×

我們使用cookies幫助改善LingQ。通過流覽本網站,表示你同意我們的 cookie 政策.


image

2021 ZDF Sendung, heute journal vom 20.03.2021 - Kampf gegen die dritte Welle - Polen verhängt Lockdown

heute journal vom 20.03.2021 - Kampf gegen die dritte Welle - Polen verhängt Lockdown

Guten Abend.

Der "Impfgipfel" hat getagt.

In Wirklichkeit ist das eine Runde von Regierungschef*innen

mit einem gemeinsamen Großproblem: Sie haben nicht genug zu verteilen.

Daran konnten sie nichts ändern.

Auch die heißdiskutierte Frage, ob Verteilung über Hausärzte

sinnvoller wäre, ist müßig, solange der Impfstoff knapp ist.

Der soll aber kommen.

Erst mal langsam und dann immer schneller

und dann aus dem Vollen, im Mix der Impfstoffe und Impforte.

Genug für eine Durchimpfung im Sommer.

Das ist der Plan.

Heute ging es erst einmal darum, versäumte Impfungen

der letzten Tage so schnell wie möglich nachzuholen.

Dominik Müller-Russell:

Wollen wir den linken Arm nehmen oder den rechten?

Im Impfzentrum des Kreises Düren impft Hausärztin Sandra Heidbüchel

schon jetzt, auch heute wieder.

1.400 Menschen sind an diesem Samstag dran,

es gilt, die verlorengegangenen Tage nach dem Stopp von AstraZeneca

wieder reinzuholen.

In ihrer Gemeinschaftshausarztpraxis dagegen muss sie ihre Patienten

nach wie vor vertrösten: Noch mehr als zwei Wochen,

bevor sie und ihre Kollegen dort zunächst 20 Menschen pro Woche

auserwählen dürfen.

Jeder will der Erste sein, das kann man auch verstehen.

Aber bei 20 Impfdosen werden wir erst die Hausbesuchspatienten impfen

Wir haben eine relativ große Praxis mit drei Standorten, neun Ärzten

und 5.000 Patienten, da können Sie sich vorstellen,

da ist mit 20 Dosen erst mal nicht ganz so viel getan.

Da werden wir erst mal unsere Hausbesuchspatienten abdecken.

Die bettlägerigen Patienten also, alle anderen müssen sich gedulden.

Hausarztverbände kritisieren scharf,

dass sie erst einmal das Nachsehen haben

und die Impfzentren weiterhin vorrangig beliefert werden

mit Impfdosen - vielleicht, weil Bund und Länder vorführen wollten,

wie gut alles in ihren Impfzentren nun läuft.

Ich denke, dass es da ganz viel auch um Prestige geht,

und zu einem gewissen Teil auch darum,

dass Termine schon vereinbart sind.

Es geht jetzt aber auch nicht darum,

die Impfzentren von jetzt auf gleich abzuschaffen,

das ist nicht unsere Intention.

Aber wir möchten da gleichberechtigt als hausärztliche Praxen

mitimpfen können - und da ist es noch ein weiter Weg hin.

Wenn man sich die Zahlen anschaut, die da gestern vereinbart wurden.

Während die Impfzentren in nächster Zeit konstant wöchentlich

mit mehr als 2 Mio. Impfdosen beliefert werden,

dürfen die Arztpraxen erst ab der 17. Kalenderwoche,

also in über einem Monat, mit einem großen Schub rechnen.

Doch konsultiert werden sie ja schon jetzt.

Edeltraud Giesen, die heute AstraZeneca im Impfzentrum Düren

bekommen soll, besprach im Vorfeld alles ausführlich mit ihrem Hausarzt

Also, wie das jetzt abgesagt wurde, hatte ich erst Panik,

weil ich mich gefreut hatte auf die Impfung.

Aber mir hat mein Arzt gesagt, wenn Sie gesehen hätten,

wie die Lunge nach einer Infektion aussieht,

lassen Sie sich alles spritzen.

Und das hat mich endgültig überzeugt.

Sorgen, Ängste, Vorerkrankungen:

Heidbüchel und ihre Hausarzt- kolleg*innen kennen ihre Patienten

einfach am besten.

Nun wollen sie auch drankommen: in ihren Praxen, so schnell wie möglich

Die deutsche Bundesregierung

hat das Nachbarland Polen heute zum Hochrisikogebiet erklärt.

