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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 31.01.2021 - Ex-Präsident Obama im Gespräch

heute journal vom 31.01.2021 - Ex-Präsident Obama im Gespräch

Guten Abend.

Wir haben es vor dem xten Berliner Corona-Gipfel morgen

mit einer Frage zu tun, die so auf den Nägeln brennt, dass ein Gespräch

mit Barack Obama noch ein paar Minuten warten muss.

Staaten, wo Donald Trump und Boris Johnson

die Gefahren aus europäischer Sicht

verantwortungslos heruntergespielt haben, liegen jetzt,

da es im Wettlauf mit dem mutierenden Virus auf Schnelligkeit ankommt,

beim Impfen weit vor Deutschland und Europa.

Wie kann das sein, wie kann das besser werden?

Die Frage richtet sich für Europa an Brüssel.

Dort haben sie die Verantwortung.

Von dort berichtet Anne Gellinek.

Videoschalte mit den Chefs der großen Pharmakonzerne.

Die Bilder des Treffens sollen zeigen:

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kümmert sich.

Es geht um neue Virusvarianten und um das Image der EU.

Der Streit um den Impfstoff hat Spaltpotential,

jeder zeigt auf den anderen.

Die operative Verantwortung lag in Europa.

Es ist immer noch der Eindruck, dass entweder zu spät bestellt wurde,

dann nur auf einige Firmen gesetzt wurde.

Zu spät, zu geizig, zu langsam?

Warum hat die EU bei der Impfstoffbestellung

nicht beherzter zugegriffen?

Ein Rückblick:

März 2020, Donald Trump scheucht die Europäer auf, als er Interesse

am Tübinger Impfstoffentwickler CureVac bekundet.

Er will deutsches Know-how exklusiv für die USA.

Der EU schwant, dass die Auseinandersetzung über Impfstoffe

hässlich werden könnte.

Gerade erst hat Europa sich vom Schock erholt,

dass EU-Mitgliedsländer

sich gegenseitig Schutzmasken wegschnappen und Grenzen schließen.

Das Hauen und Stechen soll sich beim Impfstoff nicht wiederholen.

15. Mai 2020: Trump verkündet die Operation Warp Speed, Operation "galaktische Schnelligkeit".

Umgerechnet 8 Mrd. Euro stellen die Amerikaner

für Forschung und Produktion von Impfstoffen bereit.

Die EU wird einen Monat später ein Drittel, 2,7 Mrd. Euro, investieren.

Juni 2020: Eine Allianz aus vier EU-Ländern - Deutschland,

Frankreich, Italien und die Niederlande - beginnt Verhandlungen

mit den Pharmaherstellern Moderna, Sanofi und AstraZeneca.

Mit letzteren vereinbaren sie eine Option auf 400 Mio. Dosen.

Doch es gibt Ärger.

V.a. kleinere EU-Länder befürchten,

dass die großen für sich einkaufen und die anderen abhängen.

Die Kommission zieht daraufhin die Verhandlungen an sich.

Die 27 Mitgliedsstaaten bleiben bei jedem Schritt dabei.

Spätestens ab jetzt

geht die Solidarität auf Kosten der Schnelligkeit.

Den einen ist der Impfstoff von Biontech zu teuer,

andere fürchten die Tiefkühltechnologie.

Und viele Länder legen mit Blick auf die Impfgegner in Europa

Wert auf die Haftung der Hersteller.

Und verlangen eine harte Haltung der Chefeinkäuferin.

Die Firmen haften vollständig, wir haben nichts verändert,

Bürger können gegen die Hersteller vor Gericht ziehen.

Im August 2020 schließt die EU einen Vorvertrag mit AstraZeneca.

Mit Pfizer/Biontech und seinen 20 Anwälten ringt die EU bis November,

vier Monate länger als die USA und Großbritannien.

Die Entscheidung gegen das Risiko und für die 27 hat Zeit gekostet,

in der Rückschau vielleicht zu viel Zeit.

Die Europäische Kommission,

so etwas wie die Regierung der Europäischen Union,

hat es für alle 27 Mitgliedsländer übernommen,

den Impfstoff zu besorgen.

Guten Abend, Frau Kommissionspräsidentin.

Guten Abend, Herr Kleber.

Wie kann es, Stand heute, so sein,

dass die Regierungen von zwei Menschen,

die am Anfang Corona-Skeptiker waren, nämlich Boris Johnson

und Donald Trump, heute so weit vorne liegen, wenn es um die Impfung geht?

Die Briten fünfmal so weit wie wir,

die Amerikaner dreimal so weit wie wir.

Naja, dann wollen wir nochmal auf die Zahlen schauen.

Denn die Europäische Union mit 370 Mio. erwachsenen Menschen

ist sehr viel größer.

Nein, das haben wir schon umgerechnet auf die relevante Bevölkerung.

Wenn man sich die Lieferung der Impfstoffe anschaut:

Seit einem Monat impfen wir, 18 Mio. Dosen wurden seitdem geliefert.

Nach den USA

ist damit ist die Europäische Union die Region,

wo am meisten zugelassene, sichere Impfstoffe geliefert worden sind.

Das sind im Augenblick die Zahlen.

Es kommt darauf an, wie viele Menschen geimpft sind.

In der USA sind es 9 % der Bevölkerung,

in Großbritannien sind es 13 % der Bevölkerung,

bei uns nicht mal 3 % der Bevölkerung.

Es sind 12 Mio. Menschen geimpft worden.

Das ist im Augenblick weniger als in Großbritannien.

Das ist eine Zahl, die im Vergleich zu der Größe der EU

eine stattliche Zahl ist.

Wir sind gut vorangekommen.

Klar, wir haben zz. eine schwierige Phase.

Nochmal im Februar und im März, ganz ohne Frage.

Im zweiten Quartal kommt dann Johnson & Johnson dazu. Die pharmazeutischen Unternehmen

werden die anfänglichen Start- schwierigkeiten überwunden haben,

sodass wir dann deutlich mehr Impfdosen erwarten können.

Es ist zwischen der EU und Großbritannien

durchaus ein Wettbewerb geworden:

Wer hat die bessere, erfolgreichere Corona-Politik?

Jetzt kann Boris Johnson sagen: "Schaut her, liebe Briten,

was wir haben, seit wir aus der EU draußen sind.

Schaut nach Deutschland, was wir hätten,

wenn wir noch in der EU drin wären".

Hat die EU dieses Rennen verloren?

Das einzige Rennen, das wir im Augenblick führen,

ist das Rennen gegen das Virus und gegen die Zeit.

Das ist das Entscheidende und da sind wir uns einig.

Ich hatte gestern Abend ein sehr gutes Gespräch mit Boris Johnson

genau über diese Frage.

Dass es viel sinnvoller ist, zusammenzuarbeiten

in dieser Phase der Pandemie.

Ich habe mich gefreut, dass er garantiert hat,

dass die beiden Werke, die AstraZeneca herstellen,

selbstverständlich auch nach Europa liefern,

so wie europäische Impfdosen

z.B. nun von Biontech nach Großbritannien gehen.

In diesem Geist muss man an diese Pandemie rangehen.

Unser Gegner ist das Virus

und die pharmazeutische Industrie ist Teil der Lösung des Problems.

Ein Teil des Zeitproblems, das wir jetzt haben, liegt darin,

dass AstraZeneca immer wieder darauf hinweist:

Die Briten haben drei Monate vor euch unterschrieben.

Wenn wir nach vorne schauen: Es werden die nächsten Krisen kommen,

die schnelles, entschlossenes Handeln verlangen.

Was ist Ihre Lektion aus den letzten zwei Monaten

für die EU in der Hinsicht?

