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Aus dem Leben eines Taugenichts (1826), Aus dem Leben eines Taugenichts, Zehntes Kapitel 1

Aus dem Leben eines Taugenichts, Zehntes Kapitel 1

Das Schiff stieß an das Ufer, wir sprangen schnell ans Land und verteilten uns nun nach allen Seiten im Grünen, wie Vögel, wenn das Gebauer plötzlich aufgemacht wird. Der geistliche Herr nahm eiligen Abschied und ging mit großen Schritten nach dem Schlosse zu. Die Studenten dagegen wanderten eifrig nach einem abgelegenen Gebüsch, wo sie noch geschwind ihre Mäntel ausklopfen, sich in dem vorüberfließenden Bache waschen, und einer den andern rasieren wollten. Die neue Kammerjungfer endlich ging mit ihrem Kanarienvogel und ihrem Bündel unterm Arm nach dem Wirtshause unter dem Schloßberge, um bei der Frau Wirtin, die ich ihr als eine gute Person rekommandiert hatte, ein besseres Kleid anzulegen, ehe sie sich oben im Schlosse vorstellte. Mir aber leuchtete der schöne Abend recht durchs Herz, und als sie sich nun alle verlaufen hatten, bedachte ich mich nicht lange und rannte sogleich nach dem herrschaftlichen Garten hin.

Mein Zollhaus, an dem ich vorbei mußte, stand noch auf der alten Stelle, die hohen Bäume aus dem herrschaftlichen Garten rauschten noch immer darüber hin, eine Goldammer, die damals auf dem Kastanienbaume vor dem Fenster jedesmal bei Sonnenuntergang ihr Abendlied gesungen hatte, sang auch wieder, als wäre seitdem gar nichts in der Welt vorgegangen. Das Fenster im Zollhause stand offen, ich lief voller Freuden hin und steckte den Kopf in die Stube hinein. Es war niemand darin, aber die Wanduhr pickte noch immer ruhig fort, der Schreibtisch stand am Fenster, und die lange Pfeife in einem Winkel, wie damals. Ich konnte nicht widerstehen, ich sprang durch das Fenster hinein, und setzte mich an den Schreibtisch vor das große Rechenbuch hin. Da fiel der Sonnenschein durch den Kastanienbaum vor dem Fenster wieder grüngolden auf die Ziffern in dem aufgeschlagenen Buche, die Bienen summten wieder an dem offnen Fenster hin und her, die Goldammer draußen auf dem Baume sang fröhlich immerzu. – Auf einmal aber ging die Tür aus der Stube auf, und ein alter, langer Einnehmer in meinem punktierten Schlafrock trat herein! Er blieb in der Tür stehen, wie er mich so unversehens erblickte, nahm schnell die Brille von der Nase, und sah mich grimmig an. Ich aber erschrak nicht wenig darüber, sprang, ohne ein Wort zu sagen, auf, und lief aus der Haustür durch den kleinen Garten fort, wo ich mich noch bald mit den Füßen in dem fatalen Kartoffelkraut verwickelt hätte, das der alte Einnehmer nunmehr, wie ich sah, nach des Portiers Rat statt meiner Blumen angepflanzt hatte. Ich hörte noch, wie er vor die Tür herausfuhr und hinter mir drein schimpfte, aber ich saß schon oben auf der hohen Gartenmauer, und schaute mit klopfendem Herzen in den Schloßgarten hinein.

Da war ein Duften und Schimmern und Jubilieren von allen Vöglein; die Plätze und Gänge waren leer, aber die vergoldeten Wipfel neigten sich im Abendwinde vor mir, als wollten sie mich bewillkommnen, und seitwärts aus dem tiefen Grunde blitzte zuweilen die Donau zwischen den Bäumen nach mir herauf.

Auf einmal hörte ich in einiger Entfernung im Garten singen:

»Schweigt der Menschen laute Lust:

Rauscht die Erde wie in Träumen

Wunderbar mit allen Bäumen,

Was dem Herzen kaum bewußt,

Alte Zeiten, linde Trauer,

Und es schweifen leise Schauer

Wetterleuchtend durch die Brust.«

Die Stimme und das Lied klang mir so wunderlich, und doch wieder so altbekannt, als hätte ich's irgendeinmal im Traume gehört. Ich dachte lange, lange nach. – »Das ist der Herr Guido!« rief ich endlich voller Freude, und schwang mich schnell in den Garten hinunter – es war dasselbe Lied, das er an jenem Sommerabend auf dem Balkon des italienischen Wirtshauses sang, wo ich ihn zum letztenmal gesehn hatte.

