Wo sich Rassismus versteckt und was wir dagegen tun können || PULS Reportage
Bin ich rassistisch?
Also, ich würde schon sagen, ich bin aufgeklärt und größtenteils auch frei von Vorurteilen
und mein Bekanntenkreis ist ziemlich divers.
Naja, obwohl der inner circle der Freunde ist schon ziemlich weiß.
Trotzdem würde ich mich aber nicht als rassistisch bezeichnen.
Aber ist das wirklich so?
Um das herauszufinden, treffe ich Afrika Wissenschaftlerin Josephine Apraku.
Wo findet sich Rassismus eigentlich überall?
Und wo findet sich Rassismus natürlich auch in mir selbst, ohne dass ich es wahrnehme?
Ich mache einen Antidiskriminierungsworkshop.
Das hätte ich nicht gedacht!
Das schockiert mich total!
Und lerne, was es bedeutet, ein "Ally" zu sein.
Wie kann ich quasi eine Komplizin gegen Rassismus sein?
Und wie privilegiert Weiße in Deutschland sind und warum das so wichtig ist,
das zu erkennen, das lerne ich alles heute.
Bevor der Antirassismus-Workshop aber startet, soll ich drei Aufgaben erledigen.
Coachin Josephine hat sie mir vorab per Videonachricht geschickt.
Hi Ariane, eine von den Aufgaben ist, dass du drei Wissenschaftler*innen nennst, und
dann als weiteren Schritt drei Schwarze Wissenschaftler*innen nennst und als letzten Schritt, dass du nochmal
in die Bibliothek gehst und schaust, welche Schwarzen Wissenschaftler*innen findest du
und zu welchen Themen?
Madame Curie.
Mann, ich will das so feministisch wie möglich machen, aber es fällt mir keine ein!
Naja, Isaac Newton. So viele Frauen fallen mir auch nicht ein. Der ist auch ziemlich weiß!
Dann nehme ich noch ... egal, Herr Drosten!
Mann, mir fallen nicht mal Frauen ein. Das ist ja schwierig!
Okay und jetzt kommen wir zu den Schwarzen Wissenschaftler*innen.
Nein.
Warte!
Politiker, ja! Aber darüber reden wir gerade nicht, ne?
Ich frage mal bei den Leuten hier nach. Vielleicht kennen die sich ja besser aus?
Hallo, darf ich euch mal was fragen?
Drei Wissenschaftler*innen, die Schwarz sind?
Die Schwarz sind? - Ja.
Puh! - Ja, ne?
Nein, ich kenne keine Wissenschaftler. Aber Nelson Mandela zum Beispiel.
Nein, kenne ich nicht.
Nein, ich habe echt keine Ahnung.
Ne. - Krass, ich auch nicht! Und bis jetzt keiner!
Deswegen würde ich sagen, wir gehen einfach mal in die Bibliothek.
Da kann man ja vielleicht jemanden finden.
Denn das war ja noch der letzte Teil der Aufgabe.
In der wissenschaftlichen Bibliothek in Berlin will ich Bücher
von drei schwarzen Wissenschaftler*innen finden und ausleihen.
Kann ja nicht so schwierig sein! Weiße Männer haben wir schon mal!
Also irgendwie doch gar nicht so einfach!
Ja gut, also Schwarze Menschen haben wir schon mal!
Aber natürlich in der Dienstleistung, ist ja klar.
Das Buch ist von Scott Walter.
Man kann natürlich vom Namen nicht auf die Hautfarbe schließen.
Aber ich unterstelle mal, ein schwarzer Mensch hätte dieses Cover nicht ausgewählt.
*Musik*
Ach Leute, so wird das nichts!
So werde ich die Aufgabe von Josephine nie lösen, indem ich hier irgendwelche Bücherrücken anschaue.
Deswegen gehe ich hier jetzt mal zum Computer und schaue im Internet!
Im Netz finde ich natürlich Namen von Schwarzen Wissenschaftler*innen.
Von den meisten habe ich aber ehrlich gesagt noch nie was gehört
Doch egal welche Namen ich ins Bibliothekssystem eingebe: Ich bekomme keine Treffer.
Ich habe keine Bücher hier gefunden,
aber wenigstens habe ich Wissenschaftler*innen rausgesucht, die schwarz sind.
Ah, Leute! Ich habe gedacht, die Aufgabe ist machbar.
