×

我们使用cookies帮助改善LingQ。通过浏览本网站,表示你同意我们的 cookie 政策.


image

2022 from Youtube, Bevor Red Bull berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Bevor Red Bull berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Red Bull - schon lange geht es nicht mehr nur um diese Dose.

Kein Wunder.

Viele mögen den Geschmack des Energydrinks auch gar nicht -

sollen bereits interne Umfragen vor der Markteinführung

im Jahr 1987 ergeben haben.

Um zu verstehen, wie diese Marke

trotzdem so erfolgreich werden konnte,

muss man dennoch dem Weg der Dose folgen.

(Stiftkratzen)

Dafür können wir jedoch nicht in Europa bleiben,

sondern müssen uns zunächst auf eine Reise nach Südostasien begeben.

Hier wächst vor langer Zeit

ein kleiner Junge namens Chaleo Yoovidhya auf.

Seine Familie ist bitterarm

und lebt von traditioneller Entenzucht.

Schon früh müssen die fünf Geschwister mit anpacken.

Viel ist über Chaleos Werdegang nicht bekannt.

Und nicht alles lässt sich vollständig überprüfen.

So sagt man, dass er die Schule damals

nur bis zur fünften Klasse besucht haben soll,

um seine Eltern noch mehr bei der Entenzucht zu unterstützen.

Bis ihm sein Bruder schließlich eine Stelle als Verkäufer besorgt.

Doch der Betrieb geht irgendwann Pleite

und Chaleo als junger Mann in die Hauptstadt Thailands.

Hier soll er zum ersten Mal

kleine Erfahrungen als Unternehmer gesammelt haben, als er realisiert,

wie teuer die sogenannte Jackfrucht dort gehandelt wird.

Chaleo weiß, dass er sie auf dem Land deutlich günstiger bekommen kann

und wittert ein gutes Geschäft.

Blöd nur, dass er sich vorher nicht ausreichend

über den richtigen Erntezeitpunkt informiert

und seine Ware deshalb nicht loswird.

Doch daraus lernt er.

Vorbei also mit Früchten oder Enten.

Chaleo sucht sich nun ein lukrativeres Geschäftsfeld,

bildet sich weiter und vertreibt fortan Antibiotika.

Diesmal wird er damit wohl genug Erfahrungen gesammelt haben.

Denn in den 50er-Jahren

gründet er sein eigenes kleines Pharmaunternehmen.

Zu seinen Produkten gehören unter anderem

Schmerztabletten und Ohrentropfen,

aber auch ganz normale Drogerieartikel

wie Shampoo oder Zahnpasta.

Das er Letztere mit einer Lizenz aus Europa einführt

und dadurch den Kontakt zu einem tüchtigen Österreicher knüpfen wird,

soll sich später noch einmal richtig lohnen.

Aber zunächst weckt das Produkt eines thailändischen Mitbewerbers

seine Aufmerksamkeit:

Ein belebendes Getränk, das besonders unter wohlhabenderen Büroangestellten

beliebt gewesen sein soll.

Erneut wittert Chaleo ein gutes Geschäft

und wird sich wohl gefragt haben: Lässt sich etwas Ähnliches

nicht vielleicht auch an ärmere Menschen verkaufen?

Aus dem überstürzten Handel mit den Früchten

ist er inzwischen schlau geworden.

Also nimmt Chaleo den Drink seines Pharmakonkurrenten

nun vorerst ganz genau unter die Lupe.

Und das wahrscheinlich richtig intensiv.

Denn zwischen der Einführung von Lipovitan und Chaleos Getränk

liegen über zehn Jahre.

Doch 1976 ist es endlich so weit,

und Krating Daeng erscheint auf dem thailändischen Markt.

Übersetzt bedeutet das übrigens so viel wie: Roter Bulle.

Um tatsächlich eine andere Kundschaft zu erreichen,

lässt sich Chaleo einen besonderen Marketing-Move einfallen

und geht damit ein großes finanzielles Risiko ein.

Zur Einführung seines Getränks

verschenkt er über eine Million Fläschchen

an arme Arbeiter, Bauern, Lkw-Fahrer und so weiter.

Außerdem sorgt er mit einem Preis von umgerechnet 27 Cent dafür,

dass es sich wirklich jeder Thailänder leisten kann.

Und das funktioniert.

Krating Daeng sorgt schnell für große Umsätze.

Chaleo denkt schon bald an Expansion.

An der Stelle kommt wieder der tüchtige Österreicher ins Spiel,

der Chaleo ja bereits seit einiger Zeit mit Zahnpasta beliefert.

Sein Name: Dietrich Mateschitz.

