heute journal vom 29.10.2021 - Vor G20-Treffen - Biden trifft Papst Franziskus; Vor UN-Klimagipfel - Sorge um tauende
Diese Untertitel sind live produziert.
Das "heute journal" mit Gundula Gause und Bettina Schausten.
Guten Abend.
Es geht um die Rettung der Menschheit, nichts weniger.
An solchen Appellen vor dem G20-Gipfel
und der Weltklimakonferenz mangelt es nicht.
Ob aber die Weltgemeinschaft die Kraft haben wird, den Kampf
gegen den Klimawandel wirksam zu beschleunigen, ist heute offen.
Dieser Tag vor Gipfelbeginn in Rom war diplomatisches Warmlaufen.
V.a. US-Präsident Biden hatte ein volles Programm
und machte als erst zweiter katholische Präsident der USA
nach Kennedy auch dem Papst seine Aufwartung.
Rom zwischen Audienzen und Protesten, Andreas Postel berichtet.
Sie wollen sich Gehör verschaffen, bei den Mächtigen dieser Welt,
beim Club der G20, der sich in ihrer Stadt trifft,
denn es geht um ihre Zukunft.
"Act now" - Mit ihrem Pappschild demonstriert auch Greta
für mehr Klimaschutz und Gerechtigkeit.
Wir werden hier um unsere Zukunft kämpfen
und wir werden nicht zulassen, dass man uns sie nimmt
Wegen der zu erwartenden Proteste sind die
Wegen der zu erwartenden Proteste
sind in der Stadt die Sicherheitskräfte
in höchster Alarmbereitschaft.
Auch am Trevi-Brunnen, wo das Gruppenbild entstehen soll.
Für ihren friedlichen Protest hat Greta einen Verbündeten im Vatikan,
der unermüdlicht mahnt die Schöpfung zu bewahren
und der am Tag vor dem großen Gipfel in Rom
den amerikanischen Präsidenten empfängt.
Begegnung zweier liberaler Katholiken,
die von einer gewissen Spannung überschattet ist, da konservative
Bischöfe Joe Biden massiv angreifen,
wegen seiner liberalen Haltung zu Abtreibung.
Auf der Tagesordnung stand das Thema aber nicht, aber die Kommunion
werde er ihn nicht verweigern, so Papst Franziskus.
Als Zeichen der Zuneigung macht Biden ein sehr persönliches Geschenk
Die Coman der Münz seines verstorbenen Sohnes.
Nach den ruppigen Auftritten Deutschlands kommt mit so beiden
mehr gemeinsames Handeln auf die Weltbühne
nach dem Afghanistan Debakel und dem U-Boot schreitet in Frankreich
bemüht er sich diese Streitigkeiten auszuräumen.
Europa Treiber sein vom Klimaschutz.
D. h. wir müssen jetzt ehrgeizige Ziele setzen, müssen Pläne vorlegen,
die müssen 100 Milliarden auf die Beine bringen.
Beim Geld hört meistens die Freundschaft auf.
Das weiß auch Olaf Scholz.
Viele Länder gucken gerade was in Deutschland passiert.
Sie mischen sich auf Deutschland verlassen können, in der EU und in
der NATO.
Es ist ein gutes Kontinuitätssignal, dass die Kanzlerin und ich zusammen
mit den anderen Ländern sprechen.
G20 Gastgeber Italien kann ein Erfolg vorweisen.
Anders als Joe beiden, kann Mario Draghi die Präsidenten Chinas und
Russlands nicht persönlich anfangen können.
Den Gipfel in Rom verfolgt Anne Gellinek
Das Thema Klima steht ganz oben auf der Agenda.
Wird denn überhaupt konkret etwas dabei herauskommen?
Die Verhandlungen über die Klimaziele
im Abschlussdokument laufen noch.
Sie gestalten sich schwierig,
weil die Ausgangsposition der G20 Länder sind unterschiedlich.
Da ist der amerikanische Präsident, der geschwächt ankommt,
hellenistische sein kann, dass er zu Hause seine Klimapolitik durchsetzen
kann. Er trifft auf die ehrgeizigen Klimaziele der Europäer.
Zusätzlich erschwert werden die Verhandlungen dadurch,
Für Angela Merkel ist es aller Voraussicht nach der Abschied
dass von 20 fünf nicht anreisen können.
von der Gipfelbühne nach 16 Jahren im Amt.
