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Verschiedene Inhalte, Prof. Miriam Meckel: Mein Kopf gehört mir - Brainhacking - Teil 2

Prof. Miriam Meckel: Mein Kopf gehört mir - Brainhacking - Teil 2

Und es wird auch ein Argument geben, warum wir diese Dinge ausprobieren werden oder viele Menschen sie ausprobieren werden, weil es unfassbar angeblich und bequem ist. Das ist der Anfang. Das Lesen des Gehirns. Ich habe gesagt, wir haben noch zwei andere Dimensionen. Wir haben auch die Frage Können wir ins Gehirn hineinschreiben? Im übertragenen Sinne, also beeinflussen, indem wir eingreifen ins Gehirn. Und das ist das, was ich mir zum zweiten mit Ihnen ein wenig anschauen möchte.

Auch dazu habe ich.

Ein paar Experimente gemacht, weil ich tatsächlich der Überzeugung bin, dass man manche Themen nicht allein theoretisch fassen kann, sondern dass man spüren muss, was es bedeutet, wenn etwas so geschieht. Und deshalb bin ich nach Boston gereist und habe dort mit einem Start up mich verabredet, die ein Gerät entwickelt haben, das eine Methode anwendet, die wir in der Medizin, in der Neuro Medizin tatsächlich anwenden, dass es die Transmann Jehle Magnette Stimulation. Dabei geht es eigentlich darum, dass man mit niedrigschwelligen Strom die äußeren Gehirn Zonen direkt unterhalb dem Schädelknochen aktivieren kann, sodass man wacher, konzentrierter oder auch entspannter bereiter ins Bett zu gehen wird. Und dieses Gerät war ein Gerät, das für knapp 300 Dollar frei im amerikanischen Markt erhältlich war. Ein Lifestyle Produkt und dieses Leister Produkt konnte ich ausprobieren und wir haben üblicherweise bei der Transmann hellen magneto Stimulation die Situation, dass sie medizinisch eingesetzt wird in Situationen, die auch medizinisch kontrolliert werden. Was richtig ist aus meiner Sicht beispielsweise in der Behandlung von Depression, und es gibt eine Reihe von Hinweisen darauf, dass das gute Erfolge zeitigt. Hier geht es nicht um medizinische Behandlungen. Um das nochmal ganz klar zu sagen Hier geht es darum, dass die Firma an den Start geht und sagt Wenn du ein bisschen Strom dir auf den Kopf bekamst, dann bist du immer eigentlich in der Stimmungslage, die du gerade brauchst, um aktiv zu sein, Sport zu machen, einen Vortrag zu halten und dann auch wieder runterzukommen und irgendwann ins Bett gehen zu können.

Der Kerngedanke, der mich dabei umgetrieben hat und warum ich das auch unbedingt ausprobieren wollte, ist das Menschenbild. Auch das Bild des Gehirns, was dahinter steht, das ist das Bild einer Maschine. Ich brauche.

Ein Regulator, den ich anwenden kann, ansetzen kann, um mich je nach äußerem oder innerem Bedürfnis so in meiner Stimmungslage und Aktivität regulieren zu können, dass ich immer optimal einsatzfähig bin. Das ist ein Menschenbild, was ich eher problematisch finde, weil genau das, was nicht binär ist an uns Menschen, was nicht 0 oder 1 ist, sondern irgendwo dazwischen liegt, ist das, was Menschen interessant macht.

Und das kann man nicht mit Stromzufuhr regeln.

Wie war das Experiment? Das war ganz einfach. Ich habe zwei Elektroden an den Kopf bekommen, eine vorne, eine hinten, die beiden waren verbunden und dann gab es eine App, die man aufs Handy aufspielen konnte. Und mit der App konnte man die Stärke des Stromzufuhr steuern und zuvor ein Programm auswählen. Ich habe ein Activity Programm gewählt und habe dann in der Dreiviertelstunde, die ich dort Zeit hatte, mit der Assistentin, die mich eingeführt hat, einfach mal alles ausprobiert. 0 Strom bis 100 Strom und bin so langsam hochgegangen und habe versucht herauszufinden wie fühlt sich das eigentlich an? Und das hat sich. Das hat sich sehr angefühlt. Ich habe nämlich so ab 50 prozent Stromzufuhr zur Stromzufuhr gemerkt. Es fängt an zu kribbeln. Es ist ein unangenehmes Gefühl. Man versucht auch auszuweichen. Man möchte es eigentlich gar nicht so erleben. Um 100 prozent wahr. Wann war ein krasses Gefühl. Und ich habe mich wirklich gefragt Warum macht das jemand freiwillig, um damit aktiver zu werden? Also es ist schon eine Überwindung aus meiner Sicht, die damit verbunden ist. Und nach dem Experiment bin ich dann rausgegangen, habe ein bisschen was zu Mittag gegessen und sollte zurück an die Uni, an die Harvard University, um da auf einer Konferenz zu sein. Und es hat wirklich keine halbe Stunde gedauert.

Da war mir wahnsinnig übel das Mittagessen und ich habe keine langanhaltende Freundschaft geschlossen und ich habe 36 Stunden nicht essen können. Ich habe nicht schlafen können. Ich hab mich gefühlt gezittert. Ich hab mich gefühlt, als ob ich, was ich nicht 50 Tassen Kaffee getrunken hätte oder irgendwelche anderen Drogen genommen hätte. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass die Firma inzwischen dieses Produkt vom Markt genommen hat. Das war nicht zertifiziert durch die amerikanische Gesundheitsbehörde als Lifestyle Produkt. Und inzwischen kümmern die sich um medizinische Anwendungen der Trans Kanälen Magneto Stimulation. Das zeigt Ihnen also, in welchem Feld wir uns bewegen, wenn wir sozusagen nicht nur das Gehirn lesen, sondern auch das Gehirn manipulieren, stimulieren, beeinflussen wollen. Und ich glaube, das ist ein Beispiel dafür, wie ein Selbstoptimierung Swan wirklich in eine falsche Richtung gehen kann und sogar möglicherweise gefährlich sein kann, weil man die langfristige Folgen einer solchen unkontrollierten Anwendung heute überhaupt nicht kennen kann. Lassen Sie mich aber mal noch ein Stück weitergehen. Weil das ist sozusagen Jane eine Überlegung, das Gehirn so zu zu manipulieren, dass man wie eben beschrieben tatsächlich wie mit einem Schalter an und aus die eigenen Stimmungslagen und Aktivitäten Bereiche jeweils nach den Anforderungen, die gerade da sind, ausrichten kann.

