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Aus dem Leben eines Taugenichts (1826), Aus dem Leben eines Taugenichts, Siebentes Kapitel

Aus dem Leben eines Taugenichts, Siebentes Kapitel

Ich war Tag und Nacht eilig fortgegangen, denn es sauste mir lange in den Ohren, als kämen die von dem Berge mit ihrem Rufen, mit Fackeln und langen Messern noch immer hinter mir drein. Unterwegs erfuhr ich, daß ich nur noch ein paar Meilen von Rom wäre. Da erschrak ich ordentlich vor Freude. Denn von dem prächtigen Rom hatte ich schon zu Hause als Kind viele wunderbare Geschichten gehört, und wenn ich dann an Sonntagsnachmittagen vor der Mühle im Grase lag und alles ringsum so stille war, da dachte ich mir Rom wie die ziehenden Wolken über mir, mit wundersamen Bergen und Abgründen am blauen Meer, und goldnen Toren und hohen glänzenden Türmen, von denen Engel in goldenen Gewändern sangen. – Die Nacht war schon wieder lange hereingebrochen, und der Mond schien prächtig, als ich endlich auf einem Hügel aus dem Walde heraustrat, und auf einmal die Stadt in der Ferne vor mir sah. – Das Meer leuchtete von weitem, der Himmel blitzte und funkelte unübersehbar mit unzähligen Sternen, darunter lag die heilige Stadt, von der man nur einen langen Nebelstreif erkennen konnte, wie ein eingeschlafener Löwe auf der stillen Erde, und Berge standen daneben, wie dunkle Riesen, die ihn bewachten.

Ich kam nun zuerst auf eine große, einsame Heide, auf der es so grau und still war, wie im Grabe. Nur hin und her stand ein altes verfallenes Gemäuer oder ein trockener wunderbar gewundener Strauch; manchmal schwirrten Nachtvögel durch die Luft, und mein eigener Schatten strich immerfort lang und dunkel in der Einsamkeit neben mir her. Sie sagen, daß hier eine uralte Stadt und die Frau Venus begraben liegt, und die alten Heiden zuweilen noch aus ihren Gräbern heraufsteigen und bei stiller Nacht über die Heide gehn und die Wanderer verwirren. Aber ich ging immer gerade fort und ließ mich nichts anfechten. Denn die Stadt stieg immer deutlicher und prächtiger vor mir herauf, und die hohen Burgen und Tore und goldenen Kuppeln glänzten so herrlich im hellen Mondschein, als ständen wirklich die Engel in goldenen Gewändern auf den Zinnen und sängen durch die stille Nacht herüber.

So zog ich denn endlich erst an kleinen Häusern vorbei, dann durch ein prächtiges Tor in die berühmte Stadt Rom hinein. Der Mond schien zwischen den Palästen, als wäre es heller Tag, aber die Straßen waren schon alle leer, nur hin und wieder lag ein lumpiger Kerl, wie ein Toter, in der lauen Nacht auf den Marmorschwellen und schlief. Dabei rauschten die Brunnen auf den stillen Plätzen, und die Gärten an der Straße säuselten dazwischen und erfüllten die Luft mit erquickenden Düften.

Wie ich nun eben so weiter fortschlendere, und vor Vergnügen, Mondschein und Wohlgeruch gar nicht weiß, wohin ich mich wenden soll, läßt sich tief aus dem einen Garten eine Gitarre hören. Mein Gott, denk ich, da ist mir wohl der tolle Student mit dem langen Überrock heimlich nachgesprungen! Darüber fing eine Dame in dem Garten an überaus lieblich zu singen. Ich stand ganz wie bezaubert, denn es war die Stimme der schönen gnädigen Frau, und dasselbe welsche Liedchen, das sie gar oft zu Hause am offenen Fenster gesungen hatte.

Da fiel mir auf einmal die schöne alte Zeit mit solcher Gewalt aufs Herz, daß ich bitterlich hätte weinen mögen, der stille Garten vor dem Schloß in früher Morgenstunde, und wie ich da hinter dem Strauch so glückselig war, ehe mir die dumme Fliege in die Nase flog. Ich konnte mich nicht länger halten. Ich kletterte auf den vergoldeten Zieraten über das Gittertor, und schwang mich in den Garten hinunter, woher der Gesang kam. Da bemerkte ich, daß eine schlanke, weiße Gestalt von fern hinter einer Pappel stand und mir erst verwundert zusah, als ich über das Gitterwerk kletterte, dann aber auf einmal so schnell durch den dunklen Garten nach dem Hause zuflog, daß man sie im Mondschein kaum füßeln sehen konnte. »Das war sie selbst!« rief ich aus, und das Herz schlug mir vor Freude, denn ich erkannte sie gleich an den kleinen, geschwinden Füßchen wieder. Es war nur schlimm, daß ich mir beim Herunterspringen vom Gartentore den rechten Fuß etwas vertreten hatte, ich mußte daher erst ein paarmal mit dem Beine schlenkern, eh ich zu dem Hause nachspringen konnte. Aber da hatten sie unterdes Tür und Fenster fest verschlossen. Ich klopfte ganz bescheiden an, horchte und klopfte wieder. Da war es nicht anders, als wenn es drinnen leise flüsterte und kicherte, ja einmal kam es mir vor, als wenn zwei helle Augen zwischen den Jalousien im Mondschein hervorfunkelten. Dann war auf einmal wieder alles still.

Sie weiß nur nicht, daß ich es bin, dachte ich, zog die Geige, die ich allzeit bei mir trage, hervor, spazierte damit auf dem Gange vor dem Hause auf und nieder, und spielte und sang das Lied von der schönen Frau, und spielte voll Vergnügen alle meine Lieder durch, die ich damals in den schönen Sommernächten im Schloßgarten oder auf der Bank vor dem Zollhause gespielt hatte, daß es weit bis in die Fenster des Schlosses hinüberklang. – Aber es half alles nichts, es rührte und regte sich niemand im ganzen Hause. Da steckte ich endlich meine Geige traurig ein, und legte mich auf die Schwelle vor der Haustür hin, denn ich war sehr müde von dem langen Marsch. Die Nacht war warm, die Blumenbeete vor dem Hause dufteten lieblich, eine Wasserkunst weiter unten im Garten plätscherte immerfort dazwischen. Mir träumte von himmelblauen Blumen, von schönen, dunkelgrünen, einsamen Gründen, wo Quellen rauschten und Bächlein gingen, und bunte Vögel wunderbar sangen, bis ich endlich fest einschlief.

