×

我們使用cookies幫助改善LingQ。通過流覽本網站,表示你同意我們的 cookie policy.


image

Youtube videos, Grüezi Schweiz – Die Einwanderer | Neue Heimat Schweiz

Grüezi Schweiz – Die Einwanderer | Neue Heimat Schweiz

. * Glockenbimmeln, helle Hackbrettmusik * * Beschwingte Streicherklänge *

Jedes Jahr beginnen mehr als 100'000 Menschen

ein neues Leben in der Schweiz.

Aus verschiedenen Kulturen und sozialen Schichten,

hoffen sie alle, dass die Schweiz ihr neues Zuhause wird.

Das ist schön!

Doch nicht alle bleiben.

Jedes Jahr kehren auch mehrere 10'000 Menschen in ihre alte Heimat zurück.

Dies ist die Geschichte von vier Familien,

die wir in den letzten Jahren

bei ihrer Einwanderung in die Schweiz begleitet haben.

Was ist aus ihnen geworden?

Sind sie geblieben? Und haben sie ihr Glück gefunden?

MIT TELETEXT-UNTERTITELUNG

Aziz Abdulkarim,

mit seiner Familie gekommen, um dem Krieg in Syrien zu entfliehen.

Sommer 2014.

Über die Türkei schaffen sie es bis in die Schweiz.

Sie suchen Sicherheit und erhalten Asyl.

Ein neues Leben beginnt.

An diesen beiden Orten bekommen Sie Informationen,

wie Sie Ihre Diplome anerkennen lassen können.

Doch das ist schwierig.

Der ehemalige Chefarzt muss wieder ganz von vorne anfangen.

Mein Leben in der Schweiz

ist ein einziges Warten, Warten, Warten ...

* Vogelzwitschern *

Iain McKay, der Schotte aus Deutschland.

Sein Neuanfang: in Disentis.

Uh!

Oh!

Die alte Heimat war ihm zu eng geworden.

Leah. - Leah, freut mich.

Grüezi. - Grüezi, willkommen!

Der Englischlehrer will in Graubünden ein neues Kapitel aufschlagen.

How do you do? - How do you do?

You guys are well-trained. How are you?

Der Plan: Iain will zunächst mit den beiden Töchtern vorausgehen.

Seine Frau Marion und der Sohn sollen ein Jahr später nachkommen.

* Iain seufzt. *

Yummy.

Doch die Trennung tut weh. Auch mit der Integration im Dorf harzt es.

Und so platzt der Traum vom neuen Leben nach wenigen Monaten.

Wir wollten ein bisschen zu viel.

In Meissen hatten wir ein tolles Leben und wir dachten,

hier könnten wir es noch besser haben.

Das war unser grösster Fehler.

Lisa, die Portugiesin, auf der Suche nach Einkommen und Liebe.

* Verzerrte Frauenstimme *

Gestern hatte ich Spätdienst.

Mit der Arbeit hat es problemlos geklappt.

Und heute habe ich Frühdienst, also ... Das passiert.

Lisa kam 2014 in die Schweiz.

Seither arbeitet sie in einem Alters- und Pflegeheim.

Dabei hilft es ihr, dass sie bereits fliessend Deutsch spricht.

Hallo. Guten Morgen.

Da bin ich wieder.

Lisa ist integriert.

Doch wenn immer möglich, reist sie zurück nach Portugal,

besucht ihre beiden Söhne und ihre alte Mutter.

* Sie sprechen portugiesisch. *

Lisa ist geschieden und muss ihre studierenden Söhne

von der Schweiz aus finanziell unterstützen.

Dort fühlt sie sich oft einsam.

Ich meine, es gibt Tage und Momente, die schon schwierig genug sind.

Ja, Scheisse, allein sein ist nicht einfach -

besonders in einem fremden Land.

* Glockenbimmeln *

Rahul Budhwar und Megha Goyal, die Manager aus Indien.

* Orientalische Klänge *

Beide kommen aus der Hauptstadt Delhi.

Ein geordnetes Leben, zusammen mit Tochter Dia und den Eltern von Rahul.

