ZDF heute Sendung vom 21.06.2021 - Härteres Vorgehen gegen Belarus
Diese Untertitel sind live produziert.
Gemeinsames Wahlprogramm: Knapp 100 Tage vor der Bundestagswahl
versprechen CDU und CSU ein Jahrzehnt der Modernisierung.
Neue Strafmaßnahmen: Die EU verschärft die Wirtschaftssanktionen
gegen Belarus und erhöht den Druck auf Machthaber Lukaschenko.
Ort der Erinnerung:
Nach langem Streit wird in Berlin das Dokumentationszentrum
über Flucht, Vertreibung und Versöhnung eröffnet.
Guten Abend und willkommen
zum Nachrichtenüberblick an diesem Montag.
An meiner Seite ist für den Sport Norbert Lehmann.
Vorbei die Zeiten, als Markus Söder und Armin Laschet
heftig um die Kandidatur fürs Kanzleramt konkurrierten.
Als sie heute das gemeinsame Wahlprogramm von CSU und CDU
vorstellten, betonten beide Parteichefs ihre Einigkeit.
Wir werden es rocken, sagt Markus Söder.
Der zentrale Grundsatz des Programms: entlasten statt belasten.
Auf den 139 Seiten steht unter anderem:
Es soll keine Steuererhöhungen geben,
kleinere und mittlere Einkommen sollen entlastet werden,
die Schuldenbremse bleibt
und: Klimaneutralität bis 2045,
aber kein Tempolimit und kein Dieselfahrverbot.
Winnie Heescher hat Details.
Es treten auf:
die Parteivorsitzenden Armin Laschet und Markus Söder.
Sie haben zwei Botschaften an das Publikum.
Man versteht sich und das gemeinsame Wahlprogramm ist fertig.
Und Sie sehen, ein Programm mit vielen guten Ideen,
aus Lust aufs gestalten, mit Freude daran.
Ellenbogen wurden nur zur Begrüßung ausgefahren.
Bis auf die Mütterente, die die CSU wollte, die CDU abwehrte,
war man sich schnelle einig.
Doch wie die ganzen Ideen finanzieren?
Die Union setzt auf Wirtschaftswachstum.
Die beiden Parteichefs legen sich nicht auf Zahlen fest.
Sie sagen, es gibt den Vorwurf, den gibt's vom politischen Wettbewerber.
Aber wie die 500 Mrd. der Grünen finanziert werden,
hab ich noch nirgendwo gelesen.
Das Ziel der schwarzen Null bleibt.
Also unser klares Ziel ist, sobald es geht wieder
auf den Pfad der finanziellen Solidität zurückzukehren,
um auch souverän unsere Herausforderungen zu meistern.
Nicht abhängig zu sein von den Finanzmärkten der Welt.
Aber wir wollen dazu nach der Wahl auch eine Art Kassensturz machen,
um zu sehen, was wurde versprochen.
Deckt sich das überhaupt mit dem, was vorhanden ist.
Und dann ist da noch die Machtfrage, die Söder aufwirft,
ohne dass danach gefragt wurde.
Es ist eine ehrlich gute Zusammenarbeit.
Die war auch vorher da,
und diese zehn Tage haben es nicht kaputt gemacht.
Die neue Einigkeit: verkündet und unterzeichnet.
Das Programm sei viel zu vage und die Finanzierbarkeit bleibe offen,
sagt die politische Konkurrenz.
Theo Koll in Berlin - was sagen Sie?
Nun, dass man genauso Wahlen gewinnt.
Jedenfalls hat es bisher an der Wahlurne oft nicht geschadet,
vage zu bleiben und den Wählern nicht zu sagen,
was wo wie teuer werden soll.
Das könnte man zynisch nennen – oder auch strategisch.
Der Sturm, den die Grünen allein schon durch die Ankündigung
ihrer 16-Cent-Benzinpreiserhöhung geerntet haben,
dürfte die Unionsstrategen in dieser bewussten Unschärfe
und der 139 Seiten langen, scheinbaren Schmerzlosigkeit
bestärkt haben.
Besonders augenfällig wird es bei den Steuern.
Da soll es der Aufschwung richten.
