×

我們使用cookies幫助改善LingQ。通過流覽本網站,表示你同意我們的 cookie 政策.


image

2021 ZDF Sendung, heute journal vom 01.04.2021 - Impfen ist das eine Mittel im Kampf gegen die Pandemie, das erfolgreich ist und gleichze

heute journal vom 01.04.2021 - Impfen ist das eine Mittel im Kampf gegen die Pandemie, das erfolgreich ist und gleichze

* Technischer Fehler, UT ab 03 Minuten, 58 Sekunden *

Impfen ist das eine Mittel im Kampf gegen die Pandemie,

das erfolgreich ist und gleichzeitig mit Rückschlägen kämpft.

Testen ist das andere.

Diese kleinen Plastikkästen, auf denen sich dann eine Linie zeigt

und hoffentlich nicht zwei,

gehören schon fast selbstverständlich zum Alltag.

Sie gehören auf jeden Fall zum Vokabular aller Politiker,

Unternehmer, Verbandsvertreter,

die händeringend nach einer Alternative suchen

zum simplen alles Aufmachen oder alles Schließen.

Dennoch bleiben auch hier viele Fragen.

Antworten von Christian von Rechenberg und Anna Maria Schuck.

Frankfurt gurgelt.

Seit einer Woche gibt's neben den klassischen Teststationen

nun eine weitere:

zum Durchfahren, ohne Stäbchen, stattdessen mit Flüssigkeit.

PCR- oder Antigen-Test, sie bieten beides.

Die Ergebnisse gibt's aufs Handy.

Der Gurgeltest wird in Österreich schon sehr lange durchgeführt,

die ersten Untersuchungen gehen auf März 2020 zurück.

Er ist super verlässlich und für den Anwender angenehm.

Ob mit Stäbchen oder ohne, wie viele Teststationen es zurzeit gibt,

ist nicht exakt erfasst.

Das Saarland schätzt knapp 360, Sachsen mindestens 640,

Baden-Württemberg rund 2.000, NRW habe 6.500.

Einen Schnelltest pro Woche zahlt der Staat.

Wenn Sie einmal zum Friseur wollen,

vielleicht einmal ins Theater oder ins Kino,

da ist einmal die Woche zu wenig.

D.h., die Schlagzahl muss erhöht werden und zwar flächendeckend.

Fürs Freitesten, für Lockerungen: Das ist eine Strategie.

Aber auch die richtige?

Klüger wäre laut Experten mit den Tests zunächst gezielt

nach ansteckenden Menschen zu fahnden.

Die Positiven finden, nicht die Negativen.

Dafür gäbe es schon jetzt genug Tests.

Das Wichtigste ist jetzt, sehr breit zu testen,

und zwar in den Bereichen, wo die Kontakte sowieso stattfinden,

in Schulen und in Präsenzbetrieben.

In Kitas wird in der Regel nur das Personal getestet oder Besucher.

Die Kinder meist nicht, mit wenigen Ausnahmen,

etwa in Berlin oder Sachsen-Anhalt.

Es gibt Modellprojekte, wie etwa in dieser Kita in Osnabrück.

Die Eltern nehmen Tests mit nach Hause und testen,

ob Kinder überhaupt damit klarkommen.

An den Schulen wollen alle Länder nach den Osterferien

zwei Tests pro Woche anbieten, für Schüler und Lehrkräfte.

Millionen Test-Kits seien bestellt.

Die meisten testen in der Schule, nicht zu Hause,

obwohl das sicherer wäre - dafür freiwillig.

Nur in NRW, Sachsen und Schleswig-Holstein

sind die Tests Pflicht, in Bayern bei hoher Inzidenz.

Studien haben gezeigt, dass zwei Mal Testen pro Woche schon ausreicht,

um Cluster zu verhindern, also richtige Ausbrüche in den Schulen.

Die Wirtschaft versucht es mit einer Selbstverpflichtung.

Wie gut das gelingt, zeigt eine Umfrage, gut zwei Wochen alt:

Im Schnitt bieten 19 % aller Betriebe Tests an.

28 % wollen das in Kürze und mehr als die Hälfte testet nicht.

Das liege z.T. am Homeoffice, z.T. an ungelösten Problemen:

Woher bekommt man Tests? Wer macht den Test?

Bei der Firma Knoll in Sachsen macht's der Chef.

Der hat eigentlich andere Sorgen,

doch in Sachsen ist Testpflicht, wie auch in Berlin.

Die könnte jetzt sogar bundesweit kommen, mahnt die Kanzlerin.

Sehr zum Ärger der Branchenvertreter.

Man wolle ja testen, die Bereitschaft sei da.

Wir stellen fest, der Markt ist leergekauft.

Wir können nur die Tests unseren Mitarbeitern anbieten,

die auch vorhanden sind.

Deswegen alle Vorsicht, von der Wirtschaft nicht mehr zu verlangen,

als der Staat in der Lage ist zu leisten.

Wo steht Deutschland also beim Testen?

Bestenfalls bei "befriedigend", so einer unserer Gesprächspartner.

Mit viel Luft nach oben.

Erst ein Tusch der Nationalhymne, dann erscheint Emmanuel Macron

auf den Bildschirmen von Lille bis Perpignan,

knetet seine Hände, schaut eindringlich,

beugt sich Richtung Kamera - und es ist bereits klar:

Er hat keine guten Nachrichten für sein Land.

Ganz Frankreich muss in einen neuen Lockdown, und zwar einen echten:

Mehr als zehn Kilometer darf sich niemand mehr

von seinem Wohnort entfernen,

abends und nachts gar nicht mehr raus.

Besonders hart: Die Schulen schließen wieder,

erst mal für drei Wochen.

Frankreich hat bereits viel durchgemacht.

Hoffnung haben auf die Zukunft fällt schwer.

Und auch der Präsident wirkt zunehmend ratlos.

"Wenn ich den Epidemiologen zuhöre,

muss ich den Lockdown beschließen", sagt er,

"wenn ich den Psychiatern zuhöre, müsste alles auf bleiben."

Aus Paris Christel Haas.

Es ist seine neunte große Rede seit Beginn der Krise

und sie dürfte dem Präsidenten nicht leicht gefallen sein.

Was er verkündet Kurskorrektur.

Schulen offenhalten, regionale Corona-Maßnahmen:

Das war bislang das Credo, jetzt die Kehrtwende.

Wir müssen das Virus ausbremsen.

Alle Kindergärten, Schulen und Gymnasien

werden für drei Wochen geschlossen.