Ich habe heute ein sehr gutes Gespräch

mit dem Vorstandsvorsitzenden von AstraZeneca gehabt.

Wir haben den Vertrag als Europäische Union

im August unterschrieben.

Das war vier bis fünf Monate, nach- dem die Pandemie ausgebrochen ist.

Noch nie hat es so schnell einen Impfstoff gegeben,

nämlich nach zehn Monaten.

Aber die gute Nachricht ist, der Vorstandsvorsitzende von AstraZeneca

hat mir heute gesagt, dass sie erstens

die Lieferung um eine Woche vorziehen.

D.h., Ende der kommenden Woche

können wir die ersten Lieferungen von AstraZeneca erwarten.

Zweitens, dass sie die Impfdosen für Februar und März

um rund 30 % erhöhen, das sind 9 Mio. Dosen.

Und dass sie die Produktionskapa- zitäten in Europa ausbauen werden.

Was denken Sie, wann hat Europa den Vorsprung

v.a. Großbritanniens und der USA eingeholt, noch bis Ostern?

Mir ist es wichtig, dass wir nun unserer Impfstrategie folgen,

nämlich zunächst einmal die Menschen,

die im Gesundheitswesen arbeiten, die Älteren und diejenigen,

die Komorbiditäten, also andere Erkrankungen haben

und besonders verletzlich sind, impfen.

Das ist unser Ziel.

Wir möchten, dass 70 % Prozent der Erwachsenen in Europa

Ende des Sommers geimpft sind.

Das wird ungefähr die Zeit sein, die wir brauchen,

um eine solche Impfrate zu erreichen.

Wenn wir das geschafft haben, ist das eine gewaltige Leistung.

Heute bei dem Treffen ging es aber nicht nur darum.

Es ging auch darum, wie gehen wir mit den Mutationen des Virus um?

Auch dafür müssen wir vorbereitet sein.

Deshalb habe ich heute mit den CEOs der sechs Firmen zusammengesessen,

die mit uns Verträge haben, und mit der Wissenschaft

und mit den Behörden, damit wir uns heute schon darauf vorbereiten,

schneller zu sein, wenn das Virus andere Kapriolen macht.

Davon hängt eine Menge ab - danke, Frau von der Leyen.

Das war um 18 Uhr,

nach ihrem Gespräch unter anderem mit der Pharmaindustrie.

Russland erlebte heute eine weitere Welle von Protesten gegen die Führung

und für Alexej Nawalny, den Oppositionellen, der sich auch

von der Attacke mit einem der schlimmsten Gifte überhaupt,

nicht davon abhalten ließ,

aus Deutschland in seine Heimat zurückzukehren.

Die Zahlen, die über die Demonstrationen gemeldet werden,

könnten einen zweifeln lassen, ob man tatsächlich von "Welle" reden kann,

gemessen an Russlands Größe.

Aber über 5.000 Demonstranten wurden festgenommen.

Und dass diese Bewegung, über das ganze Riesenland,

über elf Zeitzonen hinweg,

Menschen auf die Straße bringt, zeigt:

Auch Wladimir Putin muss sie ernst nehmen.

In Russland bedeutet das Schmerzen für die, die Demokratie wagen.

Christian Semm berichtet.

Als in Moskau noch alles schläft,

werden Demonstrierende in Jakutsk in Sibirien schon festgenommen.

Sechs Stunden Zeitunterschied zu Moskau, es ist bitterkalt.

Für viele hier kein Grund, zu Hause zu bleiben.

Ich bin zum ersten Mal auf einer Demonstration.

Ich bin müde von der Gewaltherrschaft

und der Gesetzlosigkeit der Behörden.

Ich mag wirklich keine Lügner, Diebe und all das,

mein ganzes Leben schon nicht.

Heute sagten sie, dass sie sich dagegen versammeln würden,

also bin ich gekommen.

Als es in Jakutsk schon wieder Abend wird,

gehen die Menschen in Moskau auf die Straße.

Die brutale Antwort der Staatsmacht

auf die nicht genehmigten Proteste sieht so aus:

Immer wieder ziehen sie Demonstrierende aus der Menge

und schleifen sie in Gefangenenbusse.

Ich bin moralisch darauf vorbereitet, festgenommen zu werden,

obwohl ich nichts Illegales mache.

Ich stehe auf der Straße und atme frische Luft.

Das zweite Wochenende in Folge sind tausende Russinnen und Russen

dem Protestaufruf der Opposition gefolgt.

Nicht nur für die Freilassung von Alexej Nawalny, sondern v.a.

gegen Präsident Putin und für Veränderungen in Russland.

Nawalny kenne ich nicht so gut, aber seine Ermittlungen sind interessant.

Die Reaktion unserer Macht,

das grenzt an Heuchelei und intellektuelle Hilfslosigkeit.

Was kann man ändern?

Man muss es mit Wahlen ändern.

Eine Revolution wird es nicht geben.

Die Moskauer Innenstadt abgeriegelt,

Geschäfte, Restaurants, Metrostationen geschlossen,

der Internetempfang ist gestört.

Eigentlich wollten die Demonstrierenden

vor der Zentrale des Inlands- geheimdienstes FSB protestieren.

Doch bis dahin kamen sie nicht.

Alexej Nawalny hat es aus diesem Moskauer Gefängnis,

in dem er gerade sitzt, einmal mehr geschafft,

die Massen zu mobilisieren.

Nawalny hat das Ventil geöffnet für den schon lange angesammelten Druck.

Die Enttäuschung über die Wirtschaft,

die Enttäuschung bei den Familieneinkommen,

die Enttäuschung bei den Möglichkeiten

für einen sozialen Aufstieg.

Das hat sich angesammelt in zehn Jahren der Stagnation.

Bis in den Abend greift die Polizei hart durch.

Die tausenden Festnahmen sorgen für Wut

und könnten den Wunsch nach Veränderungen

bei vielen Russinnen und Russen sogar noch verstärken.

Phoebe Gaa in Moskau, kann man sagen, wieviel Kraft,

wieviel Potential für grundlegende Veränderungen

in dieser Bewegung steckt?

Die Reallöhne hier sinken.

Persönliche Freiheiten werden eingeschränkt.

Putins Werte sind

nicht mehr so glänzend, wie sie waren.

Ob sich das wirkliche politische Veränderung kanalisieren wird,

steht noch nicht fest.

Der Kreml nimmt es jedoch ernst.

Der Polizei und Sicherheitsapparat wird ins Rollen gebracht.

Sie wollen die Protestaktion im Keim ersticken.

Bevor sie zu etwas wachsen kann,

was Putin gefährlich wird.

Wirtschaftsminister Altmaier

macht die Länge des Lockdowns davon abhängig, inwieweit sich

die neuen Virusmutationen in Deutschland verbreiten.

Der "Welt am Sonntag" sagte er,

die aktuelle Entwicklung nähre die Hoffnung,

dass die angestrebte Inzidenz von 50 schnell zu erreichen sei.

Jetzt gehe es aber darum,

Deutschland gegen die hochan- steckenden Virusvarianten zu wappnen.

Das RKI gab die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der binnen sieben Tagen

gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, heute mit 90 an.

Vor einer Woche lag sie noch bei 111.

Mit Einreiseverboten und strengen Kontrollen soll der Eintrag

der Virusvarianten nach Deutschland verhindert werden.

Bundespolizeipräsident Romann wirft den Flugunternehmen vor,

sich nicht ausreichend

an die Vorschriften zur Pandemiebekämpfung zu halten.