Trotz der coronabedingten, angespannten öffentlichen Kassen
verspricht die Union Steuersenkungen,
in jedem Fall aber keine Steuererhöhung.
Wobei, Markus Söder heute schon eine Hintertüre geöffnet hat,
man brauche erst einmal einen Kassensturz,
denn er habe Zweifel an den Zahlen des Finanzministers.
Markus Söder bemerkte heute,
man könne auch grüne Politik machen ohne die Grünen.
Wie grün ist das Wahlprogramm der Union?
Das Ziel leuchtet zwar Grün, der Weg dahin aber liegt eher im Halbdunkel.
Bis 2045 soll die Treibhausgasneutralität
erreicht werden, das steht aber auch schon im Klimaschutzgesetz.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Union
insbesondere auf neue Technologien und Erfindungen.
Die Union will zudem den Emissionshandel ausbauen
und finanzielle Mehrbelastungen dann in den Bereichen Wohnen und Verkehr
gezielt ausgleichen.
Die Botschaft soll sein: entlasten statt belasten.
Konkrete Zahlen oder Berechenbares könnte da eher stören.
Es soll ein starkes Zeichen in Richtung Minsk sein.
Die EU-Außenminister haben neue Sanktionen gegen Belarus beschlossen.
Erstmals treffen diese auch wichtige Wirtschaftszweige, mit dem Ziel,
wichtige Einnahmequellen von Präsident Lukaschenko auszutrocknen.
Damit reagiert die EU auf die andauernde Unterdrückung
von Zivilgesellschaft und Opposition in Belarus.
Aus Luxemburg Anne Gellinek.
Swetlana Tichanowskaja ist extra nach Luxemburg gereist.
Schon länger hatte die belarussische Oppositionsführerin
die europäischen Außenminister zu härteren Strafmaßnahmen gedrängt,
diesmal mit Erfolg.
Nach der erzwungenen Landung
einer europäischen Passagiermaschine in Minsk und der Verhaftung
des regimekritischen Bloggers Roman Protasewitsch
erhöhen die 27 Außenminister nun den Druck auf das Lukaschenko-Regime
und sind erstmals bereit,
auch Wirtschaftssanktionen zu beschließen.
Wir wollen auf diese Weise dazu beitragen,
dass dieses Regime finanziell ausgetrocknet wird
und das ist auch noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Auf der Sanktionsliste stehen staat- liche Kali- und Düngemittelwerke,
die belarussische Ölindustrie und der Finanzsektor.
Bis zum Schluss war die Liste,
je nach Geschäftsinteressen einzelner EU-Länder, umstritten.
Die Sanktionen seien auch schmerz- haft für die europäische Wirtschaft,
dass sie trotzdem kommen - ein Zeichen der Entschlossenheit,
so die Außenminister.
Swetlana Tichanowskaja ist überzeugt,
dass die Strafmaßnahmen wirken werden.
Die Sanktionen betreffen nur 4 % des belarussischen Exports,
das ist nicht viel, aber sie treffen zielgenau jene Firmen,
die Lukaschenkos Geldbeutel füllen.
Die Aktion ist mit Großbritannien, Kanada und den USA abgestimmt.
Was die EU heute feiert, bleibt ein kleiner Sieg:
Statt symbolischer Sanktionen gibt es jetzt welche,
die Lukaschenko zumindest ein bisschen ärgern.
Solange Putin aber den belarussischen Diktator
mit Milliarden stützt, bleibt Europas Einfluss begrenzt.
Gleich zu Beginn der Pandemie wurden die Schulen monatelang geschlossen.
Die Uni Frankfurt hat in einer weltweiten Studie untersucht,
was dieser Distanzunterricht gebracht hat.
Das Ergebnis ist ernüchternd.
Demnach habe der Distanzunterricht
die gleichen Effekte wie Sommerferien gehabt, also gar keine.
Besonders betroffen seien Schüler aus sozial schwachen Familien.
Mittlerweile habe sich der Online-Unterricht
aber vielerorts verbessert.
Die Pandemie hat nicht nur bei der Bildung von Kindern und Jugendlichen
Spuren hinterlassen, sondern auch auf ihrer Seele.