Und das ist nicht alles: Die verschärften Corona-Regeln,

die bereits in mehreren Departements, u.a. in Paris,

in Kraft sind, gelten ab Samstag landesweit, vier Wochen lang.

Heißt: Nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen schließen,

raus darf man nur in einem Umkreis von wenigen Kilometern.

Unsere bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus.

Durch die englische Mutation

hat sich die Epidemie weiter beschleunigt.

Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir die Kontrolle.

Die Krankenhäuser sind wieder am Limit.

In dieser Notaufnahme müssen die Corona-Patienten

oft stundenlang auf dem Gang warten, weil kein Zimmer frei ist.

Auch die Intensivstationen schlagen Alarm.

Jeden Tag kommen 20 bis 30 neue Patienten.

Das sind deutlich mehr, als Betten zur Verfügung stehen.

Und die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt weit über 300.

Jetzt werden die Zügel angezogen.

Die Franzosen zwischen Frust und Verständnis.

Es geht nicht anders, es ist sogar schon ein bisschen zu spät dafür,

wenn man die Experten so hört.

Es ist keine gute Lösung, die Schulen zu schließen,

die Kinder nicht mehr zu unterrichten.

Wir stecken alle fest, wir müssen akzeptieren,

was sie entscheiden, man fragt uns sowieso nicht.

Im Parlament lässt die Opposition

kein gutes Haar an Macrons Krisenmanagement.

Zehntausende, wenn nicht hunderttausende Einzelhändler,

die jetzt schließen müssen, werden in den Ruin geschickt.

Hier wird weder sinnvoll noch intelligent gehandelt.

Impfen, impfen, impfen ist die Strategie,

auf die der Präsident jetzt alles setzt.

Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen

mindestens eine Dosis erhalten haben.

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit und mit dem Virus,

den Emmanuel Macron gewinnen muss,

will er seine Glaubwürdigkeit behalten.

Vor einem Jahr hatte Macron dem Virus noch den Krieg erklärt -

der ist alles andere als gewonnen.

Christel Haas in Paris:

Wir kennen die Diskussionen hier bei uns.

Wie sehr steht denn der französische Präsident unter Druck,

was seine Corona-Politik angeht?

Der Krieg ist noch nicht ganz verloren.

Aber der Präsident hat ordentlich Federn lassen müssen.

Erst das Maskenchaos, jetzt der schleppende Impfstart.

Die Kritik am Führungsstil des Präsidenten wächst.

Er lasse das Parlament außen vor.

Er muss jetzt zeigen, dass er die Krise noch gut meistern kann.

Nächstes Jahr stehen Präsidentschaftswahlen an.

Ein letztes Mal noch, hat Macron versprochen.

Haben seine Worte noch Autorität?

Ziehen die Franzosen denn da noch mit?

Es gibt eine aktuelle Umfrage.

70 % der Franzosen unterstützen die Maßnahmen.

Aber 46 % wollen sich nicht daran halten.

Sie wissen, was getan werden muss,

aber sie haben die Nase voll von neuen Beschränkungen.

Das Gute ist, dass er keinen harten Lockdown verkündet hat.

Wenn das gekommen wäre, hätten das viele nicht mitgetragen.

Die Franzosen werden, wenn auch widerwillig,

ihrem Präsidenten folgen.

Kein besonders hoffnungsvolles Bild

auch bei unseren Nachbarn in Österreich kurz vor Ostern.

Dort sind bereits viele Intensivstationen belegt,

deshalb gehen drei Bundesländer in einen mehrtägigen Shutdown:

In Wien, im Burgenland und in Niederösterreich

gelten nun rund um die Uhr Ausgangsbeschränkungen.

Außerdem schließen die meisten Geschäfte, Museen und Zoos.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt in diesen Gebieten zwischen 280 und 340.

Nicht nur in Deutschland läuft die Impfkampagne schleppend,

laut der Weltgesundheitsorganisation

müsste ganz Europa deutlich schneller impfen.

Die Geschwindigkeit sei "inakzeptabel langsam",

so der zuständige Direktor Kluge.

Die Infektionslage in Europa sei so besorgniserregend

wie seit Monaten nicht mehr.

Um die Mutationen unter Kontrolle zu bringen,

seien mehr Tests und Quarantäne-Maßnahmen nötig.

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Westerfellhaus,

warnt vor einer Massenflucht aus dem Pflegeberuf:

Viele Beschäftigte sähen sich nach Alternativen um,

sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Nach über einem Jahr Dauerstress

seien viele körperlich und seelisch erschöpft.

Es müsse ein Personalschlüssel her,

der sich am tatsächlichen Pflegebedarf orientiert

und an der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten.

In Baden-Württemberg wollen die Grünen

Koalitionsgespräche mit der CDU aufnehmen.

Das hat der Landesvorstand entschieden -

allerdings erst nach zähem Ringen.

Einige Mitglieder hatten starke Vorbehalte

gegen das Bündnis geäußert,

für das vor allem Ministerpräsident Kretschmann eintrat.

Rechnerisch wäre auch eine Ampel- koalition mit SPD und FDP möglich.

Die UN-Sondergesandte für Myanmar, Schraner Burgener,

hat vor einem Bürgerkrieg gewarnt.

Hintergrund sei das harte Vorgehens des Militärs.

Sie appellierte an den UN-Sicherheitsrat,

eine, so wörtlich, "Katastrophe im Herzen Asiens" zu verhindern.

Auch heute gingen Soldaten gewaltsam gegen Demonstranten vor.

Dabei sollen zwei Menschen getötet

und viele weitere verletzt worden sein.

Am Abend gedachten Bürger in Yangon der Menschen,

die seit dem Militärputsch vor genau zwei Monaten ums Leben kamen.

Aktivisten sprechen von mehr als 500 Toten.

Ein Land, zwei Systeme - das war nie eine wirklich

auf ewig garantierte Basis für das Verhältnis von Hongkong und China.

Aber es war die Grundlage dafür, dass sie wenigstens in Hongkong

sagen konnten, was sie dachten und schreiben konnten, was ist.

Das war einmal.

Pekings Sicherheitsgesetz gilt jetzt in Hongkong,

und die damit verbundenen Befürchtungen bestätigen sich heute.

Sieben führende Kämpfer für die Demokratie sind verurteilt worden,

darunter der prominente Medien- unternehmer und Verleger Jimmy Lai.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit ist Hongkong dramatisch abgestürzt,

China steht dort sowieso schon ganz hinten.

