Bevor Katja Krasavice berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
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So prall wie Katja Krasavices E-Körbchen war ihre Kindheit nicht.
Ganz im Gegenteil.
Der Biograph zeigt die nackte Wahrheit
über ihre tieftraurige Vergangenheit
und erzählt von ihrem dramatischen Weg zur Boss Bitch.
Katja Krasavice kam am 10.August 1996 als Katrin Vogelova
in Tschechien auf die Welt.
Mit Mutter, Vater und den beiden deutlich älteren Brüdern
zog sie mit 4 Jahren nach Deutschland
und landete im sächsischen Dorf Liebschütz.
Eine Hand voll Straßen, eine Kirche, eine Bushaltestelle,
drumherum weites Land und östlich die Elbe.
Hier wuchs ein Mädchen heran, das schon in jungen Jahren
irgendwie anders war als ihre Mitschüler.
Vor dem Fernseher vertrieb sie sich als Zehnjährige die Zeit gerne damit,
Musikvideos ihrer Lieblingsstars anzusehen.
Wie sie sich kleideten und tanzten prägte Katjas Schönheitsideal.
So wusste sie wohl schon in der Grundschule,
dass sie sich später einmal die Brüste vergrößern lassen möchte.
Auch was das Auftreten anbelangte, eiferte sie ihren Vorbildern nach.
So schoss sie in ihrem Kinderzimmer oft Fotos von sich,
knapp bekleidet in verführerischen Posen.
Aus ihrer Sicht naheliegend,
dass man in diesem Aufzug auch in die Schule marschiert.
Nur kamen ihre Outfits dort nicht so gut an.
Ihre Klassenkameraden tuschelten hinter vorgehaltener Hand.
Keiner wollte mit ihr sprechen oder spielen.
Nicht nur zu Hause blickte man anfangs also kritisch
auf Katjas aufreizende Aufmachung.
Doch trotzdem konnten die Vogels, wie die Familie in Deutschland hieß,
gemeinsam viel lachen.
Eine von Katjas liebsten Erinnerungen ist,
dass einer ihrer Brüder Songtexte extra falsch sang,
um sie damit zu belustigen.
Ein großer Spaß für das Mädchen, das sonst keine Freunde hatte.
Als Katja zwölf Jahre alt war,
zog sie mit ihrer Mutter ins 60 km entfernte Leipzig.
In der sächsischen Messestadt kam sie auf eine neue Schule,
und wie das nun mal so ist im Teenager-Alter,
verliebte sie sich zum ersten Mal.
All ihren Mut nahm sie eines Tages zusammen
und gestand dem Schwarm ihre Gefühle.
Doch der gab ihr direkt einen Korb.
Wie sie sagt, war das bis heute die erste und einzige Abweisung
von einem Mann, auf den sie zuvor ein Auge geworfen hatte.
Dass sie von diesem Jungen zurückgewiesen wurde,
hing vielleicht damit zusammen,
dass Katja auch auf der neuen Schule keinen Anschluss fand.
Wann immer sie mit ihrem dicken Make-up, tiefem Ausschnitt
und kurzem Rock auf ihren High Heels durch die Klassenräume stolzierte,
begannen die Mitschüler zu lästern und zu spotten.
Zunächst wollte niemand mit ihr abhängen,
weil sie als uncool galt.
Dann wurde sie angespuckt und angeblich sogar geschlagen.
So war sie als Schülerin heilfroh,
wenn der Gong läutete und sie endlich nach Hause durfte.
Nicht selten brach Katja dann in Tränen aus.
Auch an jenem Tag, an dem sie schon morgens
ein mulmiges Gefühl verspürte,
stieg sie nach Schulschluss aus dem Bus
und erwartete dort eigentlich ihre Mutter.
An der Haltestelle standen jetzt allerdings zwei Polizisten
und begleiteten sie nach Hause. Was war geschehen?
Der Suizid ihres Bruders war nicht der einzige Schicksalsschlag
in Katjas jungem Leben.
Auch ihr anderer Bruder starb. Er verlor den Kampf gegen den Krebs.
