen.

Das hat messbare Folgen.

Die heute auch die Herbsttagung des Bundeskriminalamts beschäftigten.

Und spürbare Folgen, über die Stephanie Gargosch berichtet.

In dem Fall aus Berlin.

Berlin, die sonst so unangepasste Hauptstadt,

setzt 2G relativ diszipliniert um.

Kino, Kultur, Kulinarisches nur für Geimpfte oder Genesene,

finden die meisten richtig.

Die Corona-Politik nicht, die Wut aber eher leise.

Wir werden gerade politisch instrumentalisiert.

So fühlt sich das zumindest an.

Weil das, was den ganzen Sommer nicht funktioniert hat,

irgendwie die Leute dazu zu kriegen, sich zu impfen,

wird jetzt gerade versucht über eine 2G-Regelung umzusetzen.

Und uns bleiben dadurch Umsätze weg.

Im Sankt Oberholz wiederum, einem Café mit Workspace für Hipster

arbeiten die Jungen für ihre Zukunft.

Im Alltag erleben sie: durch Corona bröckelt der Zusammenhalt.

Ich glaube schon, dass die Pandemie die Gesellschaft gespalten hat.

Ich sehe es mit Freunden, die einfach nicht geimpft sind

und jetzt nichts mehr unternehmen können.

Die Krisen der letzten Jahrzehnte

stressen die Gesellschaft nachhaltig.

Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Corona-Krise -

führten zur Vertrauenskrise und zur Abspaltung einiger Gruppen,

besonders im Osten.

Hier kommt das Trauma der Diktatur hinzu.

Ein drängenes Problem,

wie eine neue Studie an der Universität Wittenberg belegt.

Mit diesen neuen Spaltungen, die jetzt aufgebrochen sind,

da muss man einen Weg finden,

wie man mit diesen Spaltungen sinnvoll umgeht.

Wenn man sie nur ausgrenzen will, wenn man nur denkt,

man sitzt das Problem aus, dann wird man das Problem nicht lösen.

Es wird sich über die Zeit verschärfen.

Die Wut, die Aggressionen der "Corona-Leugner" und Impfgegner

entlädt sich immer wieder sichtbar auf der Straße.

Die polarisierte Gesellschaft -

Thema der heutigen Tagung des Bundeskriminalamtes.

Die Polizei hat die große Aufgabe, darauf zu achten,

dass die Regeln eingehalten werden.

Und das merken wir gerade sehr sehr genau.

Diese Polarisierung zwischen den einzelnen Lagern

und wenn Sie dazwischen stehen auf der Straße,

in einer demonstrativen Lage,

oder wenn Sie die aktuellen Regeln durchsetzen,

dann bekommen Sie genau das ab, aber nicht nur vor Ort.

Auch wenn Sie daran denken,

wie die Zahlen der politisch motivierten Taten steigen,

wie Hass und Hetze zunimmt.

Auch Impfärzte oder Virologen wie Martin Stürmer

werden im Netz beleidigt, angefeindet.

Manchmal schwappt der Hass sogar bis vor die Haustür.

Wenn es dann so ist, wie bei uns einmal mit dem Zaun,

wenn der Zaun tatsächlich beschmiert wird, dann kommt das ganze sehr nahe

und da ist die Diskussion im Familienkreis schon sehr intensiv

Die Pandemie hinterlässt in der Gesellschaft ihre Spuren.

Die Mehrheit bleibt solidarisch,

diejenigen die sich abgespalten haben, radikalisieren sich.

Was tun jetzt?

Fragt Nazan Gödemir den Bürgermeister von Berlin.

Michael Müller.

Bundeskanzlerin Merkel und Belarus Machthaber Lukaschenko

haben erneut wegen der Migranten-Krise

an der polnisch-belarussischen Grenze telefoniert.

Dabei habe Merkel eine humanitäre Versorgung

und Rückkehrmöglichkeiten der Betroffenen gefordert,

erklärte Regierungssprecher Seibert.

Nach Angaben aus Minsk ging es auch um direkte Verhandlungen

zwischen der EU und Belarus.

An einem ersten Telefonat vorgestern hatte es teils

heftige Kritik gegeben,

da die EU Lukaschenko nicht als Präsidenten anerkennt.

An der Grenze zu Polen haben die belarussischen Behörden

damit begonnen, Migranten in leerstehende Lagerhallen zu bringen.

Zugleich stellte die EU 700.000 Euro

für die Menschen dort zur Verfügung.

Im Rennen um den Parteivorsitz der CDU ist um 18 Uhr

die Bewerbungsfrist abgelaufen:

demnach sind - wie bekannt -

von ihren Kreisverbänden ordnungsgemäß nominiert:

der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun,

der frühere Fraktionschef Friedrich Merz

und der Außenpolitiker Norbert Röttgen.

Eine CDU-Politikerin aus Brandenburg hatte noch versucht,

sich von ihrem Kreisverband nominieren zu lassen,

erhielt aber keine Zustimmung.

In Washington ist nach dem Sturm auf das US-Kapitol im Januar

einer der daran Beteiligten zu knapp dreieinhalb Jahren Haft

verurteilt worden.

Jacob Chansley, der selbst- ernannter Q-Anon Schamane,

war zu einem der bekanntesten Gesichter

des Angriffes geworden.

Im Januar hatte er gemeinsam mit anderen Trump-Anhängern

gewaltsam das Kapitol gestürmt.

Dabei waren fünf Menschen ums Leben gekommen.

Chansley habe die Menge besonders angestachelt,

so der Richter.

Auf die Not von Millionen Menschen, die in Afghanistan Hunger leiden,

machen Hilfsorganisationen aufmerksam.

In Folge mehrerer Dürren und nach der Machtergreifung

durch die Taliban wird die Situation der Zivilbevölkerung

immer schwieriger.

Die Wirtschaft ist zusammengebrochen.

Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer Hungersnot.

Bis zu 19 Millionen Menschen in Afghanistan

sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen.

Das ist fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung des Landes.

Wenn Sie den Menschen in Afghanistan helfen wollen,

dann ist dies über Spenden möglich,

an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe.

Nicht alles, was unerwartet kommt, muss schlimm sein.

Nicht mal bei Corona.