Nachdem er ein Jobangebot als CEO einer Schweizer Firma erhalten hat,

beginnt für sie in der Schweiz ein Alltag ohne Hausangestellte.

Bisher hatte Rahul für alles Bedienstete.

Not even in the bathroom ...

In der Schweiz muss er sich alleine durchschlagen,

um die Ankunft seiner Frau und Tochter vorzubereiten.

Alltägliche Dinge wie Einkaufen sind für ihn Neuland.

Mann, ist das schwer. Ich brauche eine Pause.

Ich hätte einen Wagen nehmen sollen.

Der Inder schlägt sich durch so gut er kann.

(Mit englischem Akzent) "Weissbohnen an Tomatensauce."

It is white beans and tomato sauce.

In der Schweiz wagen sich die beiden zum ersten Mal in ihrem Leben

gemeinsam ans Abenteuer selbst kochen.

Das ist gar nicht so kompliziert.

Indisches Essen sieht kompliziert aus,

aber eigentlich ist es wirklich einfach.

Ich glaube, wir sind hier organi- sierter und respektvoller geworden.

Z.B. spülen wir jetzt unsere eigenen Kaffeetassen bei der Arbeit.

Yellow ... what are the yellow?

Orange, brown.

Drei Jahre ist es her, dass die Familie in die Schweiz kam.

In Indien war die Shoppingmall ihr Wochenendausflugsziel.

In der Schweiz geht es raus in die Natur.

Siehst du das am Baum? Welche Frucht ist das?

Ich weiss es nicht. - Kann man das essen?

Auf dem Pfannkuchen. - Ah, daran erinnerst du dich.

Ich denke, das ist dieselbe Frucht.

Das ist schön. Ich mache mal ein Foto.

Die Inder geniessen die Schweiz.

Wir kommen jeden Tag aus dem Haus und denken:

"Was für ein perfektes Land."

Ich meine, die Infrastruktur, die Natur, die Sauberkeit ...

Es ist einfach immer schön, sobald man vor die Tür geht.

Very nice!

Wir haben alle Familien gebeten,

sich Episoden aus der Vergangenheit anzuschauen.

* Hupen *

Die Welt der Budhwars vor vier Jahren.

Ich frühstücke mal.

Megha Goyal wird von ihrem Chauffeur zur Arbeit gefahren.

Ich verbringe jeden Tag 2-3 Std. im Auto.

Ich hasse es.

Was für eine Verschwendung von Zeit und Benzin.

Das mag ich hier in Indien überhaupt nicht.

Fester Bestandteil des Lebens in Indien:

Familien-Events wie die Zeremonie zur Einweihung eines neuen Apartments.

* Sprechgesang auf Hindi *

Wenn ich das sehe, vermisse ich meine Familie.

* Sprechgesang auf Hindi *

Damals hatte ich Angst, zu gehen.

Unser ganzes Leben war super eingespielt.

Und plötzlich macht der Mann Karriere

und man muss aus der Komfortzone raus.

In ein Land, wo man niemanden kennt, wo alles neu ist,

weit weg von der Familie - das hat mir Angst gemacht.

Ich musste meinen Job aufgeben, das war ein totaler Programmwechsel,

aber ich denke, ich hab's gut hingekriegt.

Inzwischen machen sie's wie die Schweizer.

Nach der Wanderung wird eingekehrt.

10 Fr., bitte. - Kann ich mit Karte bezahlen?

EC, Post und Lunch-Check. - Okay. That's fine. Make bar then.

Auch wenn es manchmal hapert,

die deutsche Sprache ist Teil ihres Lebens geworden.

Ich denke, es ist einfach.

Nein, sehr schwer. - Sehr einfach.

Aber ich habe keine Zeit ...

... um Unterricht zu nehmen.

Wir haben viel Arbeit.

Und keine Freizeit.

Keine Freizeit.

Seht ihr die Werbung, da, wo die Dame steht?

Da sind zwei leckere Eiscremes drauf.

Als ich mir das näher angeschaut habe, habe ich gesehen,

dass da "Hundeglace" geschrieben steht. - What?