Darunter der chinesische und der russische.
Für Angela Merkel ist es aller Voraussicht nach der Abschied
von der Gipfelbühne nach 16 Jahren im Amt.
Das wird besonders beobachtet werden?
Angela Merkel weiß das.
Sie hat dafür gesorgt, dass es etwas zu beobachten gibt.
Sie tritt hier im Doppelpack mit Nachfolge auf.
Olaf Scholz ist als Finanzminister angereist,
bekommt aber das volle Kanzleiprogramm.
Sie nimmt ihn mit zum bilateralen Treffen,
zum Gespräch mit dem türkischen Minister und zu einer Viererrunde
Zur Iran-Strategie.
Der Vorteil ist, die deutsche Außenpolitik ist verlässlich.
Es wird keine großen Sprünge geben.
Die Kanzlerin setzt ein Gruß an die Autokratie gehen.
Olaf Scholz nahm heute in Rom schon am Treffen
der G20-Finanzminister teil, doch die deutsche Innenpolitik
verfolgte ihn.
Genau genommen die Frage, ob er nun den Parteivorsitz
seiner SPD anstrebe.
Der Posten wird geräumt, und diesmal ganz freiwillig,
was für die SPD ja zuletzt nicht die Regel war.
Norbert Walter-Borjans, 69, will nicht wieder antreten
als Co-Parteichef, sondern das Feld Jüngeren überlassen.
Aus Berlin, Karl Hinterleitner.
Fairwandel hieß das Motto des großen IG Metall Aktionstags
heute in Berlin.
Und Norbert Walter-Borjans wusste bei seinem Auftritt bereits,
dass auch er einen Wandel plant.
Im Dezember gibt er das Amt des Parteivorsitzenden ab.
Das sagte der noch SPD-Chef in einem Zeitungsinterview.
Fortgesetzt werden soll das "Auf Kurs bringen" der SPD.
Walter-Borjans sieht nach gut zwei Jahren im Amt seine Aufgabe
als erfüllt an.
In der Partei - Respekt vor der Entscheidung.
Ich bin überzeugt, dass Norbert Walter Borjans diese Entscheidung
gut für sich abgewogen hat,
mit Freunden vielleicht auch darüber gesprochen hat.
Aber der Bundesparteitag steht bevor,
wo eine Wiederwahl angestanden hätte.
Ich bedauere das, aber ich habe auch Verständnis für seine Beweggründe.
Offen bleibt, was mit der Co- Vorsitzenden Saskia Esken passiert
Bleibt sie, wird sie ersetzt?
Gibt es in Zukunft überhaupt noch die Doppelspitze?
Und wie stabil ist der mühsam erreichte Ausgleich
zwischen dem linken und dem konservativen Flügel der Partei?
Ich bin ganz sicher, die ganz unterschiedlichen Interessen
werden in einem großen Parteivorstand auch zu Wort
und letztlich eben auch zu einer Kandidatur kommen.
Generalsekretär Lars Klingbeil wird als möglicher Kandidat
hoch gehandelt, nachdem Olaf Scholz heute klargestellt hat,
dass er Kanzler, aber nicht Parteivorsitzender werden will.
Die SPD wird gemeinsam entscheiden, wie das dann weitergeht.
Das ist keine schwierige Aufgabe.
Klar ist aber auch, dass ich mich auf das konzentriere,
wofür ich von den Bürgerinnen und Bürgern den Auftrag bekommen habe,
nämlich eine Regierung zu bilden und der nächste Kanzler
der Bundesrepublik Deutschland zu werden.
Sie werden nicht Vorsitzender werden?
Das war sehr klar ausgedrückt.
Der geordnete Rückzug von Norbert Walter Borjans
gibt der SPD genug Zeit, die Nachfolge zu regeln.
Entschieden wird beim Parteitag am 11. Dezember.
Noch ein Posten frei.
Theo Koll in Berlin.
Scholz sagt, er wolle sich darauf konzentrieren, Kanzler zu werden.
Aber muss er nicht, um ein starker Kanzler zu werden,
auch nach dem Parteivorsitz streben?
Wenn er die Lektion der Geschichte ernst sind, dann müsste es.