Wer die Freiheit liebt,

sieht immer häufiger keinen anderen Ausweg, als zu gehen.

Ulf Röller berichtet.

Familie Chen packt die Koffer, sie verlässt Hongkong für immer.

Wir dürfen ihre Gesichter nicht zeigen.

Denn Sie haben Angst,

dass Chinas Machthaber versuchen, sie zu festzuhalten.

Es ist eine sehr harte Entscheidung,

die Stadt, die Freunde und die Familie zu verlassen.

Ihr Sohn ist während der Proteste zur Welt gekommen.

Er soll in Freiheit aufwachsen,

aber in Hongkong drohe eine kommunistische Erziehung.

Sie werden das Schulsystem in Hongkong verändern.

Dann würden sie meinen Sohn irgendwann

einer Gehirnwäsche unterziehen.

Seit Wochen jagt in der Stadt ein Schauprozess den anderen.

Heute stehen u.a. der Verleger Jimmy Lai

und der wohl berühmteste Oppositionspolitiker Hongkongs

Leung Kwok-hung, genannt Long Hair, vor Gericht.

Der Vorwurf: Teilnahme an einer illegalen Demonstration.

Es droht Gefängnis.

Wir fragen die Frau von Long Hair, wie es ihrem Mann geht.

Weil er in Untersuchungshaft ist, können wir ihn jeden Tag besuchen.

Er ist gesund, sagt seine Frau.

Er wirkt ruhig, er hat Zeit, zu schreiben und zu lesen.

Sie haben noch geheiratet, bevor Long Hair ins Gefängnis musste.

Auf dem Regal stehen ein paar Bilder von einem Leben,

das dem Kampf gegen Chinas Machthaber gewidmet ist.

Schon öfter war Long Hair eingesperrt,

aber diesmal, fürchtet seine Frau, könnte er für sehr lange weg sein.

Denn sie haben ihn auch wegen Verschwörung angeklagt.

Ich versuche, darüber nicht nachzudenken.

Der Verstoß gegen das nationale Sicherheitsgesetz

wird mit mindestens fünf Jahren bestraft.

Das Urteil lautet schuldig, das Strafmaß wird später verkündet.

Long Hair bleibt im Gefängnis.

Seine Frau nach der Verhandlung mit nur einer einzigen Botschaft.

Lasst alle politischen Gefangenen frei.

Es wird nicht passieren.

Während Chinas Machthaber die Opposition aburteilt,

packt irgendwo in der Stadt eine Familie ihre Koffer.

Hongkong hat für sie keine Zukunft mehr.

Der erfahrene BBC-Korrespondent John Sudworth

hat Hals über Kopf China verlassen,

aus Angst um seine Sicherheit und um seine Familie.

"Johns Arbeit hat Wahrheiten enthüllt,

von denen die chinesischen Behörden nicht wollten,

dass die Welt sie weiß", sagt die BBC.

Sie sagt auch, Sudworth arbeite jetzt von Taiwan aus.

Und: Er bleibt unser China-Korrespondent.

Noch mal Kay-Sölve mit Antworten auf die Corona-Krise

aus Deutschland und den USA.

Zunächst die Antwort der Bundesregierung:

Sie will Unternehmen besser unterstützen,

die besonders schwer von der Corona-Krise betroffen sind.

Wer seit November mindestens drei Monate lang Umsatzeinbrüche

von mehr als 50 % erlitten hat,

kann nun neue oder höhere Zuschüsse beantragen.

Weitere Nachbesserungen gibt es für die Veranstaltungs-,

Kultur- und Reisebranche sowie für Großhändler.

Mit einem gigantischen Investitions- programm will US-Präsident Biden

die amerikanische Infrastruktur ausbauen

und Millionen Arbeitsplätze schaffen.

Dafür soll der Kongress rund 2,3 Billionen Dollar freigeben.

Zwar sind die Republikaner dort noch nicht überzeugt,

trotzdem feiert die Finanzwelt die Pläne.

Was genau versprechen sich die Anleger, Valerie Haller?

Jede Menge versprechen sie sich, nicht nur Anleger in den USA.

Hier setzt man darauf, dass auch für deutsche Unternehmen Aufträge winken,

wenn die Amerikaner derart viel Geld in die Hand nehmen.

Die amerikanische Infrastruktur hat es bitter nötig.

Vieles stammt noch aus den 50er Jahren.

Brücken, Straßen, Kanalisation: z.T. völlig veraltet.

Biden will ein moderneres, ein grüneres Amerika.

Millionen Arbeitsplätze soll das Programm schaffen.

Insgesamt 2,3 Billionen Dollar ist das Paket schwer.

Geld für 32.000 Kilometer Straße, 10.000 Brücken,

mehrere Flughäfen und Elektromobilität.

Es wäre das größte Konjunktur- programm in der Geschichte Amerikas.

Und das erste Mal, dass die USA

die Energiewende zum Kernthema einer Wirtschaftsreform machen.

Das Konjunkturpaket muss aber noch durch die Instanzen.

Die Chancen stehen nicht schlecht.

Die Demokraten haben eine knappe Mehrheit in beiden Kammern.

Die Börse freut sich jetzt schon.

Der DAX ist kräftig im Plus und damit auf einem neuen Rekordhoch.

Streitpunkt zwischen Demokraten und Republikanern

ist v.a. die Finanzierung.

Biden will sein Konjunkturprogramm

mit höheren Unternehmenssteuern bezahlen.

Damit nimmt er ein Stück weit zurück, was Trump angestoßen hatte:

Steuererleichterungen für die Wirtschaft.

Nicht nur die Finanzwelt hofft auf ein Anziehen der Weltwirtschaft,

sondern auch die Erdölexporteure.

Sie erwarten eine steigende Nachfrage

und wollen daher ihre Fördermengen ausweiten.

Wegen der coronabedingten schwachen Nachfrage

hatte die sog. "OPEC-Plus-Gruppe" ihre Produktion gedrosselt.

Zuletzt war der Ölpreis aber wieder deutlich gestiegen.

Das zweite Jahr in Folge steht der Gründonnerstag

im Zeichen der Corona-Pandemie.

Auch für Papst Franziskus, der die Osterfeierlichkeiten

nur mit wenigen Gläubigen begeht,

wie hier bei der "Chrisam-Messe" im Petersdom:

Dabei segnete er die heiligen Öle,

die im Laufe des Jahres verwendet werden.

An Gründonnerstag endet die 40-tägige Fastenzeit.