Eiscreme für Hunde. Das sieht superlecker aus.

Wirklich? Dia, möchtest du ein Hundeeis?

Nein. - Das ist sicher lecker.

In der Schweiz

verbringt Rahul wesentlich mehr Zeit mit seiner Tochter als in Indien.

Just relax.

Das ist schön.

Glücklich sein hängt letztlich nicht von besonderen Sachen ab.

Es sind die kleinen Freuden, wie diese hier.

Ah, cool, Dia! Das war aber schnell!

* Arabische Musik im Autoradio *

So in etwa sah es aus,

als der Syrer Aziz Abdulkarim das erste Mal die Schweiz erblickte.

Vier Jahre später ist es Alltag.

Die Fahrstrecke zur Arbeit.

Ich arbeite als Assistenzarzt

in der Abteilung für innere Medizin.

Da gibt es eine Notaufnahme und eine normale Station.

Das ist jetzt fast das Gleiche, was ich auch in Syrien gemacht habe.

In Syrien war Aziz ein angesehener Chefarzt.

Heute arbeitet er als Assistenzarzt

in einem Regionalspital im Kanton Waadt.

Immerhin, denn lange war nicht klar, ob der syrische Flüchtling

in der Schweiz seinen Job - und sein Ansehen - zurückbekommen würde.

Asylgesuch anerkannt, Aufenthaltsbewilligung B -

das war vor fünf Jahren noch ganz anders.

Auch Aziz und seine Familie blicken zurück.

Aziz ist auf dem Weg zu einem Vor- stellungsgespräch im Unispital Genf.

Mit grossen Hoffnungen.

Hello, Abdul Karim? - Yes, Aziz Abdulkarim.

Nice to meet you. I'm Dr. Stäger.

Der syrische Arzt hofft,

einen grossen Schritt in Richtung neues Leben machen zu können.

Also, wenn ich richtig verstanden habe,

möchten Sie bei uns in der Poly- klinik ein Praktikum absolvieren,

um zu sehen, wie unser Medizinwesen funktioniert.

Oui. Genau, das ist das eine.

Und dann möchte ich mein Studium vervollständigen

und hier als Arzt arbeiten.

Okay.

Ich dachte, das Gespräch sei gut verlaufen.

Das war aber nicht so.

Ich habe das falsch verstanden.

Diese komplizierte Prozedere ...

Das war wirklich schwierig für mich.

Am besten wäre, wenn Sie hier wie ein Student beginnen

und mit den anderen Ärzten mitlaufen würden.

Oui. - Okay?

Das war ein Schock für mich.

Als ob all meine Studien nichts wert wären.

Als wir aus Syrien geflüchtet sind,

dachte ich: "In der Schweiz ..."

"Ich habe bereits eine Spezialisierung,

da werde ich sicher eine Arbeit finden,

weil ich ja bereits ein Facharzt bin."

Aber dem war nicht so.

Aziz fängt wieder ganz unten an.

Immerhin, eineinhalb Jahre nach dem Gespräch

arbeitet er wieder in einem Spital.

Die Portugiesin Lisa hat es vom Strand Portugals

nach Ilanz, Graubünden, verschlagen.

Die Arbeit läuft,

doch Lisa vermisst ihr Familien- und Sozialleben der alten Heimat.

Abwechslung bringen ihr v.a. die Shopping-Touren.

Dieselben Läden - immer wieder.

Kann ich mich umschauen? - Gerne. - Danke.

Sonst rufen Sie mich. - Ja.

Ich werde immer die Modemaus sein.

Für mich ist wichtig, dass es feminin bleibt.

Jetzt gehe ich z.B. in die Läden rein und raus.

Die Leute wissen schon, dass ich oft nichts kaufe,

aber einfach gerne Einkaufsbummel mache.

Durch die paar Läden, die es gibt, ist man schnell durch.

Die Leute kennen mich schon.

Ich gehe jetzt eine Woche an den Strand.

Weisst du, es ist gemütlich ...

Das ist jetzt meine Ecke geworden. Das bedeutet ...