Er sang noch immer fort, ich aber sprang über Beete und Hecken dem Liede nach. Als ich nun zwischen den letzten Rosensträuchern hervortrat, blieb ich plötzlich wie verzaubert stehen. Denn auf dem grünen Platze am Schwanenteich, recht vom Abendrot beschienen, saß die schöne gnädige Frau, in einem prächtigen Kleide und einem Kranz von weißen und roten Rosen in dem schwarzen Haar, mit niedergeschlagenen Augen auf einer Steinbank und spielte während des Liedes mit ihrer Reitgerte vor sich auf dem Rasen, geradeso wie damals auf dem Kahne, da ich ihr das Lied von der schönen Frau vorsingen mußte. Ihr gegenüber saß eine andre junge Dame, die hatte den weißen runden Nacken voll brauner Locken gegen mich gewendet, und sang zur Gitarre, während die Schwäne auf dem stillen Weiher langsam im Kreise herumschwammen. – Da hob die schöne Frau auf einmal die Augen, und schrie laut auf, da sie mich erblickte. Die andere Dame wandte sich rasch nach mir herum, daß ihr die Locken ins Gesicht flogen, und da sie mich recht ansah, brach sie in ein unmäßiges Lachen aus, sprang dann von der Bank und klatschte dreimal mit den Händchen. In demselben Augenblick kam eine große Menge kleiner Mädchen in blütenweißen, kurzen Kleidchen mit grünen und roten Schleifen zwischen den Rosensträuchern hervorgeschlüpft, so daß ich gar nicht begreifen konnte, wo sie alle gesteckt hatten. Sie hielten eine lange Blumengirlande in den Händen, schlossen schnell einen Kreis um mich, tanzten um mich herum und sangen dabei:

»Wir bringen dir den Jungfernkranz

Mit veilchenblauer Seide,

Wir führen dich zu Lust und Tanz,

Zu neuer Hochzeitsfreude.

Schöner, grüner Jungfernkranz,

Veilchenblaue Seide.«

Das war aus dem »Freischützen«. Von den kleinen Sängerinnen erkannte ich nun auch einige wieder, es waren Mädchen aus dem Dorfe. Ich kneipte sie in die Wangen und wäre gern aus dem Kreise entwischt, aber die kleinen, schnippischen Dinger ließen mich nicht heraus. – Ich wußte gar nicht, was die Geschichte eigentlich bedeuten sollte, und stand ganz verblüfft da.

Da trat plötzlich ein junger Mann in feiner Jägerkleidung aus dem Gebüsch hervor. Ich traute meinen Augen kaum – es war der fröhliche Herr Leonhard! – Die kleinen Mädchen öffneten nun den Kreis und standen auf einmal wie verzaubert, alle unbeweglich auf einem Beinchen, während sie das andere in die Luft streckten, und dabei die Blumengirlanden mit beiden Armen hoch über den Köpfen in die Höh hielten. Der Herr Leonhard aber faßte die schöne gnädige Frau, die noch immer ganz still stand und nur manchmal auf mich herüberblickte, bei der Hand, führte sie bis zu mir und sagte:

»Die Liebe – darüber sind nun alle Gelehrten einig – ist eine der kuragiösesten Eigenschaften des menschlichen Herzens, die Bastionen von Rang und Stand schmettert sie mit einem Feuerblicke darnieder, die Welt ist ihr zu eng und die Ewigkeit zu kurz. Ja, sie ist eigentlich ein Poetenmantel, den jeder Phantast einmal in der kalten Welt umnimmt, um nach Arkadien auszuwandern. Und je entfernter zwei getrennte Verliebte voneinander wandern, in desto anständigern Bogen bläst der Reisewind den schillernden Mantel hinter ihnen auf, desto kühner und überraschender entwickelt sich der Faltenwurf, desto länger und länger wächst der Talar den Liebenden hinten nach, so daß ein Neutraler nicht über Land gehen kann, ohne unversehens auf ein paar solche Schleppen zu treten. O teuerster Herr Einnehmer und Bräutigam! obgleich Ihr in diesem Mantel bis an den Gestaden der Tiber dahinrauschtet, das kleine Händchen Eurer gegenwärtigen Braut hielt Euch dennoch am äußersten Ende der Schleppe fest, und wie Ihr zucktet und geigtet und rumortet, Ihr mußtet zurück in den stillen Bann ihrer schönen Augen. – Und nun dann, da es so gekommen ist, ihr zwei lieben, lieben närrischen Leute! schlagt den seligen Mantel um euch, daß die ganze andere Welt rings um euch untergeht – liebt euch wie die Kaninchen und seid glücklich!«

Der Herr Leonhard war mit seinem Sermon kaum erst fertig, so kam auch die andere junge Dame, die vorhin das Liedchen gesungen hatte, auf mich los, setzte mir schnell einen frischen Myrtenkranz auf den Kopf, und sang dazu sehr neckisch, während sie mir den Kranz in den Haaren festrückte und ihr Gesichtchen dabei dicht vor mir war:

»Darum bin ich dir gewogen,

Darum wird dein Haupt geschmückt,

Weil der Strich von deinem Bogen

Öfters hat mein Herz entzückt.«

Dann trat sie wieder ein paar Schritte zurück. – »Kennst du die Räuber noch, die dich damals in der Nacht vom Baume schüttelten?« sagte sie, indem sie einen Knicks mir machte und mich so anmutig und fröhlich ansah, daß mir ordentlich das Herz im Leibe lachte. Darauf ging sie, ohne meine Antwort abzuwarten, rings um mich herum. »Wahrhaftig noch ganz der alte, ohne allen welschen Beischmack! aber nein, sieh doch nur einmal die dicken Taschen an!« rief sie plötzlich zu der schönen gnädigen Frau. »Violine, Wäsche, Barbiermesser, Reisekoffer, alles durcheinander!« Sie drehte mich nach allen Seiten, und konnte sich vor Lachen gar nicht zugute geben. Die schöne gnädige Frau war unterdes noch immer still, und mochte gar nicht die Augen aufschlagen vor Scham und Verwirrung. Oft kam es mir vor, als zürnte sie heimlich über das viele Gerede und Spaßen. Endlich stürzten ihr plötzlich Tränen aus den Augen, und sie verbarg ihr Gesicht an der Brust der andern Dame. Diese sah sie erst erstaunt an, und drückte sie dann herzlich an sich. Ich aber stand ganz verdutzt da. Denn je genauer ich die fremde Dame betrachtete, desto deutlicher erkannte ich sie, es war wahrhaftig niemand anders, als – der junge Herr Maler Guido!

Aus dem Leben eines Taugenichts, Zehntes Kapitel 1 |||||tenth| From the Life of a Good-for-Nothing, Tenth Chapter 1 Dalla vita di un buono a nulla, capitolo dieci 1 Da vida de um inútil, capítulo dez 1

Das Schiff stieß an das Ufer, wir sprangen schnell ans Land und verteilten uns nun nach allen Seiten im Grünen, wie Vögel, wenn das Gebauer plötzlich aufgemacht wird. ||ударилось|||берег|||||||рассыпались|||||||зелень|||||птичья клетка||открывается внезапно| ||||||||||||dispersed||||||||||||||| Корабль ударился о берег, мы быстро прыгнули на землю и разошлись в разные стороны по зеленому, как птицы, когда дверь вдруг открывается. Der geistliche Herr nahm eiligen Abschied und ging mit großen Schritten nach dem Schlosse zu. |духовный наставник|||спешный|прощание||||||||| ||||hurried|||||||||| Духовный господин быстро попрощался и пошел быстрыми шагами к замку. Die Studenten dagegen wanderten eifrig nach einem abgelegenen Gebüsch, wo sie noch geschwind ihre Mäntel ausklopfen, sich in dem vorüberfließenden Bache waschen, und einer den andern rasieren wollten. ||с другой стороны||усердно|||отдалённый|кустарник||||||пальто|выбивать||||протекающем|ручье|умыться|||||брить| |||||||||||||||shake out||||flowing past|stream||||||| Студенты, напротив, пошли с охотой к отдаленному кустарнику, где они быстро выбивали свои плащи, моются в проходящем ручье и хотели побрить друг друга. Die neue Kammerjungfer endlich ging mit ihrem Kanarienvogel und ihrem Bündel unterm Arm nach dem Wirtshause unter dem Schloßberge, um bei der Frau Wirtin, die ich ihr als eine gute Person rekommandiert hatte, ein besseres Kleid anzulegen, ehe sie sich oben im Schlosse vorstellte. ||Фрейлина||||||||сверток||||||||замковая гора|||||Хозяйка трактира||||||||рекомендовал как хорошую|||||надеть|прежде чем||||||представилась ||||||||||||||||||castle hill|||||||||||||recommended||||||||||||presented Новая горничная, наконец, пошла со своим канарейкой и своим пакетом под мышкой в таверну под замковой горой, чтобы переодеться в лучшее платье у хозяйки, которую я ей порекомендовал как хорошего человека, прежде чем представиться наверху в замке. Mir aber leuchtete der schöne Abend recht durchs Herz, und als sie sich nun alle verlaufen hatten, bedachte ich mich nicht lange und rannte sogleich nach dem herrschaftlichen Garten hin. ||||||вполне|||||||||разошлись||обдумывал долго||||||||||владельческий|| Но для меня вечер просто сверкал радостью, и когда все уже разошлись, я долго не раздумывая побежал прямо в государственный сад.