Als ich aufwachte, rieselte mir die Morgenluft durch alle Glieder. Die Vögel waren schon wach und zwitscherten auf den Bäumen um mich herum, als ob sie mich für'n Narren haben wollten. Ich sprang rasch auf und sah mich nach allen Seiten um. Die Wasserkunst im Garten rauschte noch immer fort, aber in dem Hause war kein Laut zu vernehmen. Ich guckte durch die grünen Jalousien in das eine Zimmer hinein. Da war ein Sofa, und ein großer runder Tisch mit grauer Leinwand verhangen, die Stühle standen alle in großer Ordnung und unverrückt an den Wänden herum; von außen aber waren die Jalousien an allen Fenstern heruntergelassen, als wäre das ganze Haus schon seit vielen Jahren unbewohnt. – Da überfiel mich ein ordentliches Grausen vor dem einsamen Hause und Garten und vor der gestrigen weißen Gestalt. Ich lief, ohne mich weiter umzusehen, durch die stillen Lauben und Gänge, und kletterte geschwind wieder an dem Gartentor hinauf. Aber da blieb ich wie verzaubert sitzen, als ich auf einmal von dem hohen Gitterwerk in die prächtige Stadt hinuntersah. Da blitzte und funkelte die Morgensonne weit über die Dächer und in die langen stillen Straßen hinein, daß ich laut aufjauchzen mußte, und voller Freude auf die Straße hinuntersprang.

Aber wohin sollt ich mich wenden in der großen fremden Stadt? Auch ging mir die konfuse Nacht und das welsche Lied der schönen gnädigen Frau von gestern noch immer im Kopfe hin und her. Ich setzte mich endlich auf den steinernen Springbrunnen, der mitten auf dem einsamen Platze stand, wusch mir in dem klaren Wasser die Augen hell und sang dazu:

»Wenn ich ein Vöglein wär,

Ich wüßt wohl, wovon ich sänge,

Und auch zwei Flüglein hätt,

Ich wüßt wohl, wohin ich mich schwänge!«

»Ei, lustiger Gesell, du singst ja wie eine Lerche beim ersten Morgenstrahl!« sagte da auf einmal ein junger Mann zu mir, der während meines Liedes an den Brunnen herangetreten war. Mir aber, da ich so unverhofft deutsch sprechen hörte, war es nicht anders im Herzen, als wenn die Glocke aus meinem Dorfe am stillen Sonntagsmorgen plötzlich zu mir herüberklänge. »Gott willkommen, bester Herr Landsmann!« rief ich aus und sprang voller Vergnügen von dem steinernen Brunnen herab. Der junge Mann lächelte und sah mich von oben bis unten an. »Aber was treibt Ihr denn eigentlich hier in Rom?« fragte er endlich. Da wußte ich nun nicht gleich, was ich sagen sollte, denn daß ich soeben der schönen gnädigen Frau nachspränge, mocht ich ihm nicht sagen. »Ich treibe«, erwiderte ich, »mich selbst ein bißchen herum, um die Welt zu sehn.« – »So so!« versetzte der junge Mann und lachte laut auf, »da haben wir ja ein Metier. Das tu ich eben auch, um die Welt zu sehn, und hinterdrein abzumalen.« – »Also ein Maler!« rief ich fröhlich aus, denn mir fiel dabei Herr Leonhard und Guido ein. Aber der Herr ließ mich nicht zu Worte kommen. »Ich denke«, sagte er, »du gehst mit und frühstückst bei mir, da will ich dich selbst abkonterfeien, daß es eine Freude sein soll!« – Das ließ ich mir gern gefallen, und wanderte nun mit dem Maler durch die leeren Straßen, wo nur hin und wieder erst einige Fensterladen aufgemacht wurden und bald ein paar weiße Arme, bald ein verschlafenes Gesichtchen in die frische Morgenluft hinausguckte.

Er führte mich lange hin und her durch eine Menge konfuser, enger und dunkler Gassen, bis wir endlich in ein altes verräuchertes Haus hineinwuschten. Dort stiegen wir eine finstre Treppe hinauf, dann wieder eine, als wenn wir in den Himmel hineinsteigen wollten. Wir standen nun unter dem Dache vor einer Tür still, und der Maler fing an in allen Taschen vorn und hinten mit großer Eilfertigkeit zu suchen. Aber er hatte heute früh vergessen zuzuschließen und den Schlüssel in der Stube gelassen. Denn er war, wie er mir unterwegs erzählte, noch vor Tagesanbruch vor die Stadt hinausgegangen, um die Gegend bei Sonnenaufgang zu betrachten. Er schüttelte nur mit dem Kopfe und stieß die Tür mit dem Fuße auf.

Das war eine lange, lange, große Stube, daß man darin hätte tanzen können, wenn nur nicht auf dem Fußboden alles voll gelegen hätte. Aber da lagen Stiefel, Papiere, Kleider, umgeworfene Farbentöpfe, alles durcheinander; in der Mitte der Stube standen große Gerüste, wie man zum Birnenabnehmen braucht, ringsum an der Wand waren große Bilder angelehnt. Auf einem langen hölzernen Tische war eine Schüssel, worauf neben einem Farbenkleckse Brot und Butter lag. Eine Flasche Wein stand daneben.

»Nun eßt und trinkt erst, Landsmann!« rief mir der Maler zu. – Ich wollte mir auch sogleich ein paar Butterschnitten schmieren, aber da war wieder kein Messer da. Wir mußten erst lange in den Papieren auf dem Tische herumrascheln, ehe wir es unter einem großen Pakete endlich fanden. Darauf riß der Maler das Fenster auf, daß die frische Morgenluft fröhlich das ganze Zimmer durchdrang. Das war eine herrliche Aussicht weit über die Stadt weg in die Berge hinein, wo die Morgensonne lustig die weißen Landhäuser und Weingärten beschien. – »Vivat unser kühlgrünes Deutschland da hinter den Bergen!« rief der Maler aus und trank dazu aus der Weinflasche, die er mir dann hinreichte. Ich tat ihm höflich Bescheid, und grüßte in meinem Herzen die schöne Heimat in der Ferne noch vieltausendmal.