Es gibt andere Dinge, die man tun kann und wirklich auch beeinflussen kann, wie beispielsweise Erfahrungswelten sich entwickeln. Wir wissen, dass es dazu keine Technologie braucht. Julia Shaw hat dazu ein sehr spannendes Buch geschrieben über die Frage, wie Erinnerungen durch permanente Auseinandersetzung mit Tatsachen und Fiktion tatsächlich sich verändern. Aber das geht auch durch die Verwendung von neuen medizinischen und technologischen Methoden. Auch das war eine sehr interessante Begegnung, die ich in Boston gehabt habe. Am Mickie mit einem Mediziner, Nobelpreisträger, Professor Summon, Tony Gavina, der sein Leben lang an Depressionen geforscht hat und an der Behandlung von Depressionen und der Forschungsbereich, der mich besonders interessiert hat. Mit Blick auf das Gehirn ist ein Forschungsbereich, der sich eigentlich mit der Entstehung und Bewahrung von Erinnerungen auseinandersetzt, gelingt es so die Kernfrage Erinnerungen so zu manipulieren, also ins Gehirn hinein zu schreiben oder das hinein Geschriebene zu verändern im übertragenen Sinne, dass man beispielsweise damit depressive Momente reduzieren oder gar ausschließen kann. Und Tony Gaue erforscht das an Mäusen. Und natürlich sind das Mäuse. Aber wir wissen aus der Medizingeschichte, dass sagen auch die die Forscherinnen und Forscher oft selber, dass natürlich die nächsten Schritte kommen. Und die biochemischen Grundlagen sind viel komplexer beim Menschen, aber sie sind trotzdem so ähnlich, dass man, dass man mit weiterer Forschung irgendwann dahin kommen wird.

Wir können also nicht nur in Ansätzen lesen, was im Gehirn geschieht. Wir können ebenso einschreiben, neue Dinge, da das, was eingeschrieben ist, im übertragenen Sinne verändern im Gehirn. Das wäre der zweite Schritt. Und es gibt einen dritten Schritt, wenn man das Gehirn lesen kann, ins Gehirn hineinschreiben kann. Warum sollten wir dann nicht? Jetzt kommt bei vielen die Komputer Analogie wieder hervor. Warum sollten wir dann nicht auch unsere Gehirne vernetzen können, um tatsächlich die Kapazitäten zusammenzubringen und möglicherweise etwas anderes zu schaffen, was wir uns heute alle überhaupt nicht vorzustellen vermögen? Eines der Menschen Hirne, die sich über die Vernetzung von Menschenhirn Gedanken macht, ist das von Elon Musk, dem Serien Unternehmer aus dem Silicon Valley. Elon Musk hat vor einigen Jahren eine weitere Firma gegründet, die so ein bisschen unter dem Radar erstmal gelaufen ist mit dem Namen Nora Link. Und diese Firma hat sich tatsächlich der Zielsetzung verschrieben, irgendwann in Zukunft um das Jahr 2050. Selbst hat Elon Musk mal angedeutet, uns alle auf dieser Welt mit Hirn Implantaten auszustatten.

Hirn Implantate, die selbst erhalten sind, also selbst die Energie erzeugen können, die sie brauchen, um zu funktionieren. Eine schwierige Herausforderung. Hirn Implantate, die nicht mit Kabeln verbunden sind. Sonst wäre allein in diesem Raum gleich ein solches Chaos und wir werden alle miteinander verknotet.

Die also Wireless Drahtlos funktionieren und Hirn Implantate, die miteinander kommunizieren, über die wir alle miteinander kommunizieren können. Dieser Gedanke über diese Zukunftsvision ist extrem interessant, übrigens auch philosophisch extrem interessant. Er ist deshalb extrem interessant, weil die Vorstellung, was dann passiert, eigentlich vermutlich uns in eine komplett andere existenzielle Dimension hineinführen würde. Es würde bedeuten, dass wir tatsächlich ganz viele einzelne Gehirne haben, aber vermutlich ein kollektives Bewusstsein.

Und die Frage ist Wäre das immer angeschaltet? Also wäre das immer so, dass wir uns in diesem kollektiven Bewusstsein bewegen würden? Oder könnte man sich da einloggen und ausloggen, um auch mal seine Ruhe, seine gedankliche Ruhe zu haben? Ich weiß es nicht, aber die Vorstellung, dass sowas möglich ist, ist kein reines Science-Fiction Konzept, das sich irgendein verrückter Ort Spinner im Silicon Valley ausdenkt, sondern dass es eine Szenario, mit dem sich auch die manch ein Neurowissenschaftler befasst. Alle sagen, es wird ewig dauern, bis sowas möglich wird. Aber grundsätzlich könnte das schon gehen, dass wir irgendwann gemeinsam denken können. Und das wäre dann die Idee, die auch Stephen Hawking in Ansätzen im Kopf hatte, als er gesagt hat Wir müssen mit unserem Gehirn etwas tun, dass wir die menschliche Intelligenz weiterentwickeln, um sie als Counterpart der künstlichen Intelligenz satisfaktionsfähig zu halten. Ich glaube, da bewegen wir uns dann tatsächlich in eine nächste evolutionäre Stufe, von der wir uns vorstellen können, heute, wie sie sein mag, aber nicht wirklich wissen, was das alles bedeuten würde. Es wird eine Menge Fragen aufwerfen. Für die Freiheit des Denkens gehört mir mein Dank, mein Gedanke und darf ich ihn schützen vor dem Zugriff von anderen, die in einem Hirn Netzwerk mit mir verbunden sind? Es würde viele Fragen aufwerfen für die Identität eines Menschen.

Bin ich eigentlich noch eine abgeschlossene, einzigartige Entität oder bin ich Teil eines Ganzen, ohne dass ich mich selber gar nicht mehr definieren und erkennen kann? Und es würde auch natürlich für die ganze. Hervorbringen schafft der europäischen Aufklärung alles, was wir unter dem Individualismus et cetera verstehen. Würde es eine radikale Veränderung mit sich bringen? Ich denke, wenn Sie sich das in praktischer Hinsicht vorstellen, ist das interessant. Man könnte tatsächlich überlegen, ob damit auch eine, eine geistige, eine kreative Kraft freigesetzt werden könnte, die andere Leistungen vollbringen kann, weil die schiere Menge an Kapazität in der Verbindung vieler Gehirne vielleicht nochmal einen anderen Status freisetzt, eine andere Möglichkeit freisetzt, als wir uns das heute als Individuen, die denken, vorstellen können. Niemand weiß das, aber der Gedanke allein ist als Gedanke in der Welt. Und damit verändert er alles, was wir über unser Gehirn denken und mit unserem Gehirn in Zukunft tun werden.

