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YouTube | Y-Kollektiv - kurze Videodokumentationen und Reportagen, Auschwitz - Was hat der Holocaust mit mir zu tun? (2/2)

Auschwitz - Was hat der Holocaust mit mir zu tun? (2)

Aber ich glaube, wo genug Macht dahinter ist und wenn Ängste geschürt werden,

da sehe ich da schon eine Möglichkeit drinne. So schlimm wie es klingt.

Ich schaue mir die Gaskammer im Stammlager an.

Bei der ersten Massenvergasung hier starben im Dezember 1941

900 sowjetische Kriegsgefangene auf einmal.

Hier oben.

Das Zyklon B wurde durch diese Schächte in die Kammer gelassen.

Im nächsten Raum stehen die Krematorien zum Verbrennen der Leichen.

Am Abend bin ich mit den Auszubildenden in der Jugendbegegnungstätte.

Hier schlafen sie während der zwölf Tage. Durchatmen nach der Arbeit im Lager heute.

Ablenkung, aber auch viele Gespräche über das, was wir heute gesehen haben.

Wir sind erst einen Tag hier und ich würde mir jetzt schon wünschen,

dass ganz viele Leute in Deutschland mal hierher kommen, so.

Wenn man sich das mal anguckt, was in Deutschland alles passiert, würde man sich echt wünschen,

dass die mal herkommen und das angucken.

Du kommst mit vielen Fragen und gehst mit noch viel mehr Fragen.

Was mich aber auch erstaunt hat, dass Herr Heubner…

Wer hatte die Frage, wie viele Zeitzeugen es noch gab? Warst du das?

Zehntausend.

Einer von ihnen ist heute Abend hier: Marian Turski aus Polen. Er war sechs Monate in Auschwitz,

dann im KZ Buchenwald, später in Theresienstadt.

Er ist Journalist, 92 Jahre alt und offensichtlich top in Form.

Kann er mir sagen, was das alles heute noch mit uns zu tun hat?

Das war noch nicht die seine ganze Antwort. Marian Turski hat uns was Wichtiges zu sagen.

Aber das hebe ich mir aber für später auf.

Am nächsten Tag arbeiten wir drinnen.

Statt Hof kehren werden jetzt Auschwitz- Überbleibsel konserviert. Vor allem Geschirr.

Meine Essensschale ist jetzt von einem Wächter von der SS. Das kann man hier ja auch ganz gut sehen.

Also ich habe die ganze Zeit im Kopf, dass da halt jemand draus gegessen hat,

der andere Leute gequält hat, die nichts zu essen hatten.

Und deswegen, weiß ich nicht, gehe ich da irgendwie mit so einem, was heißt Hassgefühl,

aber, ich find's irgendwie...

Blöde Schale!

Ja, es ist halt irgendwie, ja, ich mache halt eine Schale von jemandem sauber,

den ich so wahrscheinlich nie mit dem Gesicht angeguckt hätte.

Ich frage Merve und die anderen Azubis, ob sie eine Verbindung sehen zu dem Deutschland,

in dem wir heute leben.

Ja, also auf jeden Fall, wenn ich da mal jetzt so offen ansprechen darf, denke ich direkt

an die AFD. Also wir hatten jetzt auch eine Maßnahme mit der Schule,

wo es jetzt aufgrund der Europawahlen so einen Politikertag gab

und wir haben Politiker von der AFD, von den Linken, den Grünen, SPD und CDU eingeladen,

und da hatten wir dann mit dem AFD-Politiker auch ein sehr interessantes Gespräch über Erinnerungskultur.

Also, wir haben ihn halt gefragt, ob er der Meinung ist, dass hier in Deutschland genug gefördert wird,

dass da genug für gemacht wird. Und er meinte: 'Ja, es wird viel zu viel dafür gemacht.'

Und er kann das überhaupt nicht verstehen und das wäre ja nur Vergangenheit.

Und sie seien eine Partei, die gucken nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft.

Und auch finde ich, dass Rechtsextremismus ja offensiver gelebt wird inzwischen.

Also vor allem die letzten ein, zwei Jahre habe ich das Gefühl,

dass es normal ist im Internet so Sachen zu äußern wie 'Geh zurück in dein Land.'

oder 'Was machst du überhaupt hier?'

Wo ich mir manchmal denke, ich habe auch einen Migrationshintergrund sag ich mal,

ich bin aber hier geboren und ich bin hier aufgewachsen in Deutschland.

Du hast türkische Eltern?

Genau. Also, ich habe türkische Eltern und wie gesagt bin aber in Deutschland geboren und aufgewachsen,

also kenne auch gar nichts anderes.

So und da verstehe ich das dann nicht, wie man so über Menschen sprechen kann.

Mika, hier rechts, fällt bei unserem Gespräch eine Sache ein

bei der er erst vor Kurzem Rassismus in seiner Heimatstadt erlebt hat.

Was?

Ja.

Alter. Wo war das?

Das war in Wolfsburg.

Ich hab das auch schon mitgekriegt bei uns in Wolfsburg.

Sie hatte so halb so ein Kopftuch auf.

Und er schreit sie irgendwie an von wegen, ja, ihr habt hier gar nichts zu suchen,

ihr ekligen Sinti und Roma, raus aus Deutschland und so etwas.

Wenn ihr Gedanken dazu habt, schreibt sie gerne in die Kommentare.

Ansonsten, falls ihr weitere Infos euch zum Thema Holocaust anschauen wollt,

ist hier ein Video von MrWissen2Go verlinkt, ja, bis zum nächsten Mal.