Der Maler aber hatte unterdes das hölzerne Gerüst, worauf ein sehr großes Papier aufgespannt war, näher an das Fenster herangerückt. Auf dem Papiere war bloß mit großen schwarzen Strichen eine alte Hütte gar künstlich abgezeichnet. Darin saß die heilige Jungfrau mit einem überaus schönen, freudigen und doch recht wehmütigen Gesichte. Zu ihren Füßen auf einem Nestlein von Stroh lag das Jesuskind, sehr freundlich, aber mit großen, ernsthaften Augen. Draußen auf der Schwelle der offnen Hütte aber knieten zwei Hirtenknaben mit Stab und Tasche. – »Siehst du«, sagte der Maler, »dem einen Hirtenknaben da will ich deinen Kopf aufsetzen, so kommt dein Gesicht doch auch etwas unter die Leute, und will's Gott, sollen sie sich daran noch erfreuen, wenn wir beide schon lange begraben sind und selbst so still und fröhlich vor der heiligen Mutter und ihrem Sohne knien, wie die glücklichen Jungen hier.« – Darauf ergriff er einen alten Stuhl, von dem ihm aber, da er ihn aufheben wollte, die halbe Lehne in der Hand blieb. Er paßte ihn geschwind wieder zusammen, schob ihn vor das Gerüst hin, und ich mußte mich nun daraufsetzen und mein Gesicht etwas von der Seite, nach dem Maler zu, wenden. – So saß ich ein paar Minuten ganz still, ohne mich zu rühren. Aber ich weiß nicht, zuletzt konnt ich's gar nicht recht aushalten, bald juckte mich's da, bald juckte mich's dort. Auch hing mir gerade gegenüber ein zerbrochner halber Spiegel, da mußt ich immerfort hineinsehen, und machte, wenn er eben malte, aus Langeweile allerlei Gesichter und Grimassen. Der Maler, der es bemerkte, lachte endlich laut auf und winkte mir mit der Hand, daß ich wieder aufstehen sollte. Mein Gesicht auf dem Hirten war auch schon fertig, und sah so klar aus, daß ich mir ordentlich selber gefiel.

Er zeichnete nun in der frischen Morgenkühle immer fleißig fort, während er ein Liedchen dazu sang und zuweilen durch das offne Fenster in die prächtige Gegend hinausblickte. Ich aber schnitt mir unterdes noch eine Butterstolle und ging damit im Zimmer auf und ab und besah mir die Bilder, die an der Wand aufgestellt waren. Zwei darunter gefielen mir ganz besonders gut. »Habt Ihr die auch gemalt?« frug ich den Maler. »Warum nicht gar!« erwiderte er, »die sind von den berühmten Meistern Leonardo da Vinci und Guido Reni – aber da weißt du ja doch nichts davon!« – Mich ärgerte der Schluß der Rede. »Oh«, versetzte ich ganz gelassen, »die beiden Meister kenne ich wie meine eigene Tasche.« – Da machte er große Augen. »Wieso?« frug er geschwind. »Nun«, sagte ich, »bin ich nicht mit ihnen Tag und Nacht fortgereist, zu Pferde und zu Fuß und zu Wagen, daß mir der Wind am Hute pfiff, und hab sie alle beide in der Schenke verloren, und bin dann allein in ihrem Wagen mit Extrapost immer weitergefahren, daß der Bombenwagen immerfort auf zwei Rädern über die entsetzlichen Steine flog, und« – »Oho! Oho!« unterbrach mich der Maler, und sah mich starr an, als wenn er mich für verrückt hielte. Dann aber brach er plötzlich in ein lautes Gelächter aus. »Ach«, rief er, »nun versteh ich erst, du bist mit zwei Malern gereist, die Guido und Leonhard hießen?« – Da ich das bejahte, sprang er rasch auf und sah mich nochmals von oben bis unten ganz genau an. »Ich glaube gar«, sagte er, »am Ende spielst du die Violine?« – Ich schlug auf meine Rocktasche, daß die Geige darin einen Klang gab. – »Nun wahrhaftig«, versetzte der Maler, »da war eine Gräfin aus Deutschland hier, die hat sich in allen Winkeln von Rom nach den beiden Malern und nach einem jungen Musikanten mit der Geige erkundigen lassen.« – »Eine junge Gräfin aus Deutschland?« rief ich voller Entzücken aus, »ist der Portier mit?« – »Ja, das weiß ich alles nicht«, erwiderte der Maler, »ich sah sie nur einige Male bei einer Freundin von ihr, die aber auch nicht in der Stadt wohnt. – Kennst du die?« fuhr er fort, indem er in einem Winkel plötzlich eine Leinwanddecke von einem großen Bilde in die Höhe hob. Da war mir's doch nicht anders als wenn man in einer finstern Stube die Laden aufmacht und einem die Morgensonne auf einmal über die Augen blitzt, es war – die schöne gnädige Frau! – sie stand in einem schwarzen Samtkleide im Garten, und hob mit der einen Hand den Schleier vom Gesicht und sah still und freundlich in eine weite, prächtige Gegend hinaus. Je länger ich hinsah, je mehr kam es mir vor, als wäre es der Garten am Schlosse, und die Blumen und Zweige wiegten sich leise im Winde, und unten in der Tiefe sähe ich mein Zollhäuschen und die Landstraße weit durchs Grüne, und die Donau und die fernen blauen Berge.

»Sie ist's, sie ist's!« rief ich endlich, erwischte meinen Hut und rannte rasch zur Tür hinaus, die vielen Treppen hinunter, und hörte nur noch, daß mir der verwunderte Maler nachschrie, ich sollte gegen Abend wiederkommen, da könnten wir vielleicht mehr erfahren!

Aus dem Leben eines Taugenichts, Siebentes Kapitel |||||seventh| From the Life of a Good-for-Nothing, Chapter Seven Dalla vita di un buono a nulla, capitolo settimo Da vida de um inútil, capítulo sete

Ich war Tag und Nacht eilig fortgegangen, denn es sauste mir lange in den Ohren, als kämen die von dem Berge mit ihrem Rufen, mit Fackeln und langen Messern noch immer hinter mir drein. |||||||||rushed|||||||came||||||||||||knives||||| Я ушел поспешно днем и ночью, потому что долго звучало в моих ушах, будто те люди с горы все еще гонятся за мной, крича, держа факелы и длинные ножи. Unterwegs erfuhr ich, daß ich nur noch ein paar Meilen von Rom wäre. По пути я узнал, что всего в нескольких милях от Рима. Da erschrak ich ordentlich vor Freude. И я испугался от радости. Denn von dem prächtigen Rom hatte ich schon zu Hause als Kind viele wunderbare Geschichten gehört, und wenn ich dann an Sonntagsnachmittagen vor der Mühle im Grase lag und alles ringsum so stille war, da dachte ich mir Rom wie die ziehenden Wolken über mir, mit wundersamen Bergen und Abgründen am blauen Meer, und goldnen Toren und hohen glänzenden Türmen, von denen Engel in goldenen Gewändern sangen. |||||||||||||||||||||Sunday afternoons||||||||||||||||||||drifting||||||||abysses|||||golden|||||||||||| Потому что уже дома, когда я был ребенком, я слышал много чудесных историй о великолепном Риме, и когда я лежал по воскресным послеполудням перед мельницей в траве, и вокруг все было так тихо, я представлял себе Рим как тянущиеся облака надо мной, с чудесными горами и пропастями у синего моря, и золотыми вратами и высокими блестящими башнями, из которых ангелы в золотых одеждах пели. – Die Nacht war schon wieder lange hereingebrochen, und der Mond schien prächtig, als ich endlich auf einem Hügel aus dem Walde heraustrat, und auf einmal die Stadt in der Ferne vor mir sah. ||||||broken in|||||||||||||||||||||||||| – Ночь уже вновь ворвалась в жизнь, и луна сияла великолепно, когда я наконец вышел на холм из леса и вдруг увидел город вдали перед собой. – Das Meer leuchtete von weitem, der Himmel blitzte und funkelte unübersehbar mit unzähligen Sternen, darunter lag die heilige Stadt, von der man nur einen langen Nebelstreif erkennen konnte, wie ein eingeschlafener Löwe auf der stillen Erde, und Berge standen daneben, wie dunkle Riesen, die ihn bewachten. ||||||||||unmistakably|||||||||||||||mist stripe|||||fallen asleep|||||||||||||||guarded – Море сверкало издалека, небо сверкало и искрилось необъятно множеством звезд, среди которых был священный город, который можно было различить только полосой дальнего тумана, словно заснувший лев на тихой земле, а рядом стояли горы, как темные гиганты, его охраняющие.