Depressionen, Suizidgedanken, Ess- störungen - diese Corona-Generation
leidet zunehmend unter psychischen Erkrankungen.
Zum ZDF-Thementag heute "Kinder in der Pandemie" zeigt Sandra Susanka,
was das bedeutet.
In der Schule einer psychiatrischen Tagesklinik lernen sie
mit ihrer Schulangst umzugehen.
Eine von ihnen ist Marie, 17 Jahre alt,
vor Corona eine gute Schülerin.
Als sie plötzlich allein lernen soll, wird sie schwer depressiv,
verletzt sich selbst.
Meine Noten haben sich extrem verschlechtert und so ging dann auch
die Stimmung runter.
Ich hab mich extrem zurückgezogen, ich bin tagelang fast nicht mehr
aus dem Zimmer gekommen.
Ich lag nur noch im Bett und hab extrem viel geweint.
Seit Corona kommen 40 % mehr Kinder und Jugendliche
in die Offenburger Klinik, erzählt Oberärztin Amelie von Ditfurth.
Schulangst ist ein großes Thema.
Die Ursachen dafür sind Ängste, v.a. soziale Ängste,
die die Kinder und Jugendlichen im Lockdown ausgeprägt haben
und die sich auch sehr verstärkt haben,
dass sie es im Moment nicht mehr schaffen, in die Schule zu gehen.
So wie die 14-jährige Julia.
Im Online-Unterricht traut sie sich nicht, vor den anderen zu sprechen,
wird depressiv, nimmt gar nicht mehr am Unterricht teil.
Und ich kam auch mit dem Stoff nicht weiter.
Ich bin dann komplett hängengeblieben,
egal, wie viele Pläne ich mir versucht hab zu machen,
es hat einfach nichts geklappt.
Mittlerweile macht Julia eine Therapie.
Emely ist 17 Jahre alt.
Ist magersüchtig geworden, weil ihr ohne Schule die gewohnte Struktur
des Tages verloren gegangen ist.
Und am Ende habe ich komplett das Essen verweigert,
also Richtung Silvester wurde es dann total schlimm.
Und dann ging es auch total schnell.
Innerhalb von zwei Wochen habe ich so viel abgenommen,
dass man gesagt hat, ich muss jetzt sofort stationär aufgenommen werden.
Julia kämpft noch gegen ihre Ängste.
Jahrelang hatte sich das Projekt verzögert, es war heftig umstritten.
Heute wurde es in Berlin eröffnet: das Dokumentationszentrum
der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung.
Sein Thema hochaktuell: Weltweit sind Menschen auf der Flucht,
zu Jahresbeginn: mehr als 80 Mio.
Im Mittelpunkt steht aber die Zeit nach Krieg und Nazi-Herrschaft:
Rund 14 Mio. Deutsche flohen oder wurden vertrieben,
die meisten aus Schlesien, aus Ostpreußen und Pommern.
Nils Schneider berichtet.
Erich John war 14 Jahre alt, als er und seine Familie
1946 vertrieben wurden.
Ihre Heimat war der Ort Kartitz im nördlichen Sudetenland,
damals Teil der Tschechoslowakei.
Ich hab mich an meinen Leiterwagen, wo unsere Sachen drauf waren,
oben auf meine Großeltern, die nicht mehr laufen konnten,
und hab auch geheult.
Mit einem Güterzug wurde die Familie nach Sachsen gebracht,
in ein Auffanglager,
in dem jeder Fünfte an Hunger oder Krankheiten starb.
Das Museum zeigt dieses schwierige Kapitel deutscher Geschichte.
Die Bundeskanzlerin ist per Video zugeschaltet.
Es ist von entscheidender Bedeutung,
dass die Vertreibungsgeschichte der Deutschen
in ihrem historischen Kontext von Ursachen und Folgen eingebettet
und nicht isoliert dargestellt wird.
Wer auf solchen Leiterwagen fliehen musste, hatte fast noch Glück.
Viele durften nur das mitnehmen, was sie tragen konnten.
Alle Exponate sind von Zeitzeugen gespendet.