Wenn ich nach Portugal fliege und wieder zurückkomme,

freue ich mich auf meine Ecke.

Das ist mein Platz. Da sind meine Sachen.

Und das ist ... halt wie ein Zuhause.

Auch Lisa blickt zurück in ihr altes Leben.

* Sanfte Klarinettenmusik *

Im Norden Portugals unterstützt sie ihre beiden arbeitslosen Söhne

so gut es geht mit Geld aus der Schweiz und mit Zuspruch.

Darüber hinaus muss sie für ihre kranke Mutter

eine Pflege organisieren.

Das alles kostet Geld

und dieses Geld muss sie in der Schweiz erwirtschaften.

Grüezi. - Grüezi.

Na, was stricken Sie denn?

Ich weiss es nicht. Vielleicht für die Söhne oder für jemand anderes.

Ah, okay. Also für mich dürfen Sie auch ein Paar stricken.

Ja. - Wenn Sie Lust haben.

Ich hatte schon immer geplant, meinen Kindern das geben zu können,

damit sie sich ausbilden können und etwas fürs Leben haben.

Das wollte ich auch weiterhin machen können.

Und das hat mir ...

In Portugal habe ich dann langsam gemerkt, das werde ich ...

Die Krise wurde immer stärker,

besonders in meinem, im Textilbereich.

Ich habe mich da finanziell nicht durchsetzen können.

Das waren zwei grosse Jungs und eine Wohnung,

das war ziemlich viel.

Die letzten Jahre: eine Zeit der Entbehrungen.

Aber auch eine Zeit, in der sich Lisa einen Traum erfüllen konnte.

Schau mal, mein Auto!

Tipptopp.

Aber ich habe das Auto immer noch. Es ist gut, es funktioniert.

Mein ganzes Leben lang, auch als ich verheiratet war,

hat das mit den Autos immer mein Mann gemacht.

Das mache ich jetzt für mich mit meinem Geld.

Da war ich noch extrem emotional.

Dass man für sich selbst so viel Geld braucht,

das verstehe ich gar nicht.

Ich habe gedacht, das hat man nur mit Kindern.

Ich war gestern auf der Bank, um ...

... nach Arbeitsschluss.

5'000 Fr. für das Traumauto. Vom Munde abgespart.

3'000 kann sie in bar auf den Tisch legen.

Der Rest folgt in kleinen Raten.

Vielen Dank. - Danke Ihnen.

Ich musste wirklich ein Auto haben und mir überhaupt das Gefühl geben,

dass es eine neue und bessere Phase ist.

Und nicht nur eine neue Phase, aber eine schlechtere.

Meissen.

Die alte neue Heimat von Iain McKay und seiner Familie.

* Lebhafte Akustikgitarrenmusik *

Iain ist jetzt seit zwei Jahren zurück aus der Schweiz.

Hier im Osten Deutschlands fühlt sich der Schotte so,

wie er sich fühlen möchte.

Ähm ... zu Hause.

Ähm ... Sehr gut, ganz toll.

Gute Kontakte mit den Kollegen.

Alles läuft prima im Moment, wirklich super.

Die Schweiz nimmt er mit in den Unterricht.

(Englisch) Wie sind die Schweizer als Menschen?

Was ist euer Bild eines typischen Schweizers?

Yes? - Reich. - Reiche Menschen. Okay. Ja?

- Schöne Landschaft. - Beautiful landscape.

- Chocolate. - Schokolade.

Sie kennen sich alle untereinander.

Sie leben in kleinen Dörfern. Meine Tante lebt in so einem Dorf.

Immer, wenn wir einen Spaziergang machen, grüsst sie alle,

die ihr entgegenkommen.

Aus seinem gescheiterten Gang in die Schweiz macht Iain kein Geheimnis.

Das war ein interessantes Jahr.

Aber nun, ich bin wieder zurück, es hat nicht funktioniert.

Nicht, weil die Schweizer nicht nett wären.

Mehr deshalb, weil einige Dinge einfach nicht wie geplant liefen.

Es ist interessant, dass ihr von kleinen Dörfern redet.

Von Dörfern, in denen jeder jeden kennt und wo man sich noch grüsst.


