Markus 12,13-34 | LUMO | YouTube
»Lehrer«, sagten sie scheinheilig,
»wir wissen, dass es dir allein um die Wahrheit geht.
Du redest den Leuten nicht nach dem Mund
– ganz gleich, wie viel Ansehen sie besitzen.
Nein, du sagst uns frei heraus, wie wir nach Gottes Willen leben sollen.
⌜Deshalb sage uns:⌝
Ist es eigentlich Gottes Wille, dass wir dem römischen Kaiser Steuern zahlen?
Sollen wir sie bezahlen oder nicht?«
Jesus durchschaute ihre Falschheit und sagte:
»Warum wollt ihr mir eine Falle stellen? Zeigt mir ein Geldstück!«
Sie gaben ihm eine römische Münze.
Er fragte sie: »Wessen Bild und Name sind hier eingeprägt?«
Sie antworteten: »Die des Kaisers!«
Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was ihm zusteht,
und gebt Gott, was ihm gehört!«
Seine Zuhörer waren überrascht:
Diese Antwort hatten sie nicht erwartet.
Später kamen einige Sadduzäer zu Jesus.
Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten.
Sie fragten ihn:
»Lehrer, Mose hat uns im Gesetz gesagt:
›Wenn ein verheirateter Mann stirbt
und seine Frau ohne Kinder hinterlässt,
dann muss sein Bruder die Witwe heiraten
und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält.‹
Nun gab es da sieben Brüder.
Der erste heiratete und starb ohne Nachkommen.
Da heiratete der zweite Bruder die Witwe.
Auch er starb kinderlos, und ebenso der dritte.
So ging es weiter, bis die Frau mit allen sieben verheiratet gewesen war,
ohne dass sie Kinder bekommen hätte.
Schließlich starb auch die Frau.
Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein?
Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.«
Jesus antwortete:
»Liegt euer Irrtum nicht darin, dass ihr weder die Heilige Schrift
noch die Macht Gottes kennt?
Wenn die Toten auferstehen,
werden sie nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten.
Es wird ganz anders sein:
Sie sind dann wie die Engel Gottes im Himmel.
Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft:
Habt ihr nicht bei Mose gelesen,
wie Gott am brennenden Dornbusch zu ihm sagte:
›Ich bin der Gott Abrahams,
Isaaks und Jakobs‹?
Er ist doch nicht ein Gott der Toten,
sondern der Lebenden.
Ihr seid völlig im Irrtum!«
Ein Schriftgelehrter hatte diesem Wortwechsel zugehört
und war von der Antwort beeindruckt,
die Jesus den Sadduzäern gegeben hatte.
Er ging zu ihm hin und fragte ihn:
»Welches ist von allen Geboten Gottes das wichtigste?«
Jesus antwortete:
»Dies ist das wichtigste Gebot:
›Hört, ihr Israeliten!
Der Herr ist unser Gott, der Herr allein.
Ihr sollt ihn von ganzem Herzen lieben,
mit ganzer Hingabe,
mit eurem ganzen Verstand
und mit all eurer Kraft.‹
Ebenso wichtig ist das andere Gebot:
›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹
Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.«
Darauf meinte der Schriftgelehrte: »Richtig, Lehrer. Das ist wahr:
Es gibt nur einen Gott und keinen anderen außer ihm.
Ihn zu lieben von ganzem Herzen,
mit ganzem Verstand und mit aller Kraft
und auch seinen Mitmenschen so zu lieben wie sich selbst,
das ist viel mehr wert als all die Brandopfer
und übrigen Opfer, die wir ihm bringen.«
Jesus sah, wie weise der Mann ihm geantwortet hatte, und sagte zu ihm:
»Du bist nicht weit von Gottes Reich entfernt.«
Danach wagte niemand mehr,
Jesus weitere Fragen zu stellen.