Als unsere Gesundheitssysteme,

auf der hochentwickelten Nordhalbkugel der Erde,

in der Pandemie an ihre Grenzen kamen,

wollte man gar nicht daran denken,

was sie in den armen Ländern Afrikas anrichten würde.

Anfangs kamen aus den großen Bevölkerungszentren

dann genau die schrecklichen Bilder, die man befürchten musste.

Heute berichtet unsere Ost-Afrika-Korrespondentin

von einer unerwarteten Wendung der Geschichte.

Die immer wieder grausam geprüften Menschen und Gesellschaften Afrikas

zeigen ihre Widerstandskraft.

Gewachsen in Krisen, Katastrophen und Notlagen,

die Europa lange erspart geblieben sind.

Es sind Bilder, von denen sie auf deutschen Intensivstationen

derzeit nur träumen können - und sie kommen aus Afrika:

Leere Betten, verwaiste Gänge, entspanntes Arbeiten.

Kenias größte Corona-Station steht im Nairobi-Hospital,

aufgebaut mit Hilfe der UN.

135 Betten gibt es, nur drei sind belegt.

Wie kann das sein?

Gerade erst war der Leiter der Station auf einem Pathologenkongress

Im Mittelpunkt:

Die Auswertung einer Studie von Blutproben

von Schwangeren und Spendern.

Man fand heraus, dass ziemlich viele Menschen

bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen waren

und Antikörper hatten.

Am Ende der dritten Welle waren es sogar 68 Prozent,

und wenn man das auf die vierte Welle überträgt, glaube ich,

dass wir bei 80 Prozent liegen.

Mit dem Ausbruch des Virus waren für Afrika

Horrorszenarien vorausgesagt worden.

Eine hohe Bevölkerungsdichte,

erbärmliche Wohn- und Hygieneverhältnisse,

gerade in den Slums.

Das Virus würde sich rasant verbreiten, hieß es.

Zumindest das hat es offenbar,

doch nur wenige haben es anscheinend gemerkt.

Ich glaube nicht, dass die Leute, wo ich wohne, Corona hatten.

Ich denke, sie hatten einfach nur eine Erkältung.

Mein Sohn hatte eine laufende Nase.

Ich wusste nicht, was los ist.

Ich bin mit ihm ins Krankenhaus,

aber ich habe ihn nicht auf Covid testen lassen.

Der Epidemiologe Isaac Ngere forscht mit Anderen

für die Washington State University

auch in Nairobis größtem Slum, Kibera.

Die Corona-Sterblichkeit, so seine Studie,

liegt in Kenia zwanzigmal niedriger als in Europa.

Wir denken, dass die Menschen in der Vergangenheit

Antikörper gebildet haben aus anderen Infektionen,

die wahrscheinlich einer Covid-Infektion ähneln.

Wir glauben, dass diese Antikörper eine Kreuzreaktion auslösen könnten,

weil sie Covid ähneln und die Bevölkerung

vor schweren Formen von Covid schützen könnten.

Hinzu kommt: In Kenia liegt das Durchschnittsalter unter 20,

viele Junge haben die Krankheit leichter weggesteckt.

Weil Schnell- oder gar PCR-Tests in Kenia sehr teuer sind,

blieben sie lieber zuhause, anstatt sich zum Arzt zu begeben.

Die meisten Menschen fürchteten sich vor der Isolation und davor,

in Kliniken zu gehen.

Natürlich kamen sie erst,

als die Krankheit einen anderen Verlauf genommen hatte.

Wenn sie also in die Einrichtung kamen,

waren sie bereits schwer krank.

Die Wissenschaftler vermuten,

dass Kenia bald eine Herdenimmunität haben könnte.

Es wäre ein Glücksfall in einem Land,

in dem die Impfquote immer noch unter vier Prozent liegt.

Doch die Experten warnen auch:

Es könnten, gerade in Afrika,

neue Stämme von SARS COV 2 auftreten und Menschen sich neu infizieren.

Unterdessen macht auch die pharmazeutische Forschung

Fortschritt.

In der EU könnte es demnächst einen weiteren Corona-Impfstoff geben

der US-Hersteller Novavax hat für seinen Tot-Impfstoff

eine Zulassung in der EU beantragt.

Das Vakzin setzt auf die traditionelle Impfmethode

mit abgetöteten Bestandteilen des Corona-Virus,

um das menschliche Immunsystem zu aktivieren -

und könnte damit auf Interesse bei denjenigen stoßen,

die Vorbehalte gegen mRNA Vakzine oder Vektorimpfstoffe haben.

Die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels,

der Handelsverband HDE lehnt, trotz steigender Infektionszahlen,

weitere Corona-Maßnahmen, wie 2G oder 3G ab.

Und setzt weiter auf das Tragen von Masken.

Die Sorgen der Branche sind groß.

Auch vor einer weiteren Verödung der Innenstädte.

Frank Bethmann.

Der Handelsverband schlägt Alarm, ebenso wie der Deutsche Städtetag.

Der Handelsverband weiß natürlich nur zu genau,

was die Stunde geschlagen hat.

Schärfere Beschränkungen jetzt im Weihnachtsgeschäft

wären ein echter Umsatzkiller.

Und träfen viele Ladenbesitzer doppelt,

denn sie kämpfen zudem damit, dass Ware nicht kommt.

Technische Produkte, aber auch Spielzeug, Fahrräder oder Kleidung

sind teilweise nicht lieferbar und das bis nach Weihnachten.

Und diese Lieferengpässe wirken sich aus.

60 Prozent der deutschen Händler erwarten zumindest leichte Einbußen,

immerhin 20 Prozent gehen von deutlichen Umsatzeinbußen aus.

Die vierte Welle stellt daher nicht nur den Einzelhandel

vor große Herausforderungen.

Erste Weihnachtsmärkte werden abgesagt.

Marktkaufleute und Restaurantbesitzer kämpfen erneut um ihre Existenz.

Und mit ihnen kämpfen die Innenstädte um ihre Attraktivität.

Auf dem Städtetag in Erfurt deshalb heute die Forderung

an die neue Bundesregierung,

die Mittel gegen die Verödung vieler Innenstädte deutlich aufzustocken.

sagt Burhhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages.

Für unattraktive Stadtzentren

ist sicher nicht allein die Pandemie verantwortlich zu machen,

doch einmal mehr wird durch Corona deutlich,

wo dringender Handlungsbedarf besteht.

