Bevor Instagram berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
Ein Leben ohne Instagram?
Heute unvorstellbar.
Schließlich sorgt die App für jede Menge Inspiration.
Wir können uns durch Insta austauschen, ausdrücken,
und jede Menge Zeit vertrödeln.
Zum Glück hatte Gründer Kevin Systrom diese großartige Idee.
Oder war es vielleicht alles nur Zufall?
Aber erst mal auf Anfang.
Kevin wuchs in einer reichen Wohngegend bei Boston auf.
Seine Mom Diane arbeitete in der Tech-Branche,
in einer Zeit, in der das Internet grade in den Kinderschuhen steckte.
Und so war der Junge durch ihren Job selbst on fire,
was technische Gadgets betraf.
Auf dem Privatinternat lernte er programmieren,
doch saß er nicht nur vorm Computer.
Kevin hatte viele Interessen, probierte gern alles Mögliche aus.
Nur wäre seine Aufmerksamkeitsspanne nie lang genug gewesen,
all diese Interessen nachhaltig zu verfolgen.
Doch es gab eine Sache, für die sein Herz wirklich brannte:
Elektronische Musik.
Dass seine Clique die Mucke nicht so sehr abfeierte wie er,
war Kevin ziemlich egal.
Stattdessen suchte er sich eben andere Leute,
die seine Leidenschaft teilten.
Kurzerhand gründete er einen illegalen Piratenradiosender
und legte dafür Beats auf.
Und zack hatte Kevin eine kleine Elektro-Community aufgebaut.
Menschen zusammenbringen, das liegt ihm wohl.
Mit seiner Elektro-Crew schlich sich der 16-jährige Teenager in Clubs,
die eigentlich ab 21 waren.
Doch wäre er dort nicht zum Feiern gewesen,
sondern um den DJs auf die Finger zu schauen.
Ein Perfektionist war er wohl immer schon,
heute sagt er:
Aber wie das halt so ist
studierte Kevin erst einmal Ingenieurswesen und Management,
und entschied sich im dritten Jahr an der Uni
für ein Semester im Ausland.
Wohin es gehen sollte war ihm relativ schnuppe,
also kam hier der Zufall ins Spiel.
Weil er hörte, dass Italienisch recht leicht zu lernen sei,
entschied er sich für Florenz.
Dort schrieb sich Kevin für einen Kurs ein,
der ihn nachhaltig prägen sollte.
Als er da so reinmarschierte mit seiner High-End-Kamera,
"quasi der Inbegriff meines Perfektionismus", wie er selbst sagt,
bekam er direkt mal eine Realitätsschelle.
Denn sein Professor nahm ihm das Gerät einfach ab
und drückte ihm stattdessen eine Billigkamera in die Hand.
Er solle lieber lernen, das Unperfekte zu lieben.
Und der Professor sollte recht behalten:
Der leicht verschwommene Effekt, der auf den Fotos lag,
gefiel Kevin viel besser
als jedes vermeintlich perfekte professionell geschossene Bild.
Na das kommt uns doch bekannt vor.
Zurück in Amerika
fokussierte er sich zunächst auf sein technisches Know-how.
Kevin machte ein Praktikum beim Start-up Odeo,
aus dem später ein großes soziales Medium entstehen sollte.
Und auch ein gewisser Mark Zuckerberg klopfte bei ihm an,
er habe grade ein Netzwerk gegründet und suche geeignete Mitarbeiter,
eben solche ambitionierten Menschen wie Kevin.
Doch der lehnte ab:
Er wolle erst sein Studium beenden.
Also, Twitter und Facebook:
Gleich zwei Erfolgsgeschichten, die Kevin nicht mitschreiben konnte.
Stattdessen startete er seine Karrie- re bei einem anderen Tech-Riesen:
Bei Google sollte Kevin aufstrebende Tech-Start-ups kaufen.
Doch dann schlug wieder der Zufall,
oder vielmehr die Wirtschaftskrise zu.
Google stellte seine Investitionen ein.
Kevin hatte also nichts zu tun.
Ein völlig unironischer Kommentar seines Kollegen,
er möge die Zeit doch einfach fürs Golfspielen nutzen,
öffnete ihm daraufhin die Augen.
"Nein danke!", dachte sich Kevin.
Mit 25 Jahren wollte er mehr aus seinem Leben machen,
und kündigte.
Kevin hatte Bock, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.
Weil große Anleger grade viel Geld in Apps pumpten,
bei denen sich Nutzer mit ihren GPS-Daten an einem Ort einloggen,
wollte auch Kevin so eine App entwickeln.
Mit seiner App, die er nach seinem damaligen Lieblingsgetränk
Bourbon Whiskey benannte,
konnte man Restaurants und Bars, in denen man sich grade aufhielt,
bebildern und bewerten.
Außerdem sollte man
andere Leute vor Ort zu einem Onlinegame herausfordern können.
Doch trotz Investor und mehr Manpower blieb der Erfolg seiner App aus.
"Burbn" scheiterte.
Eine Bemerkung seiner Freundin Nicole
ließ bei Kevin schließlich ein Licht aufgehen:
Sie wolle keines ihrer Bilder veröffentlichen,
weil sie die einfach zu schlecht fand.
In dem Moment wusste Kevin, was zu tun war.
Er wollte jetzt eine App entwickeln,
mit der man Smartphone-Fotos mit einem Wisch aufwerten
und direkt mit seinen Freunden teilen kann.
Das gab es noch nicht.
... erinnert er sich.
Noch im Urlaub programmierte Kevin also den ersten Filter.
Nur acht Wochen und ein paar weitere Filter später folgte der Launch.
Instagram traf sofort einen Nerv.
Das iPhone 4 war grade frisch auf dem Markt,
und die neue App die perfekte Möglichkeit,
durchschnittliche Bilder mit einem Klick aufzuwerten.
In den ersten 24 Stunden wurde Insta 25.000 Mal heruntergeladen,
die Millionenmarke noch im ersten Monat geknackt.
Klar, sich und sein Leben perfekter zu inszenieren als es wirklich ist,
das kam eben sofort an.
Dass dieser vermeintliche Perfektionismus
aber enormen Druck ausübt, vor allem auf junge Menschen,
bestätigen viele Studien.
So streben viele User einem Ideal hinterher,
das in Wirklichkeit gar nicht existiert,
und werden dadurch am Ende unglücklich.
Glücklich schätzen konnte sich hingegen Kevin:
Nur 730 Tage nach dem Launch von Instagram
klopfte erneut ein bekanntes Gesicht an.
Es hatte wohl doch seinen Sinn gehabt,
dass Kevin das Jobangebot bei Facebook damals ausgeschlagen hatte.
So konnte er nun seine eigene App an Zuckerberg verkaufen,
für sage und schreibe 900 Millionen Euro.
Du hast Lust auf eine weitere Erfolgsgeschichte?
Dann schau dir doch mal diese Biographie an.
Und ein cooles Video von "So Many Tabs" ist hier ebenfalls verlinkt.
Bis zur nächsten Inspiration!
Der Biograph.