Mein Zollhaus, an dem ich vorbei mußte, stand noch auf der alten Stelle, die hohen Bäume aus dem herrschaftlichen Garten rauschten noch immer darüber hin, eine Goldammer, die damals auf dem Kastanienbaume vor dem Fenster jedesmal bei Sonnenuntergang ihr Abendlied gesungen hatte, sang auch wieder, als wäre seitdem gar nichts in der Welt vorgegangen. |Таможня|||||||||||||||||дворянского||||||||Овсянка обыкновенная|||||каштановом дереве||||||закат солнца||Вечерняя песня|спела|||||||с тех пор||||||произошло |customs house||||||||||||||||||||||||||||||chestnut tree||||||||evening song|||||||||||||| Моя таможня, которую мне приходилось проходить мимо, все еще стояла на старом месте, высокие деревья из государственного сада шумели над ней, золотой воробей, который раньше каждый вечер на каштане перед окном пел свою песню на закате, снова запел, словно в мире не произошло ничего с тех пор. Das Fenster im Zollhause stand offen, ich lief voller Freuden hin und steckte den Kopf in die Stube hinein. |||Таможня||||побежал|полный|||||||||| Окно в таможне было открыто, я с радостью подбежал и засунул голову в комнату. Es war niemand darin, aber die Wanduhr pickte noch immer ruhig fort, der Schreibtisch stand am Fenster, und die lange Pfeife in einem Winkel, wie damals. ||||||Настенные часы|тикала|||||||||||||длинная трубка|||уголке|| ||||||wall clock|ticked|||||||||||||||||| Там никого не было, но настенные часы все еще тикали спокойно, письменный стол стоял у окна, а длинная трубка в углу, как тогда. Ich konnte nicht widerstehen, ich sprang durch das Fenster hinein, und setzte mich an den Schreibtisch vor das große Rechenbuch hin. |||не устоять перед||||||||||||||||учебник арифметики| |||||||||||||||||||arithmetic book| Я не мог устоять, прыгнул через окно и сел за письменный стол перед большой книгой учёта. Da fiel der Sonnenschein durch den Kastanienbaum vor dem Fenster wieder grüngolden auf die Ziffern in dem aufgeschlagenen Buche, die Bienen summten wieder an dem offnen Fenster hin und her, die Goldammer draußen auf dem Baume sang fröhlich immerzu. |упал||солнечный свет||||||||зелёно-золотой|||цифры|||развернутой||||жужжали||||||||||Овсянка обыкновенная|||||||непрерывно |||||||||||||||||open|||||||||||||||||||||continuously Луч солнца снова зелено-золотым светом прошел через каштан перед окном на цифры в открытой книге, пчелы снова жужжали туда-сюда у открытого окна, весело пел золотистый остролист на дереве снаружи. – Auf einmal aber ging die Tür aus der Stube auf, und ein alter, langer Einnehmer in meinem punktierten Schlafrock trat herein! ||||||||||||||сборщик налогов|||в крапчатом||| |||||||||||||||||polka-dotted||| — И вдруг дверь из комнаты открылась, и вошел старый длинный инспектор в моем пунктированном халате! Er blieb in der Tür stehen, wie er mich so unversehens erblickte, nahm schnell die Brille von der Nase, und sah mich grimmig an. ||||||||||внезапно||||||||||||свирепо| ||||||||||suddenly||||||||||||grim| Он остановился в дверях, увидел меня так внезапно, быстро снял очки с носа и свирепо посмотрел на меня. Ich aber erschrak nicht wenig darüber, sprang, ohne ein Wort zu sagen, auf, und lief aus der Haustür durch den kleinen Garten fort, wo ich mich noch bald mit den Füßen in dem fatalen Kartoffelkraut verwickelt hätte, das der alte Einnehmer nunmehr, wie ich sah, nach des Portiers Rat statt meiner Blumen angepflanzt hatte. |||||||||||||||||||||||||||||||||роковом|картофельная ботва|запутался в||||||||||||Привратника|||||посадил| ||||||||||||||||||||||||||||||||||potato plants|||||||||||||porter|||||| Однако меня неслабо испугало это, я вскочил, не сказав ни слова, и побежал из двери через маленький сад, где я почти застрял ногами в проклятом картофельном кусте, который старый инспектор, как я увидел, посадил вместо моих цветов по совету утюга. Ich hörte noch, wie er vor die Tür herausfuhr und hinter mir drein schimpfte, aber ich saß schon oben auf der hohen Gartenmauer, und schaute mit klopfendem Herzen in den Schloßgarten hinein. ||||||||выскочил||||вслед за мной|Ругался|||||||||садовая стена||||бьющимся||||| Я услышал, как он выскочил из двери и ругался за мной, но я уже сидел наверху высокой садовой ограды и с трепетом смотрел в замковый сад.