Die EU-Kommission will mit einem neuen Gesetz

gegen illegale und legale Waldrodung vorgehen.

Außerdem soll es strengere Regeln für Abfallexporte geben.

Zum Schutz der Regenwälder sollen etwa Soja oder Palmöl

aus Plantagen auf neu gerodeter Fläche

nicht mehr in die Europäische Union importiert werden dürfen.

Laut EU-Kommission wurden zwischen 1990 und 2020

weltweit rund 420 Millionen Hektar Wald zerstört -

eine Fläche größer als die EU.

Fehlen noch die Gewinnzahlen vom Lotto am Mittwoch:

Im Theater am Schiffbauer Damm,

dem magischen Platz in der Mitte Berlins,

Wirkstätte von Berthold Brecht, Kurt Weill und Lotte Lenya,

feiert heute ein Mann seinen 80. Geburtstag,

der dort einmal angefangen und dann nie mehr aufgehört hat,

Aufrührer und Störer zu sein.

Wolf Biermann war als Jugendlicher mit seiner Mutter zurückgekehrt

in das Land, in dem die Nazis seinen Vater umgebracht hatten.

Die Biermanns gehörten zu denen, die überzeugt waren,

dass Antifaschismus und Glaube an die DDR untrennbar seien.

Und dann konnte diese DDR mit diesem eigenwilligen,

immer Theater machenden, nicht auf Linie zu bringenden,

vor Talent platzenden Mann jungen Mann nichts anfangen.

Das Politbüro der SED beschloss hochoffiziell seine Ausbürgerung.

Da raffte sich zum ersten Mal die kulturelle Elite

des Arbeiter- und Bauernstaates zu Widerstand auf.

Christa Wolf, Jurek Becker, Sarah Kirsch, Stefan Heym

und viele andere Protestierten öffentlich gegen den Beschluss.

Da hat etwas begonnen.

Da hat das Politbüro einen Grundstein gelegt für das,

was 13 Jahre später die Mauer stürzte.

Es gibt ein großes Leben zu feiern.

Stefan Merseburger.

Umgartet mit dem Drahtverband

Ist unser Land ein Inselland

Umbrandet von bleiernen Wellen

Da steht der preußische Ikarus ♪

Wolf Biermann am Abend in Berliner Ensemble.

Erinnerungen kommen hoch, unausweichlich.

Die Weidendammer Brücke ist gleich um die Ecke, mit den Preußenadler.

Der Ikarus ist eines der letzten Lieder,

das Biermann in Ost-Berlin komponiert hat.

1976, bevor die DDR ihn rausgeschmissen hat,

er wollte es nicht verlassen, das Inselland mit Drahtverband.

Ich wollte aber gerne hierbleiben,

weil hier waren meine vertrauten Freunde,

Robert Havemann, Jürgen Fuchs.

Aber auch meine vertrauten Feinde, auf die ich gut trainiert war,

1953 kam der Sohn eines im KZ ermordeten jüdischen Kommunisten

aus Hamburg nach Ost-Berlin.

Am Berliner Ensemble wird er zwei Jahre Regieassistent

von Intendantin und Brecht-Witwe Helene Weigel.

Er wird Dichter und Liedermacher.

Dann SED-Ausschluss und Berufsverbot.

Das heißt mit Liedern und mit starken Gedichten

kann man sich sehr wohl einmischen in den Streit der Welt.

Du lass dich nicht verhärten, in diesen harten Zeiten.

Doch Biermann arbeitet weiter, schreibt Gedichte,

nimmt Platten auf, empfängt Westfernsehen.

Die Aufnahmen werden in den Westen geschmuggelt und erscheinen dort.

Seine legendäre Wohnung in der Chausseestraße

wird zum Symbol für eine bessere, sozialistische DDR.

Er spaziert auf den Dorotheenstätischen Friedhof,

gleich um die Ecke, besucht die Gräber von Brecht,

Weigel und anderen Geistesgrößen, verneigt sich vor ihnen,

Hier möchte auch Biermann die letzte Ruhe finden.

Wie nah sind uns manche Tote,

Wie tot sind uns manche, die leben.

Sollen ich Ihnen sagen warum?

Ich möchte mich nicht zu Tode langweilen, wenn ich tot bin.

Noch ist es nicht so weit, noch redet er den Mächtigen ins Gewissen.

Und wie steht's um Ost und West in unserem Land?

Die Ostdeutschen haben zwei Diktaturen hinter sich.

Und das macht riesige Unterschiede,

im ganzen Gefühlshaushalt eines Menschen,

in dem was er denkt und was er fühlt.

♪ Dann steht da

der preußische Ikarus

mit grauen Flügeln ♪

Gott sei Dank gibt es passende Playlist irgendwo.

Sie können hier gleich die Verleihung des Deutschen Zukunftspreises

von heute Abend nacherleben.

Bundespräsident Steinmeier überreicht ihn.

Gewonnen hat ihn das Team um Özlem Türeci und Ugur Sahin

wird für die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs.

Ebenso spannend: die Forschenden aus Münster,

die mit Kautschuk aus Löwenzahn Reifen herstellen.

Oder die aus Erlangen.

Mit einem Kristall, der in der Computer-Tomografie

viel schärfere Bilder liefert.

Bei viel geringerer Strahlenbelastung.

Bleiben Sie also bitte bei uns.

Und noch einen schönen Abend Ihnen. - Und bis morgen!

Guten Abend.

Darf ich vorstellen?

Das ist Tief Ulrich.

Seine Kaltfront schob heute die Hochnebeldecke über Mitteleuropa

ein bisschen zusammen.

Einige von Ihnen konnten so die Sonne sehen.

Es gibt allerdings gleich das nächste Tief,

nach dem Tief Ulrich kommt das Tief Volker heran.

Das bringt uns morgen Regen,

das ist dann eine ganz schlappe Warmfront.

Im Ergebnis sieht das ganz ähnlich aus.

Es regnet ein bisschen und es gibt ein neues Hoch.

Nämlich Valentina.

Und das breitet sich aus, das führt dazu,

dass es morgen im Südwesten Deutschlands

mal häufiger auch ein bisschen Sonnenschein gibt.

Die gute Nachricht für das zentrale Mittelgebirge ist,

das dieses Tief wenigstens vorübergehend

mal deutlich schwächelt.

