ZDF heute Sendung vom 13.06.2021 - Kommt das Ende der Maskenpflicht?
Diese Untertitel sind live produziert.
Signal der Einigkeit: Die G7 betonen zum Gipfelabschluss
demonstrativ den Zusammenhalt und versprechen, mehr fürs Klima zu tun.
Debatte um Mund-Nasen-Schutz:
Weil die Corona-Zahlen weiter deutlich sinken,
fordern immer mehr Politiker weniger Maskenpflicht.
Das Drama um Christian Eriksen: Sein Zustand ist stabil,
die Anteilnahme riesengroß nach dem Herzstillstand auf dem Spielfeld.
Willkommen zum Nachrichtenüberblick an diesem 13. Juni.
An meiner Seite ist für den Sport Kristin Otto.
Wir rücken wieder zusammen und wollen Vorbild sein:
Das ist die Botschaft zum Ende des G7-Gipfels.
Die führenden westlichen Wirtschafts- mächte versprechen ärmeren Ländern
Hilfe - sowohl beim Corona-Impfstoff als auch beim Klimaschutz.
Auf ein konkretes Datum für den Kohleausstieg
konnten sie sich allerdings nicht einigen.
Aus Cornwall: Diana Zimmermann.
Auch den letzten Tag des Gipfels
begann der Gastgeber mit einem sehr kühlen Bad.
Bei der anschließenden Arbeitssitzung der erweiterten G7
zum Klimaschutz machten die Regierungschefs
betroffene Gesichter, schließlich einigten sie sich darauf,
30 % all ihrer Wasser- und Landes- flächen unter Schutz zu stellen.
Das Bekenntnis zum Klimaschutz, zum 1,5-Grad-Ziel,
zum Pariser Abkommen von allen G7-Ländern,
das ist schon ein starkes Bekenntnis.
Sehr zufrieden zeigte sich die Bundeskanzlerin auch darüber,
dass bis Ende 2022 nun sogar 2,3 Mrd. Impfdosen
an ärmere Nationen verteilt werden sollen.
Es war Angela Merkels letzter G7-Gipfel.
Zu ihren Erinnerungen zählt seit gestern
ein Barbecue am Strand von Carbis Bay, wie unter Freunden.
Und die Briten ließen sich nicht nur für ihr Grillgut bewundern.
Querelen hatte es in den Tagen des Gipfels natürlich auch gegeben.
Die Amerikaner forderten einen noch härteren Umgang mit China.
Und mischten sich in den Brexit-Streit
zwischen Großbritannien und der EU ein.
Nicht nur die Führer der G7-Staaten,
auch ihre Bürger haben schmerzlich wahrgenommen,
dass wir in den letzten Jahren abwesend waren,
uns nicht engagiert haben.
Amerika ist wieder da, um die Welt anzuführen,
gemeinsam mit Nationen, die unsere wichtigsten Werte teilen.
Am frühen Abend bekam Joe Biden noch eine Audienz bei der Queen,
als 13. US-Präsident ihres langen Lebens.
In Israel könnte in diesen Minuten eine Ära zu Ende gehen:
Netanjahu muss befürchten,
nach zwölf Jahren das Amt des Premierministers zu verlieren.
Neuer Regierungschef will Naftali Bennett
von der rechtsnationalen Jamina-Partei werden.
Seine Rede in der Knesset, dem israelischen Parlament,
wurde mehrfach unterbrochen.
Ehemalige Unterstützer werfen ihm Verrat vor,
weil er ein Bündnis mit den Linken und einer arabischen Partei eingeht.
Michael Bewerunge in Tel Aviv:
Ein fragiles Bündnis aus acht ganz unterschiedlichen Parteien
will Netanjahu ablösen.
Wird das heute im Parlament klappen?
Die Abstimmung hat noch nicht begonnen.
Ultrareligiöse haben versucht,
Bennett bei seiner Rede niederzuschreien.
Ich gehe davon aus, dass die neue Mehrheit,
auch wenn sie aus unterschiedlichen Partnern besteht, klappt.
Zu den Corona-Zahlen in Deutschland, die sinken weiter:
Aktuell liegt die bundesweite 7-Tage-Inzidenz bei 17,3.
Und nicht nur Politiker stellen die Frage,
ob dann überhaupt noch Schutzmasken getragen werden müssen.
Justizministerin Lamprecht sagt, die Länder sollen es klären.
Aus Berlin: David Gebhard.
Noch immer gilt an vielbesuchten Orten mitunter Maskenpflicht.
Doch mit sinkenden Corona-Zahlen sinkt auch die Bereitschaft vieler,
den Mundschutz zu tragen.
Und so fordert heute die Bundesjustizministerin:
Das gelte insbesondere für die Schulen,
denn Schüler seien besonders betroffen.
Forderungen, die Maskenpflicht generell zu kippen,
kommen heute aus der FDP - und der AfD.
Die Maskenpflicht muss weg, sie ist nicht mehr zu begründen.
Sie ist der sichtbarste Ausdruck für den Ausnahmezustand.
Der ist jetzt zu beenden.
Wir müssen wieder Gesicht zeigen
und zurück zu normalen Verhältnissen.
Doch noch sei die Pandemie längst nicht überstanden, mahnen andere.
Die komplette Aufhebung der Maskenpflicht wäre ein Fehler.
Drinnen kann man sich nach wie vor ohne Maske infizieren.
Daher wären wir dann in einer Situation, dass sich Menschen
noch wenige Wochen vor der Impfung infizieren.
Deswegen sollte man jetzt nicht unvorsichtig werden.
Auch bei niedrigen Inzidenzen ist die Möglichkeit weiterhin da,
dass wir vorsichtig bleiben.
Kürzlich hatten CSU-Spitzen selbst auf der einsamen Zugspitze
demonstrativ mit Maske posiert.
