ZDF heute Sendung vom 17.06.2021 - Curevac in Zwischenanalyse durchgefallen
Diese Untertitel sind live produziert.
Hier ist ein kurzes Nachrichtenupdate von uns, aus der "heute"-Redaktion,
guten Abend Ihnen allen.
Es ist ein schwerer Rückschlag für das Tübinger Unternehmen Curevac,
das eigentlich große Hoffnungen gemacht hatte
auf einen weiteren Corona-Impfstoff.
In einer Zwischenanalyse ist der durchgefallen,
wegen zu geringer Wirksamkeit.
Für die Impfkampagne in Deutschland, deren Teil Curevac mal war,
sieht das Gesundheitsministerium keine Auswirkungen.
Heiko Bieser mit mehr.
Enttäuschung beim einstigen Hoffnungsträger.
47 % Wirksamkeit in der neuen Studie sind zu wenig.
Als Gründe werden Probleme bei der Dosierung
und neue Virusvarianten genannt.
Der Impfstoff wird nicht an den BioNTech- oder Moderna-Impfstoff,
was die Wirksamkeit angeht, heranreichen.
Wir müssen mit der Niederlage leben,
daraus lernen und das dann besser machen.
Der Bund war vergangenes Jahr
mit 300 Millionen Euro bei CureVac eingestiegen
und hält an der Beteiligung fest.
In dem Rückschlag bei CureVac
sieht das Gesundheitsministerium kein Problem und betont,
man habe schon gar nicht mehr mit diesem Impfstoff geplant.
Die Impfkampagne laufe unverändert weiter.
Und das ist auch wichtig, sagen Experten.
Die noch stärker ansteckende Delta-Variante,
die zuerst in Indien entdeckt wurde, verbreitet sich auch in Deutschland.
Es wird sicherlich eine vierte Welle geben.
Die wird auch von der Delta-Variante dominiert sein.
Wie stark sie dann ausfällt, das hängt davon ab, wie erfolgreich
unsere Impfkampagne über den Sommer ist.
In dieser Hamburger Grundschule gibt es den Verdacht,
dass sich Schüler mit der Delta-Variante angesteckt haben.
Drei Klassen sind vorsichtshalber in Quarantäne.
Immunologe Watzl fordert jetzt schnell Konzepte für den Schulbeginn
nach den Sommerferien,
um Ansteckungswellen bei ungeimpften Schülern zu verhindern.
Dann schauen wir uns jetzt die aktuellen Corona-Zahlen an.
1330 Neuinfektionen binnen eines Tages
meldet das Robert Koch-Institut.
Das sind 1857 weniger als vergangenen Donnerstag.
105 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19 binnen 24 Stunden.
Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter deutlich, auf 11,6.
Chaotischen und planlosen Einkauf von Masken
wirft der Bundesrechnungshof dem Gesundheitsministerium vor.
In einem Prüfbericht für den Haushaltsausschuss des Bundestages
steht: Das Bundesministerium habe zu Beginn der Pandemie aufgrund
unrealistischer Annahmen mehrere Milliarden Masken zu viel eingekauft.
Die SPD und die Opposition fordern Aufklärung.
Gesundheitsminister Jens Spahn sagt,
man habe in einer Notlage unkonventionell handeln müssen.
Herbst 1989: Wendezeit in der DDR.
Es geht um Demokratie, Meinungsfreiheit, freies Reisen -
und auch um die Taten der Stasi.
Bürgerrechtler besetzten damals
auch die Zentralen des DDR-Geheimdienstes.
Um zu verhindern, dass Stasi-Unterlagen geschreddert werden.
Bespitzelte Bürger und Forscher konnten die Akten fast 30 Jahre lang
in der Stasi-Unterlagenbehörde einsehen.
Die ist ab heute Geschichte.
Katrin Lindner berichtet.
Allein 111 Kilometer Stasi-Akten, Zeugnisse der DDR-Diktatur.
Sie und die Mitarbeiter werden ab heute in das Bundesarchiv integriert
Die Dokumente werden digitalisiert und bleiben weiter einzusehen.
Wichtig für Opfer wie Peter Keup.
Als er mit 22 Jahren in dieses Fahrzeug gesteckt wurde,
hatte er über 30 Stunden Verhör hinter sich -
und einen missglückten Fluchtversuch.
Dann wurde die Tür zugemacht, und dann war es dunkel.
Für mich war das eine nicht enden wollende Fahrt,
wo man auch alles registriert.
Ein halbes Jahr war Peter Keup im Cottbuser Gefängnis inhaftiert,
eine der größten politischen Haftanstalten der DDR.
Viele leiden auch heute noch unter den Folgen der Haft.
Ansprechpartnerin für Peter Keup
und Menschen, die noch auf eine Entschädigung hoffen,
ist ab heute die DDR-Oppositionelle Evelyn Zupke,
erste SED-Opferbeauftragte.
Ich würde mir wünschen,
dass kein Opfer mehr an Bürokratie scheitern muss
oder an Fragen der gesundheitlichen Begutachtung,
die oft ganz schwer für die Opfer sind.
Weil diese Prozesse oft retraumatisieren.
Peter Keup erfuhr erst vor zwei Jahren aus Stasi-Akten,
dass sein eigener Bruder die Familie bespitzelte.
Es muss auf diese zweite Diktatur auf deutschem Boden
hingewiesen werden.
Und Schüler sollen ja auch in unserem demokratischen Umfeld
die Demokratie zu schätzen wissen.
Heute arbeitet er als Historiker in seinem einstigen Gefängnis,
dem Menschenrechtszentrum Cottbus.
Alle Akten über seine Familie hat er längst noch nicht gelesen.
30 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war zu diesem Anlass
heute in Warschau.
Polens Präsident Andrzej Duda empfing ihn mit militärischen Ehren.
Steinmeier nannte die Beziehungen der Länder
eine große europäische Erfolgsgeschichte.
Von Duda kamen auch kritische Worte:
Deutschland müsse noch mehr für die Aussöhnung tun.
Jetzt noch die Aussichten beim Sommerwetter:
Im Osten sonnig, im Westen erst Wolken, am Nachmittag
Gefahr von Unwettern durch Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturm
bei 28 bis 37 Grad.
Das war's dann von uns für den Moment,
vom gesamtem Team danke fürs Interesse
und Ihnen einen angenehmen Fußballabend.