Die Welt dreht sich immer schneller,

die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam.

Es gibt kein Grundrecht auf gesunde Umwelt, auf faire Produkte.

Kein Grundrecht auf Schutz vor Manipulation durch Digitalkonzerne.

Kurz gesagt: Europas Grundrechte brauchen dringend ein Update.

So hat sich das der Jurist und Bestsellerautor

Ferdinand von Schirach gedacht und gleich losgelegt: und wie.

Kern ist ein kleines Buch.

Im Grunde aber geht es ihm um ein Projekt,

bei dem wir alle mitmachen sollen, "Jeder Mensch".

Bei dem sich Europa erinnert an seine Werte - und an sich selbst.

Christian Kirsch stellt das vor.

Wir treffen Ferdinand von Schirach im Tiergarten in Berlin.

Schirach, Jurist und Autor, will erläutern, was ihn dazu treibt,

die Charta der Grundrechte der Europäischen Union zu erweitern.

Und das gleich um sechs Artikel.

Die Mütter und Väter beispielsweise des Grundgesetzes

wussten nichts vom Internet, sie kannten keine sozialen Medien.

Sie konnten sich keinen Algorithmen vorstellen

und keine Künstliche Intelligenz.

Sie dachten nicht an den Klimawandel oder daran,

dass Präsidenten so dauerhaft und systematisch lügen.

Das alles sind unsere Erfahrungen in unserer Zeit.

Und das, sagt von Schirach, muss jetzt Folgen haben.

Die Moderne verlange auch nach juristischem Fortschritt.

Grundlegendes Recht, fortgeschrieben in die Gegenwart.

Neue Grundrechte im Digitalzeitalter.

In einer Zeit der Künstlichen Intelligenz,

in der im Grunde niemand mehr den Überblick haben kann, darüber,

was Rechner über ihn oder sie speichern, bewerten, weiterleiten.

Allerdings: Sind solche Artikel wirklich vonnöten?

Datenschutzrecht etwa gibt es ja bereits.

Also: kein rechtliches Niemandsland.

Selbstverständlich gibt es da einschlägige Gesetze

und auch Regelungen auch auf verfassungsrechtlicher Ebene.

Aber in den ganzen Bereichen,

die hier in diesen neuen sechs Artikeln geregelt sind,

haben wir es mit so revolutionären Entwicklungen zu tun,

oder mit neuen Phänomen, dass man damit unmittelbar gesetzgeberisch

darauf reagieren muss und sechs neue Menschenrechte verabschieden sollte.

Äußerungen von Amtsträgern sollten einklagbar der Wahrheit entsprechen.

Ein Problem, seit es Politik gibt.

Der ehemalige US-Präsident etwa soll mehr als 30.000 Mal

in seiner Amtszeit die Wahrheit eher flexibel gestaltet haben.

Neue Rechte für eine neue Zeit.

Welche Grundrechte erfordert diese Gegenwart?

Schirach stellt drängende Fragen

und er fordert eine fällige Debatte über neue Werte Europas.

Es gibt großartige Verfassungen in Europa.

Nichts davon soll angegriffen werden.

Es soll nur erweitert werden.

Also: Der verbeulte Rahmen, der durch die großen Herausforderungen

und Verwerfungen der Moderne entstanden ist,

der muss repariert werden.

Jeder Mensch kann bald abstimmen, im Internet.

Schirachs Ziel: ein Grundrechtskonvent.

Und damit vielleicht

neue Grundrechte für die Menschen Europas.

Am Ostersamstag ist das heute-journal-Team wieder für Sie da.

Danke fürs Zuschauen.

Wenn Sie noch ein Weilchen wachbleiben,

freut sich Hanna Zimmermann noch auf Sie,

um kurz nach halb eins im heute journal:update.

Tschüss, bis morgen.

Heute Nacht fällt am Alpenrand und im Erzgebirge etwas Regen,

sonst ist es häufig klar.

Morgen ist es meist aprilfrisch.

Es wird ein freundlicher Karfreitag, Sonne und Wolken wechseln sich ab,

bei einem lebhaften, z.T. kräftigen Wind aus nordwestlichen Richtungen.

An Karsamstag droht eine kleine, weiße Überraschung hier im Erzgebirge

oder auch im Oberpfälzer oder Bayerischen Wald.

Da schneit es bis auf 600 Meter runter.

Der Ostersonntag wird sonnig,

am Ostermontag wird es von Nordwesten deutlich wechselhafter.

Und auch, wenn es von Tag zu Tag kälter wird,

die Frühlingsboten sind unübersehbar, z.B. Zitronenfalter.

Meist die ersten,

weil sie als fertige Falter hängend im Gebüsch überwintern.

Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge verkriechen sich lieber im Warmen.

Schmetterlinge können ihre Körper- temperatur nicht selber regeln.

Sie sind abhängig von ihrer Umgebungstemperatur

und können durch geschickte Flügelstellung

Sonnenstrahlen umlenken oder sich so zur Sonne drehen,

dass sie nur ganz wenige Strahlen treffen.

Was die Falter mögen,

sind ungefüllte Blüten und eine vielfältige Umgebung.

Da ist die Landwirtschaft gefragt,

aber auch wir, wenn wir Balkon und Garten bepflanzen.

Was Schmetterlinge schützt, nützt auch anderen Insekten.

Die wiederum sind wichtig,

weil sie 85 % der Nutzpflanzen des Menschen bestäuben.

heute journal vom 01.04.2021 - Impfen ist das eine Mittel im Kampf gegen die Pandemie, das erfolgreich ist und gleichze heute journal vom 01.04.2021 - Vaccination is the one means in the fight against the pandemic that is successful and at the same time heute journal vom 01.04.2021 - La vacunación es la única herramienta en la lucha contra la pandemia que tiene éxito y al mismo tiempo heute journal du 01.04.2021 - La vaccination est le seul moyen de lutte contre la pandémie qui soit à la fois efficace et efficace. heute journal vom 01.04.2021 - La vaccinazione è l'unico strumento di lotta contro la pandemia che ha successo e al tempo stesso heute journal vom 01.04.2021 - Вакцинація - єдиний інструмент у боротьбі з пандемією, який є успішним і водночас

* Technischer Fehler, UT ab 03 Minuten, 58 Sekunden *

Impfen ist das eine Mittel im Kampf gegen die Pandemie, Vaccination is one way of fighting the pandemic,

das erfolgreich ist und gleichzeitig mit Rückschlägen kämpft. that is successful and at the same time struggles with setbacks.