In rund 600 Fällen hätten Passagiere aus Mutationsgebieten

entweder keinen negativen Corona-Test vorweisen können

oder keine digitale Anmeldung gehabt,

kritisiert Romann in der "Bild am Sonntag".

Experten der Weltgesundheits- organisation haben den Markt

im chinesischen Wuhan inspiziert, der als Ursprungsort der Pandemie gilt.

Der Huanan-Markt für Meeresfrüchte ist seit einem Jahr geschlossen.

Die internationalen Experten erhoffen sich Erkenntnisse darüber,

welches Tier als Zwischenwirt den Corona-Erreger

von der Fledermaus auf den Menschen übertragen haben könnte.

Großbritannien hat Visa-Erleichterungen

für Menschen in Hongkong in Kraft gesetzt.

Damit reagiert London

auf das umstrittene chinesische "Sicherheitsgesetz"

für die ehemalige britische Kolonie.

Demnach können rund 350.000 Hongkonger,

die einen Überseepass besitzen, im Internet

Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen von bis zu fünf Jahren

für Großbritannien beantragen.

China hatte die neuen britischen Einwanderungsbestimmungen

scharf kritisiert und will die Überseepässe nicht mehr anerkennen.

In den USA hat Präsident Joe Biden die ersten Tage im Amt genutzt,

um so viel von Trump wie möglich vom Tisch zu räumen.

Trump hat seine Revolution aus vielen Executive Orders gebaut.

Ohne Gesetzgebungsprozess, innerhalb der Präsidentenkompetenz.

Das machte die Sache schneller und sah kraftvoll dabei aus.

Aber der Nachfolger kann vieles

mit leichtem Federstrich rückgängig machen.

Das passiert hier.

Das muss eine gewaltige Erleichterung sein auch für Barack Obama.

Sein politisches Erbe

wollte Trump auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.

Das wird nun zurückgerollt, günstig getimt.

Genau jetzt ist Obama mit einem weltweiten Bestseller auf dem Markt,

in dem er erstaunlich offen

die Story seiner Präsidentschaft von innen erzählt.

Gelegenheit zu ausführlichem Gespräch, an sich in Washington.

Corona verhindert das.

Wir haben versucht, trotzdem auf beiden Seiten des Atlantiks

virtuell eine halbwegs persönliche Atmosphäre zu schaffen.

Ging ganz gut.

Guten Abend, Herr Präsident, danke, dass Sie hier zu uns kommen.

Es ist großartig, hier zu sein.

Wenn man Ihr Buch liest, kommt man nicht umhin,

sich zu fragen, ob dieser Präsident wirklich den Lauf der Zeit lenkt

oder ob er getrieben wird.

Wenn Sie auf diese acht Jahre zurückblicken,

war da mehr Getrieben-werden, als Sie erwartet haben?

Das ist eine Diskussion, die ich mit mir selber austrage,

mit meinen Leuten, meinen Stäben.

Und die Historiker*innen sind ganz verrückt nach dieser Frage.

"Wie weit war das Schicksal, wie weit war das seine Person?"

Da wühlen sie gerne drin herum.

"Wie weit ist er getrieben worden durch den breiteren

wirtschaftlichen, technologischen, gesellschaftlichen Strom der Zeit?"

Meine Antwort ist: sowohl als auch.

Ich beschreibe das auch im Buch.

Ich konnte ja nicht mit einem weißen Blatt anfangen.

Wir hatten schon 180.000 Soldaten im Irak und in Afghanistan,

waren bereits voll eingebunden in diese Mission, Al-Kaida zu besiegen.

Ich habe ein Erbe übernommen: ein Gesundheitssystem,

das weitestgehend privat- wirtschaftlich abgestützt ist

und viele Menschen ohne Krankenversicherung dastehen lässt.

Wir schauen zurück auf ein Jahrhundert,

in dem die Wirtschaft auf Autorädern gerollt ist

und mit billigem Öl gefahren ist.

Wenn ich jetzt eine Politik gegen den Klimawandel machen wollte

oder sicherstellen wollte, dass jeder eine Krankenversicherung hat

oder die Kriege ausmerzen wollte, dann müsste ich in allen Fällen

zunächst einmal mit der Vergangenheit umgehen.

So, wie ich das beschreiben würde,

haben wir da eine Regierung, die Regierung der USA,

die mich an einen Ozeandampfer erinnert.

Das ist kein Schnellboot, da kann man am Ruder drehen,

aber nicht sofort 90 Grad nach rechts oder links abbiegen,

sondern das geht in Fünf-Grad-Schritten.

In zehn Jahren werden wir vielleicht merken,

dass jemand ein bisschen anders gelenkt hat,

in eine andere Richtung, um einen ernstzunehmenden Wandel auszulösen -

wirtschaftliche Ungerechtigkeit, Ungleichheit,

Fragen der Rassengerechtigkeit.

Ich hoffe, dass man in fünf Jahren die ersten kleinen Ausschläge sieht

und die Dinge besser werden.

Aber wenn du mittendrin bist, dann fühlt sich das quälend langsam an,

und man hat das Gefühl, dass man dauernd irgendwelche Eisberge rammt.

Während Sie all das taten, wurde irgendwie da draußen im Land

der Boden der Unzufriedenheit, der Zurückgezogenheit bereitet,

von Menschen, die sich selbst als patriotische,

religiöse und konservative Amerikaner*innen bezeichnen würden.

Die fühlten sich von Ihnen überhaupt nicht mehr repräsentiert.

Das war der Boden, auf dem Donald Trumps Wahlsieg möglich wurde.

Wie konnten Sie und alle anderen

diese langsam kochende Wut im Land übersehen?

Das ist ein Beispiel, das zeigt, dass es die Annahme gibt:

Jeder Politiker kontrolliert die nationale Psyche zu 100 %.

Das spricht aus Ihrer Frage.

Wenn sie 400 Jahre lang Rassenprobleme hatten,

Zerrissenheit, Misstrauen von beiden Seiten,

das können Sie so schnell nicht mit einer Handbewegung überwinden.

Kein Politiker in keinem Land wird jemals in der Lage sein,

diese Dinge völlig zu entwirren,

ein Jahrhundert von Kulturkonflikten auszulöschen.

Ich glaube, der Umstand, der hier möglicherweise hinzukam -

das ist nicht spezifisch amerikanisch,

das haben Sie auch in Europa - war die Finanzkrise 2008/2009.

Denn sie erhöhte die Instabilität, die Ängste, die Sorgen.

Und solche Konflikte werden in der Gesellschaft dann wahrscheinlicher,

wenn die Menschen sich verunsichert fühlen.

Wenn sie Angst haben, es könnte nach hinten gehen,

was ihren Stand, ihre Position im Leben angeht.

Sehr oft ist es doch so,

dass sich die Politik auf starke Männer, auf Macht verlässt,

und Donald Trump ist von einigen dieser Dinge nicht abgewichen.

Nehmen Sie Orban in Europa oder Erdogan in der Türkei

oder Duterte auf den Philippinen oder Putin in Russland.

Da sehen Sie solche Figuren,

die die Rückkehr zum alten Glanz versprechen.

Dieser Ideenwettstreit hat nicht mit Trump begonnen

und auch nicht geendet.

Aber ich glaube eines: Unterm Strich, am Ende der Reise,

werden wir und die politische Tradition, die ich vertrete,

die bessere Geschichte anzubieten haben.

Junge Menschen werden sie attraktiver finden

als die rückwärtsgerichteten Geschichten von Menschen wie Trump.

Seit Ihr Buch rauskam,

ist der 6. Januar passiert, der Sturm auf das Kapitol.

Haben Sie sich in Ihren wildesten Träumen vorstellen können,

dass so etwas in Washington jemals möglich sein würde?

