Facebook: Hass als Geschäftsmodell - Die Whistleblowerin Frances Haugen, die jahrelang bei Facebook für den Umgang mit H
Der Facebook-Konzern heißt jetzt Meta.
Mark Zuckerberg will sein Geschäftsfeld ausweiten.
Oder wie man im Fall Facebook sagen müsste:
Metastasieren.
Das Wort passt genau.
Da steckt das Wort Stasi gleich mit drin.
Meta soll ein Konzern für künstliche Realität werden.
Neben der realen Welt noch eine virtuelle gestalten,
in die man voll eintauchen kann.
Ein Zusammenschluss virtueller Welten,
in denen wir Freunde treffen können.
Oder unsere Kollegen bei virtuellen Präsentationen.
Und in äußerst realistisch wirkenden Games.
Toll.
Es geht beim Projekt Metaversum aber um Folgendes:
Man braucht virtuelle Kleidung für diese virtuellen Spiele,
kauft virtuelle Wohnungen.
Man kann sich virtuelle Wünsche erfüllen.
Und braucht virtuelles Geld.
Man soll den ganzen Scheiß,
den man im realen Leben hat, noch mal kaufen.
Eine Idee für Trottel - und damit wohl ein Welterfolg.
Noch ist das Zukunftsmusik. Metaverse ist nur ein Plan.
Noch ist Facebook das, was es immer war:
Eine Art Schwarzes Brett für Hass, Gewalt und Spinner.
Die Whistleblowerin Frances Haugen:
Sie war jahrelang bei Facebook für den Schutz gegen Wahlmanipulation
und den Umgang mit Hassrede zuständig.
Sie hat offengelegt, dass der Konzern nicht so energisch
gegen Hassmails vorgeht, wie er behauptet.
Im Gegenteil.
Wut und Hass sind der Treibstoff für den Facebook-Motor.
Mit diesen Emotionen halten die ihre Kunden auf ihrer Plattform.
So verdient Facebook Geld. Hass ist das Geschäftsmodell.
Frances Haugen bestätigt das und kritisiert:
Ich bin hier, weil ich glaube, dass Facebooks Produkte
Kindern schaden und unsere Demokratie schwächen.
Die Konzernspitze weiß,
wie man Facebook und Instagram sicherer machen kann.
Astronomische Profite sind ihr aber wichtiger als Menschen.
Facebook weiß, was zu tun wäre, tut es aber nicht.
Die wollen Geld verdienen.
Die Firma spielt den moralischen Aufpasser.
Man verhält sich Usern gegenüber wie der lockere Sozialpädagoge
im Jugendzentrum, der alles durchgehen lässt.
"Macht mal, tobt euch aus."
Facebook weiß von seinen zerstörerischen Auswirkungen,
hält die Erkenntnisse aber unter der Decke.
So kam bei einer Studie von Facebook selbst heraus,
soziale Medien negativ auf die Psyche von Teenagern wirken.
Facebook und das zum Konzern gehörende Instagram
zeigen Jugendlichen den ganzen Tag perfekt geshopte Bilder.
Ja, dann fühlt man sich klein.
Wenn man denkt:
"Es gibt alles auf der Welt und ich hab nichts.
Was hab ich? Pickel. Die hat sonst keiner.
Die Politik weiß darum, lässt Facebook aber gewähren.
Facebook hat zu viel Macht und gefährdet unsere Demokratie.
Sarah Bosetti redet Klartext:
Google wird Alpha.
Facebook wird Meta.
Wenn sich Microsoft in "Delta-Variante" umbenennt,
dann sind wir auf dem aktuellen Stand.
Mark Zuckerberg hat ein Video für Meta gedreht.
Habt ihr das gesehen?
Our company is now Meta.
Einmal von jemandem so als Mensch angeschaut werden
wie von Mark Zuckerberg als menschliches Produkt.
Dieses Video ist ein bisschen wie eine Folge von "Black Mirror"
oder sonst irgendein dystopischer Weltuntergangsfilm.
Man denkt:
Jetzt übernimmt der wahnsinnige Android die Weltherrschaft
und verkauft es der Menschheit als Geschenk.
Er sagt Sachen wie:
Das hat ja bisher super geklappt.
Wie ihr hasserfüllte Menschen und Diskriminierungsopfer
zusammengebracht habt, macht euch so schnell niemand nach.
Toll, man kriegt den bösen Blick zum Hasskommentar direkt dazu.
Da musste ich kurz lachen.
Aber er hat recht.
Wie soll man sie sonst an Tag zwei wieder über Bord werfen?
Okay, das hat er nicht gesagt.
* Gelächter und Applaus *
Aber er hat auch nicht gesagt:
Wir sind eigentlich nicht seine Kund*innen,
sondern sein Produkt.
Er stellt Profit über Moral.
Und Metaversum trägt zur weiteren Vereinsamung
und Spaltung der Gesellschaft bei.
Ich glaube also erst mal alles, was er nicht sagt.
Wir machen uns jetzt über das Metaversum lustig.
Und am Ende machen wir alle mit.
Wer nicht auf Facebook oder Instagram ist,
werfe den ersten Stein.
Deshalb möchte ich zum Abschluss ein wenig versöhnlich sein.
Lieber Mark,
lass mich dir mit einem Gedicht antworten.
Ach Mark,
ist dir denn Mutter Erde, so wie die Göttin sie erschuf,
nicht genug,
dass Zuckerberge du virtuell ins Leben rufst?
Du bist der Mega-Meta-Mann.
Du kannst schon längst, was Feta kann.
Zum Beispiel Schafe melken,
sie scheren, schlachten und verzocken.
Du sagst, dafür erschaffst du Welten.
Und klar, das klingt schon sehr verlockend.
Doch deine Welt erfüllt die echte mit Populismus, Hass und Frust.
Du nimmst uns Daten, Geld und Rechte und gibst Realitätsverlust.