Bevor Fynn Kliemann berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
(Dynamische Musik) Niemand versteht sein Handwerk
so schlecht wie er und kommt dabei trotzdem unfassbar gut an.
Fynn Kliemann. Aber ist er wirklich so behämmert,
oder tut der nur so?
"Der Biograph" hat dem Heimwerker-King höchstpersönlich
auf den Zahn gefühlt.
und so einiges über seine explosive Vergangenheit herausgefunden.
(Ploppgeräusche, Stiftekritzeln)
(Dynamische Musik)
"Früher war immer Krieg", sagt Fynn über seine Kindheit.
Mit zwei Brüdern und einem Haufen wechselnder Pflegekinder
wuchs er in der niedersächsischen Pampa auf.
Ein großes Haus, mitten im Wald.
Bei den Kliemanns, von Fynn so semiliebevoll:
... genannt,
war immer Action.
In Ruhe essen? Nee, jeder musste sehen, was er bekommt.
Auch wenn Papa mal wieder Ketchup verdünnt mit Wasser auftischte.
"Wir hatten nie viel Kohle", sagt Fynn.
Als Junge hat er deswegen immer davon geträumt, reich zu sein,
und legte es früh darauf an.
Erst verkaufte er völlig überteuert die Kirschen aus Omas Garten.
Kaum war ihm die Nachbarschaft verfallen,
gab's auch noch Marmeladen dazu.
Dass er die nicht selbst eingekocht, sondern billig eingekauft hatte,
blieb sein kleines Geschäftsgeheimnis.
Wer hätte gedacht, dass dieser Minikapitalist
seine Einstellung ein paar Jahre später um 180 Grad dreht?
(Dynamische Musik)
Erzählt er lachend.
Seine Jungs und er waren eher so der Typ "Freak".
Fynn war der Merkwürdige mit den bunten Hosen.
Die Coolen, das seien die Fußballer gewesen.
Oder die von der Dorffeuerwehr,
die sich am Wochenende Cola-Korn reinkippten.
Fynn hatte dagegen andere Hobbys.
Stundenlang übte er Switch-Kickflips
und verglich sich dabei direkt mal mit den Pros aus den USA.
Das gehe ihm mit der Musik übrigens bis heute so.
Allerdings hat es lange gedauert,
bis Fynn etwas fand, für das er wirklich brannte.
Alles hat er mal ausprobiert,
aber nichts davon durchgezogen.
Immer irgendwelche Sachen machen,
diese Ruhelosigkeit steckt bis heute in ihm.
Das Männchen in seinem Kopf, das ihn anschreit,
immer alles auszuprobieren, das gab's schon in seiner Kindheit.
Aber wirklich für was Feuer fangen,
das gab's nur selten.
Es sei denn, man nimmt das wörtlich.
Denn sein Lieblingsspielzeug als Kind war Benzin.
Und später dann Schwarzpulver.
Einerseits, weil's eben Spaß machte,
aber auch, weil er verstehen wollte, wie die Dinge funktionieren.
Joa ... kennt man ja auch aus vielen seiner Videos.
Langeweile kann der Typ einfach nicht.
Als ihn die Berufsschule anödet, bringt er sich das Programmieren bei.
Und baut mit seinem Kumpel eine Newsseite.
Erst war's nur 'ne Spielerei,
bis ein gewisser Artikel
um die 20.000 Klicks am Tag generierte.
(Lockere Musik)
Im Netz fand er schon früher Gleichgesinnte
und auch die Bestätigung, die ihm sonst im echten Leben fehlte.
In seiner Jugend galt immer:
Je normaler du bist, desto mehr gehörst du dazu.
Und das tat Fynn nie.
Sagt er.
Als Franzi und er ein Paar wurden,
sei der Hate losgegangen.
"Die Schöne und der Freak", hieß es immer.
Früher komischer Sonderling,
heute beliebter Sympathiebolzen.
Wie passt das zusammen?
Tja, das fragt er sich selbst auch manchmal.
Doch habe er einfach immer das gemacht,
was er sein Leben lang schon gemacht hat:
Blödsinn, nur irgendwann eben vor laufender Kamera.
Dass die stümperhaften Heimwerkervideos fame wurden,
sei ja gar nicht geplant gewesen.
Sagt er.
Das Fynn abgefeiert wurde, hat ihn gewiss auch gepusht,
genau da weiterzumachen.
Und so ganz scheinen Geschäftssinn und Ehrgeiz von früher
auch nicht verflogen zu sein,
wenn man sich ansieht, was der Kerl so alles
aus dem Boden gestampft hat.
Es scheint nichts zu geben,
was dieser Fynn Kliemann nicht reißen will.
Aber ihm deswegen Selbstinszenierung vorwerfen,
nee, das käme ihm nicht in den Sinn,
sagt er auf Nachfrage.
Und von nichts kommt halt auch nichts.
Außerdem stachelt ihn das Männchen in seinem Kopf
immer wieder an, weiterzumachen.
Sagt er. (Dynamische Musik)
Also chillt der Typ wohl nie.
"Ballern im Moor" heißts bei "Sounds Of" mit Fynn Kliemann.
Und eine weitere spannende Biographie
ist hier zu sehen.
Bis zur nächsten Inspiration,
"Der Biograph".