Auch dort ist die Entwicklung

immer mehr im Griff des gefährlich mutierten Virus.

Polen hat deutlich mehr Neuinfektionen als Deutschland,

mit halb so vielen Menschen.

Dara Hassanzadeh berichtet.

Die dritte Corona-Welle zwingt Polen in den dritten Shutdown.

Ab heute hat die Regierung das Land wieder heruntergefahren,

Geschäfte, Schulen, Kinos oder Theater geschlossen.

Geöffnet bleibt das Nötigste:

Supermärkte, Friseure, Apotheken, auch kleine Läden.

Und mit Ansturm muss rechnen, wer Smoothies zum Mitnehmen verkauft.

Die Polen sind gespalten in der Frage, ob dieser Lockdown sein muss.

Ich mochte keinen der Lockdowns.

Das führt dazu, dass Unternehmen zusammenbrechen,

Geschäfte pleite gehen, Menschen müssen Ersparnisse ausgeben,

um zu überleben.

Ich mag es wirklich nicht.

Es zerstört Menschen geistig,

es zerstört Kinder, die zu Hause bleiben müssen

und überhaupt keinen Kontakt zu Gleichaltrigen haben.

Es geht nicht darum, ob wir es wollen oder nicht.

Es muss sein.

Denn der letzte Shutdown hat gezeigt, es reicht nicht,

den Shutdown nur für eine kurze Weile zu ertragen

und dann verhalten sich die Leute wieder wie Wilde.

Grund für den Shutdown:

Das Gesundheitswesen steht vor dem Kollaps.

Es droht ein Mangel an Beatmungsgeräten und Intensivbetten.

Es grassiert die hochansteckende britische Variante.

Und trifft vor allem jüngere Menschen.

Vor unseren Augen sterben 36-jährige, 40-jährige Patienten.

Auf unserer Covid-Intensivstation liegen nebeneinander eine Mutter

mit ihrem Sohn, beide unter künstlicher Beatmung.

Das sind Tragödien.

Trotz dieser Lage in den Krankenhäusern

sind nach neusten Umfragen 50 % der Polen

gegen einen dritten Shutdown, 45 % dafür.

Beide Lager einen könnte ein schneller Impferfolg,

das weiß auch die Regierung.

Die polnische Regierung erlag weder Hysterie noch Panik

und hat das Impfen

mit dem AstraZeneca- Impfstoff nicht ausgesetzt.

Wir haben ein paar tausend Impfstoffe,

die in den Impf-Stationen liegen und haben ein paar Tausend Impfstoffe,

die nicht benutzt wurden, weil die Patienten nicht kamen.

Doch zur Herdenimmunität ist es auch in Polen noch ein weiter Weg.

Bisher wurden knapp 5 Millionen Menschen geimpft -

von 38 Millionen.

Zu allen Aspekten, Fragen und Problemen rund um das Pandemiethema

bietet ZDFheute ausgezeichnete Erklärungen und Hintergrund.

Nachrichten von Gundula Gause.

Es waren mehr als 20.000 Menschen,

die in Kassel dem Aufruf der "Querdenker-Szene" folgten

und gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten.

Zugelassen waren nur 6.000.

Und: Auflagen wurden missachtet,

viele trugen weder Masken, noch hielten sie Abstand.

Als Teilnehmer versuchten, eine Kette von Einsatzkräften zu durchbrechen,

kam es zu Ausschreitungen.

Viel kleiner war eine Querdenker-Demo in Berlin,

der sich auch Rechtsextreme und Reichsbürger anschlossen.

Wegen der Pandemie dürfen zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio

keine ausländischen Fans nach Japan einreisen.

Diese Entscheidung des Organisationskomitees

gilt auch für die Paralympics.

In Tokio hatte man mit 630.000 Tickets

für ausländische Zuschauer gerechnet.

Die Absage führt zu Einnahme- ausfällen von rund 800 Mio. Euro.

Vor der Küste Libyens hat das private Hilfsschiff "Ocean Viking"

mehr als 100 Menschen aus Seenot gerettet.

Die Migranten aus Afrika

waren auf einem völlig überbesetzten Schlauchboot.