Nein, aber überrascht bin ich auch nicht

angesichts des Ausmaßes der Empfänglichkeit, die dahinterstand,

dass es zu diesem Aufruhr in der Hauptstadt kommen konnte.

Was mich überrascht hat, war, wie wenig die Polizei,

die Sicherheitskräfte auf solche Vorfälle

in der Hauptstadt vorbereitet waren.

Das ist immer wieder angemerkt worden, seit es dazu kam.

Die Sicherheitsbehörden waren viel besser vorbereitet

auf friedliche Proteste, Stichwort Black Lives Matter

im letzten Sommer, als jetzt auf solche Vorgänge in der Hauptstadt.

Das sagt doch einiges aus über diese langanhaltenden Fragen

und Probleme im Zusammenhang mit der Rassenproblematik in den USA.

Eines habe ich nicht erwähnt, aber im Buch tue ich das.

Das möchte ich noch ansprechen:

das Aufkommen der rechts- orientierten sozialen Medien

in Kombination mit Medien wie Fox News,

wie sie Menschen mit Informationen füttern.

Aus meiner Sicht ist das völlig abgehoben von der Wirklichkeit,

ist aber darauf angelegt, Zorn und Hass zu schüren.

Aber irgendwie hatte Donald Trump die bessere Geschichte

oder eine bessere Art und Weise, sie rüberzubringen,

denn er hat eine große und mächtige Bewegung geschaffen.

Ihm ist es gelungen, den Kurs des Landes in kürzester Zeit zu ändern.

Zuerst einmal ist dir bestimmt aufgefallen,

dass er nicht wiedergewählt wurde, ich schon.

Zweitens: Seine Zustimmungsraten waren zu keinem Zeitpunkt so hoch

wie meine tiefsten, selbst, wenn er an seinem höchsten Punkt war.

Nein, wir neigen dazu, gewisse Dinge zu überschätzen.

Vielleicht den Einfluss, den er hatte,

im Vergleich mit dem, was wir in acht Jahren zustande gebracht haben.

20 Mio. Menschen haben immer noch ihre Krankenversicherung,

obwohl er versprochen hatte, dies rückgängig zu machen.

Wenn ich an das denke, was wir im Zusammenhang

mit sauberer Energie gemacht haben, Kohlenstoffemissionen und so weiter.

Das geht immer noch runter und da kann Biden wieder einsteigen,

unabhängig von allem, was er dazu zu kommentieren hatte.

Herr Präsident, danke für das Gespräch.

Und jetzt lassen wir Sie am zweiten Band arbeiten.

Ich danke Ihnen vielmals, auf Wiedersehen.

Das war nur ein Ausschnitt eines Gesprächs, das auch davon gelebt hat,

dass wir mal Zeit zum Reden hatten, mehr als eine halbe Stunde, immerhin.

Auf ZDFheute.de ist das Gespräch ganz, auch im englischen Original.

Übersetzt sowieso.

"Happy End, Mr Obama?" heißt dann am Samstag, 19.20 Uhr,

noch eine Doku bei 3Sat um dieses Interview.

Zu Höhepunkten des Sports an diesem Wintersonntag.

Zunächst die Ergebnisse der Fußball-Bundesliga:

Der VfL Wolfsburg gewann 3:0 gegen Freiburg

und verbessert sich damit auf Platz 3 der Tabelle.

Am unteren Ende der Tabelle konnte sich der 1. FC Köln mit dem 3:1-Sieg

gegen Arminia Bielefeld vom Schlussfeld absetzen,

Köln jetzt auf Rang 14, Bielefeld auf 16.

Dänemark ist zum zweiten Mal Handball-Weltmeister.

Der Olympiasieger besiegte Schweden im Endspiel von Kairo 26:24

und verteidigte damit erfolgreich seinen Titel.

Zum Wintersport.

Triumph für die deutschen Rodlerinnen.

Bei der Heim-WM am Königssee feierten sie im Einsitzer einen Vierfachsieg.

Ganz vorne: Julia Taubitz.

Nach ihrem Sieg im Sprint holte die 24-Jährige zum zweiten Mal Gold

bei dieser WM, ihr bislang größter Erfolg.

Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger

fuhren auf die Podestplätze 2 und 3.

Anna Berreiter wurde Vierte.

Bob-Fahrer Francesco Friedrich ist in der Form seines Lebens,

sagt sein Bundestrainer.

Beim Weltcup-Finale in Innsbruck

setzte er seine Rekord-Siegesserie fort,

im Zweier- und im Viererbob.

Der aus Oberbärenbach stammende Friedrich

fuhr mit seinen Anschiebern in Igls Bestzeit:

Platz 1 vor den Bob-Teams aus Österreich und Kanada.

Insgesamt gewann Francesco mit seinen Teamkollegen in dieser Saison

15 von 16 Weltcup-Rennen.

Erik Illenseer ist auf den Ausguck geklettert,

auf die kommende Woche zu schauen.

Folgendes fiel ihm auf:

Am Montag will US-Präsident Biden

seine neue außenpolitische Agenda vorstellen.

Es wird erwartet, dass die USA wieder

ihren Führungsanspruch anmelden sowie ramponierte Beziehungen

zu Verbündeten in Europa und Asien wiederherstellen.

Der Kampf gegen den Klimawandel soll laut Biden

auch im Zentrum der Außenpolitik stehen.

Soll es Sonderregelungen für Corona-Geimpfte geben?

Dazu will der Deutsche Ethikrat am Donnerstag

eine "Ad-hoc-Empfehlung" abgeben,

die Bundesregierung und Bundestag zur Orientierung dienen soll.

Einen Immunitätsausweis hatte der Ethikrat im September

noch klar abgelehnt unter Verweis auf medizinische Unklarheiten.

Am Freitag beginnt im sächsischen Altenberg die Bob- und Skeleton-WM.

Besonderes gute Chancen rechnet sich in der Königsklasse, dem Vierer-Bob,

Rekord-Weltmeister Francesco Friedrich aus.

Im Skeleton macht sich

die ebenfalls amtierende Weltmeisterin Tina Herrmann

Hoffnungen auf den erneuten Titelgewinn.

Und auch die deutschen Herren sind unter den Favoriten.

Und das Wetter bleibt in der neuen Woche zweigeteilt in Deutschland:

im Süden nass, im Norden winterlich kalt:

Die Schneelandschaft im Erzgebirge

lockte die Wintersportler zu Ausflügen,

zugleich waren die Straßen durch überfrierende Nässe gefährlich glatt.

In der Südhälfte lassen Tauwetter und Regen

die Pegelstände vieler Flüsse steigen,

besonders betroffen: Rhein, Mosel und Donau.

Regen, Schnee und Schneeschauer,

das bringt das Wetter in den nächsten Tagen:

Nur östlich der Elbe wird es freundlich,

sonst meist stark bewölkt und etwas Regen,

nach Norden und Osten hin leichter Schneeregen oder Schnee.

Und so bleibt es:

ganz im Norden winterlich kalt mit Schnee und Glätte,

sonst regnerisch und sehr mild.

Die journal-Redaktion wünscht Ihnen eine gute Woche.

Hier vorne sind dann Kay-Sölve Richter und Christian Sievers.

Bis bald.

Tschüss.

heute journal vom 31.01.2021 - Ex-Präsident Obama im Gespräch heute journal from 31.01.2021 - Former President Obama in conversation heute journal van 31.01.2021 - Voormalig president Obama in gesprek

Guten Abend.

Wir haben es vor dem xten Berliner Corona-Gipfel morgen

mit einer Frage zu tun, die so auf den Nägeln brennt, dass ein Gespräch

mit Barack Obama noch ein paar Minuten warten muss.