Alles andere beinhaltet das Risiko einer Entfremdung zwischen Kanzler
und Partei.
Das hat Helmut Schmidt so erlebt und auch Gerhard Schröder.
Aktuelles Olaf Scholz in der SPD komplett umstritten,
er hat die Partei zu einem Wahlsieg geführt und das macht ihn mächtig.
Man darf nicht vergessen, dass er vor zwei Ranisch gewählt wurde
es also nicht natürliche Liebling der Partei.
Sobald er als Kanzler und populäre Politik durchsetzen muss, dann
könnte man Problemen.
Auch die CDU sucht einen neuen Parteivorsitzenden.
Da gibt es morgen eine große Kreisvorsitzendenkonferenz in Berlin.
Wird die schon einen Favoriten küren?
Das ist kein Beschluss Gremium sondern
eine Basis.
Die Parteimitglieder wollen das Wort.
Viele wollen gefragt werden und fordern deswegen eine
Mitgliederbefragung, auch wenn diese gar nicht vorgesehen ist.
Formal kann nur der Parteitag darüber entscheiden.
Die Verfahrensfrage ist gerade so richtig, weil die Parteimitglieder
andere Favoriten haben.
Friedrich Merz ist auf dem Parteitag schon zweimal durchgefallen.
Bisher hat sich noch kein Kandidat offen gemeldet, aber morgen könnte
ein Hinweis ergeben.
Und zur Stimmung unter den Kreisvorsitzenden später mehr
im "heute journal-Update" mit Wulf Schmiese.
Im Gespräch der Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann,
der den Berliner Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf vertritt.
Jetzt zunächst weitere Nachrichten des Tages - Gundula Gause.
Auf ihrer Reise zum G20-Gipfel in Rom,
besuchte die scheidende Bundeskanzlerin Merkel
heute auch Griechenland.
In Athen gestand sie ein, ihr sei bewusst gewesen,
welche Herausforderungen sie in der schweren Finanzkrise
den Griechen zugemutet hatte.
Merkel stand 2012 für den strengen Sparkurs,
Das ist kein Beschluss Gremium sondern
den Athen zur Krisenbewältigung umsetzen musste
Bei dem anderen großen Thema, der Migration, warb Merkel für den Dialog
mit der Türkei, die fast vier Millionen Flüchtlinge
aufgenommen habe.
Das Robert-Koch-Institut hat seit Anfang Februar
rund 118.000 Impfdurchbrüche registriert.
Die Zunahme von Corona-Infektionen trotz vollständiger Impfung
sei erwartbar, so das RKI,
da sich Corona derzeit wieder verstärkt ausbreite.
Die Impfdurchbrüche machten aber nur einen geringen Anteil
an der Gesamtzahl der Infizierten aus, erklären Experten und drängen
zugleich auf Auffrischimpfungen.
Die aktuellen Zahlen: Das RKI meldet 24.668 Neuinfektionen
innerhalb eines Tages.
Das sind 5096 mehr als vor einer Woche.
121 Todesfälle kamen hinzu.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 139,2 gestiegen.
Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat in den USA
nun auch für den Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren
eine Notfallzulassung bekommen.
Die Arzneimittelbehörde FDA folgte der Empfehlung
eines Experten-Gremiums und erteilte die Notfallzulassung.
Damit kann die Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder
in den USA im November starten.
Auch in Europa hat Biontech/Pfizer eine Zulassung für Kinder
dieser Altersgruppe beantragt.
Im Justizstreit mit Polen hat das Europaparlament die EU-Kommission
wegen Untätigkeit vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt.
Parlamentspräsident Sassoli erklärte, die Klage solle die Kommission
zum Handeln veranlassen.
Die EU-Behörde unter Leitung von Präsidentin von der Leyen
habe nicht alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft, um Polen zur Änderung
seiner umstrittenen Justizreform zu zwingen.
Das polnische Parlament hat den Bau einer befestigten Anlage
an der Grenze zum benachbarten Belarus genehmigt,
als Reaktion auf die illegalen Grenzübertritte.
Über die Route gelangen auch immer mehr Migranten nach Deutschland.
Bei Görlitz nahe der polnischen Grenze entdeckte die Polizei
einen toten Flüchtling in einem Kleintransporter.