Testen ist das andere. Testing is the other.

Diese kleinen Plastikkästen, auf denen sich dann eine Linie zeigt These little plastic boxes on which a line then shows

und hoffentlich nicht zwei, and hopefully not two,

gehören schon fast selbstverständlich zum Alltag. are almost a matter of course for everyday life.

Sie gehören auf jeden Fall zum Vokabular aller Politiker, They are definitely part of the vocabulary of all politicians,

Unternehmer, Verbandsvertreter, Entrepreneurs, association representatives,

die händeringend nach einer Alternative suchen who are desperately looking for an alternative

zum simplen alles Aufmachen oder alles Schließen. to simply open everything or close everything.

Dennoch bleiben auch hier viele Fragen. Nevertheless, many questions remain here too.

Antworten von Christian von Rechenberg und Anna Maria Schuck. Answers from Christian von Rechenberg and Anna Maria Schuck.

Frankfurt gurgelt. Frankfurt gurgles.

Seit einer Woche gibt's neben den klassischen Teststationen In addition to the classic test stations, there has been a week now

nun eine weitere: now another:

zum Durchfahren, ohne Stäbchen, stattdessen mit Flüssigkeit. to drive through, without chopsticks, instead with liquid.

PCR- oder Antigen-Test, sie bieten beides. PCR or antigen test, they offer both.

Die Ergebnisse gibt's aufs Handy. The results are on your mobile phone.

Der Gurgeltest wird in Österreich schon sehr lange durchgeführt, The gargle test has been carried out in Austria for a long time,

die ersten Untersuchungen gehen auf März 2020 zurück. the first investigations go back to March 2020.

Er ist super verlässlich und für den Anwender angenehm. It is super reliable and comfortable for the user.

Ob mit Stäbchen oder ohne, wie viele Teststationen es zurzeit gibt, Whether with chopsticks or without, how many test stations there are currently,

ist nicht exakt erfasst. is not recorded exactly.

Das Saarland schätzt knapp 360, Sachsen mindestens 640, Saarland estimates just under 360, Saxony at least 640,

Baden-Württemberg rund 2.000, NRW habe 6.500. Baden-Württemberg around 2,000, NRW has 6,500.

Einen Schnelltest pro Woche zahlt der Staat. The state pays for one quick test per week.

Wenn Sie einmal zum Friseur wollen, If you ever want to go to the hairdresser,

vielleicht einmal ins Theater oder ins Kino, maybe once to the theater or the cinema,

da ist einmal die Woche zu wenig. once a week there is not enough.

D.h., die Schlagzahl muss erhöht werden und zwar flächendeckend. This means that the number of strokes must be increased and across the board.

Fürs Freitesten, für Lockerungen: Das ist eine Strategie. For freedom, for relaxation: that's a strategy.

Aber auch die richtige? But also the right one?

Klüger wäre laut Experten mit den Tests zunächst gezielt According to experts, it would be wiser to initially target the tests

nach ansteckenden Menschen zu fahnden. search for contagious people.

Die Positiven finden, nicht die Negativen. Find the positives, not the negatives.

Dafür gäbe es schon jetzt genug Tests. There are already enough tests for that.

Das Wichtigste ist jetzt, sehr breit zu testen, The most important thing now is to test very broadly,

und zwar in den Bereichen, wo die Kontakte sowieso stattfinden, namely in the areas where the contacts take place anyway,

in Schulen und in Präsenzbetrieben. in schools and in presence companies

In Kitas wird in der Regel nur das Personal getestet oder Besucher. As a rule, only the staff or visitors are tested in daycare centers.

Die Kinder meist nicht, mit wenigen Ausnahmen, The children usually do not, with a few exceptions,

etwa in Berlin oder Sachsen-Anhalt. for example in Berlin or Saxony-Anhalt.

Es gibt Modellprojekte, wie etwa in dieser Kita in Osnabrück. There are model projects, such as this one in Osnabrück.

Die Eltern nehmen Tests mit nach Hause und testen, Parents take tests home and test

ob Kinder überhaupt damit klarkommen. whether children can even cope with it.

An den Schulen wollen alle Länder nach den Osterferien All countries want to go to schools after the Easter break

zwei Tests pro Woche anbieten, für Schüler und Lehrkräfte. Offer two tests per week for students and teachers.

Millionen Test-Kits seien bestellt.

Die meisten testen in der Schule, nicht zu Hause,

obwohl das sicherer wäre - dafür freiwillig.

Nur in NRW, Sachsen und Schleswig-Holstein

sind die Tests Pflicht, in Bayern bei hoher Inzidenz.

Studien haben gezeigt, dass zwei Mal Testen pro Woche schon ausreicht,

um Cluster zu verhindern, also richtige Ausbrüche in den Schulen.

Die Wirtschaft versucht es mit einer Selbstverpflichtung.

Wie gut das gelingt, zeigt eine Umfrage, gut zwei Wochen alt:

Im Schnitt bieten 19 % aller Betriebe Tests an.

28 % wollen das in Kürze und mehr als die Hälfte testet nicht.

Das liege z.T. am Homeoffice, z.T. an ungelösten Problemen:

Woher bekommt man Tests? Wer macht den Test?

Bei der Firma Knoll in Sachsen macht's der Chef.

Der hat eigentlich andere Sorgen,

doch in Sachsen ist Testpflicht, wie auch in Berlin.

Die könnte jetzt sogar bundesweit kommen, mahnt die Kanzlerin.

Sehr zum Ärger der Branchenvertreter.

Man wolle ja testen, die Bereitschaft sei da.

Wir stellen fest, der Markt ist leergekauft.

Wir können nur die Tests unseren Mitarbeitern anbieten,

die auch vorhanden sind.

Deswegen alle Vorsicht, von der Wirtschaft nicht mehr zu verlangen,

als der Staat in der Lage ist zu leisten.

Wo steht Deutschland also beim Testen?

Bestenfalls bei "befriedigend", so einer unserer Gesprächspartner.

Mit viel Luft nach oben.

Erst ein Tusch der Nationalhymne, dann erscheint Emmanuel Macron

auf den Bildschirmen von Lille bis Perpignan,

knetet seine Hände, schaut eindringlich,

beugt sich Richtung Kamera - und es ist bereits klar:

Er hat keine guten Nachrichten für sein Land.

Ganz Frankreich muss in einen neuen Lockdown, und zwar einen echten:

Mehr als zehn Kilometer darf sich niemand mehr

von seinem Wohnort entfernen,

abends und nachts gar nicht mehr raus.