Aber anscheinend bin ich nicht in der Lage aus einer Bibliothek drei Bücher rauszusuchen,
die Schwarze Menschen geschrieben haben!
Das hätte ich nicht gedacht.
Das schockiert mich total!
Ich bin gespannt, was Coachin Josephine dazu sagt.
Ich treffe sie hier im Institut für diskriminierungsfreie Bildung in Berlin.
Hallo!
Schön, dass du da bist.
Finde ich auch.
Komm mit!
Seit 2014 bietet Josephine Antirassismus-Workshops an.
Ihr Ziel: Eine diskriminierungsfreie Gesellschaft!
Ich habe dir ein paar Aufgaben gestellt. - Oh, ja!
Wie bist du damit zu Rande gekommen? Wollen wir da mal reinschauen?
Ich dachte, es wäre leichter! Es war aber gar nicht so leicht.
Das Einzige, was ich habe, ist eine kleine Liste mit drei Wissenschaftler*innen,
die Bücher geschrieben haben: Ruth J. Simmons
Ruth J. Simmons ist die Präsidentin der renommierten Brown University in den USA.
Kimberle Crenshaw.
Kimberle Crenshaw ist Juristin und Professorin an der University of California.
Und die nächste ist: Prof. Dr. Iyiola Solanke.
Iyiola Solanke ist Professorin für EU-Recht und Soziale Gerechtigkeit an der University of Leeds.
Was mit aber aufgefallen ist: Jede dieser Frauen hat irgendwas mit ihrer Hautfarbe in
ihrem Beruf oder in der Bezeichnung.
Das ist ernüchternd.
Ich finde das total spannend, weil: Wenn wir schwarze Menschen und Menschen of Color sehen
und sie werden repräsentiert, dann werden sie das im Hinblick in der Regel auf das Thema Rassismus.
Das ist total wichtig.
Das heißt, damit werden Schwarze Menschen und Menschen of Color ja auch verkürzt auf
bestimmte Themen, als ob sozusagen wissenschaftliche Leistungen von Schwarzen Menschen
nicht in allen anderen Bereichen genauso wertvoll wären.
Bevor wir die anderen zwei Aufgaben auflösen, fangen wir mit den Basics an.
Ich bin echt nervös, denn ich will ja nichts falsch machen!
Ich habe ja Angst.
Ich würde mich als nicht rassistisch bezeichnen.
Aber ich bin auch nicht Schwarz und ich habe diese Erfahrung nicht und vielleicht sage
ich Sachen, die du total auf dem Schirm hast, ich überhaupt nicht und ich mir denke:
Oh Gott, das ist ja mega peinlich, auch ganz schlecht für unsere Gesellschaft!
Glaubst du, wir können heute klären, ob ich tatsächlich so wenig rassistisch bin, wie ich denke?
Oder ob wir da Sachen aufdecken, die ich einfach nicht gesehen habe?
Ich glaube, dass wir auf jeden Fall gute Ansätze schaffen können.
Wir beschäftigen uns ja tatsächlich explizit mit Rassismus heute, und noch spezifischer
mit weiß sein und Rassismus: Wie hängt das zusammen? Was hat das miteinander zu tun?
Und daraus ergibt sich dann: Welche Handlungsmöglichkeiten hast du eigentlich?
Okay, ich bin bereit!
Zuerst erklärt mir Josephine, wie Rassismus wahrgenommen wird und welches falsche Verständnis Weiße oft davon haben.
Und zwar wird Rassismus in der Regel verstanden als individuelle Tat, als böse Tat.
Vor allem auch im Zusammenhang von bösen Absichten wird es betrachtet.
Rassistisch sind sozusagen die bösen Anderen.
Das hat mit uns in der Mitte der Gesellschaft nichts zu tun.
Wenn wir Rassismus bekämpfen wollen und jetzt hier spezifisch, sozusagen aus weißer Perspektive,
muss ich ja überhaupt erst einmal wissen: Wo findet sich Rassismus eigentlich überall?
Und wo findet sich Rassismus natürlich auch in mir selbst, ohne dass ich es wahrnehme?
Es gibt verschiedene Ebenen:
z.B. durch persönliche Interaktion im Restaurant
oder in der U-Bahn.
wie z.B. beim Racial Profiling.
z.B. auf dem Wohnungsmarkt, dem Arbeitsmarkt
oder im Bildungssystem.