Der 32-jährige Iraker
war offenbar mit 30 weiteren Menschen eingeschleust worden.
Die auch von Deutschland geforderte Ausweisung neuer Meeresschutzgebiete
in der Antarktis ist erneut gescheitert.
Wie in den letzten fünf Jahren stemmten sich China und Russland
bei der Konferenz der Antarktis-Kommission
gegen entsprechende Pläne.
Es geht um ein vier Millionen Quadratkilometer großes Gebiet
in der Ostantarktis, auf der Antarktischen Halbinsel
und im artenreichen Weddellmeer.
Ein Schutzgebiet dort könnte Umweltexperten zufolge
der Erderwärmung entgegenwirken
und zum Erhalt einer funktionierenden Biodiversität beitragen.
Diese Meldung zeigt, wie schwer es ist,
globalen Klimaschutz zu erreichen.
Immer sind wirtschaftliche Interessen im Spiel.
Was für die Antarktis gilt, gilt auch für die Nordpolregion.
Durch die Erwärmung des Wassers hat sich die Eisdecke
in den letzten 40 Jahren um rund die Hälfte reduziert.
Mit dem Klimawandel gerät auch das Ökosystem aus den Fugen.
Das ist im hohen Norden Russlands zu beobachten,
wo die Böden eigentlich permanent gefroren sind.
Wenn dieser Permafrost abtaut,
heizt er die Erderwärmung noch zusätzlich an.
Ein Teufelskreis, den Phoebe Gaa beschreibt.
Es plätschert.
In immer tieferen Erdschichten taut der Permafrost,
legt tausend-Jahre alte Knochen die Vergangenheit frei -
und nimmt dabei Einfluss auf die Zukunft des Klimas.
Ein Team des Max-Plancks-Institut
auf Spurensuche in der russischen Arktis.
Klar ist nur, dass sich das Ökosystem extrem ändern wird.
Was den Klimawandel angeht, wird mehr Kohlenstoff
aus dem derzeitigen Permafrostspeicher freigesetzt wird.
Vor zwei Jahren begleiten wir die Wissenschaftler
an der ostsibirischen Küste.
Hier messen sie die Konzentration von Treibhausgasen.
Umgeben von Dauerfrostböden und sonst nicht viel mehr -
und doch von globaler Bedeutung.
Denn 25 Prozent der Landmasse
auf der Nordhalbkugel sind Permafrostböden.
Wie in einer Tiefkühltruhe lagern hier Pflanzenreste, Tierkadaver -
kurz Kohlenstoffe.
Tauen sie auf, werden sie zersetzt,
geraten Co2 und Methan in die Atmosphäre,
wo sie die Klimaerwärmung weiter anheizen.
Ihre Daten dazu seien eindeutig, so Matthias Göckede heute.
Wenn man sich die stabile Phasen anschaut,
wie die Winterkonzentration,
wo aufgrund der Eis- und Schneebedeckung die Signale
recht stabil aussehen.
Da sieht man, dass Jahr für Jahr
ein höheres Niveau von Methankonzentration
in der arktischen Atmosphäre erreicht werden.
Dass es diesen Sommer in Sibirien brannte - länger und großflächiger
als jemals zuvor aufgezeichnet, ist nicht nur Folge des Klimawandels
sondern auch eine neue Gefahr für die Permafrostböden.
Es gibt eine organische Auflage, die wie eine Isolierschicht
für die Permafrostböden darunter fungiert.
Wenn man sie wegbrennt, dann kann es sein,
dass sich das System destabilisiert in sehr kurzer Zeit.
In Russland, was zu fast zwei Drittel auf Permafrost steht,
schwimmen Fundamente weg, sacken Pipelines ab.
Erst im Juni letzten Jahres treiben über 20 Tonnen Diesel
durch die Arktis, weil der Boden unter einem Tank wegtaute.
Diese Katastrophe von Norilsk ist vermutlich mit den Veränderungen
im Klima verbunden.
Das machte unserer Regierung Angst.
Und so stellte einer, der jahrelang den Klimawandel leugnete,
nun in Aussicht: Sein Land wolle bis 2060 Co2-neutral werden.
Jede geopolitische, wissenschaftliche, technische
oder ideologische Rivalität verliert unter diesen Umständen
ihre Bedeutung, weil der Gewinner weder Luft zum Atmen,
noch Wasser zum Trinken hätte.