Bei Versuchen, so über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen,

hatten im vergangenen Jahr 1.200 Menschen ihr Leben verloren.

In Myanmar sind bei Protesten gegen die Militärjunta

erneut mehrere Menschen getötet worden.

Die Sicherheitskräfte setzten landesweit scharfe Munition

und Tränengas gegen die Demonstranten ein.

Bürgerrechtler gehen von bislang mehr als 230 Todesopfern aus.

Trotz der Gewalt

beteiligen sich weiterhin Tausende an den täglichen Protesten.

Sie fordern die Freilassung der entmachteten Regierungschefin

Aung San Suu Kyi und die Rückkehr zur Demokratie.

Der türkische Präsident Erdogan hat sich heute

zu seiner Überzeugung bekannt, ist für sein Land ausgetreten,

aus der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.

Vor zehn Jahren hat er diese selbe Übereinkunft des Europarates

noch persönlich in Istanbul unterzeichnet.

Das hat die Lage der Frauen in der Türkei aber nicht verbessert.

Vergangenes Jahr wurden in der Türkei mindestens 300 Frauen ermordet,

fast ausschließlich von Männern, mit denen sie eine Beziehung hatten.

Man kann Erdogan nicht unterstellen, dass er das gut heißt.

Aber für ihn ist es wichtiger,

Frauen in den Strukturen des vergangenen Jahrhunderts zu halten,

als wirksam für ihren Schutz zu kämpfen.

Seine Basis soll es ihm danken.

Jörg Brase ist für uns in Istanbul.

Auch Fidan Ataselim hat wenig geschlafen in der vergangenen Nacht.

Sie half, die Demo in Istanbul zu organisieren.

Es blieben ihr nur wenige Stunden, doch Tausende sind gekommen.

Fidan ist wütend.

Für sie war die Konvention so etwas wie eine Lebensaufgabe.

Aus der Istanbul-Konvention auszutreten, bedeutet,

dass Dutzende von Frauen vergewaltigt und ermordet werden.

Dafür haben sie jetzt den Weg freigemacht.

Diejenigen, die diese Entscheidung getroffen haben, sind verantwortlich

für Mord, Körperverletzung, Vergewaltigung

und jede Art von Gewalt gegen Frauen.

Gerade erst hat ein neuer Fall das Land erschüttert.

Ein Mann verprügelt seine Ex-Frau auf offener Straße.

Und immer wieder Frauenmorde.

77 sollen es bereits in diesem Jahr sein.

Über 400 im vergangenen.

In einem Imagevideo zum Frauentag

verurteilen Erdogan und seine Gattin solche Verbrechen.

Gewalt gegen Frauen, so Erdogan, sei ein Verrat an der Menschlichkeit.

Die Konvention aber, die den Staat zum Schutz der Frauen verpflichtet,

und die er damals selbst annahm, bezeichnet er heute als Angriff

auf die traditionelle türkische Familie.

Im Westen zerbrechen die Familien,

weil die Frauen von ihren Familien entfremdet werden.

Und nun versuchen sie, uns dieses Spiel ebenfalls aufzuzwingen.

Der Grund für den Austritt, den Erdogan vergangene Nacht

per Dekret erklärte, liegt aber weniger im Ausland,

sondern eher zu Hause.

Erdogan gab dem Druck ultrakonservativer Kreise,

wie der islamistischen Saadet Partei, nach.

Die sieht in der Konvention den Grund für die vielen Ehescheidungen.

Erdogan fische im konservativen Milieu nach Wählerstimmen,

sagt die Parlamentsabgeordnete Züheyla Gülüm.

Und er tue das auf Kosten der Frauen.

Wir haben die ganze Zeit gesagt,

dass diese Regierung eine frauenfeindliche Politik macht.

Sie fördert männliche Herrschaft und Gewalt.

Sie wollen uns Frauen zu Hause in den vier Wänden einschließen.

Den Plan, aus der Istanbul- Konvention auszutreten,

gibt es schon lange.

Wegen des Drucks, den wir Frauen gemacht haben,

war das aber nicht so einfach.

Deshalb haben sie es mitten in der Nacht getan,

ohne es vorher anzukündigen.

"Finger weg von der Istanbul-Konvention", rufen sie.

Doch es scheint zu spät.

Für diese Frauen in der Türkei war das heute ein schwarzer Tag.

