Wie wird man 100 Jahre alt? Folge 6 von "Für immer jung mit Kleine-Gunk"
Hallo und Herzlich willkommen bei "Für immer jung mit Kleine-Gunk"!
Heute wollen wir uns mal mit denjenigen auseinandersetzen, die das mit "für immer
jung" schon hinbekommen haben, bevor es diesen Youtube-Kanal gab.
Das sind die sogenannten Zentenarien. Gesunde Hundertjährige und mit denen
beschäftigt sich inzwischen eine eigene Forschergruppe. Zunächst mal liegt es
dann nahe, diese Hundertjährigen einfach mal zu befragen. Was haben sie denn
eigentlich in ihrem Leben gemacht, dass sie so alt geworden sind?
Es gibt da ein paar prominente Beispiele. Die mutter von Queen Elizabeth zum
Beispiel - die berühmte Queen Mum, die 101 Jahre alt geworden ist.
Für die war das Rezept, wie sie sagte, das tägliche Gläschen Gin.
Andere sagen, sie seien immer sehr religiös gewesen und hätten täglich ein
Abendgebet gesprochen. Das ist alles ganz interessant. Trotzdem muss man sagen, es
gibt natürlich auch viele Menschen, die beten und Schnaps trinken und keine 100
Jahre alt werden. Also diese individuellen Aussagen helfen da doch
relativ wenig. Einen Hundertjährigen zu befragen, warum er so alt geworden ist,
ist ungefähr so effektiv wie einen Zwei-Meter-Mann zu fragen, warum er denn
so groß geworden ist. Es ist meistens einfach so passiert. Sinnvoll erscheint
da schon ein anderer Ansatz zu sein. Es gibt Regionen auf der Welt, wo ganze
Gruppen von Menschen älter werden als andere. Diese Regionen hat man
inzwischen relativ gut identifiziert, ein belgischer Epidemiologe Michelle Poulain,
hat da einmal mit blauer Tinte auf der Karte einen Kreis darum gezogen
und seitdem sind diese Regionen bekannt als sogenannte
Blue Zones. Dazu gehört zb Sardinien. Dazu gehört Okinawa in Japan, dazu gehört
Loma Linda in den Vereinigten Staaten. In Loma Linda finden sich ganz viele
Anhänger der sogenannten Adventisten des 7. Tages, also eine christliche
Glaubensgemeinschaft, für die gesundes Leben ganz entscheidend ist. Und diese
Regionen hat man auch darauf hin untersucht, was machen die Leute da anders?
Wie ernähren sie sich? Haben sie einen anderen Lebensstil? Gibt es
eventuelle genetische Dinge, die sich dort durchgesetzt haben?
Bezüglich der Ernährung muss man sagen: Ja, es gibt viele Erkenntnisse, aber so
richtig gut zusammenpassen tun sie eigentlich nicht. Auf Okinawa zum
Beispiel wird sehr viel Fisch oder es werden auch Algen gegessen.
Loma Linda, die Adventisten des 7. Tages lehnen den Konsum von Alkohol ab.
Umgekehrt die Männer auf Sardinien schwören nun gerade darauf, dass ihr
hoher Rotweinkonsum ein wichtiger Faktor dabei war, dass sie so alt
geworden sind. Also das passt nicht so ganz zu einem runden Bild, aus dem man
jetzt eine Anti-Aging-Diät machen kann. Trotzdem, eines bleibt. Fast alle diese
Menschen haben relativ wenig gegessen. Nicht weil sie einen Anti-Aging-Arzt
hatten, der ihnen gesagt hat, Kalorienrestriktion lässt sie länger
leben, sondern aus einem eher einfachen Grund: Die meisten dieser Menschen waren
eher arm. Da gab es nicht mehr zu essen. Eine andere Sache war, viele von denen
waren zum Beispiel Bauern und Landwirte. Was seinerseits nun wieder bedeutet, die
waren ihr ganzes Leben körperlich aktiv auch das ist etwas, wo wir wissen, wirkt sich
lebensverlängernd aus. Und ein dritter Aspekt ist auch all
diesen Menschen in den Blue Zones gemeinsam: Fast niemand von denen lebt
auch in hohem Alter in einem Altersheim. Sie leben weiter in ihren Großfamilien,
die leben weiter in ihren Freundeskreisen, die haben weiter ihre
sozialen Netzwerke und auch das scheint offensichtlich ein ganz ganz wichtiger
Faktor für ein gesundes und erfolgreiches altern zu sein.
Eingebunden zu sein in einer sozialen Gruppe, in einer Familie und auch noch
einen Sinn haben, warum ich dann weiter lebe.
Ikigai ist ein japanisches Wort dafür, was so viel heißt wie: der Grund, warum
ich morgen noch aufstehe. Und den hat man offensichtlich als Mitglied einer
Großfamilie oder eines Freundeskreises eher als ein Insasse eines Altersheimes.
Und auch dass eine offensichtlich wichtige Erkenntnis der Anti-Aging-
Medizin, zu der uns die Blue Zones viel beigetragen haben. Wichtig ist nicht nur
was esse ich, wie bewege ich mich, wichtig ist auch, mit wem umgebe ich mich. Hier
gibt's wie immer den Science Proof, den kann man unten anklicken. Da gibt es auch die
Likes, da gibt es die Abos und wir sehen uns wieder zur nächsten Folge von "Für
immer jung mit Kleine-Gunk".