Heute gab es kräftige Gewitter in Sizilien.

Oder auch in Apulien.

Heute Nacht ist es meist trocken, nur an den Küsten

gibt es einige Regenschauer und ein bisschen Nieselregen.

Sonst ist es neblig und nach wie vor bildet sich neuer Bodennebel.

An der Nordseeküste sinken die Temperaturen

auf 8-6 Grad.

Sonst gibt es bis zu drei Grad.

Am kältesten wird es an den Alpen.

Und morgen liegen die Temperaturen zwischen 5-12 Grad.

Das liegt an dem zum Teil starken stürmischen Südwestwind.

Er bringt die Regenwolken heran.

Sonst ist es trüb, die Sonnenanteile nehmen zu hier in Sachsen.

Im Westen und am Alpenrand.

In den nächsten Tagen geht es ähnlich weiter.

Erst sinken die Temperaturen am Sonntag auf 4-11 Grad.

Guten Abend.

heute journal vom 17.11.2021 - Diskussion um Auffrischungsimpfung - Warum ist ein Booster nötig?; Gefahr für die Demokra heute journal vom 17.11.2021 - Discussion about booster vaccination - Why is a booster necessary?; Danger for the Democra heute journal del 17.11.2021 - Discussione sulla vaccinazione di richiamo - Perché è necessario un richiamo? журнал heute от 17.11.2021 - Дискуссия о ревакцинации - Почему необходима ревакцинация?; Опасность для Демократии heute journal från 17.11.2021 - Diskussion om boostervaccination - Varför är en booster nödvändig?; Fara för demokratin

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt, das "heute journal" mit Gundula Gause und Claus Kleber.

Guten Abend,

es ist eine sehr eigenartige politische Lage in Berlin.

Morgen soll im Bundestag die Mehrheit der Abgeordneten

der eigentlich ja noch gar nicht existierenden Ampel-Koalition

ein Gesetz beschließen, das staatliches Handeln

in der Pandemie, in der aktuell größten Krise neu regelt.

Die Handlungsmöglichkeiten der noch-Kanzlerin

wirken auf Appelle reduziert.

Klaus Brodbeck berichtet.

Man darf das sowohl eine Mahnung nennen an alle.

Seit Tagen in der Debatte eher zurückhaltend,

nur noch geschäftsführend im Amt, die Pandemie aber heftiger denn je.

Die noch-Kanzlerin kritisiert die Pläne der Amtparteien,

aber nicht nur die.

Dem Virus ist es vollkommen egal,

ob Deutschland sich in einer Phase mit geschäftsführender

Bundesregierung, die ich führe, und Verhandlungen zur Bildung

einer neuen Bundesregierung befindet,

einziges Kriterium unserer Beratungen,

gerade morgen auch bei der Konferenz, hat deshalb zu sein,

was jetzt mit in der vierten Welle gegen das aktuelle dramatische

Infektionsgeschehen in Deutschland zu tun ist und was nicht.

Angesprochen wohl auch eher, NRW Ministerpräsident.

Er bezeichnet per Brief die neuen Maßnahmen der Ampel

als nicht ausreichend und droht das Gesetz im Bundesrat zu stoppen.

Es sei so nicht zustimmungsfähig.

Den Ländern wird ein bewährtes Instrumentarium eingeschränkt

auf eine neue Rechtsgrundlage gestellt.

Insofern ist das brandgefährlich, was da gemacht wird.

Die Ampel-Vertreter geben sich gelassen.

Wir haben alles gemeinsam gemacht und sehr viel unter gehabt

und keine parteipolitischen Manöver durchgeführt.

Das sollte auch bis zum Ende zu bleiben.

Es gibt in der Regel keine Maßnahmen mehr, die in der Vergangenheit

ihre Wirksamkeit nicht bewiesen haben,

zum Beispiel pauschale Ausgangssperren.

Noch immer ausstehend: eine offizielle Empfehlung

der STIKO für Boosterimpfungen.

Shakuntala, kann es sein,

dass dieser Gesetzentwurf morgen durchfällt

und die Pandemie-Vorschriften des Bundes nächste Woche

einfach auslaufen?

Morgen wenn das Gesetz im Bundestag beraten wird wird

es kann ich recht schnell gehen,

da haben die Ampelkoalitionäre eine Mehrheit,

die werden dazu wohl ja sagen.

Übermorgen ist der entscheidende Tag,

da muss der Bundestag zustimmen,

der kann die Union ihre Drohung wahr machen, in dem sie nicht ja sagt.

Sie müssten explizit ja sagen.

Eine Enthaltung würde zu, scheitern können.

Man könnte es theoretisch mit Nachverhandlungen retten

im Bundestag, aber da wurde heute gesagt, das ist sehr schwierig

und sehr knapp bemessen die Zeit.

Es könnte sein, dass dieses Gesetz scheitert.

Und heute Nacht wird nicht beraten oder morgen früh im Bundestag?

Das ist die große Frage,

da müsste die Union mit tatsächlichen Forderungen

noch mal auf die Ampel zu gehen das was wir heute gehört haben,

klingt nicht danach, wir haben von keiner laufenden Forderungen gehört

und man hat an den öffentlichen Statements der Union

keine Forderungen gehört, sehr nur gesagt, es reicht nicht aus.

Es ist eine Kraftprobe, in der sie zeigt,

wie sie ihre Macht ausspielen kann.

Die Frage ist ob das günstig ist in der Situation.

Sie setzen auf einen anderen Stil in der Opposition als ihre Vorgänger,

da haben die FDP und Grüne in der Opposition auch Dingen zugestimmt,

mit denen sie nicht so ganz einverstanden gewesen sind.

Mal gucken, wie das Spiel morgen ausgeht.

Wir werden einander viel verzeihen müssen.

Hat Jens Spahn noch ziemlich am Anfang von Pandemie

und Maßnahmen prophezeit.

Die Ahnung hat nie aufgehört, sich zu bestätigen.

Auch Welle Nummer vier könnte sich jetzt

nicht derart auftürmen ohne millionenfachen

individuellen Leichtsinn und massive politische Versäumnisse.

Wahr ist aber auch,

dass ein neues Virus immer unerwartete Lektionen erteilt.

Dass der Schutz aus Impfung

in der Delta-Welle so viel schneller nachlässt als erwartet,

weiß man natürlich erst dann, wenn's soweit ist.