Wann genau sich die beiden Todesfälle ereigneten,
darüber spricht Katja heute nicht.
Rückblickend gibt sie aber an,
dass sie sich in ihrer Kindheit und Jugend unfassbar allein gefühlt habe,
denn zum Verlust ihrer Brüder und der Tatsache,
dass sie ohne Freunde da stand,
kam auch noch die Trennung ihrer Eltern hinzu.
Mutter und Tochter schlugen sich also allein durch
und hatten mit finanziellen Sorgen zu kämpfen.
Schulden zwangen die beiden, ein bescheidenes Leben zu führen.
Oft saßen sie gemeinsam auf der Couch
und beneideten Fernsehstars um ihr sorgenfreies Leben.
Aber Katja fand ihre ganz eigene Strategie,
sich den widrigen Lebensumständen zu stellen.
Auf der einen Seite unterdrückte sie ihre Gefühle vollständig,
fraß die Trauer um ihre Brüder komplett in sich hinein
und sprach mit niemandem über ihren Kummer.
Auf der anderen Seite pochte sie auf Angriff.
Statt sich für die, die sie mobbten, zu verändern,
legte sie noch eine Schippe drauf.
Sie schwor sich, sich nie wieder für sich selbst zu rechtfertigen.
Der Biograph mutmaßt, unter der künstlichen Fassade
konnte sie einerseits ihre Traurigkeit gut verstecken,
andererseits wurde der Hate für sie offenbar zu einer Art Anerkennung.
Etwas, an dem es ihr wohl mangelte.
Ihre einzige Unterstützerin war in all den Jahren ihre Mutter Jarka.
Die schweren Zeiten haben die beiden eng zusammengeschweißt.
Auch als Katja mit 16 Jahren auf die Idee kam,
ein eigenes Musikvideo zu drehen, wurde sie von ihrer Mama supportet.
Jarka zwackte von ihrem sowieso schon knappen Gehalt etwas ab,
um ihrer Tochter eine teure Kamera kaufen
und die Miete in einem Tonstudio zu bezahlen.
Katja wollte eben aufs Ganze gehen.
Dort coverte sie einen Song und mischte selbstständig den Ton ab.
Dann marschierte sie mit breiter Brust am Studiovermieter vorbei
und sagte forsch, er solle sich ihren Namen merken,
denn sie werde irgendwann berühmt. Das war nämlich ihr größter Traum.
Doch mit dem ersten Video war es noch nicht so weit.
So wusste sie schon bei der Produktion des Clips,
da sie sich halbnackt zeigte und ihre Stimme nicht sonderlich gut war,
dass sie eine breite Angriffsfläche für Hater bieten würde.
Doch beim Videodreh empfand sie so große Freude,
war nach so langer Zeit endlich mal wieder glücklich,
dass sie das Werk trotzdem bei YouTube hochlud.
Das Video ging in ihrer Heimatstadt Leipzig viral
und wurde offline wie online verspottet.
Aber der Hate prallte angeblich nur so an ihr ab.
Der Umgang damit war ihr eben nach all den Jahren
in Fleisch und Blut übergegangen.
Ab 2014 postete sie Videos unter ihrem Alter Ego Katja Krasavice.
Der falsche tschechische Nachname bedeutet Schönheit auf Deutsch.
Eine stolze Ansage.
Viele Clips folgten, in denen sie mit ihren Reizen spielte
und ganz offen über Sex plauderte.
Und damit auch die ersten Abonnenten, darunter Fans und Hater zugleich.
Aber sei's drum, denn Letztere ignoriert sie ja seit ihrer Jugend.
Oftmals schenken ihr heute sogar die Hater aus Schulzeiten
die Anerkennung, die ihr damals fehlte.
Wie es dabei hinter ihrer Fassade aussieht,
darüber schweigt sie weiterhin
und versteckt den Schmerz hinter ihrem aufgespritzten Lächeln.
Sex sells, das wird auch in diesem Behind the Scenes
von follow me.reports deutlich.
Ein weiteres interessantes Video ist hier ebenfalls verlinkt.
Bis zur nächsten Inspiration.
Untertitel: ARD Text im Auftrag von funk (2020)