Die Ausstellung zeigt immer Ursache und Wirkung.
Ohne den von Deutschland ausgelösten Zweiten Weltkrieg
hätte es die Vertreibungen nicht gegeben.
Das Zentrum widmet sich auch der Versöhnung.
Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, dass die Geschichten,
die hier erzählt werden,
die Zusammenhänge, die hier aufgemacht werden,
dass die zum Verständnis eines großen Kapitels der Zeitgeschichte
des 20. Jahrhunderts beitragen,
in dem die Deutschen eine Doppelrolle gespielt haben,
sowohl als Vertreiber als auch als Vertriebene.
Eine große Rolle im neuen Zentrum
spielen auch Flucht und Vertreibung der Gegenwart.
Etwa aus Syrien oder Myanmar.
Erich John fand in der früheren DDR seine neue Heimat.
Als Designer hat er z.B. die Weltzeituhr
auf dem Berliner Alexanderplatz entworfen.
"Die deutsche Gesellschaft und die jüdische Gemeinschaft in Deutschland
haben einen langen Weg zurückgelegt,
um diesen historischen Moment zu erreichen".
Sagt Zsolt Balla.
Er ist seit heute der erste jüdische Militärseelsorger der Bundeswehr.
In der Leipziger Synagoge
wurde Sachsens Landesrabbiner feierlich in das Amt eingeführt.
Er sehe die besondere Verantwortung
und wolle für alle in der Bundeswehr da sein, so Balla.
Bis zu zehn weitere Rabbiner sollen folgen.
Überraschung in Frankreich: Aus den Regionalwahlen
geht vor allem das konservative Lager gestärkt hervor.
Es landet bei knapp 30 % der Stimmen.
Abgeschlagen dahinter die Rechtspopulisten unter Marine Le Pen
mit weniger als 20 %.
Die Partei von Präsident Macron holte nur gut 11 %.
Die Wahlbeteiligung war mit rund 30 % sehr niedrig.
Nach Schweden: Dort hat das Parlament
Ministerpräsident Löfven das Vertrauen entzogen.
Damit ist seine Mitte-Links-Regierung praktisch abgewählt.
Anlass war der Streit über das Mietrecht.
Der Sozialdemokrat hat nun zwei Möglichkeiten:
Rücktritt oder Neuwahl.
Die Entscheidung muss innerhalb einer Woche fallen.
Nach Ostafrika: Groß war die Hoffnung, als in Äthiopien Abiy Ahmed
Premierminister wurde und dann auch noch den Friedensnobelpreis bekam.
Die Parlamentswahl heute gilt auch als Abstimmung über den 44-Jährigen.
2018 war Abiy Ahmed als Reformer angetreten,
hatte Demokratisierung und Einheit versprochen.
Doch in der Region Tigray tobt ein blutiger Konflikt.
Deswegen konnten die Menschen dort nicht abstimmen.
Timm Kröger.
Schon am Morgen lange Schlangen vor den Wahllokalen
in der Hauptstadt Addis Abeba.
Äthiopien wählt, allerdings zu einer Zeit, da das Land von Konflikten,
Hunger und Vertreibung geprägt ist.
Ich möchte, dass keiner in diesem Land stirbt
und dass jeder respektiert wird.
Das Töten überall und die ethnische Spaltung müssen aufhören.
Im Wahlkampf noch gab Regierungschef Abiy Ahmed als das,
was er tatsächlich mal war:
als Hoffnungsträger, anfangs hatte er das Land geöffnet,
mit Erzfeind Eritrea Frieden geschlossen und dafür
den Friedensnobelpreis bekommen.
Längst aber ist die Realität eine andere.
In der Provinz Tigray herrscht Krieg,
eine massive Hungersnot droht,
in anderen Teilen des Landes brechen immer wieder ethnische Konflikte auf
Politische Gegner machen Premier Abiy Ahmed
für diese Entwicklung verantwortlich.
Als er an die Macht kam, gab es Hoffnung bei den Menschen,
dass er einen nationalen Konsens
unter den politischen Eliten herstellt, damit der Wandel im Land
sanfter wird.
Aber das hat er nicht getan.