Neue Erkenntnisse verändern den Blick auf den Impfschutz.

Er ist noch da und wesentlich.

Aber weiter als gedacht entfernt von "perfekter Sicherheit".

Auch Geimpfte müssen vorsichtig bleiben.

Vor allem für andere.

Warum, erklärt Christian von Rechenberg.

Zwei Impfungen - das war's.

Schuldigkeit getan.

Ab in die Freiheit - dachten wir.

Dann kam Delta.

Ansteckender, robuster, ideal angepasst

an eine noch nicht ausreichend geschützte Bevölkerung.

Delta hat die Lage geändert –

auch für vollständig Geimpfte und Genesene.

Man muss auch noch einmal ganz klar sagen,

diesen Winter müssen auch die Geimpften noch mal

etwas Disziplin halten, das heißt,

auch als Geimpfter muss man realisieren,

dass man ansteckend sein kann.

Unbemerkt.

Neue Studien aus England lassen aufhorchen:

Sie zeigen, dass Geimpfte mit Impfdurchbrüchen

unter Umständen eine ähnlich hohe Viruslast

haben können wie Ungeimpfte.

Allerdings – im Vergleich – in einem viel kürzeren Zeitraum.

Heißt: Die Impfung macht eine Weitergabe des Virus

schwieriger – aber eben nicht unmöglich.

Wie stark dieser Schutz vor der Weitergabe ist,

hängt aber auch davon ab, wie lange meine zweite Impfung her ist.

Es heißt, der war am Anfang mal relativ gut,

und da hat man einen 80 oder 90-prozentigen Schutz

vor der Weitergabe gehabt.

Jetzt gibt es Studien,

die sagen der Schutz ist nur noch 60 Prozent.

Andere Studien,

die sagen es ist gerade mal so gute 30 Prozent.

Das heißt, man gibt es immer noch weniger weiter

als ein Nicht-Geimpfter.

Aber der Unterschied nimmt halt immer weiter ab.

Und das, abhängig von Alter,

Begleiterkrankungen oder dem Impfstoff.

Nach relativ kurzer Zeit.

Was diese Studien auch zeigen,

dass circa drei Monate nach Vollimmunisierung

diese Schutzwirkung für Übertragungen bei AstraZeneca

im Prinzip nicht mehr vorhanden ist und bei Biontech

schrittweise runtergeht.

Und das ist, glaube ich, dass letztlich auch sehr,

sehr wesentliche Argumente für die Auffrischungsimpfung.

Die Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit dieser Auffrischung

für Genesene und Geimpfte –

bringen ein Zeitfenster ins Spiel.

Offen, inwieweit dieser künftig eine Rolle spielt.

Zudem zeigen die Studien auch, wie zentral 2G Plus werden könnte.

Also die Pflicht für Geimpfte und Genesene,

sich zusätzlich zu testen, Maske zu tragen, Abstand zu halten.

Auch wenn's nervt.

Wir müssen versuchen, jede Maßnahme,

die in irgendeiner Form darstellbar ist und realisierbar ist

dass wir die zum jetzigen Zeitpunkt auch nützen.

Weil die Spitäler füllen sich, und das ist absehbar,

dass die demnächst voll sein werden.

Allerdings, einige Experten mahnen,

dass ein flächendeckendes Testen für alle Menschen

kaum realisierbar ist.

Tests im Privaten und im Umfeld verletzlicher Gruppen:

ja, ansonsten solle die Energie in eine Strategie fließen,

nicht in viele.

Das Allerwichtigste ist,

dass wir die Impflücke schließen und dass geboostert wird.

Das ist das Einzige, was wirklich nachhaltig wirkt.

Alles andere sind ja Überbrückungsmaßnahmen.

Die sind jetzt aus der Not geboren,

weil wir nicht früher angefangen haben.

Damit die Fallzahlen wirklich wieder runtergehen,

das wissen wir aus der Erfahrung aus Israel,

würde es zum Beispiel helfen, 50 Prozent der Menschen zu boostern.

Man kann sich mit so einer Boosterimpfung

gerade bei den Jüngeren

dann auch von den Inzidenzen her aus einer Welle rausimpfen.

Fazit: Die Impfung schützt, ist elementar im Kampf gegen Corona.

Und doch sollten sich Geimpfte und Genesene nicht zurücklehnen,

sondern ihren Impfschutz, soweit nötig und empfohlen,

auffrischen.

Und bis dahin aufpassen.

Auf sich und die Menschen um sie herum.

Praktisch heißt das:

Geimpft oder genesen sein allein schützt nicht genug.

Besonders nicht die Anderen.

Menschen, denen man begegnet.

Wer 2G als sicheren Weg preist, ist nicht mehr auf dem aktuellen Stellen.

2G braucht Ergänzung.

Auffrischung.

Masken.

Abstand.

Und da, wo's ganz eng wird:

einen aktuellen, sorgfältig gemachten Tests.

Es ist nicht vorbei, bevor es vorbei ist.

Das heißt aber auch, dass der Stress weitergeht,

während die Geduldsfäden schon auslaufen.

Nerven blank liegen.

Das hat messbare Folgen.

Die heute auch die Herbsttagung des Bundeskriminalamts beschäftigten.

Und spürbare Folgen, über die Stephanie Gargosch berichtet.

In dem Fall aus Berlin.

Berlin, die sonst so unangepasste Hauptstadt,

setzt 2G relativ diszipliniert um.

Kino, Kultur, Kulinarisches nur für Geimpfte oder Genesene,

finden die meisten richtig.

Die Corona-Politik nicht, die Wut aber eher leise.

Wir werden gerade politisch instrumentalisiert.

So fühlt sich das zumindest an.

Weil das, was den ganzen Sommer nicht funktioniert hat,

irgendwie die Leute dazu zu kriegen, sich zu impfen,

wird jetzt gerade versucht über eine 2G-Regelung umzusetzen.

Und uns bleiben dadurch Umsätze weg.

Im Sankt Oberholz wiederum, einem Café mit Workspace für Hipster

arbeiten die Jungen für ihre Zukunft.

Im Alltag erleben sie: durch Corona bröckelt der Zusammenhalt.

Ich glaube schon, dass die Pandemie die Gesellschaft gespalten hat.