Auch wenn die beiden sich da schon länger kennen,

ranken sich viele Mythen darüber,

wie genau Dietrich auf Chaleos Getränk aufmerksam wird.

Fest steht jedoch, dass er davon ziemlich begeistert ist

und Chaleo mehrere Jahre lang um die Erlaubnis bittet,

Krating Daeng selbstständig auf den westlichen Markt zu bringen.

Doch der zögert.

Was den damals fast 40-jährigen Dietrich überhaupt antreibt,

seine sichere und bestbezahlte Stelle als Marketingdirektor

aufgeben zu wollen?

Seine ganze Karriere über hatte er bis dahin

nur als Angestellter etablierter Unternehmen gearbeitet.

Warum wollte er nun plötzlich sein eigenes Ding machen?

Auch darüber lässt sich nur spekulieren.

Doch als ihm Chaleo nach gewohnt langer Bedenkzeit

1984 endlich zusagt, gibt es für ihn kein Zurück mehr.

Dietrich kündigt folglich seinen Job,

um sich von nun an nur noch seinem Start-up zu widmen.

Als ebenso großer Marketingprofi wird wohl auch er gewusst haben,

welche vier Schritte

laut wissenschaftlicher Modelle notwendig sind,

um sein junges Unternehmen zum Erfolg zu führen.

Erstens muss das Produkt natürlich für den westlichen Markt

vorbereitet werden.

Krating Daeng soll fortan also einfach "Red Bull" heißen.

Das Logo bleibt gleich, nur die Formel wird leicht verändert,

und so zum Beispiel bisher fehlende Kohlensäure hinzugefügt.

Zweitens braucht seine Ware natürlich auch einen guten Preis.

Dietrich will schließlich, im Gegensatz zu Chaleo,

viel Geld im Premiumsegment verdienen.

Warum also nicht einfach einen neue Produktkategorie

namens "Energydrink" erfinden

und mit einer verhältnismäßig kleinen Dose

die großen Kostenunterschiede verbergen?

Drittens muss der künftigen Kundschaft auch klar werden,

warum sie Red Bull überhaupt kaufen soll.

Doch wie der Name Energydrink schon vermuten lässt,

will Dietrich versprechen: Schluss mit Müdigkeit.

Trinkt Red Bull, und ihr könnt euch sofort besser konzentrieren

und mehr leisten.

Der Geschmack soll ihm als Werbebotschaft

nicht so wichtig gewesen sein.

Was für ihn zählte, war, die Wirkung zu transportieren,

behaupten Insider.

Doch der bedeutendste Baustein auf dem Weg zum Erfolg

ist für Red Bull, viertens, die Promotion.

Nach drei Jahren Tüftelei

bringt Dietrich die Dose 1987 auf den österreichischen Markt.

Um Red Bull bekannt zu machen, lässt er sich, ebenso wie Chaleo,

einige Marketing-Moves einfallen.

Angefangen bei kleinen Sportevents,

die Dietrich zu Beginn noch persönlich kontaktiert und beliefert,

wo der Eindruck entsteht:

Wer Red Bull trinkt, ist vermeintlich zu Höchstleistungen fähig

und wird zudem als Held gefeiert.

Über die Belieferung verschiedener Nachtklubs

und der daraus bald folgenden Mundpropaganda:

Wer Red Bull mit Alkohol mischt, können in rauen Mengen saufen,

scheinbar ohne betrunken oder müde zu werden.

Bis hin zur Tatsache, dass der Energydrink in Deutschland

wegen einzelner Inhaltsstoffe nicht so schnell zugelassen

und dadurch übergangsweise zur Schmuggelware wird,

sorgt das alles schließlich für Red Bulls Durchbruch im Westen.

Sowohl Chaleo als auch Dietrich

wurden schlussendlich zu Milliardären,

die vieles verbindet.

Vor allem aber die Tatsache,

dass sie erst auf Umwegen megaerfolgreich wurden,

hinterlässt den Eindruck, dass man sich wohl sogar als Bulle

zunächst die Hörner abstoßen muss, bevor einem etwas Flügel verleiht.

Warum Red Bull und andere Energydrinks

aber auch schon lange kritisiert werden,

erfahrt ihr bei "reporter".

Und eine weitere spannende Biografie ist hier ebenfalls verlinkt.

Bis zur nächsten Inspiration!

"Der Biograph".

Bevor Red Bull berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE Before Red Bull became famous... | BRIEF BIOGRAPHY До того, як Red Bull став відомим... | КОРОТКА БІОГРАФІЯ

Red Bull - schon lange geht es nicht mehr nur um diese Dose.

Kein Wunder.