Ich kam nun zuerst auf eine große, einsame Heide, auf der es so grau und still war, wie im Grabe. ||||||||heath||||||||||| Я попал сначала на большое, одинокое пустошь, где было так же серо и тихо, как в могиле. Nur hin und her stand ein altes verfallenes Gemäuer oder ein trockener wunderbar gewundener Strauch; manchmal schwirrten Nachtvögel durch die Luft, und mein eigener Schatten strich immerfort lang und dunkel in der Einsamkeit neben mir her. |||||||decayed|||||||||flitted|night birds|||||||||||||||||| Только там и сям стояло старое разрушенное здание или высохший, чудесно изогнутый куст; иногда ночные птицы кружили в воздухе, и моя собственная тень всегда длинная и темная продолжала мерцать в одиночестве рядом со мной. Sie sagen, daß hier eine uralte Stadt und die Frau Venus begraben liegt, und die alten Heiden zuweilen noch aus ihren Gräbern heraufsteigen und bei stiller Nacht über die Heide gehn und die Wanderer verwirren. ||||||||||Venus||||||heath|||||graves|rise up|||||||||||| Говорят, что здесь похоронен древний город и женщина Венера, и что иногда старые язычники всё ещё поднимаются из своих могил и, бродя в тихую ночь по пустоши, сбивают с толку путников. Aber ich ging immer gerade fort und ließ mich nichts anfechten. Но я всегда шел прямо и ничто не смущало меня. Denn die Stadt stieg immer deutlicher und prächtiger vor mir herauf, und die hohen Burgen und Tore und goldenen Kuppeln glänzten so herrlich im hellen Mondschein, als ständen wirklich die Engel in goldenen Gewändern auf den Zinnen und sängen durch die stille Nacht herüber. |||||||||||||||||||domes|||||||||||||||||battlements||sang||||| Потому что город становился все более отчетливым и великолепным передо мной, а высокие замки и ворота и золотые купола так блестели в ярком лунном свете, будто ангелы действительно стояли на зубцах в золотых одеждах и пели в эту тихую ночь оттуда.

So zog ich denn endlich erst an kleinen Häusern vorbei, dann durch ein prächtiges Tor in die berühmte Stadt Rom hinein. И вот наконец я прошел мимо небольших домов, затем через великолепные ворота в знаменитый город Рим. Der Mond schien zwischen den Palästen, als wäre es heller Tag, aber die Straßen waren schon alle leer, nur hin und wieder lag ein lumpiger Kerl, wie ein Toter, in der lauen Nacht auf den Marmorschwellen und schlief. |||||palaces|||||||||||||||||||shabby|||||||||||marble thresholds|| Луна светила между дворцами, словно было светлее дня, но улицы уже были пустыми, лишь время от времени какой-то нищий лежал, будто мертвый, в тёплой ночи на мраморных ступенях и спал. Dabei rauschten die Brunnen auf den stillen Plätzen, und die Gärten an der Straße säuselten dazwischen und erfüllten die Luft mit erquickenden Düften. ||||||||||||||rustled|||||||refreshing|scents При этом шумели фонтаны на тихих площадях, а сады по улице шептались между ними, наполняя воздух освежающими ароматами.

Wie ich nun eben so weiter fortschlendere, und vor Vergnügen, Mondschein und Wohlgeruch gar nicht weiß, wohin ich mich wenden soll, läßt sich tief aus dem einen Garten eine Gitarre hören. ||||||stroll||||||pleasant smell|||||||||||||||||| И когда я так продолжал идти, и от восторга, лунного света и благоухания совсем не знал, куда повернуть, из одного сада доносилась звук гитары. Mein Gott, denk ich, da ist mir wohl der tolle Student mit dem langen Überrock heimlich nachgesprungen! ||||||||||||||||followed Мой бог, думаю я, наверняка этот безумный студент в длинном сюртуке тайно за мной преследует! Darüber fing eine Dame in dem Garten an überaus lieblich zu singen. После этого дама в саду начала чрезвычайно мило петь. Ich stand ganz wie bezaubert, denn es war die Stimme der schönen gnädigen Frau, und dasselbe welsche Liedchen, das sie gar oft zu Hause am offenen Fenster gesungen hatte. ||||||||||||||||foreign|||||||||||| Я стоял, как очарованный, потому что это был голос красивой миледи, и та же итальянская песенка, которую она часто пела дома у открытого окна.

Da fiel mir auf einmal die schöne alte Zeit mit solcher Gewalt aufs Herz, daß ich bitterlich hätte weinen mögen, der stille Garten vor dem Schloß in früher Morgenstunde, und wie ich da hinter dem Strauch so glückselig war, ehe mir die dumme Fliege in die Nase flog. И вдруг я вспомнил старые добрые времена с такой силой, что мне захотелось горько заплакать, тихий сад перед замком в раннем утре, и как я счастливо сидел за кустом, пока муха не влетела мне в нос. Ich konnte mich nicht länger halten. Я больше не мог сдерживаться. Ich kletterte auf den vergoldeten Zieraten über das Gittertor, und schwang mich in den Garten hinunter, woher der Gesang kam. ||||gold-plated|ornaments|||gate||||||||||| Я забрался на золоченые украшения через решетчатые ворота и качнулся в сад, откуда доносилось пение. Da bemerkte ich, daß eine schlanke, weiße Gestalt von fern hinter einer Pappel stand und mir erst verwundert zusah, als ich über das Gitterwerk kletterte, dann aber auf einmal so schnell durch den dunklen Garten nach dem Hause zuflog, daß man sie im Mondschein kaum füßeln sehen konnte. ||||||||||||poplar||||||watched|||||gridwork|||||||||||||||flew|||||||glide|| Тогда я заметил, что стройная белая фигура стояла далеко позади тополя и сначала удивленно смотрела на меня, когда я забирался через решетку, но затем вдруг так быстро пронеслась через темный сад к дому, что в лунном свете едва можно было разглядеть ее ноги. »Das war sie selbst!« rief ich aus, und das Herz schlug mir vor Freude, denn ich erkannte sie gleich an den kleinen, geschwinden Füßchen wieder. ||||||||||||||||||||||swift|little feet| «Это была она сама!» - воскликнул я, и сердце забилось от радости, потому что я сразу узнал ее по маленьким, быстрым ножкам. Es war nur schlimm, daß ich mir beim Herunterspringen vom Gartentore den rechten Fuß etwas vertreten hatte, ich mußte daher erst ein paarmal mit dem Beine schlenkern, eh ich zu dem Hause nachspringen konnte. ||||||||jumping down||garden gate||||||||||||||||dangle||||||jump after| Было только плохо, что я немного подвернул правую ногу, спрыгивая с садовых ворот, поэтому мне пришлось несколько раз помахать ногой, прежде чем я мог побежать к дому. Aber da hatten sie unterdes Tür und Fenster fest verschlossen. Но между тем они крепко заперли дверь и окно. Ich klopfte ganz bescheiden an, horchte und klopfte wieder. Я постучал совсем скромно, послушал и постучал еще раз. Da war es nicht anders, als wenn es drinnen leise flüsterte und kicherte, ja einmal kam es mir vor, als wenn zwei helle Augen zwischen den Jalousien im Mondschein hervorfunkelten. |||||||||||||||||||||||||||||sparkled Там было так, будто внутри тихо шептали и хохотали, да и однажды мне показалось, будто два ярких глаза между жалюзи сверкали в лунном свете. Dann war auf einmal wieder alles still. Тогда вдруг все снова стихло.

