Region in Katalonien abgeriegelt
Nach Lockerungen der Corona-Maßnahmen gibt es in Spanien wieder regionale Ausbrüche - auch in Katalonien. Rund um die Großstadt Lleida gibt es so viele Fälle, dass die Beschränkungen für rund 200.000 Menschen wieder verschärft wurden.
Nach der Aufhebung des landesweiten Alarmzustands in Spanien sind erstmals wieder Reisebeschränkungen regional verschärft worden. In dem katalanischen Gebiet Segrià rund um die Großstadt Lleida seien davon insgesamt 200.000 Menschen betroffen, berichtete die Zeitung "La Vanguardia".
Anwohner sollen Gebiet nicht verlassen
Seit heute um zwölf Uhr dürfe niemand mehr in die Stadt und umliegende Gemeinden reisen oder sie verlassen, außer um zur Arbeit zu gelangen. Bewohner des Gebiets dürften jedoch einmalig noch bis 16.00 Uhr an ihren Wohnort in der Zone zurückkehren. An den Zufahrtsstraßen errichtete die Polizei Kontrollposten.
Ein Lockdown sei bisher noch nicht nötig, zitierte die Zeitung die katalanische Gesundheitsministerin Alba Vergés. Geschäfte und Restaurants müssten nicht wieder schließen, die Menschen dürften ihre Wohnungen jederzeit verlassen. Vergés rief die Bevölkerung jedoch auf, Versammlungen zu meiden und familiäre Feiern stark zu begrenzen oder zu verschieben.
Anstieg der Infektionszahlen
Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren am Freitag 4030 Infektionsfälle rund um die Stadt Lleida registriert. Das seien 60 mehr als am Donnerstag gewesen, als ein Anstieg um 128 Fälle im Vergleich zum Mittwoch festgestellt worden war. Im Laufe der Woche seien es insgesamt 365 Fälle gewesen. In Krankenhäusern der Stadt würden 28 an Covid-19 erkrankte Menschen behandelt, davon sechs auf Intensivstationen. Die meisten Infektionen stünden mit Agrarbetrieben, Seniorenheimen und einem Wohnviertel in Zusammenhang, so die Zeitung "Las Provincias".
Spanien hatte den landesweiten coronabedingten Alarmzustand am 21. Juni beendet - nach 14 Wochen im Lockdown. Seit Beginn der Pandemie haben sich in Spanien mehr als 250.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 28.000 von ihnen sind gestorben. Damit ist Spanien eines der am stärksten vom Virus betroffenen Länder in Europa.