Besonders hart: Die Schulen schließen wieder,

erst mal für drei Wochen.

Frankreich hat bereits viel durchgemacht.

Hoffnung haben auf die Zukunft fällt schwer.

Und auch der Präsident wirkt zunehmend ratlos.

"Wenn ich den Epidemiologen zuhöre,

muss ich den Lockdown beschließen", sagt er,

"wenn ich den Psychiatern zuhöre, müsste alles auf bleiben."

Aus Paris Christel Haas.

Es ist seine neunte große Rede seit Beginn der Krise

und sie dürfte dem Präsidenten nicht leicht gefallen sein.

Was er verkündet Kurskorrektur.

Schulen offenhalten, regionale Corona-Maßnahmen:

Das war bislang das Credo, jetzt die Kehrtwende.

Wir müssen das Virus ausbremsen.

Alle Kindergärten, Schulen und Gymnasien

werden für drei Wochen geschlossen.

Und das ist nicht alles: Die verschärften Corona-Regeln,

die bereits in mehreren Departements, u.a. in Paris,

in Kraft sind, gelten ab Samstag landesweit, vier Wochen lang.

Heißt: Nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen schließen,

raus darf man nur in einem Umkreis von wenigen Kilometern.

Unsere bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus.

Durch die englische Mutation

hat sich die Epidemie weiter beschleunigt.

Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir die Kontrolle.

Die Krankenhäuser sind wieder am Limit.

In dieser Notaufnahme müssen die Corona-Patienten

oft stundenlang auf dem Gang warten, weil kein Zimmer frei ist.

Auch die Intensivstationen schlagen Alarm.

Jeden Tag kommen 20 bis 30 neue Patienten.

Das sind deutlich mehr, als Betten zur Verfügung stehen.

Und die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt weit über 300.

Jetzt werden die Zügel angezogen.

Die Franzosen zwischen Frust und Verständnis.

Es geht nicht anders, es ist sogar schon ein bisschen zu spät dafür,

wenn man die Experten so hört.

Es ist keine gute Lösung, die Schulen zu schließen,

die Kinder nicht mehr zu unterrichten.

Wir stecken alle fest, wir müssen akzeptieren,

was sie entscheiden, man fragt uns sowieso nicht.

Im Parlament lässt die Opposition

kein gutes Haar an Macrons Krisenmanagement.

Zehntausende, wenn nicht hunderttausende Einzelhändler,

die jetzt schließen müssen, werden in den Ruin geschickt.

Hier wird weder sinnvoll noch intelligent gehandelt.

Impfen, impfen, impfen ist die Strategie,

auf die der Präsident jetzt alles setzt.

Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen

mindestens eine Dosis erhalten haben.

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit und mit dem Virus,

den Emmanuel Macron gewinnen muss,

will er seine Glaubwürdigkeit behalten.

Vor einem Jahr hatte Macron dem Virus noch den Krieg erklärt -

der ist alles andere als gewonnen.

Christel Haas in Paris:

Wir kennen die Diskussionen hier bei uns.

Wie sehr steht denn der französische Präsident unter Druck,

was seine Corona-Politik angeht?

Der Krieg ist noch nicht ganz verloren.

Aber der Präsident hat ordentlich Federn lassen müssen.

Erst das Maskenchaos, jetzt der schleppende Impfstart.

Die Kritik am Führungsstil des Präsidenten wächst.

Er lasse das Parlament außen vor.

Er muss jetzt zeigen, dass er die Krise noch gut meistern kann.

Nächstes Jahr stehen Präsidentschaftswahlen an.

Ein letztes Mal noch, hat Macron versprochen.

Haben seine Worte noch Autorität?

Ziehen die Franzosen denn da noch mit?

Es gibt eine aktuelle Umfrage.

70 % der Franzosen unterstützen die Maßnahmen.

Aber 46 % wollen sich nicht daran halten.

Sie wissen, was getan werden muss,

aber sie haben die Nase voll von neuen Beschränkungen.

Das Gute ist, dass er keinen harten Lockdown verkündet hat.

Wenn das gekommen wäre, hätten das viele nicht mitgetragen.

Die Franzosen werden, wenn auch widerwillig,

ihrem Präsidenten folgen.

Kein besonders hoffnungsvolles Bild

auch bei unseren Nachbarn in Österreich kurz vor Ostern.

Dort sind bereits viele Intensivstationen belegt,

deshalb gehen drei Bundesländer in einen mehrtägigen Shutdown:

In Wien, im Burgenland und in Niederösterreich

gelten nun rund um die Uhr Ausgangsbeschränkungen.

Außerdem schließen die meisten Geschäfte, Museen und Zoos.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt in diesen Gebieten zwischen 280 und 340.

Nicht nur in Deutschland läuft die Impfkampagne schleppend,

laut der Weltgesundheitsorganisation

müsste ganz Europa deutlich schneller impfen.

Die Geschwindigkeit sei "inakzeptabel langsam",

so der zuständige Direktor Kluge.

Die Infektionslage in Europa sei so besorgniserregend

wie seit Monaten nicht mehr.

Um die Mutationen unter Kontrolle zu bringen,

seien mehr Tests und Quarantäne-Maßnahmen nötig.

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Westerfellhaus,

warnt vor einer Massenflucht aus dem Pflegeberuf:

Viele Beschäftigte sähen sich nach Alternativen um,

sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Nach über einem Jahr Dauerstress

seien viele körperlich und seelisch erschöpft.

Es müsse ein Personalschlüssel her,

der sich am tatsächlichen Pflegebedarf orientiert

und an der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten.

In Baden-Württemberg wollen die Grünen

Koalitionsgespräche mit der CDU aufnehmen.

Das hat der Landesvorstand entschieden -

allerdings erst nach zähem Ringen.

Einige Mitglieder hatten starke Vorbehalte

gegen das Bündnis geäußert,

für das vor allem Ministerpräsident Kretschmann eintrat.

Rechnerisch wäre auch eine Ampel- koalition mit SPD und FDP möglich.

Die UN-Sondergesandte für Myanmar, Schraner Burgener,

hat vor einem Bürgerkrieg gewarnt.

Hintergrund sei das harte Vorgehens des Militärs.

Sie appellierte an den UN-Sicherheitsrat,

eine, so wörtlich, "Katastrophe im Herzen Asiens" zu verhindern.

Auch heute gingen Soldaten gewaltsam gegen Demonstranten vor.