Wir haben also auch was solche Brain Networks. Solche Gedanken Netzwerke angeht, schon einiges, was passiert ist, was geschehen ist, woran gearbeitet wird. Aus medizinischer Sicht, aber auch natürlich aus einer kommerziellen Sicht, auch um einen Markt dafür zu erschließen. Und das ist sicherlich etwas, was ich in diesem Zusammenhang gerne nochmal herausarbeiten möchte. Ich glaube, wenn wir uns angucken, dass wir. Das Gehirn immer im übertragenen Sinne. In Ansätzen lesen können, beginnen können zu lesen, dass wir beginnen können, hineinzuschreiben, es zu manipulieren, dass wir beginnen, Gehirne zu vernetzen, dann bedeutet das zum einen, dass eine Menge an an sehr existentiellen menschlichen Fragen damit verbunden sind. Und es bedeutet zum anderen, dass wir das Gehirn öffnen werden und zu einem Marktplatz machen werden. Ein Marktplatz, auf dem ein Wettbewerb um die Ressource des Denkens stattfinden wird. Und dieser Wettbewerb wird vermutlich kein ganz entspannter Wettbewerb sein, sondern schon auch an manchen Stellen ein Kampf um die Positionierung des eigenen Denkens gegen das Denken der anderen. Nun, mögen Sie einwenden Haben wir das nicht eigentlich längst schon heute? Ja, in Ansätzen. Hätten Sie mit diesem Einwand recht? Alles, was wir unter dem Label Bildung bezeichnen, ist auch in Ansatz Ansätzen ein Wettbewerb um die Positionierung eines jeden einzelnen Menschen in der sozialen Gemeinschaft im Hinblick auf die Möglichkeiten, das Vorankommen der persönlichen Entwicklung, der beruflichen Karriere und so weiter und so fort, der sozialen Beteiligung an der Gesellschaft, der Position in der Gesellschaft.

Das ist alles heute schon gegeben. Und trotzdem verstehen wir ja immer noch, dass es bestimmte individuelle Voraussetzungen gibt, die nicht nur möglicherweise änderbar sind, sondern die auch das Faszinierende am Menschen ausmachen, weil wir uns erlauben, die Individualität jeder spezifischen Persönlichkeit zu akzeptieren und zu respektieren. Im Idealfall. Ich weiß, dass das nicht immer so ist, aber im Idealfall ist das eigentlich die Idee, die wir aus der europäischen Aufklärung mitgenommen haben. Wenn wir das Gehirn anfangen anzureichern und vermeintlich zu verbessern, wenn wir es vernetzen, ans Internet anschließen, wird sich das verändern. Es wird eine Wettbewerbs Zone werden, bei der möglicherweise Denken zum Wettbewerbsvorteil wird, zu einer Commodity, die wir technologisch anreichern und verbessern müssen, um mithalten zu können. Und wenn wir uns vorstellen, was daraus entstehen könnte, dann wäre durchaus denkbar, dass hier eine neue soziale Spaltung am Horizont aufscheint, die irgendwie provokativ formuliert dann die technologisch an Hanstein Superhirn auf der einen Seite hervorbringt, die sich alles leisten können, um mit neuesten Technologien ihr Denken auf Vordermann zu bringen. Und auf der anderen Seite hätten wir dann sowas wie das Hirn Prekariat, für das wir dann vielleicht ein Hirn Hartz entwickeln müssten, um irgendwie den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft noch möglich zu machen.

Ich glaube, wenn diese Fragen nicht sorgfältig. Betrachtet, diskutiert und irgendwann auch beantwortet werden, geraten wir in Gefahr, in eine Zeit einzutreten, die eine anstrengende Zeit wird. Das Wettbewerb, der Wettbewerb des Denkens kann sehr anstrengend werden, wenn er davon abhängt, dass ich die Ressourcen habe, mich in einem Kampf um ein Hens Mensch und technologische Fortentwicklung meines Gehirns mit anderen auseinandersetzen zu müssen.

Ich glaube, der Mensch wird dann zu einem sehr flexiblen Wesen, zwangsweise einem Wesen, das der österreichische Schriftsteller Robert Musil übrigens in einem sehr bemerkenswerten kleinen Essay 1913 schon beschrieben hat. Musil hat nämlich über den mathematischen Menschen geschrieben, und der mathematische Mensch ist seiner seiner Meinung nach ein Mensch. In der Analogie für den geistigen Menschen, der kommen wird. Das hat er 1913 geschrieben, vor ganz anderem historischem Hintergrund. Wir sollten das heute nochmal anschauen, weil genau das ist die Perspektive, die ich nicht mehr erhoffe. Ich erhoffe mir medizinischen Fortschritt, Möglichkeiten, die sich eröffnen, Spielräume im Wortsinne, die wir bekommen und die uns vielleicht nochmal bereichern werden in ganz verschiedener Hinsicht, die wir uns noch gar nicht vorstellen können. Ich erhoffe mir nicht, dass das Menschenbild sich so verändert, dass wirklich Denken zur Commodity zu anreichern, Bahren, commodity wird, die man sich erkaufen kann oder deren Expansion man sich erkaufen kann. Und womit wir in eine Gesellschaft übertreten würden, in der eigentlich eine permanente geistige Elektro-Mobilität von uns erwartet würde und der Mensch an eine Flexibilität an den Tag legen muss, die seiner Individualität, seiner Privatheit, der Gedanken und seiner Freiheit der Gedanken wirklich irgendwann den Garaus machen würde. Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Punkt ein bißchen vertiefen, warum wir irgendwann uns mit diesen Fragen nicht nur auseinandersetzen müssen, sondern auch versuchen müssen, jeweils individuell, aber auch als Gesellschaft zu entscheiden, was wir zulassen und vorantreiben wollen und was wir vielleicht auch wirklich in Frage stellen oder möglicherweise regulieren wollen. Man könnte argumentieren aus einem wirklich ganz freiheitlichen Blick auf den Menschen und die Freiheit des Geistes, die uns evolutionär sozusagen mitgegeben worden ist, dass wir jedes Recht haben, uns so anzureichern, unser Gehirn so zu verändern, dass es vielleicht aus dem jetzigen Menschen einen vollständig anderen macht.

Und es gibt ein Beispiel, was ich ihnen mitgebracht habe, das mir wirklich in Erinnerung geblieben ist und dieses Problem, wo da die Grenze ist, was man will und was man nicht wollen sollte. Ganz deutlich macht. Das ist eine eine Studie gewesen über die Frage, ob man das Belohnungszentrum des Gehirns, den Nucleus Akuma Bence eigentlich so aktivieren kann, dass man Glücksgefühl manipulieren kann.

Ist natürlich eine schöne Vorstellung. Wer möchte nicht mal auf Knopfdruck glücklich sein? Das, das wäre schon was. Nur wenn das immer ginge. Würde Glück zu etwas ganz Relativem und gar nicht mehr spürbar.

