23.09.2020 – Langsam gesprochene Nachrichten
Nachrichten von Mittwoch, 23.09.2020 – langsam gesprochen als MP3
Die Zahl der Asylbewerber in der EU sinkt stark
Im ersten Halbjahr ist die Zahl der Asylbewerber in der EU infolge der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Das berichten die Funke-Zeitungen und berufen sich dabei auf Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat. Demnach beantragten zwischen Januar und Juni 196.620 Menschen erstmals Asyl in einem der 27 EU-Staaten, ein Rückgang um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Deutschland ist nach wie vor das wichtigste Zielland für Asylbewerber in der EU. - Am Mittag stellt die Kommission in Brüssel neue Vorschläge für die umstrittene EU-Asylreform vor.
Großrazzia wegen illegaler Leiharbeit in Fleischbranche
Die Bundespolizei durchsucht derzeit Wohn- und Geschäftsräume der Fleischbranche in fünf Bundesländern. Es geht um den Verdacht der illegalen Einschleusung von Arbeitskräften. Die beschuldigten Firmen sollen Menschen aus Osteuropa mit gefälschten oder verfälschten Dokumenten nach Deutschland geholt haben. Die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie sind im Zuge der Corona-Krise stark in die Kritik geraten. Bei der Großrazzia sind rund 800 Polizisten im Einsatz.
Türkei und Griechenland vereinbaren Gespräche zum Gasstreit
Mitten im Streit über Erdgasvorkommen wollen Griechenland und die Türkei ihre vor vier Jahren unterbrochenen Sondierungsgespräche neu starten. Die neue Gesprächsrunde solle zeitnah in Istanbul stattfinden, teilte das Außenministerium in Athen mit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schlug vor, auch die türkischen Zyprer einzubeziehen. Im östlichen Mittelmeer war zuletzt der Streit zwischen Griechenland und der Türkei und zwischen der Türkei und Zypern eskaliert. Griechenland bezichtigt die Türkei, vor griechischen Inseln illegal Erdgasvorkommen zu erkunden. Ankara bestreitet das.
Johnson verschärft Corona-Regeln für England
Wegen einer beschleunigten Ausbreitung des Coronavirus sollen Beschäftigte in England nach Möglichkeit wieder von zu Hause aus arbeiten. Pubs und Restaurants müssen ihren Betrieb auf Gäste am Tisch beschränken. Das sagte der britische Premierminister Boris Johnson im Parlament. Es gehe nicht um einen zweiten Lockdown. Schulen und Universitäten blieben geöffnet, die Wirtschaft solle am Laufen bleiben. Wie in anderen Ländern sei aber ein gefährlicher Wendepunkt erreicht, warnte Johnson. Die Regierung müsse noch drastischere Maßnahmen ergreifen, falls die Ausbreitung des Virus nicht stoppe.
Britisches Unterhaus billigt umstrittenes Binnenmarktgesetz
Das Binnenmarktgesetz des britischen Regierungschefs Boris Johnson hat im Unterhaus eine weitere Hürde genommen. Dieses stimmte mehrheitlich Änderungen an der Vorlage zu. Das Gesetz würde der Regierung in London die Möglichkeit geben, die im Brexit-Vertrag fixierte Regelung auszuhebeln, nach der im britischen Nordirland auch künftig EU-Zoll-Regeln gelten sollen. Johnsons Vorhaben ist auch in seiner eigenen Partei umstritten, weil für Kritiker dadurch die internationale Verlässlichkeit Großbritanniens in Frage steht. Der Entwurf muss noch das Oberhaus passieren, in dem Johnson keine Mehrheit hat.
China will bis 2060 Klimaneutralität erreichen
China strebt an, in spätestens 40 Jahren klimaneutral zu werden. Das kündigte Staatschef Xi Jinping in der Generaldebatte der UN-Vollversammlung an. "Wir streben einen Wendepunkt bei den CO2-Emissionen vor 2030 und Kohlenstoff-Neutralität vor 2060 an", sagte er. China ist der weltgrößte Verursacher von Treibhausgasen und für rund ein Viertel des weltweiten Ausstoßes verantwortlich. Die Regierung in Peking setzte sich nun erstmals ein Datum für Klimaneutralität. Deutschland und die gesamte Europäische Union haben als Ziel für eine CO2-Neutralität das Jahr 2050 ausgegeben.
Saudi-Arabien will Pilgerfahrt Umrah schrittweise wieder aufnehmen
Nach siebenmonatelanger Corona-Pause will Saudi-Arabien die Umrah, die sogenannte kleine Pilgerfahrt, schrittweise und unter strengen Auflagen wieder erlauben. Ab 4. Oktober würden die Beschränkungen für die Umrah gelockert, teilte das Innenministerium mit. Dann dürften täglich 6000 Menschen daran teilnehmen. Dies gelte zunächst nur für Saudis und dauerhafte Bewohner des Königreichs. Ausländer bekämen erst ab November eine Erlaubnis. Dann würden pro Tag 20.000 Pilger zugelassen. Saudi-Arabien hatte im März wegen der Corona-Pandemie alle Pilgerfahrten nach Mekka und Medina untersagt.