Auf Island ist nach einer Reihe von Erdbeben

der Vulkan Fagradalsfjall ausgebrochen.

Auf hunderten Metern riss der Boden auf,

Lava trat aus und färbte auch den Nachthimmel rot.

Der Vulkan, zuletzt vor etwa 900 Jahren aktiv,

liegt nicht weit von Reykjavik,

unweit des internationalen Flughafens.

Mit einer Störung des europäischen Flugverkehrs wie 2010

ist nicht zu rechnen.

Damals brach der Vulkan Eyjafjallajökull aus.

Tausende Flüge mussten gestrichen werden.

Die Gewinnzahlen vom Lotto:

Das Wetter spielt zum kalendarischen Frühlingsanfang

an diesem Wochenende nicht mit:

Etwas Regen oder Schnee fällt morgen erst in der Mitte, später im Süden.

Die Sonne scheint nur im Norden, dort gibt es lebhaften Nordwestwind.

Am Montag wird es noch leicht unbeständig,

ab Dienstag aber meist trocken.

Es wird etwas wärmer.

Heute Abend in Berlin: eine Sensation, was mal normal war.

Konzert der Philharmoniker, vor Publikum.

Heute macht das Gänsehaut, so lange vermisst.

Man versteht, warum gestern Abend im Berliner Ensemble

der Schauspieler Nico Holonic aus der Rolle fallen musste

und ins Publikum rief: "Mensch, ist das schön".

Berlin testet und will zeigen,

was an Kultur und gemeinsamem Erleben möglich ist, trotz Pandemie.

Mit Test und Abstand und Maske und Vorsicht.

Es kommt unfassbar gut an.

Spätere Tests werden zeigen, ob es gut gegangen ist.

Es lohnt, Berlin die Daumen zu drücken.

Christhard Läpple berichtet.

Romeo und Julia beim ersten Live-Konzert

der Berliner Philharmoniker seit über einem Jahr.

Der Clou: 1.000 Auserwählte an diesem Abend

für 20 Euro, inklusive Schnelltest.

Geht doch, wenn man nur will, sogar in Berlin.

Das Publikum trotzt der dritten Welle

und steigenden Infektionszahlen.

Deshalb Schlange stehen schon am Nachmittag.

Was erwarten Sie?

Na, ein tolles Konzert mit dem Chefdirigenten persönlich.

Endlich wieder Musik in einem Saal mit vielen Menschen,

die Musik mal wieder spüren.

Es ist etwas, was der Seele gut tut.

Ich fühle mich sehr wohl

und überhaupt nicht als Versuchskaninchen.

Es ist eine Ehre für mich, heute dabei zu sein.

Dass ich Applaus live höre - das ist ein Geräusch,

das man schon lange nicht mehr gehört hat.

Vor dem Applaus ab ins Testzentrum zum Abstrich.

Statt Sekt und Häppchen, Teststäbchen in Rachen und Schlund.

Deutsches Organisationstalent mitten in der Philharmonie.

In neunzig Minuten 500 Tests, kein einziger war positiv.

Auch alle anderen 500 dezentral Getesteten

konnten sich auf diesen Abend freuen, wie das gesamte Orchester.

Ich kann das überhaupt nicht beschreiben, wie glücklich die sind,

dass sie heute spielen dürfen vor Publikum.

Und was es mit ihnen macht?

Den Einen traf ich, der sagt: Ich habe mir einen neuen Anzug gekauft,

die anderen sagen: Es ist zehnmal Weihnachten zusammen.

Kirill Petrenko und seine Philharmoniker.

So viel Leidenschaft war schon lange nicht mehr.

Übrigens: Das Pilotprojekt in neun Häusern geht bis Ostern.

Tickets? Fehlanzeige.

Die waren in wenigen Minuten alle weg.

Alles vom Sport jetzt gleich im "Sportstudio".

heute journal vom 20.03.2021 - Kampf gegen die dritte Welle - Polen verhängt Lockdown heute journal vom 20.03.2021 - Fight against the third wave - Poland imposes lockdown Jornal heute de 20.03.2021 - Luta contra a terceira vaga - Polónia impõe confinamento Журнал Heute от 20.03.2021 - Борьба с третьей волной - Польша вводит блокировку

Guten Abend.