Dabei sollen zwei Menschen getötet

und viele weitere verletzt worden sein.

Am Abend gedachten Bürger in Yangon der Menschen,

die seit dem Militärputsch vor genau zwei Monaten ums Leben kamen.

Aktivisten sprechen von mehr als 500 Toten.

Ein Land, zwei Systeme - das war nie eine wirklich

auf ewig garantierte Basis für das Verhältnis von Hongkong und China.

Aber es war die Grundlage dafür, dass sie wenigstens in Hongkong

sagen konnten, was sie dachten und schreiben konnten, was ist.

Das war einmal.

Pekings Sicherheitsgesetz gilt jetzt in Hongkong,

und die damit verbundenen Befürchtungen bestätigen sich heute.

Sieben führende Kämpfer für die Demokratie sind verurteilt worden,

darunter der prominente Medien- unternehmer und Verleger Jimmy Lai.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit ist Hongkong dramatisch abgestürzt,

China steht dort sowieso schon ganz hinten.

Wer die Freiheit liebt,

sieht immer häufiger keinen anderen Ausweg, als zu gehen.

Ulf Röller berichtet.

Familie Chen packt die Koffer, sie verlässt Hongkong für immer.

Wir dürfen ihre Gesichter nicht zeigen.

Denn Sie haben Angst,

dass Chinas Machthaber versuchen, sie zu festzuhalten.

Es ist eine sehr harte Entscheidung,

die Stadt, die Freunde und die Familie zu verlassen.

Ihr Sohn ist während der Proteste zur Welt gekommen.

Er soll in Freiheit aufwachsen,

aber in Hongkong drohe eine kommunistische Erziehung.

Sie werden das Schulsystem in Hongkong verändern.

Dann würden sie meinen Sohn irgendwann

einer Gehirnwäsche unterziehen.

Seit Wochen jagt in der Stadt ein Schauprozess den anderen.

Heute stehen u.a. der Verleger Jimmy Lai

und der wohl berühmteste Oppositionspolitiker Hongkongs

Leung Kwok-hung, genannt Long Hair, vor Gericht.

Der Vorwurf: Teilnahme an einer illegalen Demonstration.

Es droht Gefängnis.

Wir fragen die Frau von Long Hair, wie es ihrem Mann geht.

Weil er in Untersuchungshaft ist, können wir ihn jeden Tag besuchen.

Er ist gesund, sagt seine Frau.

Er wirkt ruhig, er hat Zeit, zu schreiben und zu lesen.

Sie haben noch geheiratet, bevor Long Hair ins Gefängnis musste.

Auf dem Regal stehen ein paar Bilder von einem Leben,

das dem Kampf gegen Chinas Machthaber gewidmet ist.

Schon öfter war Long Hair eingesperrt,

aber diesmal, fürchtet seine Frau, könnte er für sehr lange weg sein.

Denn sie haben ihn auch wegen Verschwörung angeklagt.

Ich versuche, darüber nicht nachzudenken.

Der Verstoß gegen das nationale Sicherheitsgesetz

wird mit mindestens fünf Jahren bestraft.

Das Urteil lautet schuldig, das Strafmaß wird später verkündet.

Long Hair bleibt im Gefängnis.

Seine Frau nach der Verhandlung mit nur einer einzigen Botschaft.

Lasst alle politischen Gefangenen frei.

Es wird nicht passieren.

Während Chinas Machthaber die Opposition aburteilt, As China's rulers judge the opposition,

packt irgendwo in der Stadt eine Familie ihre Koffer.

Hongkong hat für sie keine Zukunft mehr.

Der erfahrene BBC-Korrespondent John Sudworth

hat Hals über Kopf China verlassen,

aus Angst um seine Sicherheit und um seine Familie.

"Johns Arbeit hat Wahrheiten enthüllt,

von denen die chinesischen Behörden nicht wollten,

dass die Welt sie weiß", sagt die BBC.

Sie sagt auch, Sudworth arbeite jetzt von Taiwan aus.

Und: Er bleibt unser China-Korrespondent.

Noch mal Kay-Sölve mit Antworten auf die Corona-Krise

aus Deutschland und den USA.

Zunächst die Antwort der Bundesregierung:

Sie will Unternehmen besser unterstützen,

die besonders schwer von der Corona-Krise betroffen sind.

Wer seit November mindestens drei Monate lang Umsatzeinbrüche

von mehr als 50 % erlitten hat,

kann nun neue oder höhere Zuschüsse beantragen.

Weitere Nachbesserungen gibt es für die Veranstaltungs-,

Kultur- und Reisebranche sowie für Großhändler.

Mit einem gigantischen Investitions- programm will US-Präsident Biden

die amerikanische Infrastruktur ausbauen

und Millionen Arbeitsplätze schaffen.

Dafür soll der Kongress rund 2,3 Billionen Dollar freigeben.

Zwar sind die Republikaner dort noch nicht überzeugt,

trotzdem feiert die Finanzwelt die Pläne.

Was genau versprechen sich die Anleger, Valerie Haller?

Jede Menge versprechen sie sich, nicht nur Anleger in den USA.

Hier setzt man darauf, dass auch für deutsche Unternehmen Aufträge winken,

wenn die Amerikaner derart viel Geld in die Hand nehmen.

Die amerikanische Infrastruktur hat es bitter nötig.

Vieles stammt noch aus den 50er Jahren.

Brücken, Straßen, Kanalisation: z.T. völlig veraltet.

Biden will ein moderneres, ein grüneres Amerika.

Millionen Arbeitsplätze soll das Programm schaffen.

Insgesamt 2,3 Billionen Dollar ist das Paket schwer.

Geld für 32.000 Kilometer Straße, 10.000 Brücken,

mehrere Flughäfen und Elektromobilität.

Es wäre das größte Konjunktur- programm in der Geschichte Amerikas.

Und das erste Mal, dass die USA

die Energiewende zum Kernthema einer Wirtschaftsreform machen.

Das Konjunkturpaket muss aber noch durch die Instanzen.

Die Chancen stehen nicht schlecht.

Die Demokraten haben eine knappe Mehrheit in beiden Kammern.

Die Börse freut sich jetzt schon.

Der DAX ist kräftig im Plus und damit auf einem neuen Rekordhoch.

Streitpunkt zwischen Demokraten und Republikanern

ist v.a. die Finanzierung.

Biden will sein Konjunkturprogramm

mit höheren Unternehmenssteuern bezahlen.

Damit nimmt er ein Stück weit zurück, was Trump angestoßen hatte:

Steuererleichterungen für die Wirtschaft.