Viele Beobachter gehen davon aus,
dass die Partei von Regierungschef Abiy Ahmed diese Wahl gewinnen wird.
Allerdings in einigen Regionen kann sie derzeit
gar nicht stattfinden
und mehrere Oppositionsparteien nehmen nicht teil.
Es ist die erste Wahl, der sich Premierminister Abiy Ahmed
stellen musste.
Bei einem Wahlsieg muss er zeigen, ob er doch noch
ein demokratischer Reformer ist,
oder einen zunehmend autoritären Kurs verfolgt.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr
an eine Autorin und Filmemacherin aus Simbabwe: Tsitsi Dangarembga.
Sie sei nicht nur eine der wichtigsten Künstlerinnen
ihres Landes, sondern auch eine weithin hörbare Stimme Afrikas
in der Gegenwartsliteratur, so die Jury.
In Simbabwe engagiert sich die 62-Jährige
auch im Kampf gegen Korruption.
Verliehen wird der Preis am 24. Oktober
in der Frankfurter Paulskirche.
Und jetzt noch was in eigener Sache:
Das Fernsehverhalten hat sich verändert.
Viele wollen ihre Lieblingssendungen nicht mehr nur live und linear
im Fernsehen sehen, sondern auch online,
wann immer sie wollen, Zugriff darauf haben.
Diesem Wunsch kommen ARD und ZDF jetzt noch weiter entgegen,
mit einem gemeinsamen Streaming-Netzwerk.
Bobby Cherian und Susanne Gelhard haben Details.
Mit einem Klick alle Inhalte der Mediatheken von ZDF und ARD abrufen:
Das bietet künftig das neue Streaming-Netzwerk beider Sender.
250.000 Filme, Dokus, Serien und Satire.
Ein gemeinsamer Streaming-Kosmos von ARD und ZDF.
Die Idee vom neuen Streaming- Netzwerk von ZDF und ARD
ist deswegen bestechend gut,
weil es für die Nutzerinnen und Nutzer so einfach ist.
Sie bleiben weiter auf der ZDF-Mediathek,
suchen nach Inhalten, Fernsehfilmen, Dokumentationen.
Und nach und nach kommen ARD-Inhalte dazu.
Das gleiche natürlich auf der ARD-Mediathek.
Und am Ende steht dann für die Nutzerinnen und Nutzer
Best of öffentlich-rechtliches Qualitätsfernsehen.
Wer die ZDF-Mediathek nutzt, kann dann dort auch den Tatort suchen –
und landet direkt an der richtigen Stelle der ARD-Mediathek.
Wer umgekehrt die heute Show bei der ARD abruft,
gelangt sofort zur ZDF-Mediathek.
Und wer ein ZDF- oder ARD-Konto hat,
bekommt künftig passende Inhalte aus beiden Mediatheken angeboten.
Das Streaming-Netzwerk wurde heute vom ARD-Vorsitzenden Buhrow,
ZDF-Intendant Bellut und SWR-Intendant Gniffke vorgestellt.
Es gibt in Moment in Deutschland
natürlich eine Riesen-Nachfrage nach Streaming-Angeboten.
Und da stellen wir fest,
dass die Anbieter aus Übersee im Moment die Nase vorne haben.
Aber wir finden, es ist Zeit, dass es auch in Deutschland
einen Anbieter gibt, der wertegetrieben ist.
Der nicht nur darauf guckt, möglichst Geld damit zu verdienen.
Das Streaming-Netzwerk von ZDF und ARD
soll nun in den kommenden Monaten ausgebaut werden.
Die brütende Hitze der letzten Tage hat in einigen Teilen Deutschlands
ein jähes Ende gefunden: mit heftigen Unwettern.
Besonders betroffen der Süden: Über Neu-Ulm in Bayern etwa
zog ein Sturm mit Starkregen und Hagel hinweg.
Bäume stürzten auf parkende Autos und versperrten Straßen.
Am Stuttgarter Flughafen lief ein Tunnel voll,
ebenso viele Keller in der Region.
Und damit sind wir bei der Fußball-EM
und dem gespannten Blick auf die deutsche Nationalmannschaft.