Grüezi Schweiz – Die Einwanderer | Neue Heimat Schweiz Grüezi Schweiz - The Immigrants | New Homeland Switzerland Grüezi Schweiz - Os Imigrantes | Nova Casa Suíça

. * Glockenbimmeln, helle Hackbrettmusik * * Beschwingte Streicherklänge *

Jedes Jahr beginnen mehr als 100'000 Menschen

ein neues Leben in der Schweiz.

Aus verschiedenen Kulturen und sozialen Schichten,

hoffen sie alle, dass die Schweiz ihr neues Zuhause wird.

Das ist schön!

Doch nicht alle bleiben.

Jedes Jahr kehren auch mehrere 10'000 Menschen in ihre alte Heimat zurück.

Dies ist die Geschichte von vier Familien,

die wir in den letzten Jahren

bei ihrer Einwanderung in die Schweiz begleitet haben.

Was ist aus ihnen geworden?

Sind sie geblieben? Und haben sie ihr Glück gefunden?

MIT TELETEXT-UNTERTITELUNG

Aziz Abdulkarim,

mit seiner Familie gekommen, um dem Krieg in Syrien zu entfliehen.

Sommer 2014.

Über die Türkei schaffen sie es bis in die Schweiz.

Sie suchen Sicherheit und erhalten Asyl.

Ein neues Leben beginnt.

An diesen beiden Orten bekommen Sie Informationen,

wie Sie Ihre Diplome anerkennen lassen können.

Doch das ist schwierig.

Der ehemalige Chefarzt muss wieder ganz von vorne anfangen.

Mein Leben in der Schweiz

ist ein einziges Warten, Warten, Warten ...

* Vogelzwitschern *

Iain McKay, der Schotte aus Deutschland.

Sein Neuanfang: in Disentis.

Uh!

Oh!

Die alte Heimat war ihm zu eng geworden.

Leah. - Leah, freut mich.

Grüezi. - Grüezi, willkommen!

Der Englischlehrer will in Graubünden ein neues Kapitel aufschlagen.

How do you do? - How do you do?

You guys are well-trained. How are you?

Der Plan: Iain will zunächst mit den beiden Töchtern vorausgehen.

Seine Frau Marion und der Sohn sollen ein Jahr später nachkommen.

* Iain seufzt. *

Yummy.

Doch die Trennung tut weh. Auch mit der Integration im Dorf harzt es.

Und so platzt der Traum vom neuen Leben nach wenigen Monaten.

Wir wollten ein bisschen zu viel.

In Meissen hatten wir ein tolles Leben und wir dachten,

hier könnten wir es noch besser haben.

Das war unser grösster Fehler.

Lisa, die Portugiesin, auf der Suche nach Einkommen und Liebe.

* Verzerrte Frauenstimme *

Gestern hatte ich Spätdienst.

Mit der Arbeit hat es problemlos geklappt.

Und heute habe ich Frühdienst, also ... Das passiert.

Lisa kam 2014 in die Schweiz.

Seither arbeitet sie in einem Alters- und Pflegeheim.

Dabei hilft es ihr, dass sie bereits fliessend Deutsch spricht.

Hallo. Guten Morgen.

Da bin ich wieder.

Lisa ist integriert.

Doch wenn immer möglich, reist sie zurück nach Portugal,

besucht ihre beiden Söhne und ihre alte Mutter.

* Sie sprechen portugiesisch. *

Lisa ist geschieden und muss ihre studierenden Söhne

von der Schweiz aus finanziell unterstützen.

Dort fühlt sie sich oft einsam.

Ich meine, es gibt Tage und Momente, die schon schwierig genug sind.

Ja, Scheisse, allein sein ist nicht einfach -

besonders in einem fremden Land.

* Glockenbimmeln *

Rahul Budhwar und Megha Goyal, die Manager aus Indien.

* Orientalische Klänge *

Beide kommen aus der Hauptstadt Delhi.

Ein geordnetes Leben, zusammen mit Tochter Dia und den Eltern von Rahul.