Auschwitz - Was hat der Holocaust mit mir zu tun? (2)

Aber ich glaube, wo genug Macht dahinter ist und wenn Ängste geschürt werden,

da sehe ich da schon eine Möglichkeit drinne. So schlimm wie es klingt.

Ich schaue mir die Gaskammer im Stammlager an.

Bei der ersten Massenvergasung hier starben im Dezember 1941

900 sowjetische Kriegsgefangene auf einmal.

Hier oben.

Das Zyklon B wurde durch diese Schächte in die Kammer gelassen.

Im nächsten Raum stehen die Krematorien zum Verbrennen der Leichen.

Am Abend bin ich mit den Auszubildenden in der Jugendbegegnungstätte.

Hier schlafen sie während der zwölf Tage. Durchatmen nach der Arbeit im Lager heute.

Ablenkung, aber auch viele Gespräche über das, was wir heute gesehen haben.

Wir sind erst einen Tag hier und ich würde mir jetzt schon wünschen,

dass ganz viele Leute in Deutschland mal hierher kommen, so.

Wenn man sich das mal anguckt, was in Deutschland alles passiert, würde man sich echt wünschen,

dass die mal herkommen und das angucken.

Du kommst mit vielen Fragen und gehst mit noch viel mehr Fragen.

Was mich aber auch erstaunt hat, dass Herr Heubner…

Wer hatte die Frage, wie viele Zeitzeugen es noch gab? Warst du das?

Zehntausend.

Einer von ihnen ist heute Abend hier: Marian Turski aus Polen. Er war sechs Monate in Auschwitz,

dann im KZ Buchenwald, später in Theresienstadt.

Er ist Journalist, 92 Jahre alt und offensichtlich top in Form.

Kann er mir sagen, was das alles heute noch mit uns zu tun hat?

Das war noch nicht die seine ganze Antwort. Marian Turski hat uns was Wichtiges zu sagen.

Aber das hebe ich mir aber für später auf.

Am nächsten Tag arbeiten wir drinnen.

Statt Hof kehren werden jetzt Auschwitz- Überbleibsel konserviert. Vor allem Geschirr.

Meine Essensschale ist jetzt von einem Wächter von der SS. Das kann man hier ja auch ganz gut sehen.

Also ich habe die ganze Zeit im Kopf, dass da halt jemand draus gegessen hat,

der andere Leute gequält hat, die nichts zu essen hatten.

Und deswegen, weiß ich nicht, gehe ich da irgendwie mit so einem, was heißt Hassgefühl,

aber, ich find's irgendwie...

Blöde Schale!

Ja, es ist halt irgendwie, ja, ich mache halt eine Schale von jemandem sauber,

den ich so wahrscheinlich nie mit dem Gesicht angeguckt hätte.

Ich frage Merve und die anderen Azubis, ob sie eine Verbindung sehen zu dem Deutschland,

in dem wir heute leben.

Ja, also auf jeden Fall, wenn ich da mal jetzt so offen ansprechen darf, denke ich direkt

an die AFD. Also wir hatten jetzt auch eine Maßnahme mit der Schule,

wo es jetzt aufgrund der Europawahlen so einen Politikertag gab

und wir haben Politiker von der AFD, von den Linken, den Grünen, SPD und CDU eingeladen,

und da hatten wir dann mit dem AFD-Politiker auch ein sehr interessantes Gespräch über Erinnerungskultur.

Also, wir haben ihn halt gefragt, ob er der Meinung ist, dass hier in Deutschland genug gefördert wird,

dass da genug für gemacht wird. Und er meinte: 'Ja, es wird viel zu viel dafür gemacht.'

Und er kann das überhaupt nicht verstehen und das wäre ja nur Vergangenheit.

Und sie seien eine Partei, die gucken nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft.

Und auch finde ich, dass Rechtsextremismus ja offensiver gelebt wird inzwischen.

Also vor allem die letzten ein, zwei Jahre habe ich das Gefühl,

dass es normal ist im Internet so Sachen zu äußern wie 'Geh zurück in dein Land.'

oder 'Was machst du überhaupt hier?'

Wo ich mir manchmal denke, ich habe auch einen Migrationshintergrund sag ich mal,

ich bin aber hier geboren und ich bin hier aufgewachsen in Deutschland.

Du hast türkische Eltern?

Genau. Also, ich habe türkische Eltern und wie gesagt bin aber in Deutschland geboren und aufgewachsen,

also kenne auch gar nichts anderes.

So und da verstehe ich das dann nicht, wie man so über Menschen sprechen kann.

Mika, hier rechts, fällt bei unserem Gespräch eine Sache ein

bei der er erst vor Kurzem Rassismus in seiner Heimatstadt erlebt hat.

Was?

Ja.

Alter. Wo war das?

Das war in Wolfsburg.

Ich hab das auch schon mitgekriegt bei uns in Wolfsburg.

Sie hatte so halb so ein Kopftuch auf.

Und er schreit sie irgendwie an von wegen, ja, ihr habt hier gar nichts zu suchen,

ihr ekligen Sinti und Roma, raus aus Deutschland und so etwas.

Wenn ihr Gedanken dazu habt, schreibt sie gerne in die Kommentare.

Ansonsten, falls ihr weitere Infos euch zum Thema Holocaust anschauen wollt,

ist hier ein Video von MrWissen2Go verlinkt, ja, bis zum nächsten Mal.