Der "Impfgipfel" hat getagt. A "cimeira de vacinação" se reuniu. Состоялся "саммит по вакцинации".

In Wirklichkeit ist das eine Runde von Regierungschef*innen В действительности это раунд глав правительств.

mit einem gemeinsamen Großproblem: Sie haben nicht genug zu verteilen. У них есть одна общая проблема: им не хватает средств для распределения.

Daran konnten sie nichts ändern. Они ничего не могли с этим поделать.

Auch die heißdiskutierte Frage, ob Verteilung über Hausärzte Горячо обсуждаемый вопрос о том, должно ли распространение через семейных врачей быть

sinnvoller wäre, ist müßig, solange der Impfstoff knapp ist.

Der soll aber kommen. Но он должен прийти.

Erst mal langsam und dann immer schneller Сначала медленно, а затем все быстрее и быстрее

und dann aus dem Vollen, im Mix der Impfstoffe und Impforte. а затем от полного, в смеси с вакцинами.

Genug für eine Durchimpfung im Sommer. Достаточно для проведения вакцинации в летний период.

Das ist der Plan.

Heute ging es erst einmal darum, versäumte Impfungen

der letzten Tage so schnell wie möglich nachzuholen.

Dominik Müller-Russell:

Wollen wir den linken Arm nehmen oder den rechten? Используем левую руку или правую?

Im Impfzentrum des Kreises Düren impft Hausärztin Sandra Heidbüchel В центре вакцинации района Дюрен семейный врач Сандра Хайдбюхель проводит вакцинацию

schon jetzt, auch heute wieder.

1.400 Menschen sind an diesem Samstag dran,

es gilt, die verlorengegangenen Tage nach dem Stopp von AstraZeneca важно наверстать упущенные дни после остановки AstraZeneca.

wieder reinzuholen. чтобы компенсировать это.

In ihrer Gemeinschaftshausarztpraxis dagegen muss sie ihre Patienten С другой стороны, в своей практике врача общей практики она должна

nach wie vor vertrösten: Noch mehr als zwei Wochen, все еще откладывается: осталось более двух недель,

bevor sie und ihre Kollegen dort zunächst 20 Menschen pro Woche

auserwählen dürfen.

Jeder will der Erste sein, das kann man auch verstehen.

Aber bei 20 Impfdosen werden wir erst die Hausbesuchspatienten impfen

Wir haben eine relativ große Praxis mit drei Standorten, neun Ärzten

und 5.000 Patienten, da können Sie sich vorstellen,

da ist mit 20 Dosen erst mal nicht ganz so viel getan.

Da werden wir erst mal unsere Hausbesuchspatienten abdecken.

Die bettlägerigen Patienten also, alle anderen müssen sich gedulden.

Hausarztverbände kritisieren scharf,

dass sie erst einmal das Nachsehen haben

und die Impfzentren weiterhin vorrangig beliefert werden

mit Impfdosen - vielleicht, weil Bund und Länder vorführen wollten,

wie gut alles in ihren Impfzentren nun läuft.

Ich denke, dass es da ganz viel auch um Prestige geht,

und zu einem gewissen Teil auch darum,

dass Termine schon vereinbart sind.

Es geht jetzt aber auch nicht darum,

die Impfzentren von jetzt auf gleich abzuschaffen,

das ist nicht unsere Intention.

Aber wir möchten da gleichberechtigt als hausärztliche Praxen

mitimpfen können - und da ist es noch ein weiter Weg hin.

Wenn man sich die Zahlen anschaut, die da gestern vereinbart wurden.

Während die Impfzentren in nächster Zeit konstant wöchentlich

mit mehr als 2 Mio. Impfdosen beliefert werden,

dürfen die Arztpraxen erst ab der 17. Kalenderwoche,

also in über einem Monat, mit einem großen Schub rechnen.

Doch konsultiert werden sie ja schon jetzt.

Edeltraud Giesen, die heute AstraZeneca im Impfzentrum Düren

bekommen soll, besprach im Vorfeld alles ausführlich mit ihrem Hausarzt

Also, wie das jetzt abgesagt wurde, hatte ich erst Panik,

weil ich mich gefreut hatte auf die Impfung.

