Bevor Kylian Mbappé berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
Mit grade einmal 16 Jahren startet ein Junge
aus der Pariser Vorstadt eine Karriere,
die ihn in nur zwei Jahren
zum zweitteuersten Fußballspieler der Welt macht.
Kylian Mbappé ist als Wunderkind
des französischen Fußballs berühmt geworden,
doch Talent und Ehrgeiz allein reichten dafür nicht aus.
(Stiftkratzen)
Kylian Adesanmi Mbappé Lottin ist grade einmal fünf Jahre alt,
als er schon ganz genau weiß, was er will:
Fußballstar werden.
Kein anderes Spielzeug fasziniert ihn so sehr wie der Ball.
Klar, dass er auch jede Chance nutzt, um den Großen zu zeigen,
was er draufhat.
Seine Torschüsse sind jetzt schon beeindruckend,
und das ganz ohne Vereinstraining.
Immer wieder bettelt Kylian deshalb seinen Papa Wilfried an,
denn er will endlich bei ihm für den AS Bondy kicken.
Doch der Fußballtrainier findet, dass sein Sohn noch zu klein ist.
Denn der Vater ist streng mit seinen Fußballkids.
Wer auf dem Feld und auch außerhalb, wie etwa in der Schule,
nicht gut performt, wird vom nächsten Training ausgeschlossen.
Die Kinder sollen hier schließlich was fürs Leben lernen.
Erst als Kylian sechs Jahre alt ist,
traut der Kameruner diese Härte auch seinem Sohn zu
und nimmt ihn in den Lokalverein auf.
Disziplin scheint aber auch grundsätzlich
eine große Rolle in der Familie zu spielen.
So hakt Mutter Fayza,
eine ehemalige Spitzenhandballerin mit algerischen Wurzeln,
jeden Tag bei Kylians Grundschullehrern nach,
ob er gut mitmacht.
Denn gute Bildung und die Zielstrebigkeit ihrer drei Söhne
scheinen ihr wichtig zu sein.
Schließlich hatte sie es früher selbst mit viel Kampfgeist
beim Handball in die Erste Liga geschafft.
Doch Schule ist nicht so Kylians Ding.
Er ist frech, ein Zappelphilipp und lernt nur, wenn er wirklich muss.
Auch deshalb bezahlen die Eltern
später sogar eine katholische Privatschule für ihn.
Nicht selbstverständlich in Bondy, dem berüchtigten Pariser Vorort,
in dem die fünfköpfige Familie in einem Sozialbau lebt.
Die Gegend ist bekannt für Armut und Kriminalität.
Kylians Eltern haben zwar Jobs und ein solides Einkommen,
können sich das Leben im teuren Paris
aber scheinbar trotzdem nicht leisten.
Kyky, wie Kylian auch genannt wird, lernt hier schnell,
sich keine Feinde zu machen.
Wenn ihm mal wieder eine Gruppe älterer Jungs begegnet,
zeigt er allen, dass er sie respektiert -
auch wenn er sie nicht kennt.
Denn Solidarität und Ehre, sagt er heute,
sind die ungeschriebenen Gesetze des Gettos.
In dieser Hood schadet es sicher auch nicht,
einen elf Jahre älteren Adoptivbruder zu haben.
Kyky bewundert Jirès sehr.
Denn der Kongolese war ohne Eltern nach Frankreich gekommen,
um hier ein besseres Leben zu führen.
Noch dazu ist er schon
auf dem besten Weg zu einer Karriere als Profifußballer.
Beim Fußballtraining des AS Bondy
war die Connection zwischen ihm und Wilfried so stark geworden,
dass die Mbappé-Familie ihn liebevoll bei sich aufnahm
und ihn fortan in seinem Profifußballtraum unterstützte.
Ein ziemlich nicer Move.
Und auch Kyky weiß inzwischen ganz genau,
wie es für ihn weitergehen soll:
Erst will er eine Ausbildung
beim besten französischen Trainings- zentrum Clairefontaine machen,
danach, genau wie Bruder Jirès,
als Profispieler bei einem Erstligaverein starten
und dann schließlich ganz nach oben -
in die französische Fußballnationalmannschaft.
Ganz schön zielstrebig für einen Zehnjährigen.
"Du musst immer an dich glauben, selbst wenn du mal scheiterst.",
wird Mama Fayza zu ihm sagen.
Nicht zuletzt durch sie entwickelt er ein sehr starkes Selbstvertrauen,
das ihn noch weit bringen wird.
Und auch Vater Wilfried ist inzwischen überzeugt,
der Elfjährige könnte der nächste Zinédine Zidane werden.
Denn schon seit Jahren trainiert Kyky mit den älteren Kids.
Er ist zum Dribbeln geboren, hat eine super Spielstrategie
und rennt zudem auch schneller als alle anderen.
Im Training mit Gleichaltrigen wäre er einfach unterfordert.
... erinnert sich auch einer seiner damaligen Trainer.
Inzwischen ist deshalb sogar eine Testwoche
beim FC Chelsea in London möglich.
Ein großes Ding für Kyky, der hier eine echte Chance bekommt,
sich bei einem großen Fußballklub zu beweisen.
Wenn er zwei gute Probewochen abliefern würde,
könnte er hier bald in der Akademie am Start sein.
Aber der Mbappé-Clan bleibt cool
und lässt sich nicht von großen Namen oder dem vielen Geld locken,
sondern entscheidet sich gegen diese Chance.
Denn der Familie ist es wichtiger, dass Kylian in seinem Umfeld bleibt.
Schließlich ist er ja noch ein Kind,
und zwar eins mit ordentlich Selbstvertrauen.
Denn der angehende Stürmer ist sich sicher,
dass er auch später noch bei einem Klub wie Chelsea spielen wird.
Bis dahin öffnen ihm seine Skills aber schon mal die Tür
zu seiner Traumakademie Clairefontaine.
In dem Fußballinternat geht's jedoch nicht nur um Sport.
Sprüche klopfen, Karten zocken
und den Mannschaftssong im Schulbus grölen -
der Zwölfjährige hat eine Megazeit mit seinen Fußballkumpels
und ist wegen seiner witzigen Art beliebt.
Verdienen tut Kylian hier zwar nichts,
doch kann er so immerhin jedes Wochenende
seine Eltern besuchen und obendrein für den AS Bondy kicken.
Das macht ihn happy, denn Kylian ist eben ein Bondy-Boy.
Seine Wurzeln sind ihm wichtig.
Und die sind scheinbar auch der Zünder
seines raketenhaften Aufstiegs.
Familiärer Zusammenhalt, harte Disziplin
und viel Selbstvertrauen.
Mit grade einmal 16 Jahren wird Kylian,
nach langen und intensiven Verhandlungen der Familie
mit vielen Profiklubs, zum jüngsten Erstligaspieler des AS Monaco.
Und mit dieser Story zum großen Vorbild vieler Kids,
nicht nur in Bondy.
(Ruhige Musik)
Noch mehr coole Infos über Mbappé gibt es bei Manu Thiele.
Und eine weitere spannende Biografie ist hier ebenfalls verlinkt.
Bis zur nächsten Inspiration! "Der Biograph".