Sie weiß nur nicht, daß ich es bin, dachte ich, zog die Geige, die ich allzeit bei mir trage, hervor, spazierte damit auf dem Gange vor dem Hause auf und nieder, und spielte und sang das Lied von der schönen Frau, und spielte voll Vergnügen alle meine Lieder durch, die ich damals in den schönen Sommernächten im Schloßgarten oder auf der Bank vor dem Zollhause gespielt hatte, daß es weit bis in die Fenster des Schlosses hinüberklang. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||summer nights|||||||||customs house||||||||||||carried across Она просто не знает, что это я, подумал я, достал скрипку, которую всегда ношу с собой, вышел на коридор перед домом, прогуливаясь туда-сюда, играл и пел песню о красивой женщине, и с удовольствием играл все свои песни, которые я играл в те прекрасные летние ночи в замковом саду или на скамейке перед таможней, чтобы звук донесся до окон замка. – Aber es half alles nichts, es rührte und regte sich niemand im ganzen Hause. - Но ничего не помогло, никто не шевелился по всему дому. Da steckte ich endlich meine Geige traurig ein, und legte mich auf die Schwelle vor der Haustür hin, denn ich war sehr müde von dem langen Marsch. Наконец-то я печально спрятал своё скрипку и лёг на порог перед дверью дома, потому что был очень устал от долгого марша. Die Nacht war warm, die Blumenbeete vor dem Hause dufteten lieblich, eine Wasserkunst weiter unten im Garten plätscherte immerfort dazwischen. |||||flower beds||||smelled|||||||||| Ночь была тёплая, клумбы перед домом пахли восхитительно, фонтан внизу в саду непрерывно журчал. Mir träumte von himmelblauen Blumen, von schönen, dunkelgrünen, einsamen Gründen, wo Quellen rauschten und Bächlein gingen, und bunte Vögel wunderbar sangen, bis ich endlich fest einschlief. |||||||dark green|||||||||||||||||| Мне снились голубые цветы, красивые зелёные уединённые места, где шумели источники и бегали речки, и красочные птицы чудесно пели, пока я наконец не заснул крепко.

Als ich aufwachte, rieselte mir die Morgenluft durch alle Glieder. Die Vögel waren schon wach und zwitscherten auf den Bäumen um mich herum, als ob sie mich für'n Narren haben wollten. |||||||||||||||||for a||| Птицы уже были пробудились и щебетали на деревьях вокруг меня, как будто они хотели считать меня дураком. Ich sprang rasch auf und sah mich nach allen Seiten um. Я быстро вскочил и огляделся по сторонам. Die Wasserkunst im Garten rauschte noch immer fort, aber in dem Hause war kein Laut zu vernehmen. Фонтан в саду все еще шумел, но в доме не было ни звука. Ich guckte durch die grünen Jalousien in das eine Zimmer hinein. Я заглянул в одну комнату через зеленые жалюзи. Da war ein Sofa, und ein großer runder Tisch mit grauer Leinwand verhangen, die Stühle standen alle in großer Ordnung und unverrückt an den Wänden herum; von außen aber waren die Jalousien an allen Fenstern heruntergelassen, als wäre das ganze Haus schon seit vielen Jahren unbewohnt. |||||||round||||canvas||||||||||unmoved||||||||||||||lowered||||||||||uninhabited Там был диван и большой круглый стол, увешанный серой тканью, стулья стояли аккуратно и неподвижно у стен; снаружи жалюзи на всех окнах были опущены, как будто весь дом уже много лет пустовал. – Da überfiel mich ein ordentliches Grausen vor dem einsamen Hause und Garten und vor der gestrigen weißen Gestalt. – И вот меня охватило настоящее ужас перед одиноким домом и садом, и перед вчерашней белой фигурой. Ich lief, ohne mich weiter umzusehen, durch die stillen Lauben und Gänge, und kletterte geschwind wieder an dem Gartentor hinauf. Я бежала, не оглядываясь, сквозь тихие лачуги и коридоры, и снова быстро забралась на ворота сада. Aber da blieb ich wie verzaubert sitzen, als ich auf einmal von dem hohen Gitterwerk in die prächtige Stadt hinuntersah. |||||||||||||||||||looked down Но я застыла как околдованная, когда вдруг увидела великолепный город с высокой решеткой. Da blitzte und funkelte die Morgensonne weit über die Dächer und in die langen stillen Straßen hinein, daß ich laut aufjauchzen mußte, und voller Freude auf die Straße hinuntersprang. ||||||||||||||||||||cheer||||||||jumped down Там утреннее солнце мерцало и сверкало над крышами и в длинные тихие улицы, так что мне пришлось громко вскрикнуть от радости и весело спрыгнуть на улицу.