Da war ein Duften und Schimmern und Jubilieren von allen Vöglein; die Plätze und Gänge waren leer, aber die vergoldeten Wipfel neigten sich im Abendwinde vor mir, als wollten sie mich bewillkommnen, und seitwärts aus dem tiefen Grunde blitzte zuweilen die Donau zwischen den Bäumen nach mir herauf. |||Аромат и блеск||мерцание||Ликование|||||||проходы|||||позолоченные|Вершины деревьев|наклонялись|||Вечерний ветер|||||||приветствовать меня||сбоку||||||время от времени|||||||| |||scent|||||||||||||||||||||evening winds|||||||welcome|||||||||||||||| Здесь пахло, сверкало и радовалось все птицы; аллеи и дорожки были пустыми, но золотистые вершины деревьев наклонялись передо мной на вечернем ветру, словно приветствуя меня, и из глубокого ущелья время от времени мелькала река Дунай между деревьями, сверкая ко мне.

Auf einmal hörte ich in einiger Entfernung im Garten singen: ||||||расстоянии||| Вдруг я услышал в некотором удалении со двора пение:

»Schweigt der Menschen laute Lust: Молчит|||громкая| »Утишьте громкие удовольствия людей:

Rauscht die Erde wie in Träumen Шумит||||| Шумит земля, как во сне»

Wunderbar mit allen Bäumen, Замечательно среди всех деревьев,

Was dem Herzen kaum bewußt, ||||сознательно Что едва осознается сердцем,

Alte Zeiten, linde Trauer, |||печаль Старые времена, нежная печаль,

Und es schweifen leise Schauer ||бродят||легкий трепет И тихо пробежала дрожь

Wetterleuchtend durch die Brust.« Молнией через грудь.||| Вспыхивая в груди молнии».

Die Stimme und das Lied klang mir so wunderlich, und doch wieder so altbekannt, als hätte ich's irgendeinmal im Traume gehört. ||||||||странно|||||давно знакомый||||однажды||| |||||||||||||well-known||||sometime||| Голос и песня звучали для меня так странно, и в то же время так знакомо, будто я уже где-то слышал это во сне. Ich dachte lange, lange nach. Я долго думал, долго размышлял. – »Das ist der Herr Guido!« rief ich endlich voller Freude, und schwang mich schnell in den Garten hinunter – es war dasselbe Lied, das er an jenem Sommerabend auf dem Balkon des italienischen Wirtshauses sang, wo ich ihn zum letztenmal gesehn hatte. |||||||||||спрыгнул|||||||||та же самая|||||том самом||||||||||||||| ||||||||||||||||||||||||||summer evening||||||||||||last time|| – »das ist der Herr Guido!« воскликнул я наконец полный радости и быстро бросился вниз в сад – это была та же песня, которую он пел в тот летний вечер на балконе итальянского постоялого двора, где я видел его в последний раз.