Fühlst du dich bereit für die erste Übung?
Ja!
Dir bleibt auch gar nicht so viel anderes übrig, offen gestanden!
Ich soll für jede Ebene Beispiele finden.
Wo, glaube ich, findet Rassismus in meinem Alltag statt?
Wie zeigt er sich? Und wo werde ich vielleicht auch bevorzugt?
Wenn ich in Thailand bin zum Beispiel und alle sagen: Mensch, du hast aber toll blaue Augen!
Mensch, die Haut ist ja so toll und die blonden Haare! Es ist ja Wahnsinn!
Gehört das da auch dazu, dass ich merke, ich werde gerade raus gehoben,
weil ich so aussehe, wie sie aussehe?
Das ist total der wichtige Punkt.
Was in der Regel passiert, wenn ich diese Übung mache, dass Leute vor allem Ausschlüsse suchen.
Das heißt, sie suchen: Wie werden Menschen rassistisch diskriminiert?
Aber die Übung ist genauso richtig durchgeführt, wenn du jetzt ausschließlich Privilegien suchen würdest.
Wo hast du zum Beispiel einen einfacheren Zugang zu allem Wirklichen?
Mit der Zeit fällt mir immer noch mehr ein.
Diese drei Ebenen gehören immer untrennbar zusammen.
Die informieren sich auch gegenseitig.
Das heißt, wenn ich zum Beispiel mit der Vorstellung groß werde:
"Weiße Menschen sind deutsch, schwarze Menschen oder Menschen of Color können grundsätzlich nicht deutsch sein!"
Dann finden wir das in der Regel auch im individuellen Handeln wieder,
ob das jetzt bewusst ist oder eben unbewusst.
In Institutionen sitzen Menschen.
Das heißt, wenn wir also die Vorstellung haben, weiße Menschen sind deutsch,
Schwarze Menschen oder Menschen of Color nicht, dann ist ja einleuchtend, dass selbst, wenn individuell
das nicht unbedingt gewollt ist, das zum Beispiel Menschen bei der Polizei an Grenzen beispielsweise
vor allem schwarze Menschen oder Menschen of Color
kontrollieren in Hinblick auf ihre Staatsbürger*innenschaft.
So zieht sich Rassismus von einem Bereich in den nächsten.
Und weiße Menschen, also auch ich, haben das oft nicht mal auf dem Schirm.
Nächste Aufgabe!
Ich möchte, dass du ein paar Fair Trade Produkte besorgst.
Es ist wichtig, dass du darauf achtest, dass auf denen auch Abbildungen sind, zum Beispiel von Menschen.
Einkaufen kann ich richtig gut und Fair Trade ist ja eigentlich, meint man, eine gute Sache.
Na, ich gehe mal kurz shoppen und dann sehen wir uns wieder!
*Hintergrundmusik*
Jo!
Ich dachte, das wäre gar nicht so problematisch.
Aber ich glaube, es ist ziemlich problematisch!
Das ist übrigens mein Liebling.
Ich nehme die jetzt mal mit zu Josephine und dann reden wir mal da drüber.
Ich war in einem ganz tollen Supermarkt.
Na, da kommst du rein und denkst: Also, hier ist nichts gespritzt. Hier ist es fair.
Kostet alles wahnsinnig viel Geld, aber jetzt komme ich hier mit einem richtig guten Gewissen raus!
Kaffee aus sehr fernen Ländern, Schokolade, Jackfruit, Gewürze, auch aus Afrika, glaube ich.
Sogar eine kleine Familie!
Ich war sehr geschockt.
Ich dachte: Ja, ich kenne dieses Fair Trade Dings. So schlimm wird es schon nicht sein.
Vor allem, das wäre mir ja aufgefallen!
Mir ist überhaupt nichts aufgefallen und ich unterstelle, dass diese Fotos nicht erst seit gestern da sind.
Was ja das Spannende ist, in welchen Zusammenhängen haben wir überhaupt Bilder
von Menschen auf den Produkten?
Haben wir ja total oft nicht, sondern das haben wir bei Fair Trade Sachen.
Und der Zweck, warum diese Menschen da sind, ist ja ein spezifischer.
Es richtet sich im Grunde ja an eine weiße Zielgruppe.
Nämlich an eine weiße Person, die sozusagen das Geld hat, Fair Trade Produkte sich zu
leisten und die damit sozusagen eine sogenannte gute Tat macht.