Aber wohin sollt ich mich wenden in der großen fremden Stadt? Но куда мне обратиться в этом большом чужом городе? Auch ging mir die konfuse Nacht und das welsche Lied der schönen gnädigen Frau von gestern noch immer im Kopfe hin und her. ||||confused|||||||||||||||||| Также путалась в моей голове смутная ночь и итальянская песня прекрасной милосердной дамы вчерашнего вечера. Ich setzte mich endlich auf den steinernen Springbrunnen, der mitten auf dem einsamen Platze stand, wusch mir in dem klaren Wasser die Augen hell und sang dazu: Наконец, я сел на каменный фонтан, стоявший посреди пустынной площади, вымыл глаза в чистой воде и запел:

»Wenn ich ein Vöglein wär, |||bird|

Ich wüßt wohl, wovon ich sänge, Я бы знал, о чём пел бы,

Und auch zwei Flüglein hätt, |||little wings| И у меня было бы два крылышка,

Ich wüßt wohl, wohin ich mich schwänge!« Я бы знал, куда бы отправился!«

»Ei, lustiger Gesell, du singst ja wie eine Lerche beim ersten Morgenstrahl!« sagte da auf einmal ein junger Mann zu mir, der während meines Liedes an den Brunnen herangetreten war. ||||sing||||||||||||||||||||||||| Mir aber, da ich so unverhofft deutsch sprechen hörte, war es nicht anders im Herzen, als wenn die Glocke aus meinem Dorfe am stillen Sonntagsmorgen plötzlich zu mir herüberklänge. ||||||||||||||||||||||||Sunday morning||||sound across Но для меня, услышав так внезапно говорящего по-немецки, в душе было то же самое, как если бы колокол из моей деревни в тихое воскресное утро вдруг донесся ко мне. »Gott willkommen, bester Herr Landsmann!« rief ich aus und sprang voller Vergnügen von dem steinernen Brunnen herab. ||||countryman|||||||||||| «Боже, добро пожаловать, дорогой соотечественник!» - вскричал я и с радостью спрыгнул со каменного колодца. Der junge Mann lächelte und sah mich von oben bis unten an. Молодой человек улыбнулся и посмотрел на меня с ног до головы. »Aber was treibt Ihr denn eigentlich hier in Rom?« fragte er endlich. Da wußte ich nun nicht gleich, was ich sagen sollte, denn daß ich soeben der schönen gnädigen Frau nachspränge, mocht ich ihm nicht sagen. ||||||||||||||||||had just followed||||| Тогда я не знал сразу, что сказать, потому что я не хотел говорить ему, что только что прыгнул за прекрасной миледи. »Ich treibe«, erwiderte ich, »mich selbst ein bißchen herum, um die Welt zu sehn.« – »So so!« versetzte der junge Mann und lachte laut auf, »da haben wir ja ein Metier. Я, – ответил я, – путешествую немного, чтобы увидеть мир. – Ну-ну! – ответил молодой человек и громко засмеялся, – у нас есть одно и то же дело. Das tu ich eben auch, um die Welt zu sehn, und hinterdrein abzumalen.« – »Also ein Maler!« rief ich fröhlich aus, denn mir fiel dabei Herr Leonhard und Guido ein. |||||||||||afterwards|to paint|||||||||||||||| Я тоже делаю это, чтобы увидеть мир, и затем изобразить его. – Так что вы художник! – воскликнул я весело, потому что мне пришли на ум мистер Леонард и Гвидо. Aber der Herr ließ mich nicht zu Worte kommen. Но господин не дал мне заговорить. »Ich denke«, sagte er, »du gehst mit und frühstückst bei mir, da will ich dich selbst abkonterfeien, daß es eine Freude sein soll!« – Das ließ ich mir gern gefallen, und wanderte nun mit dem Maler durch die leeren Straßen, wo nur hin und wieder erst einige Fensterladen aufgemacht wurden und bald ein paar weiße Arme, bald ein verschlafenes Gesichtchen in die frische Morgenluft hinausguckte. ||||||||have breakfast||||||||sketch||||||||||||||||||||||||||||||window shutter|||||||||||sleepy||||||peeked out «Я думаю», сказал он, «ты пойдешь со мной и позавтракаешь у меня, там я сам тебя портретирую, это будет настоящее удовольствие!» – Я с удовольствием согласился и пошел с художником по пустым улицам, где только время от времени открывались первые ставни окон, и вдруг высовывались белые руки или сонное личико на свежий утренний воздух.

Er führte mich lange hin und her durch eine Menge konfuser, enger und dunkler Gassen, bis wir endlich in ein altes verräuchertes Haus hineinwuschten. ||||||||||confusing|||||||||||smoky||ushered in Он вел меня долго туда-сюда по множеству сумбурных, узких и темных переулков, пока мы наконец не оказались в старом задымленном доме. Dort stiegen wir eine finstre Treppe hinauf, dann wieder eine, als wenn wir in den Himmel hineinsteigen wollten. ||||dark||||||||||||climb into| Мы поднялись по темной лестнице, затем по другой, как будто собирались попасть в рай. Wir standen nun unter dem Dache vor einer Tür still, und der Maler fing an in allen Taschen vorn und hinten mit großer Eilfertigkeit zu suchen. |||||||||||||||||||||||haste|| Теперь мы неподвижно стояли под крышей перед дверью, и маляр принялся с большим усердием рыться во всех карманах спереди и сзади. Aber er hatte heute früh vergessen zuzuschließen und den Schlüssel in der Stube gelassen. ||||||lock||||||| Но утром он забыл запереться и оставил ключ в гостиной. Denn er war, wie er mir unterwegs erzählte, noch vor Tagesanbruch vor die Stadt hinausgegangen, um die Gegend bei Sonnenaufgang zu betrachten. ||||||||||||||gone out||||||| Потому что, как он рассказал мне по дороге, он отправился за город еще до рассвета, чтобы увидеть окрестности на восходе солнца. Er schüttelte nur mit dem Kopfe und stieß die Tür mit dem Fuße auf. Он только покачал головой и толкнул дверь ногой.

Das war eine lange, lange, große Stube, daß man darin hätte tanzen können, wenn nur nicht auf dem Fußboden alles voll gelegen hätte. Это была длинная, длинная, большая гостиная, в ней можно было бы танцевать, если бы только пол не был полон. Aber da lagen Stiefel, Papiere, Kleider, umgeworfene Farbentöpfe, alles durcheinander; in der Mitte der Stube standen große Gerüste, wie man zum Birnenabnehmen braucht, ringsum an der Wand waren große Bilder angelehnt. ||||||toppled|paint pots||||||||||||||harvesting pears||||||||| Здесь были ботинки, бумаги, одежда, опрокинутые горшки с краской - все в беспорядке; в центре комнаты стояли большие подмостки, похожие на те, что используют для снятия груш, а вокруг к стене были прислонены большие картины. Auf einem langen hölzernen Tische war eine Schüssel, worauf neben einem Farbenkleckse Brot und Butter lag. |||||||||||splash of color|||| На длинном деревянном столе стояла миска с хлебом и маслом, рядом с которой плескалась краска. Eine Flasche Wein stand daneben. Рядом с ним стояла бутылка вина.