Nachdem er ein Jobangebot als CEO einer Schweizer Firma erhalten hat,

beginnt für sie in der Schweiz ein Alltag ohne Hausangestellte.

Bisher hatte Rahul für alles Bedienstete.

Not even in the bathroom ...

In der Schweiz muss er sich alleine durchschlagen,

um die Ankunft seiner Frau und Tochter vorzubereiten.

Alltägliche Dinge wie Einkaufen sind für ihn Neuland.

Mann, ist das schwer. Ich brauche eine Pause.

Ich hätte einen Wagen nehmen sollen.

Der Inder schlägt sich durch so gut er kann.

(Mit englischem Akzent) "Weissbohnen an Tomatensauce."

It is white beans and tomato sauce.

In der Schweiz wagen sich die beiden zum ersten Mal in ihrem Leben

gemeinsam ans Abenteuer selbst kochen.

Das ist gar nicht so kompliziert.

Indisches Essen sieht kompliziert aus,

aber eigentlich ist es wirklich einfach.

Ich glaube, wir sind hier organi- sierter und respektvoller geworden.

Z.B. spülen wir jetzt unsere eigenen Kaffeetassen bei der Arbeit.

Yellow ... what are the yellow?

Orange, brown.

Drei Jahre ist es her, dass die Familie in die Schweiz kam.

In Indien war die Shoppingmall ihr Wochenendausflugsziel.

In der Schweiz geht es raus in die Natur.

Siehst du das am Baum? Welche Frucht ist das?

Ich weiss es nicht. - Kann man das essen?

Auf dem Pfannkuchen. - Ah, daran erinnerst du dich.

Ich denke, das ist dieselbe Frucht.

Das ist schön. Ich mache mal ein Foto.

Die Inder geniessen die Schweiz.

Wir kommen jeden Tag aus dem Haus und denken:

"Was für ein perfektes Land."

Ich meine, die Infrastruktur, die Natur, die Sauberkeit ...

Es ist einfach immer schön, sobald man vor die Tür geht.

Very nice!

Wir haben alle Familien gebeten,

sich Episoden aus der Vergangenheit anzuschauen.

* Hupen *

Die Welt der Budhwars vor vier Jahren.

Ich frühstücke mal.

Megha Goyal wird von ihrem Chauffeur zur Arbeit gefahren.

Ich verbringe jeden Tag 2-3 Std. im Auto.

Ich hasse es.

Was für eine Verschwendung von Zeit und Benzin.

Das mag ich hier in Indien überhaupt nicht.

Fester Bestandteil des Lebens in Indien:

Familien-Events wie die Zeremonie zur Einweihung eines neuen Apartments.

* Sprechgesang auf Hindi *

Wenn ich das sehe, vermisse ich meine Familie.

* Sprechgesang auf Hindi *

Damals hatte ich Angst, zu gehen.

Unser ganzes Leben war super eingespielt.

Und plötzlich macht der Mann Karriere

und man muss aus der Komfortzone raus.

In ein Land, wo man niemanden kennt, wo alles neu ist,

weit weg von der Familie - das hat mir Angst gemacht.

Ich musste meinen Job aufgeben, das war ein totaler Programmwechsel,

aber ich denke, ich hab's gut hingekriegt.

Inzwischen machen sie's wie die Schweizer.

Nach der Wanderung wird eingekehrt.

10 Fr., bitte. - Kann ich mit Karte bezahlen?

EC, Post und Lunch-Check. - Okay. That's fine. Make bar then.

Auch wenn es manchmal hapert,

die deutsche Sprache ist Teil ihres Lebens geworden.

Ich denke, es ist einfach.

Nein, sehr schwer. - Sehr einfach.

Aber ich habe keine Zeit ...

... um Unterricht zu nehmen.

Wir haben viel Arbeit.

Und keine Freizeit.

Keine Freizeit.

Seht ihr die Werbung, da, wo die Dame steht?

Da sind zwei leckere Eiscremes drauf.

Als ich mir das näher angeschaut habe, habe ich gesehen,

dass da "Hundeglace" geschrieben steht. - What?

Eiscreme für Hunde. Das sieht superlecker aus.