Und das ist genau das, was in diesem Forschungs Kontext geschehen ist. Es ging um einen 33-Jährigen Deutschen, der unter einer ziemlich schweren Angststörung litt und dem eben sozusagen eine eine kleine Sonde eingeführt worden ist, ein operiert worden ist, mit der er sozusagen über eine Batterie tatsächlich eine Aktivierung steuern konnte. Und die Ärzte haben sich das angeschaut. Man kann dann so von ein bis fünf Volt gehen und beim Volt merkt man eigentlich noch nicht so richtig viel. Aber bei 3 Volt entsteht dann schon ein gewisses Wohlbefinden durch die durch die Elektro Stimulation dieses Bereichs. Dieses Belohnungszentrum im Gehirn. Und dann hat der Patient sich mit dem Arzt irgendwann darauf geeinigt und hat gesagt Ja, diese 3 Volt sind glaube ich gut, dann hält die Batterie auch eine Weile und so weiter. Das ist alles prima. Und am nächsten Tag sollte der Patient entlassen werden und vor der Entlassung hat er gesagt Ich hab nochmal nachgedacht, ich hätte doch gern, dass sie auf 5 Volt gehen, weil ich brauche ein bisschen mehr Glück in den nächsten Wochen. Ein bisschen mehr Glücksgefühl, das wäre dann doch besser. Und der Arzt hat das verweigert. Er hat gesagt Nein, wir können nicht zulassen, dass Patienten selber bestimmen, wie sozusagen medizinische Applikationen funktionieren und damit sozusagen ihr Glück manipulieren können. Warum hab ich Ihnen das erzählt? Weil an der Stelle ganz interessant deutlich wird, dass wir möglicherweise nicht frei sind, alles zu bestimmen. Dass wir in der Freiheit der Verwendung von Technologien, um unser Gehirn zu manipulieren, um unser Leben besser zu machen, an eine Grenze geraten können, die dazu führt, wenn sie überschritten wird, dass wir das, was unser Menschsein ausmacht, eigentlich gar nicht mehr verspüren können.

Dass wir sozusagen ablassen von unserer Individualität und unserer Freiheit in der Erfahrung von Differenz, von Glück und Unglück, von Tag und Nacht und so weiter, sondern nur noch darauf fixiert sind, diesen einen Zustand herzustellen. Und das ist eine Reduktion von Komplexität von Mensch sein, die ich mir für die Zukunft von uns allen nicht wünsche. Und das zeigt einfach, dass es möglicherweise Punkte gibt, an denen wir entscheiden müssen. Wollen wir diesen Weg einfach so gehen, dass wir warten, was technisch möglich wird und medizinisch erforscht wird? Oder wollen wir eine gesellschaftliche Debatte darüber führen, was geschieht, wenn das Gehirn ökonomische Ressource und Wettbewerbs Zone unserer aller Existenzform wird? Das ist dann nämlich eine Gesellschaft, die man als neuro Kapitalismus bezeichnen könnte. Und es wird ganz sicher eine andere Gesellschaft sein, als die, in der wir jetzt leben. Meine Damen und Herren, ich endet damit, dass ich Sie darauf aufmerksam mache. Sie haben mir jetzt eine ganze Weile zugehört. Dafür danke ich sehr herzlich. Und das konnten Sie, weil Sie alle die Voraussetzungen haben, die Sie brauchen, um diese Fragen, die ich gestellt habe, zu beantworten. Für sich, vielleicht aber auch für Ihr Lebensumfeld oder gar als Teil einer Gesellschaft, in der Sie leben. Sie haben diese Instrumente oder dieses Instrument hier oben in Ihrem Kopf. Sie können nämlich denken. Und deshalb würde ich Ihnen empfehlen Tun Sie das. Denken Sie nach darüber, was Sie wollen. Wie diese Entwicklung sich weiterentwickeln könnte. Was Sie daran gut und wünschenswert und unterstützenswert finden und was Sie gerne nicht möchten. Sie haben die Möglichkeit, diese Entscheidung zu treffen. Sie sind so frei. Herzlichen Dank.

Die Thäler Academy war heute an der Universität Heidelberg. Es sprach Professor Dr. Miriam Meckel zum Thema. Mein Kopf gehört mir. Die schöne neue Welt des Brain Hacking.

Prof. Miriam Meckel: Mein Kopf gehört mir - Brainhacking - Teil 2 Prof. Miriam Meckel: My head belongs to me - Brainhacking - Part 2 Prof. Miriam Meckel: Mi cabeza me pertenece - Brainhacking - Parte 2 Prof. Miriam Meckel : Ma tête m'appartient - Brainhacking - 2ème partie ミリアム・メッケル教授:私の頭は私のもの - ブレインハッキング - パート2 Prof. Miriam Meckel: Moja głowa należy do mnie - Brainhacking - Część 2 Miriam Meckel: A minha cabeça pertence-me - Brainhacking - Parte 2 Профессор Мириам Мекель: Моя голова принадлежит мне - Брейнхакинг - Часть 2 Prof. Miriam Meckel: Kafam bana ait - Beyin Korsanlığı - Bölüm 2 Професор Міріам Меккель: Моя голова належить мені - Взлом мозку - Частина 2 Miriam Meckel 教授:我的头脑属于我 - Brainhacking - 第 2 部分

Und es wird auch ein Argument geben, warum wir diese Dinge ausprobieren werden oder viele Menschen sie ausprobieren werden, weil es unfassbar angeblich und bequem ist. And there's also going to be an argument why we're going to try these things or a lot of people are going to try them because it's incredibly supposed and convenient. Będzie też spór, dlaczego zamierzamy spróbować tych rzeczy lub wielu ludzi ich spróbuje, ponieważ jest to niewiarygodnie przypuszczalne i wygodne. І також буде аргумент, чому ми збираємося спробувати ці речі, або багато людей збираються спробувати їх, тому що це неймовірно передбачувано та зручно. Das ist der Anfang. This is the beginning. Das Lesen des Gehirns. Reading the Brain. Ich habe gesagt, wir haben noch zwei andere Dimensionen. I said we have two other dimensions. Wir haben auch die Frage Können wir ins Gehirn hineinschreiben? We also have the question Can we write into the brain? Im übertragenen Sinne, also beeinflussen, indem wir eingreifen ins Gehirn. In a figurative sense, i.e. influencing by intervening in the brain. Und das ist das, was ich mir zum zweiten mit Ihnen ein wenig anschauen möchte. And that is what I would like to look at a little bit with you.

Auch dazu habe ich. I have that too.

Ein paar Experimente gemacht, weil ich tatsächlich der Überzeugung bin, dass man manche Themen nicht allein theoretisch fassen kann, sondern dass man spüren muss, was es bedeutet, wenn etwas so geschieht. I did a few experiments because I am actually convinced that some topics cannot be grasped in theory alone, but that you have to feel what it means when something like this happens. Und deshalb bin ich nach Boston gereist und habe dort mit einem Start up mich verabredet, die ein Gerät entwickelt haben, das eine Methode anwendet, die wir in der Medizin, in der Neuro Medizin tatsächlich anwenden, dass es die Transmann Jehle Magnette Stimulation. And that's why I traveled to Boston and made an appointment with a start-up there that developed a device that uses a method that we actually use in medicine, in neuromedicine, that it's the transman Jehle Magnette stimulation. Dabei geht es eigentlich darum, dass man mit niedrigschwelligen Strom die äußeren Gehirn Zonen direkt unterhalb dem Schädelknochen aktivieren kann, sodass man wacher, konzentrierter oder auch entspannter bereiter ins Bett zu gehen wird. The point is actually that you can activate the outer brain zones directly below the skull with low-threshold electricity, so that you are more alert, more concentrated or more relaxed to go to bed. Und dieses Gerät war ein Gerät, das für knapp 300 Dollar frei im amerikanischen Markt erhältlich war. And this device was a device freely available in the American market for just under $300. Ein Lifestyle Produkt und dieses Leister Produkt konnte ich ausprobieren und wir haben üblicherweise bei der Transmann hellen magneto Stimulation die Situation, dass sie medizinisch eingesetzt wird in Situationen, die auch medizinisch kontrolliert werden. I was able to try out a lifestyle product and this Leister product and we usually have the situation with the Transmann bright magneto stimulation that it is used medically in situations that are also medically controlled. Was richtig ist aus meiner Sicht beispielsweise in der Behandlung von Depression, und es gibt eine Reihe von Hinweisen darauf, dass das gute Erfolge zeitigt. In my view, this is the right approach in the treatment of depression, for example, and there are a number of indications that this is successful. Hier geht es nicht um medizinische Behandlungen. This is not about medical treatments. Um das nochmal ganz klar zu sagen Hier geht es darum, dass die Firma an den Start geht und sagt Wenn du ein bisschen Strom dir auf den Kopf bekamst, dann bist du immer eigentlich in der Stimmungslage, die du gerade brauchst, um aktiv zu sein, Sport zu machen, einen Vortrag zu halten und dann auch wieder runterzukommen und irgendwann ins Bett gehen zu können. To be very clear once again, this is about the company going to the starting line and saying If you've got a bit of electricity on your head, then you're always actually in the mood you need to be active, do sport, give a talk and then come down again and be able to go to bed at some point.