Staaten, wo Donald Trump und Boris Johnson

die Gefahren aus europäischer Sicht

verantwortungslos heruntergespielt haben, liegen jetzt,

da es im Wettlauf mit dem mutierenden Virus auf Schnelligkeit ankommt,

beim Impfen weit vor Deutschland und Europa.

Wie kann das sein, wie kann das besser werden?

Die Frage richtet sich für Europa an Brüssel.

Dort haben sie die Verantwortung.

Von dort berichtet Anne Gellinek.

Videoschalte mit den Chefs der großen Pharmakonzerne.

Die Bilder des Treffens sollen zeigen:

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kümmert sich.

Es geht um neue Virusvarianten und um das Image der EU.

Der Streit um den Impfstoff hat Spaltpotential, The dispute over the vaccine has potential for division,

jeder zeigt auf den anderen.

Die operative Verantwortung lag in Europa.

Es ist immer noch der Eindruck, dass entweder zu spät bestellt wurde,

dann nur auf einige Firmen gesetzt wurde.

Zu spät, zu geizig, zu langsam?

Warum hat die EU bei der Impfstoffbestellung

nicht beherzter zugegriffen?

Ein Rückblick:

März 2020, Donald Trump scheucht die Europäer auf, als er Interesse March 2020, Donald Trump startles Europeans when he shows interest

am Tübinger Impfstoffentwickler CureVac bekundet. at the Tübingen vaccine developer CureVac.

Er will deutsches Know-how exklusiv für die USA. He wants German know-how exclusively for the USA.

Der EU schwant, dass die Auseinandersetzung über Impfstoffe The EU suspects that the debate over vaccines

hässlich werden könnte. could get ugly.

Gerade erst hat Europa sich vom Schock erholt, Europe has only just recovered from the shock

dass EU-Mitgliedsländer that EU member countries

sich gegenseitig Schutzmasken wegschnappen und Grenzen schließen. snatch protective masks from each other and close borders.

Das Hauen und Stechen soll sich beim Impfstoff nicht wiederholen. The slashing and stabbing should not be repeated with the vaccine.

15\. Mai 2020: Trump verkündet die Operation Warp Speed, Operation "galaktische Schnelligkeit".

Umgerechnet 8 Mrd. Euro stellen die Amerikaner

für Forschung und Produktion von Impfstoffen bereit.

Die EU wird einen Monat später ein Drittel, 2,7 Mrd. Euro, investieren.

Juni 2020: Eine Allianz aus vier EU-Ländern - Deutschland,

Frankreich, Italien und die Niederlande - beginnt Verhandlungen

mit den Pharmaherstellern Moderna, Sanofi und AstraZeneca.

Mit letzteren vereinbaren sie eine Option auf 400 Mio. Dosen.

Doch es gibt Ärger.

V.a. kleinere EU-Länder befürchten,

dass die großen für sich einkaufen und die anderen abhängen.

Die Kommission zieht daraufhin die Verhandlungen an sich.

Die 27 Mitgliedsstaaten bleiben bei jedem Schritt dabei.

Spätestens ab jetzt

geht die Solidarität auf Kosten der Schnelligkeit.

Den einen ist der Impfstoff von Biontech zu teuer,

andere fürchten die Tiefkühltechnologie.

Und viele Länder legen mit Blick auf die Impfgegner in Europa

Wert auf die Haftung der Hersteller.

Und verlangen eine harte Haltung der Chefeinkäuferin. And demand a tough attitude from the chief buyer.

Die Firmen haften vollständig, wir haben nichts verändert,

Bürger können gegen die Hersteller vor Gericht ziehen.

Im August 2020 schließt die EU einen Vorvertrag mit AstraZeneca.

Mit Pfizer/Biontech und seinen 20 Anwälten ringt die EU bis November,

vier Monate länger als die USA und Großbritannien.

Die Entscheidung gegen das Risiko und für die 27 hat Zeit gekostet,

in der Rückschau vielleicht zu viel Zeit.

Die Europäische Kommission,

so etwas wie die Regierung der Europäischen Union,

hat es für alle 27 Mitgliedsländer übernommen,

den Impfstoff zu besorgen.

Guten Abend, Frau Kommissionspräsidentin.

Guten Abend, Herr Kleber.

Wie kann es, Stand heute, so sein,

dass die Regierungen von zwei Menschen,

die am Anfang Corona-Skeptiker waren, nämlich Boris Johnson

und Donald Trump, heute so weit vorne liegen, wenn es um die Impfung geht?

Die Briten fünfmal so weit wie wir,

die Amerikaner dreimal so weit wie wir.

Naja, dann wollen wir nochmal auf die Zahlen schauen.

Denn die Europäische Union mit 370 Mio. erwachsenen Menschen

ist sehr viel größer.

Nein, das haben wir schon umgerechnet auf die relevante Bevölkerung.

Wenn man sich die Lieferung der Impfstoffe anschaut:

Seit einem Monat impfen wir, 18 Mio. Dosen wurden seitdem geliefert.

Nach den USA

ist damit ist die Europäische Union die Region,

wo am meisten zugelassene, sichere Impfstoffe geliefert worden sind.

Das sind im Augenblick die Zahlen.

Es kommt darauf an, wie viele Menschen geimpft sind.

In der USA sind es 9 % der Bevölkerung,

in Großbritannien sind es 13 % der Bevölkerung,

bei uns nicht mal 3 % der Bevölkerung.

Es sind 12 Mio. Menschen geimpft worden.

Das ist im Augenblick weniger als in Großbritannien.

Das ist eine Zahl, die im Vergleich zu der Größe der EU

eine stattliche Zahl ist.

Wir sind gut vorangekommen.

Klar, wir haben zz. eine schwierige Phase.

Nochmal im Februar und im März, ganz ohne Frage.

Im zweiten Quartal kommt dann Johnson & Johnson dazu. Die pharmazeutischen Unternehmen

werden die anfänglichen Start- schwierigkeiten überwunden haben,

sodass wir dann deutlich mehr Impfdosen erwarten können.

Es ist zwischen der EU und Großbritannien

durchaus ein Wettbewerb geworden:

Wer hat die bessere, erfolgreichere Corona-Politik?

Jetzt kann Boris Johnson sagen: "Schaut her, liebe Briten,

was wir haben, seit wir aus der EU draußen sind.

Schaut nach Deutschland, was wir hätten,

wenn wir noch in der EU drin wären".

Hat die EU dieses Rennen verloren?

Das einzige Rennen, das wir im Augenblick führen,

ist das Rennen gegen das Virus und gegen die Zeit.

Das ist das Entscheidende und da sind wir uns einig.

Ich hatte gestern Abend ein sehr gutes Gespräch mit Boris Johnson

genau über diese Frage.

Dass es viel sinnvoller ist, zusammenzuarbeiten

in dieser Phase der Pandemie.

Ich habe mich gefreut, dass er garantiert hat,

dass die beiden Werke, die AstraZeneca herstellen,

selbstverständlich auch nach Europa liefern,

so wie europäische Impfdosen

z.B. nun von Biontech nach Großbritannien gehen.

In diesem Geist muss man an diese Pandemie rangehen.

Unser Gegner ist das Virus

und die pharmazeutische Industrie ist Teil der Lösung des Problems.

Ein Teil des Zeitproblems, das wir jetzt haben, liegt darin,

dass AstraZeneca immer wieder darauf hinweist:

Die Briten haben drei Monate vor euch unterschrieben.

Wenn wir nach vorne schauen: Es werden die nächsten Krisen kommen,

die schnelles, entschlossenes Handeln verlangen.

