Bevor Capital Bra berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
Oft teilen Rapper hierzulande eine schwierige Vergangenheit,
die für viele wohl hoffnungslos scheinen würde.
So auch Capital Bra.
Doch geht es in seinen Tracks nicht nur ums Protzen und Prollen.
Nein, er erzählt ungefiltert über die Tiefpunkte seines Lebens.
Was ihn in seiner Vergangenheit geprägt hat,
schauen wir es uns an.
(Plopp- und Kritzellaute)
Da, wo Capi als Kind gewohnt hat,
gab es nichts.
Keine Arbeit, keine Zukunft,
nicht mal genug zu essen, meistens nur Suppe,
sagt er.
Capi hat nicht viele Erinnerungen an die Ukraine,
aber an die Menschen dort.
Da verstellt sich keiner, sagt er.
Wenn die Ukrainer gut drauf sind,
sei es ansteckend.
Und wenn sie schlecht drauf sind, dann seien sie es eben.
(Spulgeräusche)
Echtheit.
Das ist das, was seine Fans an Capi schätzen.
"Ich bin, was ich erzähle", sagte er einmal.
Capi tut nicht so, als ob.
Seine ausgeprägte kriminelle Vergangenheit
bringt ihm heute die nötige Street-Credibility.
Früher versuchte er,
seine verbrecherische Seite vor seiner Mami zu verbergen
und zeigte sich als liebevoller Sohn.
Leider gelang ihm das nicht immer.
(Klopfen)
"Mir tut es weh natürlich, aber nicht so wie ihr",
dachte er sich damals.
Bis heute ist sie der Mensch,
der ihm am meisten bedeutet.
(Spulgeräusche)
Denn es war seine Mutter Elena,
die ihrem Sohn ein besseres Leben ermöglichen wollte.
Als ihr kleiner Vladislav sieben Jahre alt war,
machte sie sich mit ihm alleine auf nach Berlin.
Diese Nähe schweißte die beiden zusammen.
"Meine Mama ist für mich meine Familie",
sagte Capi zuletzt.
In seiner neuen Heimat sollte alles besser werden.
Der Junge war überwältigt.
Erinnert sich Capi.
(Folgetonhorn)
Doch was so verheißungsvoll begann,
sollte sich in den nächsten Jahren zerschlagen.
Die Umgebung, in der er sich bewegt, prägt den Menschen,
und so fuhr Capi Chancen gegen die Wand,
statt sie zu nutzen.
Als junger Einwanderer
schien er stets auf dem Radar der Polizei zu sein
und immer den Kürzeren zu ziehen.
Wut und Aggression waren die Folge.
Loyalität stand bei den Kumpels auch mal über dem Gesetz,
wie so manches was sie machten, um den Alltag zu vergessen.
Erinnert sich Capi.
Er ist 15,
als er das verschreibungspflichtige Schmerzmedikament erstmals nimmt.
Tilidin wirkt euphorisierend,
vermittelt ein warmes, geborgenes Gefühl.
Aber die Realität lässt sich leider nur für kurze Zeit ausknipsen.
Also legte er nach.
Jeden Tag von vorne.
Ein Teufelskreis, Capi war der Sucht verfallen.
Was ihm in seiner Jugend am meisten wehtat,
mit seinem Verhalten seiner Mama wehzutun, sagt er heute.
Aber irgendwie fand Capi keinen Ausweg.
Ohne Schulabschluss waren für ihn die Möglichkeiten,
legal genug Geld zu verdienen, rar gesät.
Und weil er trotzdem nach Patte aussehen wollte,
fand er andere Wege.
Mit Klauen und Verkaufen
hielt sich Capi lange Zeit über Wasser.
Bis zu einem gewissen Moment,
Von nun an wollte er Verantwortung übernehmen,
so wie seine Mutter damals für ihn.
Um für seinen Sohn zu sorgen,
sah er nur eine Möglichkeit:
Rapper werden.
Einen vernünftigen Plan B hatte er nicht.
"Wenn es mit Musik nicht klappt,
mache ich eben wieder Sachen auf der Straße", dachte Capi.
Rückblickend wohl mehr Glück als Verstand.
Aber mit Erfolg.
Dass mit seiner Berühmtheit auch eine große Verantwortung einhergeht,
durfte er inzwischen feststellen.
Mit seinem Background ist der Rapper eben kein unbeschriebenes Blatt.
Doch scheint er sich auch darum zu bemühen,
dass seine Vergangenheit nur noch in seinen Tracks lebt.
Und ist mit dieser Glaubwürdigkeit ganz oben angekommen.
Und auch andere Erlösquellen sorgen mittlerweile für weiteren Cashflow.
Wie rappt er selbst so schön?
"Bratan läuft, Para und Erfolg."
Über seine Tilidin-Sucht spricht Capi ganz offen
im Interview bei "STRG_F".
Und eine weitere Biografie ist hier ebenfalls verlinkt.
Bis zur nächsten Inspiration, der Biograph.