Er sang noch immer fort, ich aber sprang über Beete und Hecken dem Liede nach. |||||||||грядки||кусты||| Он все еще пел, а я прыгал через грядки и изгороди, следуя за песней. Als ich nun zwischen den letzten Rosensträuchern hervortrat, blieb ich plötzlich wie verzaubert stehen. ||||||кустов роз|вышел из-за|||||| ||||||rose bushes||||||| Когда я вышел из-за последних кустов роз, я вдруг, как околдованный, остановился. Denn auf dem grünen Platze am Schwanenteich, recht vom Abendrot beschienen, saß die schöne gnädige Frau, in einem prächtigen Kleide und einem Kranz von weißen und roten Rosen in dem schwarzen Haar, mit niedergeschlagenen Augen auf einer Steinbank und spielte während des Liedes mit ihrer Reitgerte vor sich auf dem Rasen, geradeso wie damals auf dem Kahne, da ich ihr das Lied von der schönen Frau vorsingen mußte. ||||||Лебединый пруд|||Закат солнца|освещённый||||||||||||венок|||||||||||опущенными||||Каменная скамья||||||||хлыст для верховой езды|||||газон|точно так же|||||лодке||||||||||пропеть для| ||||||swan pond|||evening glow|shone|||||||||||||||||||||||downcast||||stone bench||||||||||||||just as|||||||||||||||| На зеленой площади у Лебединого пруда, освещенная закатными лучами, сидела прекрасная барышня, великолепно наряженная в платье и венок из белых и красных роз в черных волосах, с опущенными глазами на каменной скамейке, играя плетью перед собой на траве во время песни, как тогда на лодке, когда я должен был спеть ей песню о прекрасной женщине. Ihr gegenüber saß eine andre junge Dame, die hatte den weißen runden Nacken voll brauner Locken gegen mich gewendet, und sang zur Gitarre, während die Schwäne auf dem stillen Weiher langsam im Kreise herumschwammen. |напротив неё||||||||||округлый|Затылок||||||повернула к|||||||Лебеди||||пруд|||кругами|плавали вокруг |||||||||||||||||||||||||||||||||swam around Напротив нее сидела другая молодая дама, у которой был белый круглый шею с каштановыми локонами, повернутая ко мне, и она пела под гитару, пока лебеди медленно кружили по тихому пруду. – Da hob die schöne Frau auf einmal die Augen, und schrie laut auf, da sie mich erblickte. – Тут прекрасная дама вдруг открыла глаза и закричала, когда увидела меня. Die andere Dame wandte sich rasch nach mir herum, daß ihr die Locken ins Gesicht flogen, und da sie mich recht ansah, brach sie in ein unmäßiges Lachen aus, sprang dann von der Bank und klatschte dreimal mit den Händchen. |||обернулась||||||||||||полетели|||||||разразилась||||неудержимый|||прыгнула||||||захлопала в ладоши||||ручками ||||||||||||||||||||||||||immoderate||||||||||||| Другая леди быстро повернулась ко мне, так что локоны упали ей на лицо, и, когда она меня разглядела, она разразилась неудержимым смехом, затем встала с лавки и трижды похлопала в ладошки. In demselben Augenblick kam eine große Menge kleiner Mädchen in blütenweißen, kurzen Kleidchen mit grünen und roten Schleifen zwischen den Rosensträuchern hervorgeschlüpft, so daß ich gar nicht begreifen konnte, wo sie alle gesteckt hatten. |том же|||||большое количество||||белоснежных||платьицах|||||ленты|||кустов роз|выскочили из||||||понять|||||прятались| ||||||||||flower-white|||||||||||slipped out|||||||||||| В это же мгновение из кустов роз выскочило большое количество маленьких девочек в сверкающих, коротких платьях с зелеными и красными ленточками, так что мне было совершенно непонятно, где они все прятались. Sie hielten eine lange Blumengirlande in den Händen, schlossen schnell einen Kreis um mich, tanzten um mich herum und sangen dabei: |держали|||Цветочная гирлянда|||||||||||||||| ||||flower garland|||||||||||||||| Они держали в руках длинную гирлянду из цветов, быстро образовали круг вокруг меня, танцевали вокруг меня и пели:

»Wir bringen dir den Jungfernkranz ||||Девичий венок ||||maiden wreath «Мы приносим тебе венок девы

Mit veilchenblauer Seide, |фиалково-синий| |with violet-blue| Из фиолетового шелка»

Wir führen dich zu Lust und Tanz, Мы ведем тебя к радости и танцу,

Zu neuer Hochzeitsfreude. ||К новой радости. ||wedding joy К новому празднику свадьбы.

Schöner, grüner Jungfernkranz, ||Девичий венок Прекрасный зеленый венок девственницы,

Veilchenblaue Seide.« Фиалковый| Violet-blue|

Das war aus dem »Freischützen«. ||||вольные стрелки ||||marksman Это было из оперы «Свободный стрелок». Von den kleinen Sängerinnen erkannte ich nun auch einige wieder, es waren Mädchen aus dem Dorfe. Теперь я узнал некоторых маленьких певиц, это были девочки из деревни. Ich kneipte sie in die Wangen und wäre gern aus dem Kreise entwischt, aber die kleinen, schnippischen Dinger ließen mich nicht heraus. |щипнул её щеки||||щеки|||||||ускользнул(а) из||||дерзкие|маленькие нахалки|не выпускали||| |pinched|||||||||||||||snippy|things|||| Я погладил их по щекам и хотел было выбраться из круга, но эти маленькие нахальные создания не отпускали меня. – Ich wußte gar nicht, was die Geschichte eigentlich bedeuten sollte, und stand ganz verblüfft da. |||||||||||||ошеломлённый| – Я совсем не знал, что на самом деле должна означать эта история, и остался в полном изумлении.