Beim Fußballschauen im vollen Biergarten
wird sie längst meist weggelassen.
Wo macht die Maske noch Sinn?
Diese Diskussion dürfte den heißen Wahlkampfsommer prägen.
In großer Einigkeit verabschiedeten die Grünen zum Abschluss
ihres dreitägigen Parteitags ihr Wahlprogramm:
Sie wollen mit einem Klimaschutz- Sofortprogramm bis 2030
70 % weniger Treibhausgase freisetzen.
Sie wollen die Bahn ausbauen und auf Autobahnen Tempo 130 einführen.
Außerdem soll der Spitzensteuersatz auf 48 % steigen
und der Hartz-IV-Satz um mindestens 50 Euro angehoben werden.
Patricia Wiedemeyer.
Am Ende des Parteitages: Der Bundesvorstand feiert sich selbst.
Das Wahlprogramm mit wenigen Änderungen verabschiedet,
Streit oder heftige Diskussionen Fehlanzeige.
Jetzt könne der Wahlkampf beginnen, so Annalena Baerbock.
Da wird der Wind auch mal wieder von vorne, von hinten,
von der Seite kommen, aber dieser Rückenwind
von diesem Parteitag wird deutlich machen:
In diesem Sommer ist alles drin.
Die Partei geschlossen wie nie.
Die Grünen treten an mit einem ökosozialen Programm,
das bürgerliche Wähler nicht verschrecken soll.
Es macht einigen Leuten große Angst,
dass wir Grüne uns neu aufgestellt haben und damit erfolgreich sind.
Sie sehen, dass wir Grüne einen Plan haben,
wie sich Klimaschutz und Wohlstand verbinden lassen.
Es ist ein ehrgeiziges, ambitioniertes Programm.
Wir werden uns im Wahlkampf häufig anhören müssen,
wir wollen zu viel, wir wollen zu schnell.
Aber alles, was wir beschlossen haben,
lässt sich bei optimalen Bedingungen in der Wirklichkeit umsetzen.
Die Botschaft der Grünen ist klar:
Sie wollen unbedingt im Bund regieren.
Ob dieser Parteitag hier den erhofften Aufschwung bringt
für die Grünen und v.a. für Kanzlerkandidatin Baerbock,
das ist fraglich.
Robert Habeck war hier sehr viel präsenter,
er hielt die Fäden in der Hand, er hielt die bessere Rede.
Annalena Baerbock war sichtlich angespannt und nervös.
Und das, obwohl die Partei ihr demonstrativ den Rücken gestärkt hat
mit einem sehr guten Wahlergebnis.
Aber auch alle Änderungswünsche beim Wahlprogramm wurden abgelehnt,
Verbotswünsche ebenso.
Im heute journal spricht Claus Kleber mit Parteichefin Annalena Baerbock.
Jetzt zum Sport und der Frage,
wie geht es dem dänischen Spieler Christian Eriksen?
Der Mittelfeldspieler war während der Partie gegen Finnland
in Kopenhagen zusammengebrochen
und musste nach einem Herzstillstand wiederbelebt werden.
Ein großer Schock.
Inzwischen sind alle medizinischen Tests absolviert und gut verlaufen.
Momente der Erleichterung bei dänischen und finnischen Fans,
als nach 1,5 Stunden Bangen die erlösende Nachricht kam:
Eriksens Zustand sei stabil und er sei bei Bewusstsein.
Auch am Tag danach gibt es noch kein abschließendes medizinisches Dossier
Aber der dänische Teamarzt bestätigt einen Herzstillstand.
Auch heute viel Kritik an der UEFA, am Wiederanpfiff des Spiels,
nachdem sich beide Teams
für die Fortsetzung der Partie entschieden hatten.
Es war falsch, die Spieler
zwischen den zwei Szenarien entscheiden zu lassen.
Wenn solche schlimmen Sachen wie bei Christian passieren,
müssen wir abwägen, was am wichtigsten ist.
Mitgefühl z.B., wie Jogis Jungs
mit ihrer Grußbotschaft an Christian Eriksen.
Erfolgreicher Einstieg für die Engländer vor heimischer Kulisse.
Das 1:0 gegen Vizeweltmeister Kroatien war im zehnten Anlauf
der erste Sieg in einem EM-Auftaktspiel.
Der Kniefall von Englands Nationalelf
zum Zeichen gegen Rassismus,
von fast allen Fans beklatscht statt wie zuletzt drauf zu pfeifen.
Dem sportlichen Traumstart gegen Kroatien durch Foden
steht der Pfosten im Wege, 6. Minute.
Höhepunkt der Neuauflage des WM-Halbfinals von 2018:
dieser feine Pass von Philips und die Verwertung von Raheem Sterling.
57. Minute, das Tor des Tages gegen restlos enttäuschende Kroaten. England feiert mit 1:0 den ersten Auftaktsieg
bei einer Europameisterschaft.
Einen Tag nach den Männern haben auch die deutschen Hockey-Frauen
ihr EM-Finale in Amsterdam verloren - ebenfalls gegen die Niederlande.
Der entscheidende Treffer für die Gastgeberinnen in der 56. Minute
zum 2:0-Endstand wurde nach Videobeweis regelkonform bestätigt.
Der elfte Titel für Oranje.
Deutschland reist aber auch als Mitfavorit zu Olympia.
Vielleicht klappt es ja in Tokio.
Das Wetter bleibt hochsommerlich:
Meist sonnig und sommerlich warm.
Nur ganz im Norden gibt es nachmittags einige Wolken.
Auch die kommenden Tage bringen viel Sonne plus steigende Temperaturen.
Hier freut sich morgen wieder Christian Sievers auf Sie.
Wir danken für Ihr Interesse.