Ich sehe es mit Freunden, die einfach nicht geimpft sind

und jetzt nichts mehr unternehmen können.

Die Krisen der letzten Jahrzehnte

stressen die Gesellschaft nachhaltig.

Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Corona-Krise -

führten zur Vertrauenskrise und zur Abspaltung einiger Gruppen,

besonders im Osten.

Hier kommt das Trauma der Diktatur hinzu.

Ein drängenes Problem,

wie eine neue Studie an der Universität Wittenberg belegt.

Mit diesen neuen Spaltungen, die jetzt aufgebrochen sind,

da muss man einen Weg finden,

wie man mit diesen Spaltungen sinnvoll umgeht.

Wenn man sie nur ausgrenzen will, wenn man nur denkt, If you just want to exclude them, if you just think,

man sitzt das Problem aus, dann wird man das Problem nicht lösen.

Es wird sich über die Zeit verschärfen.

Die Wut, die Aggressionen der "Corona-Leugner" und Impfgegner

entlädt sich immer wieder sichtbar auf der Straße.

Die polarisierte Gesellschaft -

Thema der heutigen Tagung des Bundeskriminalamtes.

Die Polizei hat die große Aufgabe, darauf zu achten,

dass die Regeln eingehalten werden.

Und das merken wir gerade sehr sehr genau.

Diese Polarisierung zwischen den einzelnen Lagern

und wenn Sie dazwischen stehen auf der Straße,

in einer demonstrativen Lage,

oder wenn Sie die aktuellen Regeln durchsetzen,

dann bekommen Sie genau das ab, aber nicht nur vor Ort.

Auch wenn Sie daran denken,

wie die Zahlen der politisch motivierten Taten steigen,

wie Hass und Hetze zunimmt.

Auch Impfärzte oder Virologen wie Martin Stürmer

werden im Netz beleidigt, angefeindet.

Manchmal schwappt der Hass sogar bis vor die Haustür.

Wenn es dann so ist, wie bei uns einmal mit dem Zaun,

wenn der Zaun tatsächlich beschmiert wird, dann kommt das ganze sehr nahe

und da ist die Diskussion im Familienkreis schon sehr intensiv

Die Pandemie hinterlässt in der Gesellschaft ihre Spuren.

Die Mehrheit bleibt solidarisch,

diejenigen die sich abgespalten haben, radikalisieren sich.

Was tun jetzt?

Fragt Nazan Gödemir den Bürgermeister von Berlin.

Michael Müller.

Bundeskanzlerin Merkel und Belarus Machthaber Lukaschenko

haben erneut wegen der Migranten-Krise

an der polnisch-belarussischen Grenze telefoniert.

Dabei habe Merkel eine humanitäre Versorgung

und Rückkehrmöglichkeiten der Betroffenen gefordert,

erklärte Regierungssprecher Seibert.

Nach Angaben aus Minsk ging es auch um direkte Verhandlungen

zwischen der EU und Belarus.

An einem ersten Telefonat vorgestern hatte es teils

heftige Kritik gegeben,

da die EU Lukaschenko nicht als Präsidenten anerkennt.

An der Grenze zu Polen haben die belarussischen Behörden

damit begonnen, Migranten in leerstehende Lagerhallen zu bringen.

Zugleich stellte die EU 700.000 Euro

für die Menschen dort zur Verfügung.

Im Rennen um den Parteivorsitz der CDU ist um 18 Uhr

die Bewerbungsfrist abgelaufen:

demnach sind - wie bekannt -

von ihren Kreisverbänden ordnungsgemäß nominiert:

der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun,

der frühere Fraktionschef Friedrich Merz

und der Außenpolitiker Norbert Röttgen.

Eine CDU-Politikerin aus Brandenburg hatte noch versucht,

sich von ihrem Kreisverband nominieren zu lassen,

erhielt aber keine Zustimmung.

In Washington ist nach dem Sturm auf das US-Kapitol im Januar

einer der daran Beteiligten zu knapp dreieinhalb Jahren Haft

verurteilt worden.

Jacob Chansley, der selbst- ernannter Q-Anon Schamane,

war zu einem der bekanntesten Gesichter

des Angriffes geworden.

Im Januar hatte er gemeinsam mit anderen Trump-Anhängern

gewaltsam das Kapitol gestürmt.

Dabei waren fünf Menschen ums Leben gekommen.

Chansley habe die Menge besonders angestachelt,

so der Richter.

Auf die Not von Millionen Menschen, die in Afghanistan Hunger leiden,

machen Hilfsorganisationen aufmerksam.

In Folge mehrerer Dürren und nach der Machtergreifung

durch die Taliban wird die Situation der Zivilbevölkerung

immer schwieriger.

Die Wirtschaft ist zusammengebrochen.

Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer Hungersnot.

Bis zu 19 Millionen Menschen in Afghanistan

sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen.

Das ist fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung des Landes.

Wenn Sie den Menschen in Afghanistan helfen wollen,

dann ist dies über Spenden möglich,

an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe.

Nicht alles, was unerwartet kommt, muss schlimm sein.

Nicht mal bei Corona.

Als unsere Gesundheitssysteme,

auf der hochentwickelten Nordhalbkugel der Erde,

in der Pandemie an ihre Grenzen kamen,

wollte man gar nicht daran denken,

was sie in den armen Ländern Afrikas anrichten würde.

Anfangs kamen aus den großen Bevölkerungszentren

dann genau die schrecklichen Bilder, die man befürchten musste.

Heute berichtet unsere Ost-Afrika-Korrespondentin

von einer unerwarteten Wendung der Geschichte.

Die immer wieder grausam geprüften Menschen und Gesellschaften Afrikas

zeigen ihre Widerstandskraft.

Gewachsen in Krisen, Katastrophen und Notlagen,

die Europa lange erspart geblieben sind.

Es sind Bilder, von denen sie auf deutschen Intensivstationen

derzeit nur träumen können - und sie kommen aus Afrika:

Leere Betten, verwaiste Gänge, entspanntes Arbeiten.

Kenias größte Corona-Station steht im Nairobi-Hospital,

aufgebaut mit Hilfe der UN.

135 Betten gibt es, nur drei sind belegt.

Wie kann das sein?

Gerade erst war der Leiter der Station auf einem Pathologenkongress

Im Mittelpunkt:

Die Auswertung einer Studie von Blutproben

von Schwangeren und Spendern.