Da trat plötzlich ein junger Mann in feiner Jägerkleidung aus dem Gebüsch hervor. ||||||||Охотничья одежда|||кустов| ||||||||hunter's clothing|||| Вдруг из чащи вышел молодой человек в тонкой одежде охотника. Ich traute meinen Augen kaum – es war der fröhliche Herr Leonhard! |не верил||||||||| Я почти не верил своим глазам – это был веселый господин Леонард! – Die kleinen Mädchen öffneten nun den Kreis und standen auf einmal wie verzaubert, alle unbeweglich auf einem Beinchen, während sie das andere in die Luft streckten, und dabei die Blumengirlanden mit beiden Armen hoch über den Köpfen in die Höh hielten. |||открыли|||||||||зачарованные||неподвижно|||ножке||||||||вытягивали||||Цветочные гирлянды||||||||||высоту|держали в воздухе ||||||||||||||motionless|||little leg||||||||||||flower garlands||||||||||| – Маленькие девочки теперь развернули круг и вдруг стояли как завороженные, все неподвижно на одной ножке, в то время как другую поднимали вверх, держа цветочные гирлянды обеими руками высоко над головами. Der Herr Leonhard aber faßte die schöne gnädige Frau, die noch immer ganz still stand und nur manchmal auf mich herüberblickte, bei der Hand, führte sie bis zu mir und sagte: ||||взял за руку||||||||||||||||смотрела на меня|||||||||| ||||||||||||||||||||looked over at|||||||||| Мистер Леонард взял за руку красивую милостивую даму, которая все еще стояла совершенно неподвижно и только иногда взглядывала на меня, привел ее ко мне и сказал:

»Die Liebe – darüber sind nun alle Gelehrten einig – ist eine der kuragiösesten Eigenschaften des menschlichen Herzens, die Bastionen von Rang und Stand schmettert sie mit einem Feuerblicke darnieder, die Welt ist ihr zu eng und die Ewigkeit zu kurz. ||||||учёные|единодушны||||самых смелых|свойств сердца человека|||||Бастионы||звание и статус||положение в обществе|сокрушает||||Огненный взгляд|повергнуть вниз||||||слишком тесен|||вечность слишком коротка|| |||||||||||most courageous||||||bastions|||||shatters||||fire gaze|down||||||||||| «Любовь - об этом теперь согласны все ученые - одно из самых смелых свойств человеческого сердца, она с вершин силы сотрясает бастионы ранга и положения одним огненным взглядом, ей тесен мир, а вечность слишком коротка». Ja, sie ist eigentlich ein Poetenmantel, den jeder Phantast einmal in der kalten Welt umnimmt, um nach Arkadien auszuwandern. |||на самом деле||поэтическая мантия|||мечтатель||||||надевает на себя|||Аркадия|эмигрировать в Аркадию |||||poet's coat|||fantasy||||||takes|||Arcadia|emigrate Да, это по сути плащ поэта, который каждый фантаст однажды надевает в холодном мире, чтобы эмигрировать в Аркадию. Und je entfernter zwei getrennte Verliebte voneinander wandern, in desto anständigern Bogen bläst der Reisewind den schillernden Mantel hinter ihnen auf, desto kühner und überraschender entwickelt sich der Faltenwurf, desto länger und länger wächst der Talar den Liebenden hinten nach, so daß ein Neutraler nicht über Land gehen kann, ohne unversehens auf ein paar solche Schleppen zu treten. ||более удалены||разлучённые||друг от друга|бродят|||более приличный|дуга|раздувает||попутный ветер||переливающийся||||||смелее||неожиданнее|развивается|||складка ткани|||||растёт||риза||влюблённым||||||посторонний человек|||||||неожиданно|||||шлейфы||наступать на ||further||||||||more decent||||travel wind||shimmering||||||bolder||more surprising||||drape|||||||tailcoat||||||||onlooker|||||||||||||| И чем дальше отдельно находящиеся друг от друга влюбленные путешествуют, тем более приличный изгиб ветра попутчика развевает за нимиярко мантию, тем более смело и неожиданно развивается складка, тем длиннее и длиннее растет мантия за спиной влюбленных, так что Нейтральный не может ходить по земле, не наступив на пару таких шлейфов. O teuerster Herr Einnehmer und Bräutigam! |дорогой||сборщик налогов||жених |dearest|||| О, дорогущий господин Казначей и жених! obgleich Ihr in diesem Mantel bis an den Gestaden der Tiber dahinrauschtet, das kleine Händchen Eurer gegenwärtigen Braut hielt Euch dennoch am äußersten Ende der Schleppe fest, und wie Ihr zucktet und geigtet und rumortet, Ihr mußtet zurück in den stillen Bann ihrer schönen Augen. хотя||||||||берега Тибра||Тибра|промчались||||вашей|настоящей|невеста|||тем не менее||крайнем|||шлейф платья|||||дёргались||играли на скрипке||шумели||должны были|||||||| ||||||||shores||Tiber|rushed past|||||||||||||||||||flinched||fidgeted||fidgeted||had to|||||||| Хотя вы и мчались в этом плаще до берегов Тибра, маленькая ручка вашей нынешней невесты всё же держала вас за конец шлейфа, и, как вы дрожали и ныли, вам пришлось вернуться под тихое волшебство её прекрасных глаз. – Und nun dann, da es so gekommen ist, ihr zwei lieben, lieben närrischen Leute! ||||||||||||глупых| - И вот, когда всё случилось, вам, двум дорогим, дорогим глупым людям! schlagt den seligen Mantel um euch, daß die ganze andere Welt rings um euch untergeht – liebt euch wie die Kaninchen und seid glücklich!« оберните||блаженный|||||||||вокруг вас|||исчезает|||||кролики||| обернитесь священным плащом, чтобы весь остальной мир рушился вокруг вас - любите друг друга как кролики и будьте счастливы!«