Der Kerngedanke, der mich dabei umgetrieben hat und warum ich das auch unbedingt ausprobieren wollte, ist das Menschenbild. The core idea that drove me and why I really wanted to try it out is the image of man. Auch das Bild des Gehirns, was dahinter steht, das ist das Bild einer Maschine. The image of the brain behind it is also the image of a machine. Ich brauche. I need.

Ein Regulator, den ich anwenden kann, ansetzen kann, um mich je nach äußerem oder innerem Bedürfnis so in meiner Stimmungslage und Aktivität regulieren zu können, dass ich immer optimal einsatzfähig bin. A regulator that I can use to regulate my mood and activity according to external or internal needs so that I am always optimally ready for action. Das ist ein Menschenbild, was ich eher problematisch finde, weil genau das, was nicht binär ist an uns Menschen, was nicht 0 oder 1 ist, sondern irgendwo dazwischen liegt, ist das, was Menschen interessant macht. That is a view of humanity that I find rather problematic, because it is precisely what is not binary about us humans, what is not 0 or 1, but somewhere in between, that makes people interesting.

Und das kann man nicht mit Stromzufuhr regeln. And you can't control that with electricity.

Wie war das Experiment? How was the experiment? Das war ganz einfach. That was quite simple. Ich habe zwei Elektroden an den Kopf bekommen, eine vorne, eine hinten, die beiden waren verbunden und dann gab es eine App, die man aufs Handy aufspielen konnte. I got two electrodes on my head, one in the front, one in the back, the two were connected and then there was an app that you could install on your cell phone. Und mit der App konnte man die Stärke des Stromzufuhr steuern und zuvor ein Programm auswählen. Ich habe ein Activity Programm gewählt und habe dann in der Dreiviertelstunde, die ich dort Zeit hatte, mit der Assistentin, die mich eingeführt hat, einfach mal alles ausprobiert. I chose an activity program and then, in the three quarters of an hour I had there, I simply tried everything out with the assistant who introduced me. 0 Strom bis 100 Strom und bin so langsam hochgegangen und habe versucht herauszufinden wie fühlt sich das eigentlich an? 0 current to 100 current and slowly went up and tried to find out what it actually feels like? Und das hat sich. Das hat sich sehr angefühlt. Ich habe nämlich so ab 50 prozent Stromzufuhr zur Stromzufuhr gemerkt. I have noticed that from 50 percent power supply to the power supply. Es fängt an zu kribbeln. Es ist ein unangenehmes Gefühl. Man versucht auch auszuweichen. Man möchte es eigentlich gar nicht so erleben. You don't really want to experience it like that. Um 100 prozent wahr. 100 percent true. Wann war ein krasses Gefühl. When was a great feeling. Und ich habe mich wirklich gefragt Warum macht das jemand freiwillig, um damit aktiver zu werden? And I really wondered why someone would volunteer to do this to become more active? Also es ist schon eine Überwindung aus meiner Sicht, die damit verbunden ist. So from my point of view, it's quite an achievement. Und nach dem Experiment bin ich dann rausgegangen, habe ein bisschen was zu Mittag gegessen und sollte zurück an die Uni, an die Harvard University, um da auf einer Konferenz zu sein. And after the experiment I went out, had some lunch and was supposed to go back to the university, to Harvard University, to be at a conference. Und es hat wirklich keine halbe Stunde gedauert. And it really didn't take half an hour.

Da war mir wahnsinnig übel das Mittagessen und ich habe keine langanhaltende Freundschaft geschlossen und ich habe 36 Stunden nicht essen können. I was insanely nauseous at lunch and I didn't make any long-lasting friends and I couldn't eat for 36 hours. Ich habe nicht schlafen können. I have not been able to sleep. Ich hab mich gefühlt gezittert. Ich hab mich gefühlt, als ob ich, was ich nicht 50 Tassen Kaffee getrunken hätte oder irgendwelche anderen Drogen genommen hätte. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass die Firma inzwischen dieses Produkt vom Markt genommen hat. Das war nicht zertifiziert durch die amerikanische Gesundheitsbehörde als Lifestyle Produkt. Und inzwischen kümmern die sich um medizinische Anwendungen der Trans Kanälen Magneto Stimulation. And in the meantime, they are working on medical applications of trans-channel magneto-stimulation. Das zeigt Ihnen also, in welchem Feld wir uns bewegen, wenn wir sozusagen nicht nur das Gehirn lesen, sondern auch das Gehirn manipulieren, stimulieren, beeinflussen wollen. This shows you the field in which we are operating when we not only want to read the brain, so to speak, but also manipulate, stimulate and influence the brain. Und ich glaube, das ist ein Beispiel dafür, wie ein Selbstoptimierung Swan wirklich in eine falsche Richtung gehen kann und sogar möglicherweise gefährlich sein kann, weil man die langfristige Folgen einer solchen unkontrollierten Anwendung heute überhaupt nicht kennen kann. And I think this is an example of how self-optimization Swan can really go in the wrong direction and can even be potentially dangerous, because the long-term consequences of such uncontrolled use cannot be known at all today. Lassen Sie mich aber mal noch ein Stück weitergehen. But let me go a little further. Weil das ist sozusagen Jane eine Überlegung, das Gehirn so zu zu manipulieren, dass man wie eben beschrieben tatsächlich wie mit einem Schalter an und aus die eigenen Stimmungslagen und Aktivitäten Bereiche jeweils nach den Anforderungen, die gerade da sind, ausrichten kann. Because this is Jane's idea, so to speak, of manipulating the brain in such a way that, as just described, you can actually turn your moods and activities on and off like a switch according to the demands that are currently there.