Man fand heraus, dass ziemlich viele Menschen

bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen waren

und Antikörper hatten.

Am Ende der dritten Welle waren es sogar 68 Prozent,

und wenn man das auf die vierte Welle überträgt, glaube ich,

dass wir bei 80 Prozent liegen.

Mit dem Ausbruch des Virus waren für Afrika

Horrorszenarien vorausgesagt worden.

Eine hohe Bevölkerungsdichte,

erbärmliche Wohn- und Hygieneverhältnisse,

gerade in den Slums.

Das Virus würde sich rasant verbreiten, hieß es.

Zumindest das hat es offenbar,

doch nur wenige haben es anscheinend gemerkt.

Ich glaube nicht, dass die Leute, wo ich wohne, Corona hatten.

Ich denke, sie hatten einfach nur eine Erkältung.

Mein Sohn hatte eine laufende Nase.

Ich wusste nicht, was los ist.

Ich bin mit ihm ins Krankenhaus,

aber ich habe ihn nicht auf Covid testen lassen.

Der Epidemiologe Isaac Ngere forscht mit Anderen

für die Washington State University

auch in Nairobis größtem Slum, Kibera.

Die Corona-Sterblichkeit, so seine Studie,

liegt in Kenia zwanzigmal niedriger als in Europa.

Wir denken, dass die Menschen in der Vergangenheit

Antikörper gebildet haben aus anderen Infektionen,

die wahrscheinlich einer Covid-Infektion ähneln.

Wir glauben, dass diese Antikörper eine Kreuzreaktion auslösen könnten, We believe that these antibodies could cause a cross-reaction,

weil sie Covid ähneln und die Bevölkerung

vor schweren Formen von Covid schützen könnten.

Hinzu kommt: In Kenia liegt das Durchschnittsalter unter 20,

viele Junge haben die Krankheit leichter weggesteckt.

Weil Schnell- oder gar PCR-Tests in Kenia sehr teuer sind,

blieben sie lieber zuhause, anstatt sich zum Arzt zu begeben.

Die meisten Menschen fürchteten sich vor der Isolation und davor,

in Kliniken zu gehen.

Natürlich kamen sie erst,

als die Krankheit einen anderen Verlauf genommen hatte.

Wenn sie also in die Einrichtung kamen,

waren sie bereits schwer krank.

Die Wissenschaftler vermuten,

dass Kenia bald eine Herdenimmunität haben könnte.

Es wäre ein Glücksfall in einem Land,

in dem die Impfquote immer noch unter vier Prozent liegt.

Doch die Experten warnen auch:

Es könnten, gerade in Afrika,

neue Stämme von SARS COV 2 auftreten und Menschen sich neu infizieren.

Unterdessen macht auch die pharmazeutische Forschung

Fortschritt.

In der EU könnte es demnächst einen weiteren Corona-Impfstoff geben

der US-Hersteller Novavax hat für seinen Tot-Impfstoff

eine Zulassung in der EU beantragt.

Das Vakzin setzt auf die traditionelle Impfmethode

mit abgetöteten Bestandteilen des Corona-Virus,

um das menschliche Immunsystem zu aktivieren -

und könnte damit auf Interesse bei denjenigen stoßen,

die Vorbehalte gegen mRNA Vakzine oder Vektorimpfstoffe haben.

Die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels,

der Handelsverband HDE lehnt, trotz steigender Infektionszahlen,

weitere Corona-Maßnahmen, wie 2G oder 3G ab.

Und setzt weiter auf das Tragen von Masken.

Die Sorgen der Branche sind groß.

Auch vor einer weiteren Verödung der Innenstädte.

Frank Bethmann.

Der Handelsverband schlägt Alarm, ebenso wie der Deutsche Städtetag.

Der Handelsverband weiß natürlich nur zu genau,

was die Stunde geschlagen hat.

Schärfere Beschränkungen jetzt im Weihnachtsgeschäft

wären ein echter Umsatzkiller.

Und träfen viele Ladenbesitzer doppelt,

denn sie kämpfen zudem damit, dass Ware nicht kommt.

Technische Produkte, aber auch Spielzeug, Fahrräder oder Kleidung

sind teilweise nicht lieferbar und das bis nach Weihnachten.

Und diese Lieferengpässe wirken sich aus.

60 Prozent der deutschen Händler erwarten zumindest leichte Einbußen,

immerhin 20 Prozent gehen von deutlichen Umsatzeinbußen aus.

Die vierte Welle stellt daher nicht nur den Einzelhandel

vor große Herausforderungen.

Erste Weihnachtsmärkte werden abgesagt.

Marktkaufleute und Restaurantbesitzer kämpfen erneut um ihre Existenz.

Und mit ihnen kämpfen die Innenstädte um ihre Attraktivität.

Auf dem Städtetag in Erfurt deshalb heute die Forderung

an die neue Bundesregierung,

die Mittel gegen die Verödung vieler Innenstädte deutlich aufzustocken. to significantly increase the funds against the desertification of many inner cities.

sagt Burhhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages.

Für unattraktive Stadtzentren

ist sicher nicht allein die Pandemie verantwortlich zu machen,

doch einmal mehr wird durch Corona deutlich,

wo dringender Handlungsbedarf besteht.

Die EU-Kommission will mit einem neuen Gesetz

gegen illegale und legale Waldrodung vorgehen.

Außerdem soll es strengere Regeln für Abfallexporte geben.

Zum Schutz der Regenwälder sollen etwa Soja oder Palmöl

aus Plantagen auf neu gerodeter Fläche

nicht mehr in die Europäische Union importiert werden dürfen.

Laut EU-Kommission wurden zwischen 1990 und 2020

weltweit rund 420 Millionen Hektar Wald zerstört -

eine Fläche größer als die EU.

Fehlen noch die Gewinnzahlen vom Lotto am Mittwoch:

Im Theater am Schiffbauer Damm,

dem magischen Platz in der Mitte Berlins,

Wirkstätte von Berthold Brecht, Kurt Weill und Lotte Lenya,

feiert heute ein Mann seinen 80. Geburtstag,

der dort einmal angefangen und dann nie mehr aufgehört hat,

Aufrührer und Störer zu sein.

Wolf Biermann war als Jugendlicher mit seiner Mutter zurückgekehrt

in das Land, in dem die Nazis seinen Vater umgebracht hatten.

