Klimarettung mit der Brechstange | Raumzeit News (2018)
Die Unfähigkeit der Politik, dem Klimawandel wirkungsvoll Einhalt zu gebieten, wird gelegentlich
von der Absurdität wissenschaftlicher Vorschläge überboten.
Klimarettung mit der Brechstange, so lautet teils die Devise.
Ich bin Ronny, willkommen bei Raumzeit!
Der deutsche Wetterdienst hat unlängst bestätigt, dass 2018 der heißeste Sommer seit beginn
der Aufzeichnungen 1881 ist.
Doch nicht nur hier fielen Rekorde.
Der Juli 2018 war in Finnland, Norwegen und Teilen von Schweden der wärmste Juli seit
dem jeweiligen Aufzeichnungsbeginn.
Die Ostsee war noch nie so warm wie heute – 26°C wurden in Lettland gemessen.
In Afrika kletterte das Thermometer auf 51 Grad – die wahrscheinlich höchste jemals
in Afrika gemessene Temperatur. 2018 reiht sich damit ein in eine lange Kette
von Rekordjahren.
Und bei nahezu 20 weltweit heißen Jahren in Folge reden Klimatologen nicht mehr nur
über Wetter, sondern einen echten Klimawandel.
Eine Studie warnte erst vor wenigen Tagen vor dem Beginn einer globalen Hitzeperiode
mit katastrophalen Konsequenzen.
Auslöser wären positive Rückkopplungseffekte, die mit den auftauenden Permafrostböden der
sibirischen Tundra, dem Abschmelzen des arktischen Eises, dem Austreten der Methanhydrate auf
dem Meeresboden und der stetigen Vernichtung des Regenwaldes einhergehen.
Klimawandel ist real und scheint kaum aufzuhalten.
Der Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen hat gezeigt, wie wenig bereit Teile der Menschheit
für einen echten Wandel sind.
Nun packen Wissenschaftler daher die Brechstange aus.
Mit mindestens befremdlich anmutenden Methoden wollen sie dem Klimawandel beikommen – hier
einige Beispiele: Um den Albedowert der Erde zu erhöhen, also
ihre Reflektionsfähigkeit, könnten hellere Pflanzen angebaut werden, weiße Dächer vorgeschrieben
werden, Massen heller Plastikkugeln in Ozeane gekippt und sogar Wüsten weiß eingefärbt
werden.
Es würde dann mehr Sonnenlicht reflektiert und weniger Wärme aufgenommen werden.
Aber gerade aktuellere Ansätze sind noch brachialer.
So wurde vorgeschlagen, gewaltige Sonnensegel auf dem LaGrange Punkt L1 aufzuspannen und
so direkt die Erde vor der Sonne abzuschirmen.
Der L1 Punkt ist eine gravitativ stabile Zone zwischen Erde und Sonne – die Segel würden
quasi selbstständig auf ihrer Position bleiben.
Natürlich ist so ein Vorhaben eher für ein Raumzeit Video geeignet – die Kosten sind
aktuell nicht mal ansatzweise zu bezahlen.
Daher lautet die alternative Empfehlung, Billionen von 50 Centimeter großen Scheiben im L1 Punkt
auszubringen – das hätte einen ähnlichen Effekt.
Und würde auch den wichtigen L1 Punkt auf tausende von Jahren schlichtweg zumüllen.
Ein kostengünstigerer Vorschlag besteht im Ausbringen von Aerosolen in die Atmosphäre,
um diese zu verdunkeln.
Man nimmt sich hier Vulkane zum Vorbild.
Mehrfach schon konnte nach großen Eruptionen, die hohe Mengen an Schwefeldioxid in die Atmosphäre
schleuderten, ein kurzfristiger weltweiter Temperaturrückgang beobachtet werden.
Die 20 Millionen Tonnen SO2, welche der Vulkan Pinatubo 1991 in den Himmel spie, reduzierten
die globale Temperatur um 0,5 Grad.
Dieses Vorgehen wäre quasi ein nuklearer Winter in Eigenbau.
Es ist fast schon intuitiv nachvollziehbar, dass derartig schwerwiegende Eingriffe in
das Ökosystem unseres Planeten nicht abschätzbare Konsequenzen haben würden.
Vor einigen davon warnte unlängst ein Team um Jonathan Proctor von der Berkley University
in Kalfornien in einem Aufsatz in Nature.
Ihrer umfangreichen Studie zufolge würde eine Verschattung der Atmosphäre zwar potenziell
erfolgreich sein, aber global das Wachstum von Pflanzen – also unseren Sauerstoff und
Nahrungsproduzenten – erheblich hemmen.
Proctor kommt daher, wie wir auch, zu dem Schluss, dass der einzig sinnvolle Weg, Klimawandel
zu stoppen, in der Reduktion von CO2 Emissionen liegt.
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