Es gibt andere Dinge, die man tun kann und wirklich auch beeinflussen kann, wie beispielsweise Erfahrungswelten sich entwickeln. Wir wissen, dass es dazu keine Technologie braucht. Julia Shaw hat dazu ein sehr spannendes Buch geschrieben über die Frage, wie Erinnerungen durch permanente Auseinandersetzung mit Tatsachen und Fiktion tatsächlich sich verändern. Julia Shaw has written a very exciting book about the question of how memories actually change through constant confrontation with fact and fiction. Aber das geht auch durch die Verwendung von neuen medizinischen und technologischen Methoden. But this is also possible through the use of new medical and technological methods. Auch das war eine sehr interessante Begegnung, die ich in Boston gehabt habe. Am Mickie mit einem Mediziner, Nobelpreisträger, Professor Summon, Tony Gavina, der sein Leben lang an Depressionen geforscht hat und an der Behandlung von Depressionen und der Forschungsbereich, der mich besonders interessiert hat. Mit Blick auf das Gehirn ist ein Forschungsbereich, der sich eigentlich mit der Entstehung und Bewahrung von Erinnerungen auseinandersetzt, gelingt es so die Kernfrage Erinnerungen so zu manipulieren, also ins Gehirn hinein zu schreiben oder das hinein Geschriebene zu verändern im übertragenen Sinne, dass man beispielsweise damit depressive Momente reduzieren oder gar ausschließen kann. With regard to the brain, a field of research that actually deals with the creation and preservation of memories, it is possible to manipulate memories, i.e. to write them into the brain or to change what is written into it in a figurative sense, so that depressive moments can be reduced or even eliminated. Und Tony Gaue erforscht das an Mäusen. Und natürlich sind das Mäuse. Aber wir wissen aus der Medizingeschichte, dass sagen auch die die Forscherinnen und Forscher oft selber, dass natürlich die nächsten Schritte kommen. But we know from the history of medicine, as the researchers themselves often say, that the next steps will come naturally. Und die biochemischen Grundlagen sind viel komplexer beim Menschen, aber sie sind trotzdem so ähnlich, dass man, dass man mit weiterer Forschung irgendwann dahin kommen wird. And the basic biochemical principles are much more complex in humans, but they are nevertheless so similar that further research will eventually lead us there.

Wir können also nicht nur in Ansätzen lesen, was im Gehirn geschieht. Wir können ebenso einschreiben, neue Dinge, da das, was eingeschrieben ist, im übertragenen Sinne verändern im Gehirn. We can also inscribe new things, because what is inscribed changes the brain in a figurative sense. Das wäre der zweite Schritt. Und es gibt einen dritten Schritt, wenn man das Gehirn lesen kann, ins Gehirn hineinschreiben kann. And there is a third step, when you can read the brain, write into the brain. Warum sollten wir dann nicht? So why shouldn't we? Jetzt kommt bei vielen die Komputer Analogie wieder hervor. Now the computer analogy comes up again for many. Warum sollten wir dann nicht auch unsere Gehirne vernetzen können, um tatsächlich die Kapazitäten zusammenzubringen und möglicherweise etwas anderes zu schaffen, was wir uns heute alle überhaupt nicht vorzustellen vermögen? So why shouldn't we also be able to network our brains in order to actually bring the capacities together and possibly create something else that we are all unable to imagine today? Eines der Menschen Hirne, die sich über die Vernetzung von Menschenhirn Gedanken macht, ist das von Elon Musk, dem Serien Unternehmer aus dem Silicon Valley. One of the human brains that is thinking about the networking of human brains is that of Elon Musk, the serial entrepreneur from Silicon Valley. Elon Musk hat vor einigen Jahren eine weitere Firma gegründet, die so ein bisschen unter dem Radar erstmal gelaufen ist mit dem Namen Nora Link. Und diese Firma hat sich tatsächlich der Zielsetzung verschrieben, irgendwann in Zukunft um das Jahr 2050. And this company has actually committed itself to the target of sometime in the future around the year 2050. Selbst hat Elon Musk mal angedeutet, uns alle auf dieser Welt mit Hirn Implantaten auszustatten. Elon Musk himself once hinted at equipping all of us in this world with brain implants.

Hirn Implantate, die selbst erhalten sind, also selbst die Energie erzeugen können, die sie brauchen, um zu funktionieren. Brain implants that are self-sustaining, i.e. that can generate the energy they need to function. Eine schwierige Herausforderung. Hirn Implantate, die nicht mit Kabeln verbunden sind. Sonst wäre allein in diesem Raum gleich ein solches Chaos und wir werden alle miteinander verknotet. Otherwise there would be such chaos in this room alone and we would all be tied up in knots.

Die also Wireless Drahtlos funktionieren und Hirn Implantate, die miteinander kommunizieren, über die wir alle miteinander kommunizieren können. So they work wirelessly and brain implants that communicate with each other, through which we can all communicate with each other. Dieser Gedanke über diese Zukunftsvision ist extrem interessant, übrigens auch philosophisch extrem interessant. This thought about this vision of the future is extremely interesting, and also extremely interesting from a philosophical point of view. Er ist deshalb extrem interessant, weil die Vorstellung, was dann passiert, eigentlich vermutlich uns in eine komplett andere existenzielle Dimension hineinführen würde. It is extremely interesting because the idea of what happens then would probably lead us into a completely different existential dimension. Es würde bedeuten, dass wir tatsächlich ganz viele einzelne Gehirne haben, aber vermutlich ein kollektives Bewusstsein. It would mean that we actually have many individual brains, but presumably a collective consciousness.

Und die Frage ist Wäre das immer angeschaltet? And the question is: would it always be switched on? Also wäre das immer so, dass wir uns in diesem kollektiven Bewusstsein bewegen würden? So would it always be the case that we would move in this collective consciousness? Oder könnte man sich da einloggen und ausloggen, um auch mal seine Ruhe, seine gedankliche Ruhe zu haben? Or could you log in and log out to have some peace and quiet, some peace of mind? Ich weiß es nicht, aber die Vorstellung, dass sowas möglich ist, ist kein reines Science-Fiction Konzept, das sich irgendein verrückter Ort Spinner im Silicon Valley ausdenkt, sondern dass es eine Szenario, mit dem sich auch die manch ein Neurowissenschaftler befasst. I don't know, but the idea that this is possible is not just a science fiction concept dreamed up by some crazy place in Silicon Valley, but a scenario that some neuroscientists are also looking into. Alle sagen, es wird ewig dauern, bis sowas möglich wird. Everyone says it will take ages before something like this becomes possible. Aber grundsätzlich könnte das schon gehen, dass wir irgendwann gemeinsam denken können. But in principle, it might be possible for us to think together at some point. Und das wäre dann die Idee, die auch Stephen Hawking in Ansätzen im Kopf hatte, als er gesagt hat Wir müssen mit unserem Gehirn etwas tun, dass wir die menschliche Intelligenz weiterentwickeln, um sie als Counterpart der künstlichen Intelligenz satisfaktionsfähig zu halten. And that would be the idea that Stephen Hawking also had in mind when he said "We have to do something with our brains to further develop human intelligence in order to keep it capable of satisfying as a counterpart to artificial intelligence. Ich glaube, da bewegen wir uns dann tatsächlich in eine nächste evolutionäre Stufe, von der wir uns vorstellen können, heute, wie sie sein mag, aber nicht wirklich wissen, was das alles bedeuten würde. I believe that we are actually moving into the next evolutionary stage, which we can imagine what it might be like today, but don't really know what it would all mean. Es wird eine Menge Fragen aufwerfen. Für die Freiheit des Denkens gehört mir mein Dank, mein Gedanke und darf ich ihn schützen vor dem Zugriff von anderen, die in einem Hirn Netzwerk mit mir verbunden sind? For the freedom of thought, my thanks, my thought belongs to me and may I protect it from the access of others who are connected to me in a brain network? Es würde viele Fragen aufwerfen für die Identität eines Menschen.