Aber mir hat mein Arzt gesagt, wenn Sie gesehen hätten,

wie die Lunge nach einer Infektion aussieht,

lassen Sie sich alles spritzen.

Und das hat mich endgültig überzeugt.

Sorgen, Ängste, Vorerkrankungen:

Heidbüchel und ihre Hausarzt- kolleg*innen kennen ihre Patienten

einfach am besten.

Nun wollen sie auch drankommen: in ihren Praxen, so schnell wie möglich

Die deutsche Bundesregierung

hat das Nachbarland Polen heute zum Hochrisikogebiet erklärt.

Auch dort ist die Entwicklung

immer mehr im Griff des gefährlich mutierten Virus.

Polen hat deutlich mehr Neuinfektionen als Deutschland,

mit halb so vielen Menschen.

Dara Hassanzadeh berichtet.

Die dritte Corona-Welle zwingt Polen in den dritten Shutdown.

Ab heute hat die Regierung das Land wieder heruntergefahren,

Geschäfte, Schulen, Kinos oder Theater geschlossen.

Geöffnet bleibt das Nötigste:

Supermärkte, Friseure, Apotheken, auch kleine Läden.

Und mit Ansturm muss rechnen, wer Smoothies zum Mitnehmen verkauft.

Die Polen sind gespalten in der Frage, ob dieser Lockdown sein muss.

Ich mochte keinen der Lockdowns.

Das führt dazu, dass Unternehmen zusammenbrechen,

Geschäfte pleite gehen, Menschen müssen Ersparnisse ausgeben,

um zu überleben.

Ich mag es wirklich nicht.

Es zerstört Menschen geistig,

es zerstört Kinder, die zu Hause bleiben müssen

und überhaupt keinen Kontakt zu Gleichaltrigen haben.

Es geht nicht darum, ob wir es wollen oder nicht.

Es muss sein.

Denn der letzte Shutdown hat gezeigt, es reicht nicht,

den Shutdown nur für eine kurze Weile zu ertragen

und dann verhalten sich die Leute wieder wie Wilde.

Grund für den Shutdown:

Das Gesundheitswesen steht vor dem Kollaps.

Es droht ein Mangel an Beatmungsgeräten und Intensivbetten.

Es grassiert die hochansteckende britische Variante.

Und trifft vor allem jüngere Menschen.

Vor unseren Augen sterben 36-jährige, 40-jährige Patienten.

Auf unserer Covid-Intensivstation liegen nebeneinander eine Mutter

mit ihrem Sohn, beide unter künstlicher Beatmung.

Das sind Tragödien.

Trotz dieser Lage in den Krankenhäusern

sind nach neusten Umfragen 50 % der Polen

gegen einen dritten Shutdown, 45 % dafür.

Beide Lager einen könnte ein schneller Impferfolg,

das weiß auch die Regierung.

Die polnische Regierung erlag weder Hysterie noch Panik

und hat das Impfen

mit dem AstraZeneca- Impfstoff nicht ausgesetzt.

Wir haben ein paar tausend Impfstoffe,

die in den Impf-Stationen liegen und haben ein paar Tausend Impfstoffe,

die nicht benutzt wurden, weil die Patienten nicht kamen.

Doch zur Herdenimmunität ist es auch in Polen noch ein weiter Weg.

Bisher wurden knapp 5 Millionen Menschen geimpft -

von 38 Millionen.

Zu allen Aspekten, Fragen und Problemen rund um das Pandemiethema

bietet ZDFheute ausgezeichnete Erklärungen und Hintergrund.

Nachrichten von Gundula Gause.

Es waren mehr als 20.000 Menschen,

die in Kassel dem Aufruf der "Querdenker-Szene" folgten

und gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten.

Zugelassen waren nur 6.000.

Und: Auflagen wurden missachtet,

viele trugen weder Masken, noch hielten sie Abstand.

Als Teilnehmer versuchten, eine Kette von Einsatzkräften zu durchbrechen,

kam es zu Ausschreitungen.

Viel kleiner war eine Querdenker-Demo in Berlin,

der sich auch Rechtsextreme und Reichsbürger anschlossen.

Wegen der Pandemie dürfen zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio

keine ausländischen Fans nach Japan einreisen.

Diese Entscheidung des Organisationskomitees

gilt auch für die Paralympics.

In Tokio hatte man mit 630.000 Tickets

für ausländische Zuschauer gerechnet.