Wirklich? Dia, möchtest du ein Hundeeis?

Nein. - Das ist sicher lecker.

In der Schweiz

verbringt Rahul wesentlich mehr Zeit mit seiner Tochter als in Indien.

Just relax.

Das ist schön.

Glücklich sein hängt letztlich nicht von besonderen Sachen ab.

Es sind die kleinen Freuden, wie diese hier.

Ah, cool, Dia! Das war aber schnell!

* Arabische Musik im Autoradio *

So in etwa sah es aus,

als der Syrer Aziz Abdulkarim das erste Mal die Schweiz erblickte.

Vier Jahre später ist es Alltag.

Die Fahrstrecke zur Arbeit.

Ich arbeite als Assistenzarzt

in der Abteilung für innere Medizin.

Da gibt es eine Notaufnahme und eine normale Station.

Das ist jetzt fast das Gleiche, was ich auch in Syrien gemacht habe.

In Syrien war Aziz ein angesehener Chefarzt.

Heute arbeitet er als Assistenzarzt

in einem Regionalspital im Kanton Waadt.

Immerhin, denn lange war nicht klar, ob der syrische Flüchtling

in der Schweiz seinen Job - und sein Ansehen - zurückbekommen würde.

Asylgesuch anerkannt, Aufenthaltsbewilligung B -

das war vor fünf Jahren noch ganz anders.

Auch Aziz und seine Familie blicken zurück.

Aziz ist auf dem Weg zu einem Vor- stellungsgespräch im Unispital Genf.

Mit grossen Hoffnungen.

Hello, Abdul Karim? - Yes, Aziz Abdulkarim.

Nice to meet you. I'm Dr. Stäger.

Der syrische Arzt hofft,

einen grossen Schritt in Richtung neues Leben machen zu können.

Also, wenn ich richtig verstanden habe,

möchten Sie bei uns in der Poly- klinik ein Praktikum absolvieren,

um zu sehen, wie unser Medizinwesen funktioniert.

Oui. Genau, das ist das eine.

Und dann möchte ich mein Studium vervollständigen

und hier als Arzt arbeiten.

Okay.

Ich dachte, das Gespräch sei gut verlaufen.

Das war aber nicht so.

Ich habe das falsch verstanden.

Diese komplizierte Prozedere ...

Das war wirklich schwierig für mich.

Am besten wäre, wenn Sie hier wie ein Student beginnen

und mit den anderen Ärzten mitlaufen würden.

Oui. - Okay?

Das war ein Schock für mich.

Als ob all meine Studien nichts wert wären.

Als wir aus Syrien geflüchtet sind,

dachte ich: "In der Schweiz ..."

"Ich habe bereits eine Spezialisierung,

da werde ich sicher eine Arbeit finden,

weil ich ja bereits ein Facharzt bin."

Aber dem war nicht so.

Aziz fängt wieder ganz unten an.

Immerhin, eineinhalb Jahre nach dem Gespräch

arbeitet er wieder in einem Spital.

Die Portugiesin Lisa hat es vom Strand Portugals

nach Ilanz, Graubünden, verschlagen.

Die Arbeit läuft,

doch Lisa vermisst ihr Familien- und Sozialleben der alten Heimat.

Abwechslung bringen ihr v.a. die Shopping-Touren.

Dieselben Läden - immer wieder.

Kann ich mich umschauen? - Gerne. - Danke.

Sonst rufen Sie mich. - Ja.

Ich werde immer die Modemaus sein.

Für mich ist wichtig, dass es feminin bleibt.

Jetzt gehe ich z.B. in die Läden rein und raus.

Die Leute wissen schon, dass ich oft nichts kaufe,

aber einfach gerne Einkaufsbummel mache.

Durch die paar Läden, die es gibt, ist man schnell durch.

Die Leute kennen mich schon.

Ich gehe jetzt eine Woche an den Strand.

Weisst du, es ist gemütlich ...

Das ist jetzt meine Ecke geworden. Das bedeutet ...

Wenn ich nach Portugal fliege und wieder zurückkomme,

freue ich mich auf meine Ecke.