Die ist nach dem 4:2-Sieg gegen Portugal natürlich in bester Laune,
vor dem letzten Vorrundenspiel übermorgen gegen Ungarn.
Betrüblich allerdings: Drei Schlüsselspieler sind angeschlagen,
darunter die beiden Team-Rückkehrer Mats Hummels und Thomas Müller.
Die Trainingsreihen haben sich etwas gelichtet heute in Herzogenaurach.
Ohne Müller, Hummels und Gündogan begann der Bundestrainer
mit der Vorbereitung auf das letzte Gruppenspiel.
Das größte Fragezeichen steht momentan hinter dem Einsatz
von Thomas Müller, der sich in der Schlussminute gegen Portugal
am Knie verletzte.
Thomas ist natürlich eine absolute Bereicherung für uns hier.
Das merkt man sowohl auf als auch neben dem Platz.
Dementsprechend klar wäre es für uns alle sehr, sehr schade,
wenn er nicht dabei sein könnte.
Der Einsatz der angeschlagen ausgewechselten Mats Hummels
und Ilkay Gündogan ist ebenfalls noch unsicher,
aber momentan wahrscheinlicher als der von Müller.
Torschütze Robin Gosens konnte voll mittrainieren und steht bereit,
wenn die Mannschaft am Mittwoch aufläuft,
um die Zuschauer aufs Neue zu begeistern.
Tut einfach gut, wieder 82 Mio. Bundestrainer zu haben
und nicht 82 Mio. Virologen.
Man merkt einfach, dass Land ist wieder euphorisiert
und hat Spaß am Fußball, so wie es sein soll.
Das trifft auch auf die Mannschaft zu.
Mit Spaß an der Sache wollen sie übermorgen in München
den Gruppensieg anpeilen.
Und Manuel Neuer wird auch gegen Ungarn
wieder mit einer Kapitänsbinde in Regenbogenfarben auflaufen -
als Zeichen für Vielfalt und gegen Homophobie.
Und inzwischen hat die Stadt München offiziell bei der UEFA beantragt,
die Arena am Mittwoch auch in den Regenbogenfarben
illuminieren zu dürfen.
Japans Olympia-Organisatoren wollen bis zu 10.000 Zuschauer
bei den Wettkämpfen in Tokio zulassen.
Allerdings darf nur die Hälfte der Plätze in den Arenen besetzt werden.
Ausländischen Besuchern
bleibt die Einreise zu den Sommerspielen verwehrt.
Sollte sich aber die Corona-Lage in Tokio wieder verschlechtern,
müssen die Stadien leer bleiben.
In 32 Tagen geht's los in Tokio - mit oder ohne Publikum.
Auch morgen wird es ungemütlich mit Unwettern.
Wann und wo, erfahren Sie gleich von Özden Terli.
Im "heute journal" um 21.45 Uhr stellt sich Unionskanzlerkandidat
Armin Laschet den Fragen von Bettina Schausten.
Wir danken für Ihr Interesse und freuen uns,
wenn Sie morgen wieder dabei sind.
Einen schönen Abend noch, auf Wiedersehen.
Die feuchtwarme Luft ist eingeklemmt, mittlerweile
zwischen einem umfangreichen Hoch im Osten und auf dem Atlantik.
So drehen sich die Tiefs um sich herum
und sorgen hier für teils heftige Gewitter in den nächsten Stunden
und v.a. in der ersten Nachthälfte.
Im Süden gibt es v.a. heftige Gewitter
mit Hagel, Sturmböen, Platzregen - sehr viel Regen in kurzer Zeit.
Im Norden merkt man kaum etwas davon.
Morgen Vormittag gibt es im Südwesten erste Gewitter,
ansonsten ziehen die Gewitter im Osten allmählich ab.
Dazwischen lockert es auf, die Sonne kommt hervor.
Am Nachmittag ändert sich das Bild.
Da wird es im Süden zur Sache gehen mit weiteren heftigen Gewittern,
Hagel, Sturm und großen Regenmengen.
Im Norden ist wieder kaum etwas zu spüren.
Die nächsten Tage sind nicht mehr ganz so warm,
aber die unwetterartigen Gewitter bleiben uns erhalten.