»Nun eßt und trinkt erst, Landsmann!« rief mir der Maler zu. |eat||||||||| "Сначала поешь и выпей, соотечественник!" - обратился ко мне художник. – Ich wollte mir auch sogleich ein paar Butterschnitten schmieren, aber da war wieder kein Messer da. |||||||buttered slices of bread|||||||| - Я хотел сразу же сделать себе несколько кусочков масла, но ножа опять не оказалось. Wir mußten erst lange in den Papieren auf dem Tische herumrascheln, ehe wir es unter einem großen Pakete endlich fanden. ||||||papers||||rustle||||||||| Нам пришлось долго рыться в бумагах на столе, прежде чем мы наконец нашли его под большой бандеролью. Darauf riß der Maler das Fenster auf, daß die frische Morgenluft fröhlich das ganze Zimmer durchdrang. |||||||||||||||penetrated Затем художник распахнул окно, чтобы свежий утренний воздух бодро ворвался в комнату. Das war eine herrliche Aussicht weit über die Stadt weg in die Berge hinein, wo die Morgensonne lustig die weißen Landhäuser und Weingärten beschien. ||||||||||||||||||||country houses|||was shining Отсюда открывался чудесный вид на город и горы, где утреннее солнце весело освещало белые домики и виноградники. – »Vivat unser kühlgrünes Deutschland da hinter den Bergen!« rief der Maler aus und trank dazu aus der Weinflasche, die er mir dann hinreichte. ||cool green|||||||||||||||wine bottle|||||handed - "Виват нашей прохладной зеленой Германии за горами!" - воскликнул художник и отпил из бутылки вина, которую затем передал мне. Ich tat ihm höflich Bescheid, und grüßte in meinem Herzen die schöne Heimat in der Ferne noch vieltausendmal. Я вежливо дал ему это понять, а в душе я много тысяч раз приветствовал свою прекрасную родину вдали.

Der Maler aber hatte unterdes das hölzerne Gerüst, worauf ein sehr großes Papier aufgespannt war, näher an das Fenster herangerückt. |||||||||||||||||||moved closer Однако маляр передвинул деревянные подмостки, на которых был натянут большой лист бумаги, ближе к окну. Auf dem Papiere war bloß mit großen schwarzen Strichen eine alte Hütte gar künstlich abgezeichnet. ||||||||||||||outlined Старая хижина была искусственно нарисована на бумаге большими черными линиями. Darin saß die heilige Jungfrau mit einem überaus schönen, freudigen und doch recht wehmütigen Gesichte. |||||||||joyful||||nostalgic| В нем сидела святая дева с необычайно красивым, радостным и в то же время довольно печальным лицом. Zu ihren Füßen auf einem Nestlein von Stroh lag das Jesuskind, sehr freundlich, aber mit großen, ernsthaften Augen. |||||little nest||straw|||Jesus child||||||| У ее ног на соломенном гнезде лежал младенец Иисус, очень приветливый, но с большими серьезными глазами. Draußen auf der Schwelle der offnen Hütte aber knieten zwei Hirtenknaben mit Stab und Tasche. ||||||||knelt||shepherd boys|||| На пороге открытой хижины два пастушонка с посохом и мешком. – »Siehst du«, sagte der Maler, »dem einen Hirtenknaben da will ich deinen Kopf aufsetzen, so kommt dein Gesicht doch auch etwas unter die Leute, und will's Gott, sollen sie sich daran noch erfreuen, wenn wir beide schon lange begraben sind und selbst so still und fröhlich vor der heiligen Mutter und ihrem Sohne knien, wie die glücklichen Jungen hier.« – Darauf ergriff er einen alten Stuhl, von dem ihm aber, da er ihn aufheben wollte, die halbe Lehne in der Hand blieb. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||son|||||||||||||||||||||||||||| – »Видишь«, сказал художник, »я вот поставлю твою голову на того пастушонка, чтобы твое лицо тоже оказалось перед людьми, и, хотелось бы верить, они будут радоваться этому, даже когда нас обоих уже давно закопают, и когда мы будем столь же тихи и счастливы, стоя перед святой Матерью и ее Сыном, как счастливые мальчики здесь.« – После чего он взял старый стул, из-под которого, когда он пытался его поднять, вылетела половина спинки. Er paßte ihn geschwind wieder zusammen, schob ihn vor das Gerüst hin, und ich mußte mich nun daraufsetzen und mein Gesicht etwas von der Seite, nach dem Maler zu, wenden. |||||||||||||||||sit on|||||||||||| Он быстро снова его сложил, поставил перед мольбертом, и мне пришлось сесть на него, повернув лицо немного в сторону художника. – So saß ich ein paar Minuten ganz still, ohne mich zu rühren. – Так я просидел несколько минут совершенно неподвижно. Aber ich weiß nicht, zuletzt konnt ich's gar nicht recht aushalten, bald juckte mich's da, bald juckte mich's dort. Но, знаете ли, в конце концов мне совсем стало некомфортно, то зудело здесь, то зудело там. Auch hing mir gerade gegenüber ein zerbrochner halber Spiegel, da mußt ich immerfort hineinsehen, und machte, wenn er eben malte, aus Langeweile allerlei Gesichter und Grimassen. ||||||broken|||||||look into|||||||||||| Также напротив меня висел разбитый половинчатый зеркало, я всё время глядел в него, когда он мазал, из скуки выдавал разные лица и гримасы. Der Maler, der es bemerkte, lachte endlich laut auf und winkte mir mit der Hand, daß ich wieder aufstehen sollte. Художник, заметив это, наконец, громко засмеялся и махнул мне рукой, чтобы я встал снова. Mein Gesicht auf dem Hirten war auch schon fertig, und sah so klar aus, daß ich mir ordentlich selber gefiel. ||||shepherd||||||||||||||| Моё лицо пастуха уже было готово и выглядело так четко, что мне самому нравилось.