Der Begriff, der hier verwendet werden kann, ist "White Saviorism".
Wie problematisch ist es, wenn hier Schwarze Menschen sichtbar sind,
aber in der Wirtschaftsabteilung der Bibliothek nicht?
Es ist ein total wichtiger Punkt, den du ansprichst im Hinblick auf Repräsentation.
Nämlich die Frage ist nicht nur: Wer wird repräsentiert?
Ist es immer divers?
Und die Frage ist auch, in welchen Zusammenhängen.
Weil natürlich ist es nicht so, dass Schwarze Menschen und Menschen of Color irgendwie auf
dem afrikanischen Kontinent überall nur auf dem Feld arbeiten.
Und ich glaube, das ist es, was so wichtig ist, dass wir sozusagen eine diverse Repräsentation
schaffen, auch von Schwarzen Menschen und Menschen of Color.
Es kommt also nicht nur drauf an, dass Schwarze Personen abgebildet werden, sondern vor allem wie.
Ich möchte dich bitten in eine Drogerie zugehen und jeweils für dich und eine Schwarze Person
Produkte zu besorgen, und zwar jeweils Make-up, Pflaster und Strumpfhosen.
Das weiß ich schon, dass das sehr schwer wird!
*Hintergrundmusik*
Zurück aus dem Drogeriemarkt und den Sack, den bringe ich jetzt mal Josephine.
Ich wusste, das wird schwer.
Deswegen war es eine kleine Überraschung, dass ich Folgendes gefunden habe.
Und zwar Make-up, schön im farblichen Verlauf.
Und das hat mich sehr gewundert, dass es tatsächlich für dunkle Hauttöne quasi Make-up gab.
In Berlin-Mitte ist ein dunklerer Make-up Ton schon angekommen.
In ländlichen Gegenden gibt es verschiedene Schattierungen von dunklen Tönen aber so gut wie nie.
Also: Ich habe mal drei geholt, auch im wunderschönen farblichen Verlauf.
Und das ist das dunkelste.
Das bin, glaube ich, nicht mehr ich.
Aber das ist natürlich mit Abstand noch nicht dunkel, so einfach. Genau.
Das war nicht so positiv.
Und jetzt kommen wir zum Schlimmsten meiner Meinung nach.
Das war das dunkelste, was ich jetzt gefunden habe!
Wie man bei uns in der Schule früher gesagt hat: Hautfarben!
Und was mir aufgefallen ist, wenn wir als Kinder gemalt haben, war der King,
der den hautfarbenen Stift hatte.
Das war nicht gelb, das war nicht rot.
Es war hautfarben, dieses kleine schweinchenrosa.
Wie groß ist das Problem, dass man so aufwächst quasi: Hautfarbe ist das, was ich hier sehe
und so heißt es auch!
Ich weiß noch, ich wollte irgendwann mal, da war ich so 14 oder 15 Jahre,
da wollte ich mein Zimmer streichen.
Und ich meinte zu einer Freundin: Ich weiß gerade gar nicht so richtig, wie soll ich es streichen?
Und sie so: Mach doch hautfarben!
Ich so: Ich streiche doch nicht mein Zimmer dunkelbraun. Bist du doof?
Nur, um das mal so zu zeigen, wie normal einem das vorkommt, das sozusagen so ein Beige-Ton ist Hautfarbe.
Und das ist sozusagen alles.
Und das finde ich aber total spannend, weil es eben sehr stark veranschaulicht auch,
wie sehr weiße Menschen davon ausgehen, dass sie die Norm sind.
Die Vorstellung zum Beispiel von Hautfarbe ist ein Aspekt.
Aber es gibt auch Aspekte wie Kultur, Zugehörigkeit zu Europa.
Dann natürlich ganz wichtig auch Religion.
Weiß sein und christlich sein sind sozusagen untrennbar miteinander verbunden.
Und das sehen wir auch immer noch im heutigen Diskurs, nämlich die Vorstellung
schwarze Menschen können nicht deutsch sein.
Das ist im rassistischen Diskurs beispielsweise in den USA oder auch in UK in ganz anderes Ding.
In den USA, wenn ich behaupten würde, als Schwarze Person ich bin US-Amerikanerin,
würde da wahrscheinlich kein Hahn nachkrähen.
Aber in Deutschland ist es ein ganz anderes Ding.