Die Absage führt zu Einnahme- ausfällen von rund 800 Mio. Euro.

Vor der Küste Libyens hat das private Hilfsschiff "Ocean Viking"

mehr als 100 Menschen aus Seenot gerettet.

Die Migranten aus Afrika

waren auf einem völlig überbesetzten Schlauchboot.

Bei Versuchen, so über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen,

hatten im vergangenen Jahr 1.200 Menschen ihr Leben verloren.

In Myanmar sind bei Protesten gegen die Militärjunta

erneut mehrere Menschen getötet worden.

Die Sicherheitskräfte setzten landesweit scharfe Munition

und Tränengas gegen die Demonstranten ein.

Bürgerrechtler gehen von bislang mehr als 230 Todesopfern aus.

Trotz der Gewalt

beteiligen sich weiterhin Tausende an den täglichen Protesten.

Sie fordern die Freilassung der entmachteten Regierungschefin

Aung San Suu Kyi und die Rückkehr zur Demokratie.

Der türkische Präsident Erdogan hat sich heute

zu seiner Überzeugung bekannt, ist für sein Land ausgetreten,

aus der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.

Vor zehn Jahren hat er diese selbe Übereinkunft des Europarates

noch persönlich in Istanbul unterzeichnet.

Das hat die Lage der Frauen in der Türkei aber nicht verbessert.

Vergangenes Jahr wurden in der Türkei mindestens 300 Frauen ermordet,

fast ausschließlich von Männern, mit denen sie eine Beziehung hatten.

Man kann Erdogan nicht unterstellen, dass er das gut heißt.

Aber für ihn ist es wichtiger,

Frauen in den Strukturen des vergangenen Jahrhunderts zu halten,

als wirksam für ihren Schutz zu kämpfen.

Seine Basis soll es ihm danken.

Jörg Brase ist für uns in Istanbul.

Auch Fidan Ataselim hat wenig geschlafen in der vergangenen Nacht.

Sie half, die Demo in Istanbul zu organisieren.

Es blieben ihr nur wenige Stunden, doch Tausende sind gekommen.

Fidan ist wütend.

Für sie war die Konvention so etwas wie eine Lebensaufgabe.

Aus der Istanbul-Konvention auszutreten, bedeutet,

dass Dutzende von Frauen vergewaltigt und ermordet werden.

Dafür haben sie jetzt den Weg freigemacht.

Diejenigen, die diese Entscheidung getroffen haben, sind verantwortlich

für Mord, Körperverletzung, Vergewaltigung

und jede Art von Gewalt gegen Frauen.

Gerade erst hat ein neuer Fall das Land erschüttert.

Ein Mann verprügelt seine Ex-Frau auf offener Straße.

Und immer wieder Frauenmorde.

77 sollen es bereits in diesem Jahr sein.

Über 400 im vergangenen.

In einem Imagevideo zum Frauentag

verurteilen Erdogan und seine Gattin solche Verbrechen.

Gewalt gegen Frauen, so Erdogan, sei ein Verrat an der Menschlichkeit.

Die Konvention aber, die den Staat zum Schutz der Frauen verpflichtet,

und die er damals selbst annahm, bezeichnet er heute als Angriff

auf die traditionelle türkische Familie.

Im Westen zerbrechen die Familien,

weil die Frauen von ihren Familien entfremdet werden.

Und nun versuchen sie, uns dieses Spiel ebenfalls aufzuzwingen.

Der Grund für den Austritt, den Erdogan vergangene Nacht

per Dekret erklärte, liegt aber weniger im Ausland,

sondern eher zu Hause.

Erdogan gab dem Druck ultrakonservativer Kreise,

wie der islamistischen Saadet Partei, nach.

Die sieht in der Konvention den Grund für die vielen Ehescheidungen.

Erdogan fische im konservativen Milieu nach Wählerstimmen,

sagt die Parlamentsabgeordnete Züheyla Gülüm.

Und er tue das auf Kosten der Frauen.

Wir haben die ganze Zeit gesagt,

dass diese Regierung eine frauenfeindliche Politik macht.

Sie fördert männliche Herrschaft und Gewalt.

Sie wollen uns Frauen zu Hause in den vier Wänden einschließen.

