Sendung: tagesschau 08.01.2021 - Bundesländer erhalten zusätzlichen Impfstoff
Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.
Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes
Guten Tag, willkommen zur tagesschau.
Impfen, impfen, impfen - das Gebot der Stunde.
Nicht alle sind dazu bereit, der Impfstoff ist noch knapp.
Eine Lieferung von 670.000 Dosen von Biontech-Pfizer
ging heute an die Länder.
Aus einer Ampulle kann künftig eine weitere Dosis gezogen werden,
wenn die dafür nötige Spritze da ist.
Außerdem sicherte sich die EU mehr Impfstoff.
Absender: Biontech Mainz. Die nächste Lieferung ist da.
Hier in Irxleben trifft der Impfnachschub ein.
In Deutschland wurden am Morgen 670.000 weitere Impfdosen
an die Bundesländer ausgeliefert.
Und es sollen mehr werden.
Die EU-Kommission hat einen Vertrag abgeschlossen,
mit dem bis zu 300 Millionen weitere Dosen
des Biontech-Pfizer-Impfstoffes geliefert werden können.
Die Mitgliedsstaaten kennen den Impfstoff.
Sie wissen, wie man damit umgehen muss.
Sie kennen die Logistik.
Das bringt Planungssicherheit und neuen Schwung fürs Impfen
in Europa und bei unseren Nachbarn.
Auch Deutschland erhält weitere Impfstoffdosen.
Zusätzlich zu den bestellten 90 Mio. Dosen von Biontech/Pfizer
rund 50 Mio. Dosen Moderna.
Alleine die Dosen dieser beiden Hersteller
reichen für Herdenimmunität in Deutschland.
Entlastung könnte auch diese Meldung bringen.
Künftig können in der EU sechs statt bisher fünf Impfungen
aus einer Biontech-Pfizer-Ampulle verimpft werden.
Was in vielen Impfzentren schon lange passiert,
gestattet die EU-Arzneimittelagentur heute offiziell.
Heißt: Pro Ampulle 20 % mehr Impfstoff.
Das klappt nicht in jedem Fall.
In jedem zweiten Fall wollen wir es ermöglichen können,
eine sechste Dosis zu entnehmen.
Wir planen damit, 10 % mehr Impfungen anbieten zu können
mit den jetzigen Dosen.
Es könnte in den nächsten Wochen schneller gehen mit dem Impfen.
Nachmeldungen wegen der Feiertage sind möglich.
Es ist ein neuer Höchstwert.
Ein neuer Zaun soll das Kapitol in Washington jetzt besser schützen.
Tag 2 nach der Stürmung des Kongresses durch Trump-Anhänger.
Führende Demokraten fordern die sofortige Absetzung
des noch amtierenden Präsidenten.
Trump bemüht sich heute um Schadensbegrenzung,
mit einer Videobotschaft auf seinem wieder freigegebenen Twitter-Account.
Zu spät, kritisieren selbst Republikaner.
Das Kapitol wurde weitreichend eingezäunt.
Nur mit Kongressausweis ist der Zutritt möglich.
Anders als am 6. Januar.
Die Polizei war offenkundig überfordert.
Sie wurde überrannt.
Eins ihre Mitglieder erlag seinen schweren Verletzungen.
Der Sturm auf das Parlament kostete fünf Menschen das Leben.
Der Chef der Kapitolspolizei trat zurück.
Die Forderung nach Aufklärung bleibt.
Im Weißen Haus schlug Trump erstmals einen anderen Ton an.
Eine neue Regierung wird am 20. Januar ins Amt eingeführt.
Ich konzentriere mich auf
eine reibungs- und nahtlose Machtübergabe.
Von der aufheizenden Rhetorik vom 6. Januar war nichts zu hören.
Das reicht Republikanern nicht. Trumps Kabinett schrumpft.
Die Bildungsministerin trat zurück.
Auch die Transportministerin.
Sie ist Ehefrau des Mehrheitsführers im Senat.
Sie machen Trump verantwortlich.
Das ist ein Erbe von Trump persönlich.
Er hinterlässt die Republikaner zerrissen.
Nach dem Sturm auf das Kapitol
fordern immer mehr im Kongress die Amtsenthebung von Trump.
Die Schwerpunkte abstecken für 2021:
Daran arbeiten die Parteien in diesen Tagen.
Die SPD-Bundestagsfraktion ging heute in Klausur,
rein digital.
Dabei ging es um die Frage, wie die Folgen der Pandemie
politisch bewältigt werden können.
Und darum, die richtigen Themen für die Bundestagswahl zu setzen.
Seit heute Morgen spricht die SPD im Bundestag darüber,
welche Schwerpunkte sie in diesem Wahljahr setzen will.
Für die Bundestagswahl im September gibt Kanzlerkandidat Scholz
ein klares Ziel aus.
Wir spielen auf Sieg.
Es geht darum, diese Wahl zu gewinnen.
Das werden wir tun, indem wir unseren Plan entwickeln,
der für die Zukunft Deutschlands entscheidend ist.
Es geht auch darum,
wie Deutschland weiter durch die Pandemie kommt.
Kitas mit Notbetreuung und geschlossen Schulen
seien für Eltern ein großes Problem.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das klingt immer nett.
Es ist aber ein technisches Problem,
klingt nach "muss man im Kalender gucken".
Tatsächlich ist es ein Kampf,
mit Unvorhergesehenem zurechtzukommen.
Während die SPD-Fraktion tagt,
stellen die Jusos ihre neue Vorsitzende vor.
Auch Jessica Rosenthal kritisiert die Umsetzung der Corona-Maßnahmen,
besonders die fehlende Homeoffice Pflicht.
Homeoffice ist am Ende keine freundliche Bitte.
Wenn Homeoffice nicht möglich ist, dann muss es möglich sein,
drei Wochen Freistellung hinzubekommen.
Auch die Mutterpartei hätte so eine Regelung für Eltern gerne.
Sie konnte sich damit in den Verhandlungen
mit der Union aber nicht durchsetzen.
Die Wetteraussichten:
Morgen im Osten und Nordosten oft stark bewölkt
und hier und da etwas Schnee. Sonst meist trocken
und teilweise Sonnenschein.
Das war's von uns. Wir melden uns wieder um 17 Uhr.
Bis gleich.
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