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2020-7 Imported from YouTube, Zwischenruf zum Klimawandel: eine Dosis Öko-Optimismus, trotz alledem

Zwischenruf zum Klimawandel: eine Dosis Öko-Optimismus, trotz alledem

Zwischenruf heute mit einer Dosis Öko-Optimismus speziell für die Kids von

fridays for future. Zugegeben, wenn man die täglichen Horrormeldungen von der

Klimafront auf sich wirken lässt, könnte man schon in Panik geraten.

Riesige Waldbrände, das Abschmelzen der Eismassen in Grönland und in der Arktis,

das Auftauen der Permafrostböden, das riesige Mengen von Methan freisetzt

und die zunehmende Trockenheit selbst in unseren gemäßigten Klimazonen.

In fatalistischen Momenten überfällt einen schon der Gedanke "Der Wettlauf mit dem

Klimawandel sei schon verloren mit allen katastrophalen Konsequenzen für

Milliarden von Menschen." Aber ich halte es lieber mit Hölderlin:

"Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Recht hat er.

Hier ein paar Botschaften gegen den Klima-Blues.

Die Wichtigste ist: Der Höhepunkt des Öl- und Kohlezeitalters ist bereits überschritten. Wir sind schon

mitten in einer grünen Energierevolution. Solar- und Windenergie werden immer

kostengünstiger und steigende CO2-Preise machen fossile Energieträger teurer.

Ich wette, dass das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland eher Anfang 2030 vom Netz

gehen wird als am Ende dieses Jahrzehnts, wie im

Kohlekonsens vorgesehen. Gleichzeitig stehen wir vor einem

Durchbruch bei Stromspeichern und Elektromobilität. Die Preise für

Batteriezellen sind in den letzten zehn Jahren bereits um 90 Prozent gefallen

und sie sinken weiter. Es gibt rasche Fortschritte bei der

Speicherkapazität von Batterien und damit steigt auch die Reichweite von

Elektroautos. Daimler, VW und Co. müssen aufpassen, dass sie nicht zu Dinosauriern

der Autobranche werden. Auch Busse und LKWs werden zunehmend

elektrisch fahren -sei es mit Batterien oder mit Brennstoffzellen. Airbus hat

gerade angekündigt, bis zum Jahr 2035 eine neue Generation von Flugzeugen an

den Start zu bringen, die komplett mit Wasserstoff betrieben werden.

Es gibt bereits Pilotanlagen für klimaneutrale Kraftstoffe, die

konventionelles Kerosin ersetzen können. Auch die Chemie- und Stahlindustrie mit

ihrem hohen Energieverbrauch und ihren massiven CO2-Emissionen hat den Schuss

gehört. Thyssen, BASF und andere investieren

Milliarden in neue klimaneutrale Produktionsverfahren.

Kurz und gut, wir stehen an der Schwelle einer grünen industriellen Revolution.

Ihr Herzstück ist die Umwandlung von Sonnenlicht und Wasser in nachhaltige

Energieträger. Das bedeutet die Übertragung der

Photosynthese aus der biologischen Welt in die Welt von Industrie und Technik.

Gleichzeitig müssen wir alles tun, um der Atmosphäre so viel CO2 wie irgend

möglich zu entziehen. Durch die Wiederaufforstung von Wäldern,

die Rekultivierung von Böden und durch neue technische Verfahren.

Voraussetzungen für diesen Sprung in eine Solar-Wasserstoff-Ökonomie ist die

Produktion erneuerbarer Energien und von grünem Wasserstoff im großen Maßstab.

Deshalb springt die jetzt von der Bundesregierung vorgelegte Novellierung

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu kurz. Wir müssen Energiewende europäisch

denken und brauchen einen Erneuerbare-Energien-Verbund von Wasserkraft in

Skandinavien, Windenergie von den europäischen Küsten, bis zur Solarenergie

aus dem Mittelmeerraum und aus der Sahara. Ökologie bedeutet nicht Rückzug aus der

Moderne. Ganz im Gegenteil, wir sollten Klimaschutz als einen großen Aufbruch

denken. Unsere wichtigste Ressource ist der menschliche Erfindergeist. Zu den

Zeiten von Goethe und Marx lebten auf der Erde etwa eine Milliarde Menschen in

bitterer Armut und in Unwissenheit. Ihre Lebenserwartung war etwa 37 Jahre.

Heute sind wir mehr als 7,5 Milliarden und die Lebenserwartung hat sich

verdoppelt. Wissenschaft und Technik und Demokratie haben einen enormen

Fortschritt der menschlichen Zivilisation ermöglicht.

Sie sind auch die beste Antwort, um den Klimawandel in erträglichen Grenzen zu halten.

Keine Panik, wir schaffen das.