Den großen Worten ist bisher kein nachvollziehbarer Plan gefolgt.
Unterdessen bestärken tauende Böden und die Erderwärmung gegenseitig.
Ein Kreislauf, von dem nicht klar ist,
wie lange er noch zu stoppen wäre.
Und nun Nachrichten aus der Wirtschaft, Gundula.
Nach der Pandemie ist die deutsche Wirtschaft im Sommer
Trotz voller Auftragsbücher müssen Unternehmen
wegen der Materialknappheit und Lieferproblemen
die Produktion drosseln.
Die Gemengelage - Einer der Anlässe für die Gewerkschaften,
Alarm zu schlagen.
Die IG Metall rief zu einem Aktionstag.
In Berlin kam, wie gesehen, Norbert Walter-Borjans.
Valerie Haller, bundesweit waren es rund 50.000 Gewerkschafter,
die demonstrierten - mit welchen konkreten Forderungen?
einen riesigen Umbruch in Wirtschaft und Gesellschaft.
Sie fürchten, dass viele Jobs auf dem Spiel stehen und fordern
einen sozialverträglichen Umbau und Investitionen in Milliardenhöhe.
Dafür sind sie heute auf die Straße gegangen - laut IG Metall
Zehntausende in über 50 Städten.
Auch am Opel Werk Eisenach demonstrieren sie.
Weil Chips fehlen, geht hier im Werk seit vier Wochen gar nichts mehr.
Die Opelaner sind verunsichert, auch weil der Mutterkonzern Stellantis
plant, die Werke Eisenach und Rüsselsheim
aus dem Opel-Verbund zu lösen - Mit schwer absehbaren Folgen.
Opel steht wie andere auch vor einem tiefgreifenden Wandel.
Ich glaube tatsächlich, dass das Thema Produktion von Fahrzeugen
nicht mehr die große Kernkompetenz
der Automobilindustrie der Zukunft sein wird.
Es geht um das Thema Entwicklung von Software, autonomes Fahren,
von Elektromobilität.
Opel ist nur eines von vielen Industrie-Unternehmen,
die schon mittendrin stecken
oder denen noch ein massiver Umbau bevorsteht.
Das gilt für die Autobranche, für Zulieferer, Stahlhersteller,
die chemische Industrie.
Bei vielen Mitarbeitern wächst die Sorge,
dass die Zukunft ohne sie stattfindet.
So war der Aktionstag der Gewerkschaften heute ein Weckruf,
von dem sie hoffen,
dass er auch von den Koalitionären in Berlin gehört wird.
Tennisspieler Alexander Zverev hat beim ATP-Turnier in Wien
das Halbfinale erreicht.
Der 24-jährige Hamburger besiegte im Viertelfinale den Kanadier
Felix Auger-Aliassime nach hartem Kampf mit 6:4, 3:6, 6:3.
In der Runde der letzten Vier
wartet nun das spanische Toptalent Carlos Alcaraz.
Der Blick auf die Erde, den blauen Planeten - Wunderschön
und unter der dünnen Schicht Atmosphäre auch verwundbar.
Diesen Anblick kann Matthias Maurer ab Sonntag genießen.
Der zweite deutsche ESA-Astronaut
startet dann zur Weltraummission Cosmic Kiss.
Ein halbes Jahr wird er auf der Weltraumstation ISS verbringen
mit unzähligen Experimenten - innen und außen.
Am Sonntag um 7:21 Uhr geht es in einer SpaceX-Rakete los
vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral.
Aber aufgeregt wirkte unser neuer Mann im All heute nicht.
Susanne Freitag.
Guck mal da, Alan Shepard.
Er ist stolz auf dieses Bild von Amerikas erstem Mann im All,
und fünftem Menschen auf dem Mond.
Für Rusty steht da, denn Rusty Fischer
ist in Cape Canaveral auch eine Raumfahrtlegende.
Hier haben sich Astronauten und Kosmonauten immer getroffen
und natürlich hat er den ersten Amerikaner ins All fliegen sehen.
Das war 1961 als Shepard hochflog, da war ich auf der High School.
Vor dem Start haben wir alle Radio gehört und dann ging es los.
Wir sind alle rausgegangen, um diesen Start zu sehen.