Das ist mein Platz. Da sind meine Sachen.

Und das ist ... halt wie ein Zuhause.

Auch Lisa blickt zurück in ihr altes Leben.

* Sanfte Klarinettenmusik *

Im Norden Portugals unterstützt sie ihre beiden arbeitslosen Söhne

so gut es geht mit Geld aus der Schweiz und mit Zuspruch.

Darüber hinaus muss sie für ihre kranke Mutter

eine Pflege organisieren.

Das alles kostet Geld

und dieses Geld muss sie in der Schweiz erwirtschaften.

Grüezi. - Grüezi.

Na, was stricken Sie denn?

Ich weiss es nicht. Vielleicht für die Söhne oder für jemand anderes.

Ah, okay. Also für mich dürfen Sie auch ein Paar stricken.

Ja. - Wenn Sie Lust haben.

Ich hatte schon immer geplant, meinen Kindern das geben zu können,

damit sie sich ausbilden können und etwas fürs Leben haben.

Das wollte ich auch weiterhin machen können.

Und das hat mir ...

In Portugal habe ich dann langsam gemerkt, das werde ich ...

Die Krise wurde immer stärker,

besonders in meinem, im Textilbereich.

Ich habe mich da finanziell nicht durchsetzen können.

Das waren zwei grosse Jungs und eine Wohnung,

das war ziemlich viel.

Die letzten Jahre: eine Zeit der Entbehrungen.

Aber auch eine Zeit, in der sich Lisa einen Traum erfüllen konnte.

Schau mal, mein Auto!

Tipptopp.

Aber ich habe das Auto immer noch. Es ist gut, es funktioniert.

Mein ganzes Leben lang, auch als ich verheiratet war,

hat das mit den Autos immer mein Mann gemacht.

Das mache ich jetzt für mich mit meinem Geld.

Da war ich noch extrem emotional.

Dass man für sich selbst so viel Geld braucht,

das verstehe ich gar nicht.

Ich habe gedacht, das hat man nur mit Kindern.

Ich war gestern auf der Bank, um ...

... nach Arbeitsschluss.

5'000 Fr. für das Traumauto. Vom Munde abgespart.

3'000 kann sie in bar auf den Tisch legen.

Der Rest folgt in kleinen Raten.

Vielen Dank. - Danke Ihnen.

Ich musste wirklich ein Auto haben und mir überhaupt das Gefühl geben,

dass es eine neue und bessere Phase ist.

Und nicht nur eine neue Phase, aber eine schlechtere.

Meissen.

Die alte neue Heimat von Iain McKay und seiner Familie.

* Lebhafte Akustikgitarrenmusik *

Iain ist jetzt seit zwei Jahren zurück aus der Schweiz.

Hier im Osten Deutschlands fühlt sich der Schotte so,

wie er sich fühlen möchte.

Ähm ... zu Hause.

Ähm ... Sehr gut, ganz toll.

Gute Kontakte mit den Kollegen.

Alles läuft prima im Moment, wirklich super.

Die Schweiz nimmt er mit in den Unterricht.

(Englisch) Wie sind die Schweizer als Menschen?

Was ist euer Bild eines typischen Schweizers?

Yes? - Reich. - Reiche Menschen. Okay. Ja?

- Schöne Landschaft. - Beautiful landscape.

- Chocolate. - Schokolade.

Sie kennen sich alle untereinander.

Sie leben in kleinen Dörfern. Meine Tante lebt in so einem Dorf.

Immer, wenn wir einen Spaziergang machen, grüsst sie alle,

die ihr entgegenkommen.

Aus seinem gescheiterten Gang in die Schweiz macht Iain kein Geheimnis.

Das war ein interessantes Jahr.

Aber nun, ich bin wieder zurück, es hat nicht funktioniert.

Nicht, weil die Schweizer nicht nett wären.

Mehr deshalb, weil einige Dinge einfach nicht wie geplant liefen.

Es ist interessant, dass ihr von kleinen Dörfern redet.

Von Dörfern, in denen jeder jeden kennt und wo man sich noch grüsst.