Was ist Ihre Lektion aus den letzten zwei Monaten

für die EU in der Hinsicht?

Ich habe heute ein sehr gutes Gespräch

mit dem Vorstandsvorsitzenden von AstraZeneca gehabt.

Wir haben den Vertrag als Europäische Union

im August unterschrieben.

Das war vier bis fünf Monate, nach- dem die Pandemie ausgebrochen ist.

Noch nie hat es so schnell einen Impfstoff gegeben,

nämlich nach zehn Monaten.

Aber die gute Nachricht ist, der Vorstandsvorsitzende von AstraZeneca

hat mir heute gesagt, dass sie erstens

die Lieferung um eine Woche vorziehen.

D.h., Ende der kommenden Woche

können wir die ersten Lieferungen von AstraZeneca erwarten.

Zweitens, dass sie die Impfdosen für Februar und März

um rund 30 % erhöhen, das sind 9 Mio. Dosen.

Und dass sie die Produktionskapa- zitäten in Europa ausbauen werden.

Was denken Sie, wann hat Europa den Vorsprung

v.a. Großbritanniens und der USA eingeholt, noch bis Ostern?

Mir ist es wichtig, dass wir nun unserer Impfstrategie folgen,

nämlich zunächst einmal die Menschen,

die im Gesundheitswesen arbeiten, die Älteren und diejenigen,

die Komorbiditäten, also andere Erkrankungen haben

und besonders verletzlich sind, impfen.

Das ist unser Ziel.

Wir möchten, dass 70 % Prozent der Erwachsenen in Europa

Ende des Sommers geimpft sind.

Das wird ungefähr die Zeit sein, die wir brauchen,

um eine solche Impfrate zu erreichen.

Wenn wir das geschafft haben, ist das eine gewaltige Leistung.

Heute bei dem Treffen ging es aber nicht nur darum.

Es ging auch darum, wie gehen wir mit den Mutationen des Virus um?

Auch dafür müssen wir vorbereitet sein.

Deshalb habe ich heute mit den CEOs der sechs Firmen zusammengesessen,

die mit uns Verträge haben, und mit der Wissenschaft

und mit den Behörden, damit wir uns heute schon darauf vorbereiten,

schneller zu sein, wenn das Virus andere Kapriolen macht.

Davon hängt eine Menge ab - danke, Frau von der Leyen.

Das war um 18 Uhr,

nach ihrem Gespräch unter anderem mit der Pharmaindustrie.

Russland erlebte heute eine weitere Welle von Protesten gegen die Führung

und für Alexej Nawalny, den Oppositionellen, der sich auch

von der Attacke mit einem der schlimmsten Gifte überhaupt,

nicht davon abhalten ließ,

aus Deutschland in seine Heimat zurückzukehren.

Die Zahlen, die über die Demonstrationen gemeldet werden,

könnten einen zweifeln lassen, ob man tatsächlich von "Welle" reden kann,

gemessen an Russlands Größe.

Aber über 5.000 Demonstranten wurden festgenommen.

Und dass diese Bewegung, über das ganze Riesenland,

über elf Zeitzonen hinweg,

Menschen auf die Straße bringt, zeigt:

Auch Wladimir Putin muss sie ernst nehmen.

In Russland bedeutet das Schmerzen für die, die Demokratie wagen.

Christian Semm berichtet.

Als in Moskau noch alles schläft,

werden Demonstrierende in Jakutsk in Sibirien schon festgenommen.

Sechs Stunden Zeitunterschied zu Moskau, es ist bitterkalt.

Für viele hier kein Grund, zu Hause zu bleiben.

Ich bin zum ersten Mal auf einer Demonstration.

Ich bin müde von der Gewaltherrschaft

und der Gesetzlosigkeit der Behörden.

Ich mag wirklich keine Lügner, Diebe und all das,

mein ganzes Leben schon nicht.

Heute sagten sie, dass sie sich dagegen versammeln würden,

also bin ich gekommen.

Als es in Jakutsk schon wieder Abend wird,

gehen die Menschen in Moskau auf die Straße.

Die brutale Antwort der Staatsmacht

auf die nicht genehmigten Proteste sieht so aus:

Immer wieder ziehen sie Demonstrierende aus der Menge

und schleifen sie in Gefangenenbusse. and drag them onto prison buses.

Ich bin moralisch darauf vorbereitet, festgenommen zu werden,

obwohl ich nichts Illegales mache.

Ich stehe auf der Straße und atme frische Luft.

Das zweite Wochenende in Folge sind tausende Russinnen und Russen

dem Protestaufruf der Opposition gefolgt.

Nicht nur für die Freilassung von Alexej Nawalny, sondern v.a.

gegen Präsident Putin und für Veränderungen in Russland.

Nawalny kenne ich nicht so gut, aber seine Ermittlungen sind interessant.

Die Reaktion unserer Macht,

das grenzt an Heuchelei und intellektuelle Hilfslosigkeit.

Was kann man ändern?

Man muss es mit Wahlen ändern.

Eine Revolution wird es nicht geben.

Die Moskauer Innenstadt abgeriegelt,

Geschäfte, Restaurants, Metrostationen geschlossen,

der Internetempfang ist gestört.

Eigentlich wollten die Demonstrierenden

vor der Zentrale des Inlands- geheimdienstes FSB protestieren.

Doch bis dahin kamen sie nicht.

Alexej Nawalny hat es aus diesem Moskauer Gefängnis,

in dem er gerade sitzt, einmal mehr geschafft,

die Massen zu mobilisieren.

Nawalny hat das Ventil geöffnet für den schon lange angesammelten Druck.

Die Enttäuschung über die Wirtschaft,

die Enttäuschung bei den Familieneinkommen,

die Enttäuschung bei den Möglichkeiten

für einen sozialen Aufstieg.

Das hat sich angesammelt in zehn Jahren der Stagnation.

Bis in den Abend greift die Polizei hart durch.

Die tausenden Festnahmen sorgen für Wut

und könnten den Wunsch nach Veränderungen

bei vielen Russinnen und Russen sogar noch verstärken.

Phoebe Gaa in Moskau, kann man sagen, wieviel Kraft,

wieviel Potential für grundlegende Veränderungen

in dieser Bewegung steckt?

Die Reallöhne hier sinken.

Persönliche Freiheiten werden eingeschränkt.

Putins Werte sind

nicht mehr so glänzend, wie sie waren.

Ob sich das wirkliche politische Veränderung kanalisieren wird,

steht noch nicht fest.

Der Kreml nimmt es jedoch ernst.

Der Polizei und Sicherheitsapparat wird ins Rollen gebracht.

Sie wollen die Protestaktion im Keim ersticken.

Bevor sie zu etwas wachsen kann,

was Putin gefährlich wird.

Wirtschaftsminister Altmaier

macht die Länge des Lockdowns davon abhängig, inwieweit sich

die neuen Virusmutationen in Deutschland verbreiten.

Der "Welt am Sonntag" sagte er,

die aktuelle Entwicklung nähre die Hoffnung,

dass die angestrebte Inzidenz von 50 schnell zu erreichen sei.

Jetzt gehe es aber darum,

Deutschland gegen die hochan- steckenden Virusvarianten zu wappnen.

Das RKI gab die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der binnen sieben Tagen

gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, heute mit 90 an.

Vor einer Woche lag sie noch bei 111.

Mit Einreiseverboten und strengen Kontrollen soll der Eintrag

der Virusvarianten nach Deutschland verhindert werden.

Bundespolizeipräsident Romann wirft den Flugunternehmen vor,

sich nicht ausreichend

an die Vorschriften zur Pandemiebekämpfung zu halten.