Den Plan, aus der Istanbul- Konvention auszutreten,

gibt es schon lange.

Wegen des Drucks, den wir Frauen gemacht haben,

war das aber nicht so einfach.

Deshalb haben sie es mitten in der Nacht getan,

ohne es vorher anzukündigen.

"Finger weg von der Istanbul-Konvention", rufen sie.

Doch es scheint zu spät.

Für diese Frauen in der Türkei war das heute ein schwarzer Tag.

Auf Island ist nach einer Reihe von Erdbeben

der Vulkan Fagradalsfjall ausgebrochen.

Auf hunderten Metern riss der Boden auf,

Lava trat aus und färbte auch den Nachthimmel rot.

Der Vulkan, zuletzt vor etwa 900 Jahren aktiv,

liegt nicht weit von Reykjavik,

unweit des internationalen Flughafens.

Mit einer Störung des europäischen Flugverkehrs wie 2010

ist nicht zu rechnen.

Damals brach der Vulkan Eyjafjallajökull aus.

Tausende Flüge mussten gestrichen werden.

Die Gewinnzahlen vom Lotto:

Das Wetter spielt zum kalendarischen Frühlingsanfang

an diesem Wochenende nicht mit:

Etwas Regen oder Schnee fällt morgen erst in der Mitte, später im Süden.

Die Sonne scheint nur im Norden, dort gibt es lebhaften Nordwestwind.

Am Montag wird es noch leicht unbeständig,

ab Dienstag aber meist trocken.

Es wird etwas wärmer.

Heute Abend in Berlin: eine Sensation, was mal normal war.

Konzert der Philharmoniker, vor Publikum.

Heute macht das Gänsehaut, so lange vermisst.

Man versteht, warum gestern Abend im Berliner Ensemble

der Schauspieler Nico Holonic aus der Rolle fallen musste

und ins Publikum rief: "Mensch, ist das schön".

Berlin testet und will zeigen,

was an Kultur und gemeinsamem Erleben möglich ist, trotz Pandemie.

Mit Test und Abstand und Maske und Vorsicht.

Es kommt unfassbar gut an.

Spätere Tests werden zeigen, ob es gut gegangen ist.

Es lohnt, Berlin die Daumen zu drücken.

Christhard Läpple berichtet.

Romeo und Julia beim ersten Live-Konzert

der Berliner Philharmoniker seit über einem Jahr.

Der Clou: 1.000 Auserwählte an diesem Abend

für 20 Euro, inklusive Schnelltest.

Geht doch, wenn man nur will, sogar in Berlin.

Das Publikum trotzt der dritten Welle

und steigenden Infektionszahlen.

Deshalb Schlange stehen schon am Nachmittag.

Was erwarten Sie?

Na, ein tolles Konzert mit dem Chefdirigenten persönlich.

Endlich wieder Musik in einem Saal mit vielen Menschen,

die Musik mal wieder spüren.

Es ist etwas, was der Seele gut tut.

Ich fühle mich sehr wohl

und überhaupt nicht als Versuchskaninchen.

Es ist eine Ehre für mich, heute dabei zu sein.

Dass ich Applaus live höre - das ist ein Geräusch,

das man schon lange nicht mehr gehört hat.

Vor dem Applaus ab ins Testzentrum zum Abstrich.

Statt Sekt und Häppchen, Teststäbchen in Rachen und Schlund.

Deutsches Organisationstalent mitten in der Philharmonie.

In neunzig Minuten 500 Tests, kein einziger war positiv.

Auch alle anderen 500 dezentral Getesteten

konnten sich auf diesen Abend freuen, wie das gesamte Orchester.

Ich kann das überhaupt nicht beschreiben, wie glücklich die sind,

dass sie heute spielen dürfen vor Publikum.

Und was es mit ihnen macht?

Den Einen traf ich, der sagt: Ich habe mir einen neuen Anzug gekauft,

die anderen sagen: Es ist zehnmal Weihnachten zusammen.

Kirill Petrenko und seine Philharmoniker.

So viel Leidenschaft war schon lange nicht mehr.

Übrigens: Das Pilotprojekt in neun Häusern geht bis Ostern.

Tickets? Fehlanzeige.

Die waren in wenigen Minuten alle weg.

Alles vom Sport jetzt gleich im "Sportstudio".