Die Biermanns gehörten zu denen, die überzeugt waren,

dass Antifaschismus und Glaube an die DDR untrennbar seien.

Und dann konnte diese DDR mit diesem eigenwilligen,

immer Theater machenden, nicht auf Linie zu bringenden,

vor Talent platzenden Mann jungen Mann nichts anfangen.

Das Politbüro der SED beschloss hochoffiziell seine Ausbürgerung.

Da raffte sich zum ersten Mal die kulturelle Elite

des Arbeiter- und Bauernstaates zu Widerstand auf.

Christa Wolf, Jurek Becker, Sarah Kirsch, Stefan Heym

und viele andere Protestierten öffentlich gegen den Beschluss.

Da hat etwas begonnen.

Da hat das Politbüro einen Grundstein gelegt für das,

was 13 Jahre später die Mauer stürzte.

Es gibt ein großes Leben zu feiern.

Stefan Merseburger.

Umgartet mit dem Drahtverband Surrounded with the wire bandage

Ist unser Land ein Inselland

Umbrandet von bleiernen Wellen Surrounded by leaden waves

Da steht der preußische Ikarus ♪

Wolf Biermann am Abend in Berliner Ensemble.

Erinnerungen kommen hoch, unausweichlich.

Die Weidendammer Brücke ist gleich um die Ecke, mit den Preußenadler.

Der Ikarus ist eines der letzten Lieder,

das Biermann in Ost-Berlin komponiert hat.

1976, bevor die DDR ihn rausgeschmissen hat,

er wollte es nicht verlassen, das Inselland mit Drahtverband.

Ich wollte aber gerne hierbleiben,

weil hier waren meine vertrauten Freunde,

Robert Havemann, Jürgen Fuchs.

Aber auch meine vertrauten Feinde, auf die ich gut trainiert war,

1953 kam der Sohn eines im KZ ermordeten jüdischen Kommunisten

aus Hamburg nach Ost-Berlin.

Am Berliner Ensemble wird er zwei Jahre Regieassistent

von Intendantin und Brecht-Witwe Helene Weigel.

Er wird Dichter und Liedermacher.

Dann SED-Ausschluss und Berufsverbot.

Das heißt mit Liedern und mit starken Gedichten

kann man sich sehr wohl einmischen in den Streit der Welt.

Du lass dich nicht verhärten, in diesen harten Zeiten.

Doch Biermann arbeitet weiter, schreibt Gedichte,

nimmt Platten auf, empfängt Westfernsehen.

Die Aufnahmen werden in den Westen geschmuggelt und erscheinen dort.

Seine legendäre Wohnung in der Chausseestraße

wird zum Symbol für eine bessere, sozialistische DDR.

Er spaziert auf den Dorotheenstätischen Friedhof,

gleich um die Ecke, besucht die Gräber von Brecht,

Weigel und anderen Geistesgrößen, verneigt sich vor ihnen, Weigel and other great minds, bow to them,

Hier möchte auch Biermann die letzte Ruhe finden.

Wie nah sind uns manche Tote,

Wie tot sind uns manche, die leben.

Sollen ich Ihnen sagen warum?

Ich möchte mich nicht zu Tode langweilen, wenn ich tot bin.

Noch ist es nicht so weit, noch redet er den Mächtigen ins Gewissen.

Und wie steht's um Ost und West in unserem Land?

Die Ostdeutschen haben zwei Diktaturen hinter sich.

Und das macht riesige Unterschiede,

im ganzen Gefühlshaushalt eines Menschen,

in dem was er denkt und was er fühlt.

♪ Dann steht da

der preußische Ikarus

mit grauen Flügeln ♪

Gott sei Dank gibt es passende Playlist irgendwo.

Sie können hier gleich die Verleihung des Deutschen Zukunftspreises

von heute Abend nacherleben.

Bundespräsident Steinmeier überreicht ihn.

Gewonnen hat ihn das Team um Özlem Türeci und Ugur Sahin

wird für die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs.

Ebenso spannend: die Forschenden aus Münster,

die mit Kautschuk aus Löwenzahn Reifen herstellen.

Oder die aus Erlangen.

Mit einem Kristall, der in der Computer-Tomografie

viel schärfere Bilder liefert.

Bei viel geringerer Strahlenbelastung.

Bleiben Sie also bitte bei uns.

Und noch einen schönen Abend Ihnen. - Und bis morgen!

Guten Abend.

Darf ich vorstellen?

Das ist Tief Ulrich.

Seine Kaltfront schob heute die Hochnebeldecke über Mitteleuropa

ein bisschen zusammen.

Einige von Ihnen konnten so die Sonne sehen.

Es gibt allerdings gleich das nächste Tief,

nach dem Tief Ulrich kommt das Tief Volker heran.

Das bringt uns morgen Regen,

das ist dann eine ganz schlappe Warmfront.

Im Ergebnis sieht das ganz ähnlich aus.

Es regnet ein bisschen und es gibt ein neues Hoch.

Nämlich Valentina.

Und das breitet sich aus, das führt dazu,

dass es morgen im Südwesten Deutschlands

mal häufiger auch ein bisschen Sonnenschein gibt.

Die gute Nachricht für das zentrale Mittelgebirge ist,

das dieses Tief wenigstens vorübergehend

mal deutlich schwächelt.

Heute gab es kräftige Gewitter in Sizilien.

Oder auch in Apulien.

Heute Nacht ist es meist trocken, nur an den Küsten

gibt es einige Regenschauer und ein bisschen Nieselregen.

Sonst ist es neblig und nach wie vor bildet sich neuer Bodennebel.

An der Nordseeküste sinken die Temperaturen

auf 8-6 Grad.

Sonst gibt es bis zu drei Grad.

Am kältesten wird es an den Alpen.

Und morgen liegen die Temperaturen zwischen 5-12 Grad.

Das liegt an dem zum Teil starken stürmischen Südwestwind.

Er bringt die Regenwolken heran.

Sonst ist es trüb, die Sonnenanteile nehmen zu hier in Sachsen. Otherwise it is cloudy, the sun is increasing here in Saxony.

Im Westen und am Alpenrand.

In den nächsten Tagen geht es ähnlich weiter.

Erst sinken die Temperaturen am Sonntag auf 4-11 Grad.

Guten Abend.