Viele mögen den Geschmack des Energydrinks auch gar nicht -

sollen bereits interne Umfragen vor der Markteinführung

im Jahr 1987 ergeben haben.

Um zu verstehen, wie diese Marke

trotzdem so erfolgreich werden konnte,

muss man dennoch dem Weg der Dose folgen.

(Stiftkratzen)

Dafür können wir jedoch nicht in Europa bleiben,

sondern müssen uns zunächst auf eine Reise nach Südostasien begeben.

Hier wächst vor langer Zeit

ein kleiner Junge namens Chaleo Yoovidhya auf.

Seine Familie ist bitterarm

und lebt von traditioneller Entenzucht. and lives from traditional duck farming.

Schon früh müssen die fünf Geschwister mit anpacken.

Viel ist über Chaleos Werdegang nicht bekannt.

Und nicht alles lässt sich vollständig überprüfen. And not everything can be fully verified.

So sagt man, dass er die Schule damals

nur bis zur fünften Klasse besucht haben soll, should only have attended up to the fifth grade,

um seine Eltern noch mehr bei der Entenzucht zu unterstützen.

Bis ihm sein Bruder schließlich eine Stelle als Verkäufer besorgt. Until his brother finally got him a job as a salesman.

Doch der Betrieb geht irgendwann Pleite

und Chaleo als junger Mann in die Hauptstadt Thailands.

Hier soll er zum ersten Mal

kleine Erfahrungen als Unternehmer gesammelt haben, als er realisiert,

wie teuer die sogenannte Jackfrucht dort gehandelt wird.

Chaleo weiß, dass er sie auf dem Land deutlich günstiger bekommen kann

und wittert ein gutes Geschäft.

Blöd nur, dass er sich vorher nicht ausreichend It's just stupid that he didn't do enough beforehand

über den richtigen Erntezeitpunkt informiert

und seine Ware deshalb nicht loswird.

Doch daraus lernt er.

Vorbei also mit Früchten oder Enten. No more fruit or ducks.

Chaleo sucht sich nun ein lukrativeres Geschäftsfeld,

bildet sich weiter und vertreibt fortan Antibiotika.

Diesmal wird er damit wohl genug Erfahrungen gesammelt haben.

Denn in den 50er-Jahren

gründet er sein eigenes kleines Pharmaunternehmen.

Zu seinen Produkten gehören unter anderem

Schmerztabletten und Ohrentropfen,

aber auch ganz normale Drogerieartikel

wie Shampoo oder Zahnpasta.

Das er Letztere mit einer Lizenz aus Europa einführt That he introduces the latter with a license from Europe

und dadurch den Kontakt zu einem tüchtigen Österreicher knüpfen wird,

soll sich später noch einmal richtig lohnen. should really pay off later.

Aber zunächst weckt das Produkt eines thailändischen Mitbewerbers

seine Aufmerksamkeit:

Ein belebendes Getränk, das besonders unter wohlhabenderen Büroangestellten

beliebt gewesen sein soll.

Erneut wittert Chaleo ein gutes Geschäft Once again Chaleo senses a good deal

und wird sich wohl gefragt haben: Lässt sich etwas Ähnliches

nicht vielleicht auch an ärmere Menschen verkaufen?

Aus dem überstürzten Handel mit den Früchten

ist er inzwischen schlau geworden.

Also nimmt Chaleo den Drink seines Pharmakonkurrenten

nun vorerst ganz genau unter die Lupe.

Und das wahrscheinlich richtig intensiv.

Denn zwischen der Einführung von Lipovitan und Chaleos Getränk

liegen über zehn Jahre.

Doch 1976 ist es endlich so weit,

und Krating Daeng erscheint auf dem thailändischen Markt.

Übersetzt bedeutet das übrigens so viel wie: Roter Bulle.

Um tatsächlich eine andere Kundschaft zu erreichen,

lässt sich Chaleo einen besonderen Marketing-Move einfallen

und geht damit ein großes finanzielles Risiko ein.

Zur Einführung seines Getränks

verschenkt er über eine Million Fläschchen

an arme Arbeiter, Bauern, Lkw-Fahrer und so weiter.

Außerdem sorgt er mit einem Preis von umgerechnet 27 Cent dafür,

dass es sich wirklich jeder Thailänder leisten kann.

Und das funktioniert.

Krating Daeng sorgt schnell für große Umsätze.

Chaleo denkt schon bald an Expansion.

An der Stelle kommt wieder der tüchtige Österreicher ins Spiel,

der Chaleo ja bereits seit einiger Zeit mit Zahnpasta beliefert.

Sein Name: Dietrich Mateschitz.