Solange solche Gedankenmuster existieren, gibt es auch Rassismus.
Und auch ich verhalte mich manchmal unbewusst rassistisch – einfach, weil mir manche Ungerechtigkeiten
und ihre krassen Auswirkungen bis jetzt gar nicht aufgefallen sind.
Und womit wir aber heute auseinander gehen wollen, ist zu gucken: Okay, was kannst du tun?
- Okay!
Dazu soll ich Fragen beantworten, wie zum Beispiel: Wie gehe ich mit rassistischen Verhaltensweisen um?
Und da fällt mir direkt ein konkretes Beispiel ein
und zwar: Wenn ich jetzt auf dieser Party stehe. Das war so an der Isar
und dann kommt die Polizei und hält einen Schwarzen Menschen an und checkt den.
Individuell wahrscheinlich für mich gar nicht so schlimm.
Dem passiert das aber, was weiß ich, dreimal in der Woche und mir eben nie.
Was macht man da?
Müsste man dann nicht rausgehen und sagen: Ich würde gern übrigens auch kontrolliert werden!
Ihr habt mich seit einem halben Jahr nicht mehr kontrolliert.
Was geht denn hier ab? Oder so etwas?
Ich glaube auf genau solche Fragen gibt es keine" richtig" und "falsch" Antworten,
weil das ja auch sehr stark davon abhängt, um welche andere Person geht es noch.
Zum Beispiel eine Möglichkeit könnte sein, dass du die Person, die gerade untersucht
wird, zum Beispiel ansprichst und fragst: Möchtest du meine Unterstützung?
Ich glaube, dass es aber wichtig ist, insbesondere auch aus weißer Position heraus,
ingesamt etwas zu tun.
Inaktiv zu sein reicht nicht aus, sondern es muss irgendwie klar werden, dass da eine
klare Positionierung gegen Rassismus ist.
Der Begriff im Englischen ist hier "Allyship".
Wie kann ich quasi eine Komplizin gegen Rassismus sein?
Weil alles andere ist eine Positionierung für Rassismus.
Bei Rassismus ist es so: Wenn ich mich nicht beteilige an der Diskussion, an dem ganzen
Handeln, dann unterstütze ich es.
Und wenn ich aktiv werde, erst dann sind wir über dem Nullpunkt rüber ins Positive.
Eintreten gegen Rassismus bedeutet ja auch, dass du eine Komplexität
sozusagen in der Lage sein musst, wahrzunehmen.
Das heißt, je mehr du sozusagen weist, je mehr du auf dem Schirm hast, desto einfacher
ist es für dich, gegen Rassismus einzutreten.
Je öfter du es machst, das ist auch wichtig, desto einfacher wird dir das fallen.
Das war sehr viel.
Aber ich glaube sehr, sehr hilfreich, weil ich habe jetzt einen anderen Blick.
Und ich dachte schon, ich bin aufgeklärt. Aber jetzt bin ich viel aufgeklärter.
Vielen Dank! - Gerne!
Huh!
Mir war wirklich nicht klar, wie unterrepräsentiert Schwarze Menschen in Deutschland sind.
Wenn sie dann gezeigt werden, dann oft in einem total falschen Kontext, wie zum Beispiel
auf diesen Packungen von diesen Fair Trade Produkten. Das war ja schrecklich.
Und es passiert vor meinen Augen seit Jahren. Ich habe es nicht gesehen!
Das ist mir richtig unangenehm.
Ich fühle mich krass ertappt und vielleicht geht es euch ja genauso!
Das könnt ihr mir ja unten in die Kommentare schreiben.
Und ich habe super viel heute gelernt.
Aber ich glaube, das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist, dass Antirassismus gerade ein großes
Thema in meinem Leben ist und es ist ja auch toll.
Aber ich darf das nicht abebben lassen und ich muss was machen!
Ich kann nicht nur sagen: "Ja, ich bin gegen Rassismus. Das ist eine blöde Sache!"
Weil dann bin ich schon Teil des Problems.
Ich muss antirassistisch handeln und das mein Leben lang.
Wenn ich schon das Glück habe, weiß und deswegen privilegiert zu sein, dann:
Warum dieses Privileg nicht nutzen?
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Hier seht ihr, wie gefährlich Juden und Jüdinnen in Deutschland leben.
Und hier seht ihr, wie Frauen im Netz sexuell belästigt werden.