Bin ich eigentlich noch eine abgeschlossene, einzigartige Entität oder bin ich Teil eines Ganzen, ohne dass ich mich selber gar nicht mehr definieren und erkennen kann? Am I actually still a self-contained, unique entity or am I part of a whole, without which I can no longer define and recognize myself? Und es würde auch natürlich für die ganze. And it would also be natural for the whole. Hervorbringen schafft der europäischen Aufklärung alles, was wir unter dem Individualismus et cetera verstehen. The European Enlightenment created everything that we understand by individualism et cetera. Würde es eine radikale Veränderung mit sich bringen? Would it bring about a radical change? Ich denke, wenn Sie sich das in praktischer Hinsicht vorstellen, ist das interessant. I think if you think of it in practical terms, it's interesting. Man könnte tatsächlich überlegen, ob damit auch eine, eine geistige, eine kreative Kraft freigesetzt werden könnte, die andere Leistungen vollbringen kann, weil die schiere Menge an Kapazität in der Verbindung vieler Gehirne vielleicht nochmal einen anderen Status freisetzt, eine andere Möglichkeit freisetzt, als wir uns das heute als Individuen, die denken, vorstellen können. You could actually consider whether this could also unleash a spiritual, a creative force that can achieve other feats, because the sheer amount of capacity in the connection of many brains perhaps unleashes another status, another possibility than we can imagine today as individuals who think. Niemand weiß das, aber der Gedanke allein ist als Gedanke in der Welt. Und damit verändert er alles, was wir über unser Gehirn denken und mit unserem Gehirn in Zukunft tun werden. And this changes everything we think about our brain and will do with our brain in the future.

Wir haben also auch was solche Brain Networks. Solche Gedanken Netzwerke angeht, schon einiges, was passiert ist, was geschehen ist, woran gearbeitet wird. Such thoughts affect networks, some of what has happened, what is happening, what is being worked on. Aus medizinischer Sicht, aber auch natürlich aus einer kommerziellen Sicht, auch um einen Markt dafür zu erschließen. From a medical point of view, but also of course from a commercial point of view, also to open up a market for it. Und das ist sicherlich etwas, was ich in diesem Zusammenhang gerne nochmal herausarbeiten möchte. And that is certainly something I would like to emphasize again in this context. Ich glaube, wenn wir uns angucken, dass wir. Das Gehirn immer im übertragenen Sinne. In Ansätzen lesen können, beginnen können zu lesen, dass wir beginnen können, hineinzuschreiben, es zu manipulieren, dass wir beginnen, Gehirne zu vernetzen, dann bedeutet das zum einen, dass eine Menge an an sehr existentiellen menschlichen Fragen damit verbunden sind. Und es bedeutet zum anderen, dass wir das Gehirn öffnen werden und zu einem Marktplatz machen werden. Ein Marktplatz, auf dem ein Wettbewerb um die Ressource des Denkens stattfinden wird. Und dieser Wettbewerb wird vermutlich kein ganz entspannter Wettbewerb sein, sondern schon auch an manchen Stellen ein Kampf um die Positionierung des eigenen Denkens gegen das Denken der anderen. Nun, mögen Sie einwenden Haben wir das nicht eigentlich längst schon heute? Ja, in Ansätzen. Hätten Sie mit diesem Einwand recht? Alles, was wir unter dem Label Bildung bezeichnen, ist auch in Ansatz Ansätzen ein Wettbewerb um die Positionierung eines jeden einzelnen Menschen in der sozialen Gemeinschaft im Hinblick auf die Möglichkeiten, das Vorankommen der persönlichen Entwicklung, der beruflichen Karriere und so weiter und so fort, der sozialen Beteiligung an der Gesellschaft, der Position in der Gesellschaft.

Das ist alles heute schon gegeben. Und trotzdem verstehen wir ja immer noch, dass es bestimmte individuelle Voraussetzungen gibt, die nicht nur möglicherweise änderbar sind, sondern die auch das Faszinierende am Menschen ausmachen, weil wir uns erlauben, die Individualität jeder spezifischen Persönlichkeit zu akzeptieren und zu respektieren. Im Idealfall. Ich weiß, dass das nicht immer so ist, aber im Idealfall ist das eigentlich die Idee, die wir aus der europäischen Aufklärung mitgenommen haben. Wenn wir das Gehirn anfangen anzureichern und vermeintlich zu verbessern, wenn wir es vernetzen, ans Internet anschließen, wird sich das verändern. Es wird eine Wettbewerbs Zone werden, bei der möglicherweise Denken zum Wettbewerbsvorteil wird, zu einer Commodity, die wir technologisch anreichern und verbessern müssen, um mithalten zu können. Und wenn wir uns vorstellen, was daraus entstehen könnte, dann wäre durchaus denkbar, dass hier eine neue soziale Spaltung am Horizont aufscheint, die irgendwie provokativ formuliert dann die technologisch an Hanstein Superhirn auf der einen Seite hervorbringt, die sich alles leisten können, um mit neuesten Technologien ihr Denken auf Vordermann zu bringen. Und auf der anderen Seite hätten wir dann sowas wie das Hirn Prekariat, für das wir dann vielleicht ein Hirn Hartz entwickeln müssten, um irgendwie den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft noch möglich zu machen.

Ich glaube, wenn diese Fragen nicht sorgfältig. Betrachtet, diskutiert und irgendwann auch beantwortet werden, geraten wir in Gefahr, in eine Zeit einzutreten, die eine anstrengende Zeit wird. Das Wettbewerb, der Wettbewerb des Denkens kann sehr anstrengend werden, wenn er davon abhängt, dass ich die Ressourcen habe, mich in einem Kampf um ein Hens Mensch und technologische Fortentwicklung meines Gehirns mit anderen auseinandersetzen zu müssen.