Matthias Maurer war noch nicht bei Rusty, geht auch garnicht,
er ist in Quarantäne und wurde heute morgen hier zugeschaltet.
Letzte Fragen vor dem Flug.
Der Doktor der Materialwissenschaften
wird auf der ISS mehr als 100 Experimente durchführen,
unterstützt wird er durch zahlreiche Wissenschaftler auf der Erde.
Mein Anteil ist eigentlich der leichteste.
Ich muss nur einen Stundenplan machen und reinschauen,
und da steht genau beschrieben, wie ich ein Experiment aufbauen muss
welche Kabel ich verbinden muss und wenn ich ein Problem habe
dann kann ich runterfunken und da ist immer ein Experte da.
Der Astronautenjob vielfältig.
Der Mensch und die Gesundheit ist das größte Feld.
Wir haben Fluidphysik, wir haben Astronomie
wir haben Chemie, Biologie, Strahlensymmetrie da oben.
Wir können so Versuche machen, die so auf der Erde
garnicht möglich sind, in keinem Labor.
Weil wir dort eine Schwerelosigkeit haben und Bedingungen,
die wir hier nicht herstellen können.
Maurer wird einen europäischen Roboterarm in Betrieb nehmen,
testen, ob besondere Oberflächen Bakterien abweisen können,
Beton herstellen in 400 km Höhe, nervös?
Wir sind alle ruhig, ich muss mich jeden Tag kneifen,
weil bei so einem Ereignis hätte ich erwartet, dass ich total nervös bin,
die Aufregung wird spätestens einsetzen,
wenn die Rakete gezündet wird.
Sie wird Maurer ins All bringen, eine Crew Dragon Rakete,
von SpaceX dem Unternehmen von Elon Musk.
Das ist alles von Elon Musk erklärt uns Rusty von seiner Terrasse.
Da auf dem schwarzen Ding landen immer die Hilfsraketen.
Der Start wird genau da hinten sein.
Und er wird natürlich zugucken, wie immer.
Soviel von uns.
Hier folgt jetzt direkt das Politbarometer,
das unter anderem zeigt:
Mit steigenden Infektionszahlen wächst auch die Sorge
der Menschen vor dem nächsten Corona-Winter.
Wir geben ab an Matthias Fornoff.
Guten Abend, willkommen zum Politbarometer.
Das ist sie wohl, die vierte Welle.
Die Corona-Lage im Land verschlechtert sich täglich.
Fast 25.000 gemeldete Neuinfektionen heute.
Auch die Inzidenz steigt rasant.
Auch die Krankenhäuser kommen wieder unter Druck.
Das öffentliche Leben aber läuft fast normal weiter.
Einige Bundesländer verzichten auf die Maskenpflicht in Schulen.
Bars und Diskotheken dürfen öffnen.
Auch große Veranstaltungen in Innenräumen sind erlaubt.
In dieser Situation machen sich viele Deutsche Sorgen
um die eigene Gesundheit.
47 % halten sich durch das Corona-Virus für gefährdet.
Das sind deutlich mehr als Anfang des Monats.
Da gaben 31 % der Befragten an, sich um ihre Gesundheit zu sorgen.
Eine klare Mehrheit wertet die Corona-Maßnahmen als richtig.
Jeder fünfte Deutsche meint, sie müssen härter ausfallen.
Sollten die Fallzahlen
weiter steigen möchte fast ein Drittel stärkere Einschränkungen
im öffentlichen Leben. 43 % wollen es nur für Ungeimpfte.
Wie stehen die Befragten zu einer Impfpflicht?
Im Gesundheitswesen arbeitet muss sich impfen lassen,
Für Kita Personal fordern das 64 %.
Die Sorge der Deutschen vor Corona wächst.
Zu einem anderen Thema.
Die Energiepreise schießen nach oben.
Fast zwei Drittel der Befragten im Politbarometer sehen darin
ein großes Problem.
77 fänden einen staatlichen Zuschuss gut.
Eine von vielen Fragen, die die Regierung beschäftigt wird.
Seit Mittwoch arbeiten die potentiellen Partner
in zwei 20 Arbeitsgruppen.
Vieles ist noch offen, manches umstritten,
über manches herrscht Uneinigkeit.