Der Herr Leonhard war mit seinem Sermon kaum erst fertig, so kam auch die andere junge Dame, die vorhin das Liedchen gesungen hatte, auf mich los, setzte mir schnell einen frischen Myrtenkranz auf den Kopf, und sang dazu sehr neckisch, während sie mir den Kranz in den Haaren festrückte und ihr Gesichtchen dabei dicht vor mir war: ||||||проповедь||||||||||||недавно|||||||на меня||||||миртовый венок||||||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||myrtle wreath||||||||playfully|||||||||fastened|||||||| Господин Леонард едва закончил свою проповедь, как к мне подошла другая молодая дама, которая раньше пела песенку, быстро надела мне свежий гирлянд из мирты на голову и, щекотливо поющ, прижимая гирлянду к моим волосам, поднесла свое личико к моему лицу:

»Darum bin ich dir gewogen, ||||благосклонен к тебе »Поэтому я тебе благосклонна,

Darum wird dein Haupt geschmückt, Поэтому твоя голова украшена,

Weil der Strich von deinem Bogen ||штрих|||Смычок Потому что линия твоего лука

Öfters hat mein Herz entzückt.« ||||восхищённый ||||delighted Часто восхищала мое сердце».

Dann trat sie wieder ein paar Schritte zurück. Затем она снова отошла на несколько шагов назад. – »Kennst du die Räuber noch, die dich damals in der Nacht vom Baume schüttelten?« sagte sie, indem sie einen Knicks mir machte und mich so anmutig und fröhlich ansah, daß mir ordentlich das Herz im Leibe lachte. |||разбойники||||||||||||||||реверанс||||||изящно||||||||||| - "Ты еще помнишь разбойников, которые когда-то ночью трясли тебя с дерева?" - сказала она, сделав мне поклон и так великолепно и весело посмотрев на меня, что у меня прямо внутри стало радостно. Darauf ging sie, ohne meine Antwort abzuwarten, rings um mich herum. ||||||дожидаться|||| После этого, не дожидаясь моего ответа, она прошла вокруг меня. »Wahrhaftig noch ganz der alte, ohne allen welschen Beischmack! ||||||||flavor - "Действительно все тот же старый, без всякой инородной примеси!" aber nein, sieh doch nur einmal die dicken Taschen an!« rief sie plötzlich zu der schönen gnädigen Frau. но нет, посмотри только на толстые карманы!» вдруг закричала она красивой миледи. »Violine, Wäsche, Barbiermesser, Reisekoffer, alles durcheinander!« Sie drehte mich nach allen Seiten, und konnte sich vor Lachen gar nicht zugute geben. ||бритва цирюльника|чемодан для путешествий||||||||||||||||сдержать смех| ||barber knife|traveling case||||||||||||||||| »Скрипка, белье, бритва, чемодан, все в перемешку!» Она поворачивала меня во все стороны и не могла нарадоваться смеху. Die schöne gnädige Frau war unterdes noch immer still, und mochte gar nicht die Augen aufschlagen vor Scham und Verwirrung. |красивая||||тем временем||||||||||поднять глаза||стыд||смущение |||||||||||||||open|||| Тем временем красивая миледи по-прежнему молчала, и даже не хотела открыть глаза от стыда и смущения. Oft kam es mir vor, als zürnte sie heimlich über das viele Gerede und Spaßen. ||||||злилась||||||||шутки ||||||was angry||||||||joking Мне часто казалось, что она тайно сердилась из-за множества разговоров и шуток. Endlich stürzten ihr plötzlich Tränen aus den Augen, und sie verbarg ihr Gesicht an der Brust der andern Dame. |хлынули|||||||||спрятала|||||||| Наконец, у нее вдруг потекли слезы из глаз, и она спрятала лицо у груди другой дамы. Diese sah sie erst erstaunt an, und drückte sie dann herzlich an sich. Та сначала посмотрела на нее удивленно, а потом крепко обняла. Ich aber stand ganz verdutzt da. ||||ошеломлённый| ||||bewildered| Denn je genauer ich die fremde Dame betrachtete, desto deutlicher erkannte ich sie, es war wahrhaftig niemand anders, als – der junge Herr Maler Guido! |||||||рассматривал||||||||действительно|||||||| Потому что чем внимательнее я рассматривал чужую даму, тем яснее понимал, что это был и в самом деле никто иной, как – молодой художник Гвидо!