Ich glaube, der Mensch wird dann zu einem sehr flexiblen Wesen, zwangsweise einem Wesen, das der österreichische Schriftsteller Robert Musil übrigens in einem sehr bemerkenswerten kleinen Essay 1913 schon beschrieben hat. Musil hat nämlich über den mathematischen Menschen geschrieben, und der mathematische Mensch ist seiner seiner Meinung nach ein Mensch. In der Analogie für den geistigen Menschen, der kommen wird. Das hat er 1913 geschrieben, vor ganz anderem historischem Hintergrund. Wir sollten das heute nochmal anschauen, weil genau das ist die Perspektive, die ich nicht mehr erhoffe. Ich erhoffe mir medizinischen Fortschritt, Möglichkeiten, die sich eröffnen, Spielräume im Wortsinne, die wir bekommen und die uns vielleicht nochmal bereichern werden in ganz verschiedener Hinsicht, die wir uns noch gar nicht vorstellen können. Ich erhoffe mir nicht, dass das Menschenbild sich so verändert, dass wirklich Denken zur Commodity zu anreichern, Bahren, commodity wird, die man sich erkaufen kann oder deren Expansion man sich erkaufen kann. Und womit wir in eine Gesellschaft übertreten würden, in der eigentlich eine permanente geistige Elektro-Mobilität von uns erwartet würde und der Mensch an eine Flexibilität an den Tag legen muss, die seiner Individualität, seiner Privatheit, der Gedanken und seiner Freiheit der Gedanken wirklich irgendwann den Garaus machen würde. Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Punkt ein bißchen vertiefen, warum wir irgendwann uns mit diesen Fragen nicht nur auseinandersetzen müssen, sondern auch versuchen müssen, jeweils individuell, aber auch als Gesellschaft zu entscheiden, was wir zulassen und vorantreiben wollen und was wir vielleicht auch wirklich in Frage stellen oder möglicherweise regulieren wollen. Man könnte argumentieren aus einem wirklich ganz freiheitlichen Blick auf den Menschen und die Freiheit des Geistes, die uns evolutionär sozusagen mitgegeben worden ist, dass wir jedes Recht haben, uns so anzureichern, unser Gehirn so zu verändern, dass es vielleicht aus dem jetzigen Menschen einen vollständig anderen macht.

Und es gibt ein Beispiel, was ich ihnen mitgebracht habe, das mir wirklich in Erinnerung geblieben ist und dieses Problem, wo da die Grenze ist, was man will und was man nicht wollen sollte. Ganz deutlich macht. Das ist eine eine Studie gewesen über die Frage, ob man das Belohnungszentrum des Gehirns, den Nucleus Akuma Bence eigentlich so aktivieren kann, dass man Glücksgefühl manipulieren kann.

Ist natürlich eine schöne Vorstellung. Wer möchte nicht mal auf Knopfdruck glücklich sein? Das, das wäre schon was. Nur wenn das immer ginge. Würde Glück zu etwas ganz Relativem und gar nicht mehr spürbar.

Und das ist genau das, was in diesem Forschungs Kontext geschehen ist. Es ging um einen 33-Jährigen Deutschen, der unter einer ziemlich schweren Angststörung litt und dem eben sozusagen eine eine kleine Sonde eingeführt worden ist, ein operiert worden ist, mit der er sozusagen über eine Batterie tatsächlich eine Aktivierung steuern konnte. Und die Ärzte haben sich das angeschaut. Man kann dann so von ein bis fünf Volt gehen und beim Volt merkt man eigentlich noch nicht so richtig viel. Aber bei 3 Volt entsteht dann schon ein gewisses Wohlbefinden durch die durch die Elektro Stimulation dieses Bereichs. Dieses Belohnungszentrum im Gehirn. Und dann hat der Patient sich mit dem Arzt irgendwann darauf geeinigt und hat gesagt Ja, diese 3 Volt sind glaube ich gut, dann hält die Batterie auch eine Weile und so weiter. Das ist alles prima. Und am nächsten Tag sollte der Patient entlassen werden und vor der Entlassung hat er gesagt Ich hab nochmal nachgedacht, ich hätte doch gern, dass sie auf 5 Volt gehen, weil ich brauche ein bisschen mehr Glück in den nächsten Wochen. Ein bisschen mehr Glücksgefühl, das wäre dann doch besser. Und der Arzt hat das verweigert. Er hat gesagt Nein, wir können nicht zulassen, dass Patienten selber bestimmen, wie sozusagen medizinische Applikationen funktionieren und damit sozusagen ihr Glück manipulieren können. Warum hab ich Ihnen das erzählt? Weil an der Stelle ganz interessant deutlich wird, dass wir möglicherweise nicht frei sind, alles zu bestimmen. Dass wir in der Freiheit der Verwendung von Technologien, um unser Gehirn zu manipulieren, um unser Leben besser zu machen, an eine Grenze geraten können, die dazu führt, wenn sie überschritten wird, dass wir das, was unser Menschsein ausmacht, eigentlich gar nicht mehr verspüren können.

Dass wir sozusagen ablassen von unserer Individualität und unserer Freiheit in der Erfahrung von Differenz, von Glück und Unglück, von Tag und Nacht und so weiter, sondern nur noch darauf fixiert sind, diesen einen Zustand herzustellen. That we, so to speak, let go of our individuality and our freedom in the experience of difference, of happiness and unhappiness, of day and night and so on, but are only fixated on creating this one state. Und das ist eine Reduktion von Komplexität von Mensch sein, die ich mir für die Zukunft von uns allen nicht wünsche. Und das zeigt einfach, dass es möglicherweise Punkte gibt, an denen wir entscheiden müssen. Wollen wir diesen Weg einfach so gehen, dass wir warten, was technisch möglich wird und medizinisch erforscht wird? Oder wollen wir eine gesellschaftliche Debatte darüber führen, was geschieht, wenn das Gehirn ökonomische Ressource und Wettbewerbs Zone unserer aller Existenzform wird? Das ist dann nämlich eine Gesellschaft, die man als neuro Kapitalismus bezeichnen könnte. Und es wird ganz sicher eine andere Gesellschaft sein, als die, in der wir jetzt leben. Meine Damen und Herren, ich endet damit, dass ich Sie darauf aufmerksam mache. Sie haben mir jetzt eine ganze Weile zugehört. Dafür danke ich sehr herzlich. Und das konnten Sie, weil Sie alle die Voraussetzungen haben, die Sie brauchen, um diese Fragen, die ich gestellt habe, zu beantworten. Für sich, vielleicht aber auch für Ihr Lebensumfeld oder gar als Teil einer Gesellschaft, in der Sie leben. Sie haben diese Instrumente oder dieses Instrument hier oben in Ihrem Kopf. Sie können nämlich denken. Und deshalb würde ich Ihnen empfehlen Tun Sie das. Denken Sie nach darüber, was Sie wollen. Wie diese Entwicklung sich weiterentwickeln könnte. Was Sie daran gut und wünschenswert und unterstützenswert finden und was Sie gerne nicht möchten. Sie haben die Möglichkeit, diese Entscheidung zu treffen. Sie sind so frei. Herzlichen Dank.

Die Thäler Academy war heute an der Universität Heidelberg. Es sprach Professor Dr. Miriam Meckel zum Thema. Mein Kopf gehört mir. Die schöne neue Welt des Brain Hacking.