Er zeichnete nun in der frischen Morgenkühle immer fleißig fort, während er ein Liedchen dazu sang und zuweilen durch das offne Fenster in die prächtige Gegend hinausblickte. ||||||||||||||||||||||||||looked out Теперь он рисовал всё усерднее в прохладе утра, пока пел припев и время от времени выглядывал в прекрасную местность через открытое окно. Ich aber schnitt mir unterdes noch eine Butterstolle und ging damit im Zimmer auf und ab und besah mir die Bilder, die an der Wand aufgestellt waren. |||||||slice of butter||||||||||||||||||| Между тем я нарезал еще кусок масла, взял его с собой в комнате и осматривал картинки, выставленные на стене. Zwei darunter gefielen mir ganz besonders gut. Из них две мне особенно понравились. »Habt Ihr die auch gemalt?« frug ich den Maler. «А вы их тоже нарисовали?» - спросил у художника. »Warum nicht gar!« erwiderte er, »die sind von den berühmten Meistern Leonardo da Vinci und Guido Reni – aber da weißt du ja doch nichts davon!« – Mich ärgerte der Schluß der Rede. |||||||||||||Vinci|||Reni||||||||||||end|| «Почему бы и нет!» - ответил он, «эти произведения знаменитых мастеров Леонардо да Винчи и Гвидо Рени - но ведь ты об этом ничего не знаешь!» - Меня раздражал окончательный вывод его речи. »Oh«, versetzte ich ganz gelassen, »die beiden Meister kenne ich wie meine eigene Tasche.« – Da machte er große Augen. «Ох»,- ответил я совершенно спокойно, «этих двух мастеров я знаю как свои пять пальцев.» - Он распахнул глаза. »Wieso?« frug er geschwind. «Почему?» - спросил он быстро. »Nun«, sagte ich, »bin ich nicht mit ihnen Tag und Nacht fortgereist, zu Pferde und zu Fuß und zu Wagen, daß mir der Wind am Hute pfiff, und hab sie alle beide in der Schenke verloren, und bin dann allein in ihrem Wagen mit Extrapost immer weitergefahren, daß der Bombenwagen immerfort auf zwei Rädern über die entsetzlichen Steine flog, und« – »Oho! |||||||||||traveled away|||||||||||||||||||||||||||||||||||continued|||bomb wagon||||||||||| «Ну, - сказал я, - я не ездил с ними день и ночь, на лошадях, пешком и на колеснице, чтобы ветер свистел у меня у шляпы, и потерял их обоих в трактире, и потом один продолжил путь в их колеснице с экстренной почтой, чтобы колесница постоянно летела на двух колесах по ужасным камням, и» - «Ого! Oho!« unterbrach mich der Maler, und sah mich starr an, als wenn er mich für verrückt hielte. ||||||||||||||||thought «Ого!» - перебил меня художник, и уставился на меня, как будто считал меня сумасшедшим. Dann aber brach er plötzlich in ein lautes Gelächter aus. Но тут он вдруг разразился громким смехом. »Ach«, rief er, »nun versteh ich erst, du bist mit zwei Malern gereist, die Guido und Leonhard hießen?« – Da ich das bejahte, sprang er rasch auf und sah mich nochmals von oben bis unten ganz genau an. "Ах", воскликнул он, "теперь я понимаю, ты путешествовал с двумя художниками по имени Гвидо и Леонард?" - Подтвердив это, я скоро вскочил и внимательно посмотрел на меня с головы до ног. »Ich glaube gar«, sagte er, »am Ende spielst du die Violine?« – Ich schlug auf meine Rocktasche, daß die Geige darin einen Klang gab. "Я действительно думаю", сказал он, "что в конце концов ты играешь на скрипке?" - Я похлопал по карману пальто, чтобы скрипка в нем издала звук. – »Nun wahrhaftig«, versetzte der Maler, »da war eine Gräfin aus Deutschland hier, die hat sich in allen Winkeln von Rom nach den beiden Malern und nach einem jungen Musikanten mit der Geige erkundigen lassen.« – »Eine junge Gräfin aus Deutschland?« rief ich voller Entzücken aus, »ist der Portier mit?« – »Ja, das weiß ich alles nicht«, erwiderte der Maler, »ich sah sie nur einige Male bei einer Freundin von ihr, die aber auch nicht in der Stadt wohnt. ||||||||countess|||||||||corners|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| "Well, truly," replied the painter, "there was a countess from Germany here, who had asked in all corners of Rome for the two painters and for a young musician with the violin." - "A young countess from Germany "I exclaimed with delight?" "Yes, I do not know all that," replied the painter. "I saw her only a few times with a friend of hers, but not in the city either lives. - "Правда", ответил художник, "здесь была графиня из Германии, которая спрашивала об этих двух художниках и о молодом музыканте с скрипкой во всех уголках Рима". - "Молодая графиня из Германии?" радостно воскликнул я, "а портье с ней?" - "Да, я об этом не в курсе", ответил художник, "я видел ее только несколько раз у ее подруги, которая также не проживает в городе". – Kennst du die?« fuhr er fort, indem er in einem Winkel plötzlich eine Leinwanddecke von einem großen Bilde in die Höhe hob. |||||||||||||canvas covering|||||||| Do you know them? "He went on, suddenly lifting a canvas cover from a large picture at an angle. – Ты их знаешь? – продолжил он, поднимая в углу внезапно тканевое полотно с большой картины вверх. Da war mir's doch nicht anders als wenn man in einer finstern Stube die Laden aufmacht und einem die Morgensonne auf einmal über die Augen blitzt, es war – die schöne gnädige Frau! |||||||||||dark|||||||||||||||||||| It was no different to me than opening the shop in a dark room and suddenly flashing the morning sun over your eyes, it was - the beautiful gracious lady! Мне было так же, как будто ты открываешь ставни в темной комнате и вдруг блики утреннего солнца ослепляют тебя, это была – красивая милостивая госпожа! – sie stand in einem schwarzen Samtkleide im Garten, und hob mit der einen Hand den Schleier vom Gesicht und sah still und freundlich in eine weite, prächtige Gegend hinaus. |||||velvet dress||||||||||||||||||||||| She stood in a black velvet dress in the garden, lifting the veil from her face with one hand, and looked quietly and pleasantly out into a wide, splendid area. – она стояла в черном бархатном платье в саду, сняв вуаль с лица одной рукой, смотрела спокойно и дружелюбно в прекрасный вид на далекую, великолепную местность. Je länger ich hinsah, je mehr kam es mir vor, als wäre es der Garten am Schlosse, und die Blumen und Zweige wiegten sich leise im Winde, und unten in der Tiefe sähe ich mein Zollhäuschen und die Landstraße weit durchs Grüne, und die Donau und die fernen blauen Berge. ||||||||||||||||||||||swayed||||||||||||||||||||||||||| The longer I looked, the more it seemed to me the garden at the castle, and the flowers and branches swayed softly in the wind, and below in the depths I saw my customs house and the highway far through the green, and the Danube and the distant blue mountains. Чем дольше я смотрел, тем больше казалось, что это сад у замка, и цветы и ветви легко колыхались на ветру, а внизу, в глубине, я видел свою таможню и дорогу, простиравшуюся сквозь зелень, и Дунай и далёкие голубые горы.

»Sie ist's, sie ist's!« rief ich endlich, erwischte meinen Hut und rannte rasch zur Tür hinaus, die vielen Treppen hinunter, und hörte nur noch, daß mir der verwunderte Maler nachschrie, ich sollte gegen Abend wiederkommen, da könnten wir vielleicht mehr erfahren! |||||||||||||||||||||||||||||call after|||||come back|||||| "It's her, it's her!" I finally shouted, catching my hat and running quickly out the door, down the many stairs, only hearing that the puzzled painter shouted at me to come back in the evening, so maybe we could do more Experienced! »It is she, it is she!« - наконец воскликнул я, схватил свою шляпу и быстро побежал к двери, многочисленные ступени вниз, и услышал только, как изумлённый художник крикнул за мной, чтобы я вернулся к вечеру, чтобы мы, возможно, могли узнать больше!