Nicht nur die Finanzwelt hofft auf ein Anziehen der Weltwirtschaft,

sondern auch die Erdölexporteure.

Sie erwarten eine steigende Nachfrage

und wollen daher ihre Fördermengen ausweiten. and therefore want to increase their production volumes.

Wegen der coronabedingten schwachen Nachfrage

hatte die sog. "OPEC-Plus-Gruppe" ihre Produktion gedrosselt.

Zuletzt war der Ölpreis aber wieder deutlich gestiegen.

Das zweite Jahr in Folge steht der Gründonnerstag

im Zeichen der Corona-Pandemie.

Auch für Papst Franziskus, der die Osterfeierlichkeiten

nur mit wenigen Gläubigen begeht,

wie hier bei der "Chrisam-Messe" im Petersdom:

Dabei segnete er die heiligen Öle,

die im Laufe des Jahres verwendet werden.

An Gründonnerstag endet die 40-tägige Fastenzeit.

Die Welt dreht sich immer schneller,

die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam.

Es gibt kein Grundrecht auf gesunde Umwelt, auf faire Produkte.

Kein Grundrecht auf Schutz vor Manipulation durch Digitalkonzerne.

Kurz gesagt: Europas Grundrechte brauchen dringend ein Update.

So hat sich das der Jurist und Bestsellerautor

Ferdinand von Schirach gedacht und gleich losgelegt: und wie.

Kern ist ein kleines Buch.

Im Grunde aber geht es ihm um ein Projekt,

bei dem wir alle mitmachen sollen, "Jeder Mensch".

Bei dem sich Europa erinnert an seine Werte - und an sich selbst.

Christian Kirsch stellt das vor.

Wir treffen Ferdinand von Schirach im Tiergarten in Berlin.

Schirach, Jurist und Autor, will erläutern, was ihn dazu treibt,

die Charta der Grundrechte der Europäischen Union zu erweitern.

Und das gleich um sechs Artikel.

Die Mütter und Väter beispielsweise des Grundgesetzes

wussten nichts vom Internet, sie kannten keine sozialen Medien.

Sie konnten sich keinen Algorithmen vorstellen

und keine Künstliche Intelligenz.

Sie dachten nicht an den Klimawandel oder daran,

dass Präsidenten so dauerhaft und systematisch lügen.

Das alles sind unsere Erfahrungen in unserer Zeit.

Und das, sagt von Schirach, muss jetzt Folgen haben.

Die Moderne verlange auch nach juristischem Fortschritt.

Grundlegendes Recht, fortgeschrieben in die Gegenwart.

Neue Grundrechte im Digitalzeitalter.

In einer Zeit der Künstlichen Intelligenz,

in der im Grunde niemand mehr den Überblick haben kann, darüber,

was Rechner über ihn oder sie speichern, bewerten, weiterleiten.

Allerdings: Sind solche Artikel wirklich vonnöten?

Datenschutzrecht etwa gibt es ja bereits.

Also: kein rechtliches Niemandsland.

Selbstverständlich gibt es da einschlägige Gesetze

und auch Regelungen auch auf verfassungsrechtlicher Ebene.

Aber in den ganzen Bereichen,

die hier in diesen neuen sechs Artikeln geregelt sind,

haben wir es mit so revolutionären Entwicklungen zu tun,

oder mit neuen Phänomen, dass man damit unmittelbar gesetzgeberisch

darauf reagieren muss und sechs neue Menschenrechte verabschieden sollte.

Äußerungen von Amtsträgern sollten einklagbar der Wahrheit entsprechen.

Ein Problem, seit es Politik gibt.

Der ehemalige US-Präsident etwa soll mehr als 30.000 Mal

in seiner Amtszeit die Wahrheit eher flexibel gestaltet haben.

Neue Rechte für eine neue Zeit.

Welche Grundrechte erfordert diese Gegenwart?

Schirach stellt drängende Fragen

und er fordert eine fällige Debatte über neue Werte Europas.

Es gibt großartige Verfassungen in Europa.

Nichts davon soll angegriffen werden.

Es soll nur erweitert werden.

Also: Der verbeulte Rahmen, der durch die großen Herausforderungen

und Verwerfungen der Moderne entstanden ist,

der muss repariert werden.

Jeder Mensch kann bald abstimmen, im Internet.

Schirachs Ziel: ein Grundrechtskonvent.

Und damit vielleicht

neue Grundrechte für die Menschen Europas.

Am Ostersamstag ist das heute-journal-Team wieder für Sie da.

Danke fürs Zuschauen.

Wenn Sie noch ein Weilchen wachbleiben,

freut sich Hanna Zimmermann noch auf Sie,

um kurz nach halb eins im heute journal:update.

Tschüss, bis morgen.

Heute Nacht fällt am Alpenrand und im Erzgebirge etwas Regen,

sonst ist es häufig klar.

Morgen ist es meist aprilfrisch.

Es wird ein freundlicher Karfreitag, Sonne und Wolken wechseln sich ab,

bei einem lebhaften, z.T. kräftigen Wind aus nordwestlichen Richtungen.

An Karsamstag droht eine kleine, weiße Überraschung hier im Erzgebirge

oder auch im Oberpfälzer oder Bayerischen Wald.

Da schneit es bis auf 600 Meter runter.

Der Ostersonntag wird sonnig,

am Ostermontag wird es von Nordwesten deutlich wechselhafter.

Und auch, wenn es von Tag zu Tag kälter wird,

die Frühlingsboten sind unübersehbar, z.B. Zitronenfalter. the heralds of spring are obvious, eg brimstone butterflies.

Meist die ersten,

weil sie als fertige Falter hängend im Gebüsch überwintern.

Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge verkriechen sich lieber im Warmen.

Schmetterlinge können ihre Körper- temperatur nicht selber regeln.

Sie sind abhängig von ihrer Umgebungstemperatur

und können durch geschickte Flügelstellung

Sonnenstrahlen umlenken oder sich so zur Sonne drehen,

dass sie nur ganz wenige Strahlen treffen.

Was die Falter mögen,

sind ungefüllte Blüten und eine vielfältige Umgebung. are single flowers and a diverse environment.

Da ist die Landwirtschaft gefragt,

aber auch wir, wenn wir Balkon und Garten bepflanzen.

Was Schmetterlinge schützt, nützt auch anderen Insekten.

Die wiederum sind wichtig,

weil sie 85 % der Nutzpflanzen des Menschen bestäuben.