Auch wenn die beiden sich da schon länger kennen,

ranken sich viele Mythen darüber,

wie genau Dietrich auf Chaleos Getränk aufmerksam wird.

Fest steht jedoch, dass er davon ziemlich begeistert ist

und Chaleo mehrere Jahre lang um die Erlaubnis bittet,

Krating Daeng selbstständig auf den westlichen Markt zu bringen.

Doch der zögert.

Was den damals fast 40-jährigen Dietrich überhaupt antreibt, What drove Dietrich, who was almost 40 at the time,

seine sichere und bestbezahlte Stelle als Marketingdirektor

aufgeben zu wollen?

Seine ganze Karriere über hatte er bis dahin

nur als Angestellter etablierter Unternehmen gearbeitet.

Warum wollte er nun plötzlich sein eigenes Ding machen?

Auch darüber lässt sich nur spekulieren.

Doch als ihm Chaleo nach gewohnt langer Bedenkzeit

1984 endlich zusagt, gibt es für ihn kein Zurück mehr.

Dietrich kündigt folglich seinen Job, Dietrich consequently quits his job

um sich von nun an nur noch seinem Start-up zu widmen.

Als ebenso großer Marketingprofi wird wohl auch er gewusst haben,

welche vier Schritte

laut wissenschaftlicher Modelle notwendig sind,

um sein junges Unternehmen zum Erfolg zu führen.

Erstens muss das Produkt natürlich für den westlichen Markt

vorbereitet werden.

Krating Daeng soll fortan also einfach "Red Bull" heißen.

Das Logo bleibt gleich, nur die Formel wird leicht verändert,

und so zum Beispiel bisher fehlende Kohlensäure hinzugefügt. and so, for example, previously missing carbonic acid was added.

Zweitens braucht seine Ware natürlich auch einen guten Preis.

Dietrich will schließlich, im Gegensatz zu Chaleo,

viel Geld im Premiumsegment verdienen.

Warum also nicht einfach einen neue Produktkategorie

namens "Energydrink" erfinden

und mit einer verhältnismäßig kleinen Dose and with a relatively small can

die großen Kostenunterschiede verbergen?

Drittens muss der künftigen Kundschaft auch klar werden,

warum sie Red Bull überhaupt kaufen soll.

Doch wie der Name Energydrink schon vermuten lässt,

will Dietrich versprechen: Schluss mit Müdigkeit.

Trinkt Red Bull, und ihr könnt euch sofort besser konzentrieren

und mehr leisten.

Der Geschmack soll ihm als Werbebotschaft

nicht so wichtig gewesen sein.

Was für ihn zählte, war, die Wirkung zu transportieren, What counted for him was to transport the effect,

behaupten Insider.

Doch der bedeutendste Baustein auf dem Weg zum Erfolg

ist für Red Bull, viertens, die Promotion.

Nach drei Jahren Tüftelei

bringt Dietrich die Dose 1987 auf den österreichischen Markt.

Um Red Bull bekannt zu machen, lässt er sich, ebenso wie Chaleo,

einige Marketing-Moves einfallen.

Angefangen bei kleinen Sportevents,

die Dietrich zu Beginn noch persönlich kontaktiert und beliefert,

wo der Eindruck entsteht:

Wer Red Bull trinkt, ist vermeintlich zu Höchstleistungen fähig

und wird zudem als Held gefeiert.

Über die Belieferung verschiedener Nachtklubs

und der daraus bald folgenden Mundpropaganda:

Wer Red Bull mit Alkohol mischt, können in rauen Mengen saufen, If you mix Red Bull with alcohol, you can drink in large quantities,

scheinbar ohne betrunken oder müde zu werden.

Bis hin zur Tatsache, dass der Energydrink in Deutschland

wegen einzelner Inhaltsstoffe nicht so schnell zugelassen not so quickly approved because of individual ingredients

und dadurch übergangsweise zur Schmuggelware wird,

sorgt das alles schließlich für Red Bulls Durchbruch im Westen.

Sowohl Chaleo als auch Dietrich

wurden schlussendlich zu Milliardären,

die vieles verbindet. that connects many things.

Vor allem aber die Tatsache,

dass sie erst auf Umwegen megaerfolgreich wurden,

hinterlässt den Eindruck, dass man sich wohl sogar als Bulle

zunächst die Hörner abstoßen muss, bevor einem etwas Flügel verleiht. shed your horns first before anything gives you wings.

Warum Red Bull und andere Energydrinks

aber auch schon lange kritisiert werden,

erfahrt ihr bei "reporter".

Und eine weitere spannende Biografie ist hier ebenfalls verlinkt.

Bis zur nächsten Inspiration!

"Der Biograph".