In rund 600 Fällen hätten Passagiere aus Mutationsgebieten

entweder keinen negativen Corona-Test vorweisen können

oder keine digitale Anmeldung gehabt,

kritisiert Romann in der "Bild am Sonntag".

Experten der Weltgesundheits- organisation haben den Markt

im chinesischen Wuhan inspiziert, der als Ursprungsort der Pandemie gilt.

Der Huanan-Markt für Meeresfrüchte ist seit einem Jahr geschlossen.

Die internationalen Experten erhoffen sich Erkenntnisse darüber,

welches Tier als Zwischenwirt den Corona-Erreger

von der Fledermaus auf den Menschen übertragen haben könnte.

Großbritannien hat Visa-Erleichterungen

für Menschen in Hongkong in Kraft gesetzt.

Damit reagiert London

auf das umstrittene chinesische "Sicherheitsgesetz"

für die ehemalige britische Kolonie.

Demnach können rund 350.000 Hongkonger,

die einen Überseepass besitzen, im Internet

Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen von bis zu fünf Jahren

für Großbritannien beantragen.

China hatte die neuen britischen Einwanderungsbestimmungen

scharf kritisiert und will die Überseepässe nicht mehr anerkennen.

In den USA hat Präsident Joe Biden die ersten Tage im Amt genutzt,

um so viel von Trump wie möglich vom Tisch zu räumen.

Trump hat seine Revolution aus vielen Executive Orders gebaut.

Ohne Gesetzgebungsprozess, innerhalb der Präsidentenkompetenz.

Das machte die Sache schneller und sah kraftvoll dabei aus.

Aber der Nachfolger kann vieles

mit leichtem Federstrich rückgängig machen.

Das passiert hier.

Das muss eine gewaltige Erleichterung sein auch für Barack Obama.

Sein politisches Erbe

wollte Trump auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.

Das wird nun zurückgerollt, günstig getimt.

Genau jetzt ist Obama mit einem weltweiten Bestseller auf dem Markt,

in dem er erstaunlich offen

die Story seiner Präsidentschaft von innen erzählt.

Gelegenheit zu ausführlichem Gespräch, an sich in Washington. Opportunity for detailed discussion, actually in Washington.

Corona verhindert das.

Wir haben versucht, trotzdem auf beiden Seiten des Atlantiks

virtuell eine halbwegs persönliche Atmosphäre zu schaffen.

Ging ganz gut.

Guten Abend, Herr Präsident, danke, dass Sie hier zu uns kommen.

Es ist großartig, hier zu sein.

Wenn man Ihr Buch liest, kommt man nicht umhin,

sich zu fragen, ob dieser Präsident wirklich den Lauf der Zeit lenkt

oder ob er getrieben wird.

Wenn Sie auf diese acht Jahre zurückblicken,

war da mehr Getrieben-werden, als Sie erwartet haben?

Das ist eine Diskussion, die ich mit mir selber austrage,

mit meinen Leuten, meinen Stäben.

Und die Historiker*innen sind ganz verrückt nach dieser Frage.

"Wie weit war das Schicksal, wie weit war das seine Person?"

Da wühlen sie gerne drin herum.

"Wie weit ist er getrieben worden durch den breiteren

wirtschaftlichen, technologischen, gesellschaftlichen Strom der Zeit?"

Meine Antwort ist: sowohl als auch.

Ich beschreibe das auch im Buch.

Ich konnte ja nicht mit einem weißen Blatt anfangen.

Wir hatten schon 180.000 Soldaten im Irak und in Afghanistan,

waren bereits voll eingebunden in diese Mission, Al-Kaida zu besiegen.

Ich habe ein Erbe übernommen: ein Gesundheitssystem,

das weitestgehend privat- wirtschaftlich abgestützt ist

und viele Menschen ohne Krankenversicherung dastehen lässt.

Wir schauen zurück auf ein Jahrhundert,

in dem die Wirtschaft auf Autorädern gerollt ist

und mit billigem Öl gefahren ist.

Wenn ich jetzt eine Politik gegen den Klimawandel machen wollte

oder sicherstellen wollte, dass jeder eine Krankenversicherung hat

oder die Kriege ausmerzen wollte, dann müsste ich in allen Fällen

zunächst einmal mit der Vergangenheit umgehen.

So, wie ich das beschreiben würde,

haben wir da eine Regierung, die Regierung der USA,

die mich an einen Ozeandampfer erinnert.

Das ist kein Schnellboot, da kann man am Ruder drehen,

aber nicht sofort 90 Grad nach rechts oder links abbiegen,

sondern das geht in Fünf-Grad-Schritten.

In zehn Jahren werden wir vielleicht merken,

dass jemand ein bisschen anders gelenkt hat,

in eine andere Richtung, um einen ernstzunehmenden Wandel auszulösen -

wirtschaftliche Ungerechtigkeit, Ungleichheit,

Fragen der Rassengerechtigkeit.

Ich hoffe, dass man in fünf Jahren die ersten kleinen Ausschläge sieht

und die Dinge besser werden.

Aber wenn du mittendrin bist, dann fühlt sich das quälend langsam an,

und man hat das Gefühl, dass man dauernd irgendwelche Eisberge rammt.

Während Sie all das taten, wurde irgendwie da draußen im Land

der Boden der Unzufriedenheit, der Zurückgezogenheit bereitet,

von Menschen, die sich selbst als patriotische,

religiöse und konservative Amerikaner*innen bezeichnen würden.

Die fühlten sich von Ihnen überhaupt nicht mehr repräsentiert.

Das war der Boden, auf dem Donald Trumps Wahlsieg möglich wurde.

Wie konnten Sie und alle anderen

diese langsam kochende Wut im Land übersehen?

Das ist ein Beispiel, das zeigt, dass es die Annahme gibt:

Jeder Politiker kontrolliert die nationale Psyche zu 100 %.

Das spricht aus Ihrer Frage.

Wenn sie 400 Jahre lang Rassenprobleme hatten,

Zerrissenheit, Misstrauen von beiden Seiten,

das können Sie so schnell nicht mit einer Handbewegung überwinden.

Kein Politiker in keinem Land wird jemals in der Lage sein,

diese Dinge völlig zu entwirren,

ein Jahrhundert von Kulturkonflikten auszulöschen.

Ich glaube, der Umstand, der hier möglicherweise hinzukam -

das ist nicht spezifisch amerikanisch,

das haben Sie auch in Europa - war die Finanzkrise 2008/2009.

Denn sie erhöhte die Instabilität, die Ängste, die Sorgen.

Und solche Konflikte werden in der Gesellschaft dann wahrscheinlicher,

wenn die Menschen sich verunsichert fühlen.

Wenn sie Angst haben, es könnte nach hinten gehen,

was ihren Stand, ihre Position im Leben angeht.

Sehr oft ist es doch so,

dass sich die Politik auf starke Männer, auf Macht verlässt,

und Donald Trump ist von einigen dieser Dinge nicht abgewichen.

Nehmen Sie Orban in Europa oder Erdogan in der Türkei

oder Duterte auf den Philippinen oder Putin in Russland.

Da sehen Sie solche Figuren,

die die Rückkehr zum alten Glanz versprechen.

Dieser Ideenwettstreit hat nicht mit Trump begonnen This competition of ideas did not start with Trump

und auch nicht geendet.

Aber ich glaube eines: Unterm Strich, am Ende der Reise,

werden wir und die politische Tradition, die ich vertrete,

die bessere Geschichte anzubieten haben.

Junge Menschen werden sie attraktiver finden

als die rückwärtsgerichteten Geschichten von Menschen wie Trump.

