Bevor Mois berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
Eine nagelneue Villa, Fame und viele Connections.
Mois scheint heute schon einiges erreicht zu haben.
Doch das war alles andere als absehbar.
Denn seine Kindheit war geprägt von Krieg und vielen Verlusten.
Eine Zukunft in Sicherheit und Wohlstand
schien lange unmöglich.
Was Mois alles durchstehen musste,
davon erzählt dieses Video.
(Kratzender Stift)
Als Zelemkhan Arsanov, wie Mois mit richtigem Namen heißt,
im Krankenhaus zu sich kommt,
ist sein Körper übersäht mit Verbrennungen und Splitterwunden.
Trotzdem ist seine Mutter heilfroh, erinnert er sich.
Denn sie war es, die ihren Sohn zu Hause eingeschlossen hatte,
als sie kurz zum Basar ging.
Eigentlich wollte sie ihn damit nur beschützen
vor dem Unheil, das draußen wütete.
Dass eine Bombe ins Nachbarhaus einschlagen würde,
damit hatte sie aber wohl nicht gerechnet.
Dabei befand sich Tschetschenien
grade wieder in einem schweren Krieg mit Russland
um seine Unabhängigkeit.
Der letzte war grade einmal drei Jahre her.
Grosny wurde nun endgültig in Schutt und Asche gelegt.
So war der Bombenanschlag auch nicht der einzige Schicksalsschlag,
den der achtjährige Alim, wie Zelemkhan auch genannt wird,
erleben musste.
Unter den wenigen Freunden, die Alim hatte,
war ihm sein Cousin der liebste.
Wann immer sie konnten, spielten die beiden auf den Straßen der Stadt.
Wie so ziemlich alle kleinen Jungs, liebten sie Fußball.
Ein öffentliches Fußballspiel aber, wie es bei uns ja total normal ist,
war für sie eine absolute Seltenheit.
Doch Alims Mutter verbat ihm hinzugehen,
erinnert er sich.
Sie hatte Angst um sein Leben, denn sie beobachtete,
dass die Unruhen immer extremer wurden.
(Stimmengewirr)
So ging sein bester Freund kurzerhand allein los.
Eine verhängnisvolle Entscheidung.
Denn auf seinem Weg geriet er plötzlich in einen Streit
zwischen einem Soldaten und einem Zivilisten.
Völlig unverschuldet wurde er erschossen.
(Maschinengewehrschüsse)
Schlagartig hatte Alim seinen besten Freund verloren.
Eine Erfahrung, die sich tief in ihm einbrannte,
sagt er heute.
Doch Alim erlebte den Tod nicht nur im engsten Kreis.
Der Krieg forderte viele Tausende Opfer,
darunter unzählige Zivilisten.
Menschen auf der Straße sterben zu sehen,
war also völlig normal.
Auch für Kinder.
Und mit der Zeit stellte Alim fest:
Sein Opa war wie ein Vater für den kleinen Jungen.
Von ihm übernahm er viele Werte, die er noch heute in sich trägt.
Und mit ihm tauchte er auch in die Welt des Kampfsports ein.
Üblich in Tschetschenien,
wo das für Stärke und Männlichkeit steht.
Für Alim aber kam diese Tradition genau zur richtigen Zeit.
Denn er hatte immer mehr mit Aggressionen zu kämpfen,
die er kaum kontrollieren konnte.
Der Kampfsport wurde zu einem seiner wichtigsten Ventile.
Bis heute.
Aber das allein half nicht,
also flüchtete er sich in seine Vorstellung,
in der er ein unfassbar starker Superheld war.
Aber nicht nur Alim entwickelte eine Strategie.
Seine Mutter, so sagt er, sah die Familie immer mehr in Gefahr.
Sie träumte von einem besseren Leben in Europa
für ihre sechs Kinder und sich.
Wie jedoch die Flucht genau aussah,
davon erzählt Alim nicht viel.
Fest steht aber, dass seine Ankunft in Österreich
wie ein kleines Wunder für ihn war.
Erinnert er sich.
Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an.
Von seiner Mutter hatte er gelernt, dass alle Menschen gleich seien,
egal woher sie kommen.
Und auch der Krieg hatten diesen Glauben in ihm verankert.
Das schien aber hier in der Steiermark nicht zu gelten.
Integration? Fehlanzeige.
Die Ausgrenzung, der neue Wohnort und der große Druck sich anzupassen
machten ihm zunehmend Probleme.
Alim war in unzählige Schlägereien verwickelt,
schwänzte massiv die Schule und fing an mit Drogen zu dealen.
Wegen der Schlägereien musste er sogar ins Gefängnis
und Sozialstunden ableisten.
Doch trotz dieser Widrigkeiten gelang es Alim,
sein Abitur zu machen.
Und das scheint seine große Stärke zu sein:
Er lässt sich nicht kleinkriegen von dem, was er erlebt,
sondern schöpft sogar noch Kraft daraus.
Bemerkenswert!
Ambitioniert startete er dann in ein Psychologiestudium.
Vor allem um zu verstehen, warum Menschen Kriege beginnen.
Doch da war schnell dieses Gefühl.
Das Gefühl, eingeengt zu sein.
Der Gedanke, nur ein kleiner Teil eines Systems zu sein.
Sein eigenes Ding zu machen, wusste er nun,
das lag ihm im Blut.
Alim hörte auf diesen Instinkt
und brach das Studium wieder ab.
Rückblickend eine Entscheidung, die ihn noch weit bringen sollte.
Denn heute ist Mois
einer der bekanntesten YouTuber und Streamer Deutschlands.
Doch ist er dabei nicht unumstritten.
Vorwürfe wegen Antisemitismus, illegalem Waffenbesitz und Festnahmen
sind bei seiner Lebenseinstellung, von außen betrachtet,
schon sehr seltsam.
Aber dennoch, es sieht so aus,
als würde es für ihn immer weiter nach oben gehen.
Seine Beliebtheit scheint ungebrochen.
Und auch seine Familie
kann er inzwischen finanziell gut unterstützen.
Was denkt ihr,
was könnte Mois in nächster Zeit noch so anstellen?
(Treibende Musik)
Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, wie es ist im Krieg zu leben,
dann klickt hier.
Und eine weitere Biografie ist hier ebenfalls verlinkt.
Bis zur nächsten Inspiration! "Der Biograph".