28.07.2020 – Langsam gesprochene Nachrichten
Nachrichten von Dienstag, 28.07.2020 – langsam gesprochen als MP3
30.000 US-Probanden testen Corona-Impfstoffkandidaten
Im Rennen um einen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit COVID-19 ist in den USA ein Mittel in die heiße Phase seiner Erprobung gegangen. Es geht um einen Impfstoffkandidaten der US-Biotech-Firma Moderna. Er wird an 30.000 Freiwilligen getestet, die das Mittel zwei Mal im Abstand von 28 Tagen gespritzt bekommen. Die Studie findet an 89 Standorten in den USA statt, wie Regierungsberater Anthony Fauci weiter mitteilte. Die Probanden sind nach seinen Worten in zwei Gruppen unterteilt. Die einen bekommen den Impfstoff, die anderen ein Placebo.
Belgien verschärft Corona-Einschränkungen
In Belgien sind wegen des starken Anstiegs der Neuinfektionen mit dem Coronavirus die Beschränkungen des öffentlichen Lebens nochmals verschärft worden. Ab Mittwoch dürfen sich die Bürger privat nur noch maximal zu fünft treffen, wenn sie nicht in einem Haushalt leben, wie Ministerpräsidentin Sophie Wilmès ankündigte. Die neuen Regeln gelten nach ihren Angaben für zunächst vier Wochen. In Antwerpen sind die Maßnahmen noch drastischer. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Homeoffice ist Pflicht. Zuletzt hatten sich nach Behördenangaben im Schnitt 279 Belgier pro Tag infiziert.
Malaysias Ex-Ministerpräsident in Finanzskandal schuldig gesprochen
Malaysias Ex-Regierungschef Najib Razak ist in einem ersten Prozess um den Finanzskandal bei einem Staatsfonds schuldig gesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft habe Najibs Schuld in allen Anklagepunkten nachgewiesen, sagte der Richter in Kuala Lumpur. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Dem 67-Jährigen droht eine jahrzehntelange Haftstrafe. Dem früheren Ministerpräsidenten wird vorgeworfen, etwa 8,4 Millionen Euro aus einem Staatsfonds gestohlen und unter anderem für den privaten Kauf von Luxuswohnungen verwendet zu haben. Gegen Najib laufen zwei weitere Prozesse.
Malis Opposition lehnt Einheitsregierung ab
Die Opposition in Mali lehnt die Forderung des Weltsicherheitsrats und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) ab, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden. Dazu hatte sich der umstrittene Präsident Ibrahim Boubacar Keita auf den internationalen Druck hin bereit erklärt. Der Anführer der Oppositionsbewegung 5. Juni, Imam Mahmud Dicko, erklärte, die elf Todesopfer bei den jüngsten Protesten sollten nicht umsonst gewesen sein. Man kämpfe für den Rücktritt des Präsidenten. Ähnlich äußerte sich ein anderer führender Kopf der Opposition in Mali, Choguel Maiga.
Ex-Militärstratege soll US-Botschafter in Berlin werden
Der frühere Armeeoffizier Douglas Macgregor soll neuer US-Botschafter in Deutschland werden. Präsident Donald Trump will den pensionierten Oberst als Nachfolger für den im Juni zurückgetretenen Diplomaten Richard Grenell nominieren, wie das Weiße Haus mitteilte. Macgregor sei ein dekorierter Kriegsveteran, Autor und Berater sowie ein anerkannter Experte für militärische Planung und Strategie, hieß es weiter. Macgregor gilt auch als streitbarer Kritiker von US-Militäreinsätzen im Ausland. Er tritt als Experte im konservativen Nachrichtensender Fox News auf, der Trump politisch nahesteht.
Israel verwarnt libanesische Hisbollah
Israel hat der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah im Fall neuer Angriffe auf sein Territorium mit einer harten Reaktion gedroht. Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Benny Gantz erklärten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, ein Hisbollah-Kommando habe am Montag versucht, über die Grenze nach Israel zu gelangen. Soldaten hätten dies verhindert. Man sehe dies als schwerwiegenden Vorfall an. Seit Tagen wachsen die Spannungen zwischen beiden Seiten. Auslöser war ein Raketenangriff in Syrien, bei dem ein ranghohes Hisbollah-Mitglied getötet worden war.