Seit Ihr Buch rauskam,

ist der 6. Januar passiert, der Sturm auf das Kapitol.

Haben Sie sich in Ihren wildesten Träumen vorstellen können,

dass so etwas in Washington jemals möglich sein würde?

Nein, aber überrascht bin ich auch nicht

angesichts des Ausmaßes der Empfänglichkeit, die dahinterstand, given the level of receptivity behind it,

dass es zu diesem Aufruhr in der Hauptstadt kommen konnte.

Was mich überrascht hat, war, wie wenig die Polizei,

die Sicherheitskräfte auf solche Vorfälle

in der Hauptstadt vorbereitet waren.

Das ist immer wieder angemerkt worden, seit es dazu kam.

Die Sicherheitsbehörden waren viel besser vorbereitet

auf friedliche Proteste, Stichwort Black Lives Matter

im letzten Sommer, als jetzt auf solche Vorgänge in der Hauptstadt.

Das sagt doch einiges aus über diese langanhaltenden Fragen

und Probleme im Zusammenhang mit der Rassenproblematik in den USA. and issues related to racial issues in the United States.

Eines habe ich nicht erwähnt, aber im Buch tue ich das.

Das möchte ich noch ansprechen:

das Aufkommen der rechts- orientierten sozialen Medien

in Kombination mit Medien wie Fox News,

wie sie Menschen mit Informationen füttern.

Aus meiner Sicht ist das völlig abgehoben von der Wirklichkeit,

ist aber darauf angelegt, Zorn und Hass zu schüren.

Aber irgendwie hatte Donald Trump die bessere Geschichte

oder eine bessere Art und Weise, sie rüberzubringen,

denn er hat eine große und mächtige Bewegung geschaffen.

Ihm ist es gelungen, den Kurs des Landes in kürzester Zeit zu ändern.

Zuerst einmal ist dir bestimmt aufgefallen,

dass er nicht wiedergewählt wurde, ich schon.

Zweitens: Seine Zustimmungsraten waren zu keinem Zeitpunkt so hoch

wie meine tiefsten, selbst, wenn er an seinem höchsten Punkt war.

Nein, wir neigen dazu, gewisse Dinge zu überschätzen.

Vielleicht den Einfluss, den er hatte,

im Vergleich mit dem, was wir in acht Jahren zustande gebracht haben.

20 Mio. Menschen haben immer noch ihre Krankenversicherung,

obwohl er versprochen hatte, dies rückgängig zu machen.

Wenn ich an das denke, was wir im Zusammenhang

mit sauberer Energie gemacht haben, Kohlenstoffemissionen und so weiter.

Das geht immer noch runter und da kann Biden wieder einsteigen,

unabhängig von allem, was er dazu zu kommentieren hatte.

Herr Präsident, danke für das Gespräch.

Und jetzt lassen wir Sie am zweiten Band arbeiten.

Ich danke Ihnen vielmals, auf Wiedersehen.

Das war nur ein Ausschnitt eines Gesprächs, das auch davon gelebt hat,

dass wir mal Zeit zum Reden hatten, mehr als eine halbe Stunde, immerhin.

Auf ZDFheute.de ist das Gespräch ganz, auch im englischen Original.

Übersetzt sowieso.

"Happy End, Mr Obama?" heißt dann am Samstag, 19.20 Uhr,

noch eine Doku bei 3Sat um dieses Interview.

Zu Höhepunkten des Sports an diesem Wintersonntag.

Zunächst die Ergebnisse der Fußball-Bundesliga:

Der VfL Wolfsburg gewann 3:0 gegen Freiburg

und verbessert sich damit auf Platz 3 der Tabelle.

Am unteren Ende der Tabelle konnte sich der 1. FC Köln mit dem 3:1-Sieg

gegen Arminia Bielefeld vom Schlussfeld absetzen, set off from the back field against Arminia Bielefeld,

Köln jetzt auf Rang 14, Bielefeld auf 16.

Dänemark ist zum zweiten Mal Handball-Weltmeister.

Der Olympiasieger besiegte Schweden im Endspiel von Kairo 26:24

und verteidigte damit erfolgreich seinen Titel.

Zum Wintersport.

Triumph für die deutschen Rodlerinnen.

Bei der Heim-WM am Königssee feierten sie im Einsitzer einen Vierfachsieg.

Ganz vorne: Julia Taubitz.

Nach ihrem Sieg im Sprint holte die 24-Jährige zum zweiten Mal Gold

bei dieser WM, ihr bislang größter Erfolg.

Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger

fuhren auf die Podestplätze 2 und 3.

Anna Berreiter wurde Vierte.

Bob-Fahrer Francesco Friedrich ist in der Form seines Lebens,

sagt sein Bundestrainer.

Beim Weltcup-Finale in Innsbruck

setzte er seine Rekord-Siegesserie fort,

im Zweier- und im Viererbob.

Der aus Oberbärenbach stammende Friedrich

fuhr mit seinen Anschiebern in Igls Bestzeit:

Platz 1 vor den Bob-Teams aus Österreich und Kanada.

Insgesamt gewann Francesco mit seinen Teamkollegen in dieser Saison

15 von 16 Weltcup-Rennen.

Erik Illenseer ist auf den Ausguck geklettert,

auf die kommende Woche zu schauen.

Folgendes fiel ihm auf:

Am Montag will US-Präsident Biden

seine neue außenpolitische Agenda vorstellen.

Es wird erwartet, dass die USA wieder

ihren Führungsanspruch anmelden sowie ramponierte Beziehungen

zu Verbündeten in Europa und Asien wiederherstellen.

Der Kampf gegen den Klimawandel soll laut Biden

auch im Zentrum der Außenpolitik stehen.

Soll es Sonderregelungen für Corona-Geimpfte geben?

Dazu will der Deutsche Ethikrat am Donnerstag

eine "Ad-hoc-Empfehlung" abgeben,

die Bundesregierung und Bundestag zur Orientierung dienen soll.

Einen Immunitätsausweis hatte der Ethikrat im September

noch klar abgelehnt unter Verweis auf medizinische Unklarheiten.

Am Freitag beginnt im sächsischen Altenberg die Bob- und Skeleton-WM.

Besonderes gute Chancen rechnet sich in der Königsklasse, dem Vierer-Bob,

Rekord-Weltmeister Francesco Friedrich aus.

Im Skeleton macht sich

die ebenfalls amtierende Weltmeisterin Tina Herrmann

Hoffnungen auf den erneuten Titelgewinn.

Und auch die deutschen Herren sind unter den Favoriten.

Und das Wetter bleibt in der neuen Woche zweigeteilt in Deutschland:

im Süden nass, im Norden winterlich kalt:

Die Schneelandschaft im Erzgebirge

lockte die Wintersportler zu Ausflügen,

zugleich waren die Straßen durch überfrierende Nässe gefährlich glatt. at the same time the roads were dangerously slippery due to the freezing wet.

In der Südhälfte lassen Tauwetter und Regen

die Pegelstände vieler Flüsse steigen,

besonders betroffen: Rhein, Mosel und Donau.

Regen, Schnee und Schneeschauer,

das bringt das Wetter in den nächsten Tagen:

Nur östlich der Elbe wird es freundlich,

sonst meist stark bewölkt und etwas Regen,

nach Norden und Osten hin leichter Schneeregen oder Schnee.

Und so bleibt es:

ganz im Norden winterlich kalt mit Schnee und Glätte,

sonst regnerisch und sehr mild.

Die journal-Redaktion wünscht Ihnen eine gute Woche.

Hier vorne sind dann Kay-Sölve Richter und Christian Sievers.

Bis bald.

Tschüss.