Dass ein Bündnis von SPD, Grünen und FDP zu der Lösung von Problemen
im Land beitragen wird, glauben 54 %.
Bei Union und AfD ist es Skepsis am größten.
Vieles von dem, was sich die Ampelregierungen vorgenommen hat,
Investitionen in digitale Infrastruktur,
Bekämpfung des Klimawandels und die Förderung
des Wohnungsbaus wird teuer.
Es hatten sich 92 % der Deutschen sicher,
dass es ohne neue Schulden nicht zu schaffen ist.
Es zeigt sich wenig Bewegung in der Projektion.
Die SPD käme 27 %.
Die Grünen bei 16 %, die FDP 14.
Zu unserer Top Ten der wichtigsten Politiker.
Bewertet nach Sympathie und Leistung.
Armin Laschet bleibt Schlusslicht.
Dafo Jens Spahn mit -0,2, leicht schlechter.
Friedrich Merz, -0,1. Annalena Baerbock,
0,2 schlechter.
Markus Söder, 0,4 schlechter.
Lindner verbessert auf 1,1.
Habeck bei 1,6 etwas schlechter.
Schwesig bei 1,6 etwas schlechter.
Scholz 1,8.
Vorne Angela Merkel mit 2,4 etwas besser.
Die Kanzlerin und ihr Kabinett haben von Bundespräsident Steinmeier
ihre Entlassungsurkunden erhalten.
Sie ist nur noch geschäftsführend im Amt.
Die mögliche neue hat sich selbst zur Fortschrittskoalition erklärt
und wird einiges anders machen,
als die Vorgänger.
Im Gespräch ist auch kleine Mengen Cannabis zu legalisieren.
Das findet eine Mehrheit von 53 % richtig.
40 % finden es falsch.
Mehrheitlich dagegen sind nur die Anhänger von CDU/CSU.
Der Kampfruf der Cannabis Befürworter,
das könnte Wirklichkeit werden.
Das war unser Bericht über die Stimmung im Land.
Sie finden alles im Internet.
Wie die repräsentativen Umfragen zustande kommen,
Information zur Methodik und zu den Qualitätsstandards,
das finden Sie hier. Vielen Dank, für Ihr Interesse.
Das nächste Politbarometer gibt es am 12. November.
Nach dem Wetter geht es weiter mit heute-show.
Ihnen einen entspannten Abend und auf Wiedersehen.
Schönen guten Abend und herzlich Willkommen zum Wetter.
In Glasgow beginnt am Montag die 26. Weltklimakonferenz.
Da geht es um die Frage:
Wie können wir die Erhitzung des Planeten begrenzen?
Unser größtes Problem ist der Co2-Ausstoß.
Kohlendioxid ist ganz natürlich in der Atmosphäre vorhanden.
Pflanzen, Ozeane und Böden setzen Co2 frei.
Gleichzeitig nehmen sie die gleiche Menge auf.
Ein stabiler Kreislauf, den der Mensch andauernd stört.
Durch Verbrennen von Öl, Kohle, Gas bringen wir zusätzlich Co2
in die Atmosphäre.
Ein großer Anteil verbleibt für viele 100 Jahre in der Atmosphäre
und lässt die Temperatur weiter steigen.
Deswegen ist es wichtig, so rasch wie möglich die Emissionen zu reduzieren.
Kommen wir zu den anderen Parametern und zum Wetter.
Der Regen aus dem Westen, der uns in der Nacht erreicht.
Ansonsten gibt es viele Wolken nach Norden hin.
Im Osten klart es auf und die Sterne zeigen sich.
Im Südosten, Richtung Donau, bildet sich Nebel.
Hier Temperaturen bis zu minus 2 Grad.
Da müssen Sie örtlich mit Reifglätte rechnen.
Deutlich milder ganz im Westen, am Niederrhein mit 11 Grad.
Morgen im Tagesverlauf kommen die Wolken weiter ins Landesinnere.
Es kann mal kräftiger regnen.
Im Osten viel Sonnenschein, im Südosten nach Nebelauflösung Sonne
An den Alpen gibt es Föhn - bei Temperaturen von 18 Grad.
10 Grad in der Eifel.
Die nächsten Tage werden durchwachsen sein.
Am Sonntag einige Schauer bei 14 bis 20 Grad.
Montag deutlich mehr, v.a. im Süden.