Zwischenruf zum Klimawandel: eine Dosis Öko-Optimismus, trotz alledem Interjection on climate change: a dose of eco-optimism, despite it all Interpellation sur le changement climatique : une dose d'éco-optimisme, malgré tout

Zwischenruf heute mit einer Dosis Öko-Optimismus speziell für die Kids von

fridays for future. Zugegeben, wenn man die täglichen Horrormeldungen von der

Klimafront auf sich wirken lässt, könnte man schon in Panik geraten.

Riesige Waldbrände, das Abschmelzen der Eismassen in Grönland und in der Arktis,

das Auftauen der Permafrostböden, das riesige Mengen von Methan freisetzt

und die zunehmende Trockenheit selbst in unseren gemäßigten Klimazonen.

In fatalistischen Momenten überfällt einen schon der Gedanke "Der Wettlauf mit dem

Klimawandel sei schon verloren mit allen katastrophalen Konsequenzen für

Milliarden von Menschen." Aber ich halte es lieber mit Hölderlin:

"Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Recht hat er.

Hier ein paar Botschaften gegen den Klima-Blues.

Die Wichtigste ist: Der Höhepunkt des Öl- und Kohlezeitalters ist bereits überschritten. Wir sind schon

mitten in einer grünen Energierevolution. Solar- und Windenergie werden immer

kostengünstiger und steigende CO2-Preise machen fossile Energieträger teurer.

Ich wette, dass das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland eher Anfang 2030 vom Netz

gehen wird als am Ende dieses Jahrzehnts, wie im

Kohlekonsens vorgesehen. Gleichzeitig stehen wir vor einem

Durchbruch bei Stromspeichern und Elektromobilität. Die Preise für

Batteriezellen sind in den letzten zehn Jahren bereits um 90 Prozent gefallen

und sie sinken weiter. Es gibt rasche Fortschritte bei der

Speicherkapazität von Batterien und damit steigt auch die Reichweite von

Elektroautos. Daimler, VW und Co. müssen aufpassen, dass sie nicht zu Dinosauriern

der Autobranche werden. Auch Busse und LKWs werden zunehmend

elektrisch fahren -sei es mit Batterien oder mit Brennstoffzellen. Airbus hat

gerade angekündigt, bis zum Jahr 2035 eine neue Generation von Flugzeugen an

den Start zu bringen, die komplett mit Wasserstoff betrieben werden.

Es gibt bereits Pilotanlagen für klimaneutrale Kraftstoffe, die

konventionelles Kerosin ersetzen können. Auch die Chemie- und Stahlindustrie mit

ihrem hohen Energieverbrauch und ihren massiven CO2-Emissionen hat den Schuss

gehört. Thyssen, BASF und andere investieren

Milliarden in neue klimaneutrale Produktionsverfahren.

Kurz und gut, wir stehen an der Schwelle einer grünen industriellen Revolution.

Ihr Herzstück ist die Umwandlung von Sonnenlicht und Wasser in nachhaltige

Energieträger. Das bedeutet die Übertragung der

Photosynthese aus der biologischen Welt in die Welt von Industrie und Technik.

Gleichzeitig müssen wir alles tun, um der Atmosphäre so viel CO2 wie irgend

möglich zu entziehen. Durch die Wiederaufforstung von Wäldern,

die Rekultivierung von Böden und durch neue technische Verfahren.

Voraussetzungen für diesen Sprung in eine Solar-Wasserstoff-Ökonomie ist die

Produktion erneuerbarer Energien und von grünem Wasserstoff im großen Maßstab.

Deshalb springt die jetzt von der Bundesregierung vorgelegte Novellierung

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu kurz. Wir müssen Energiewende europäisch

denken und brauchen einen Erneuerbare-Energien-Verbund von Wasserkraft in

Skandinavien, Windenergie von den europäischen Küsten, bis zur Solarenergie

aus dem Mittelmeerraum und aus der Sahara. Ökologie bedeutet nicht Rückzug aus der

Moderne. Ganz im Gegenteil, wir sollten Klimaschutz als einen großen Aufbruch

denken. Unsere wichtigste Ressource ist der menschliche Erfindergeist. Zu den

Zeiten von Goethe und Marx lebten auf der Erde etwa eine Milliarde Menschen in

bitterer Armut und in Unwissenheit. Ihre Lebenserwartung war etwa 37 Jahre.

Heute sind wir mehr als 7,5 Milliarden und die Lebenserwartung hat sich

verdoppelt. Wissenschaft und Technik und Demokratie haben einen enormen

Fortschritt der menschlichen Zivilisation ermöglicht.

Sie sind auch die beste Antwort, um den Klimawandel in erträglichen Grenzen zu halten.

Keine Panik, wir schaffen das.