Bevor Rezo berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
Dieser Typ hat ein echt krasses Ding hingelegt.
Das Zerstörer-Video,
in dem Rezo die Politik der Bundesregierung auseinandernimmt,
wird 2019 ein viraler Hit,
der ganz Deutschland richtig aufmischt.
Treue YouTube-Seelen kennen den Wuppertaler
aber schon viel länger.
Denn zuvor war Rezo eigentlich für ganz andere Skills bekannt.
(Stiftkratzen)
(Getragene Musik)
Von Rezos späterem Fame ist in der Grundschule nichts zu spüren.
Stattdessen kassiert er eine ordentliche Ladung Mobbing.
Ständige Prügeleien und fiese Aktionen,
bei denen seine Turnschuhe auch mal im Schulklo landen,
erlebt er nur, weil er der Kleinste und Jüngste ist.
Klar, dass ihn das total runterzieht.
Besser läuft es zum Glück zu Hause,
wo die Atmosphäre liebevoll und offenherzig ist.
Rezos Eltern, beide Pfarrer,
kommen aus traditionell christlichen Familien.
Leidenschaftliche Diskussionen über Religionslehre und auch Politik
sind ganz normal in ihrem Familienalltag.
Logisch, dass Rezo das auch prägt.
So verinnerlicht er christliche Werte wie Hilfe für Schwächere,
Fairness und das Einhalten ebensolcher Prinzipien.
Auch wenn er selbst nie an Gott glaubt, wie er heute sagt,
machen ihm seine Eltern überhaupt keinen Druck
und fördern stattdessen seine Talente.
Klingt nach einer Menge Rückhalt.
Die ersten Akkordgriffe an der Gitarre
werden in wenigen Jahren zu einem Skillset,
das den 14-Jährigen alles um sich herum vergessen lässt.
Ein kreativer Safe Space, der auch ein Ventil für seine Gefühle ist.
In seinen Metalbands kann Rezo eskalieren, sich exzessiv austoben
und auch körperlich total an seine Grenzen gehen.
Ein Kick, den er immer wieder braucht.
... sagt er.
Vor allem liebte es Rezo aber, live zu spielen.
Vermutlich lernt der Teenager dabei auch, im Mittelpunkt zu stehen
und wird durch die Szene sehr in seiner Weltanschauung geprägt.
Denn viele Metalbands hinterfragen in ihren Songtexten
die bestehenden Gesellschaftssysteme.
Als sich Rezos Lieblingsbands
dann auch noch für Tierrechte starkmachen,
stellt er fest, dass es für ihn keinen Grund mehr gibt,
Tiere anders zu behandeln als Menschen.
Die logische Konsequenz: Der 16-Jährige wird Veganer.
Und das zu einer Zeit, als das noch kaum einer durchzog.
Aber das scheint ihm egal zu sein, Rezo will sich selbst treu bleiben.
Und auch in der Schule läuft es bald besser.
Rezo kommt gut mit seinen Mitschülern zurecht
und entdeckt in der Oberstufe seine Liebe zur Mathematik.
Die abstrakte und logische Denkweise fasziniert ihn,
denn sie ist für Rezo wie ein Kompass für richtige und falsche Antworten,
den man auch auf anderes im Leben übertragen kann.
Rezo will den Deep Dive und beschließt,
Informatik zu studieren.
Auch weil das ein Fach ist,
mit dem er später etwas Praktisches machen kann.
Seine Noten an der Uni Dortmund
sind dem 20-Jährigen dabei aber nicht so wichtig.
Viel mehr will er den Stoff von Grund auf verstehen.
Abgelenkt von den Vorlesungen ist er nur durch politische Diskussionen
mit seinen Freunden, erinnert er sich.
Schon damals ist Politik also ein Thema in Rezos Leben.
Entsprechende Pressekonferenzen schaut er gern.
Doch die Musik bleibt immer noch die treibende Kraft.
Denn Rezo genießt seine vielen Live-Auftritte in der Metalszene,
egal ob an der E-Gitarre oder als Backgroundsänger.
Umso härter trifft es ihn,
als sich seine Band irgendwann auflöst.
Dieses intensive Gefühl,
mit dem er sich aus dem Alltag ausklinkt, fehlt nun.
Dass er zur gleichen Zeit
auch seinen Masterabschluss vorbereiten muss,
macht es nicht besser.
Rezo fällt in ein Loch und hat starke Zweifel.
Hat er bisher alles richtig gemacht?
Was, wenn nicht? Und was bringt die Zukunft?
Die wohl härteste Zeit seines Lebens, denn Rezo wird zum Workaholic.
2015 entschließt er sich,
neben seiner Masterarbeit über Künstliche Intelligenz,
seinen eigenen YouTube-Musik-Chanel zu starten.
Rezo will eben unbedingt weiter Mucke machen,
zur Not auch allein.
Pop-Punk, Elektro, Funk oder Trapstyle,
jede Woche arbeitet er intensiv an Charthit-Samples
oder schreibt eigene Songs.
Metal spielt dabei übrigens keine große Rolle mehr.
Die blauen Haare aber bleiben.
Und sein Künstlername Rezo zieht.
Eine Bedeutung hat der zwar nicht,
doch kann er so bis heute seinen echten Namen geheim halten.
Mit seinem musikalischen Mix und seiner sympathischen Art
hat Rezo schnell die ersten 1.000 Abos zusammen.
Und das fällt auf.
YouTube-Urgestein Mr. Trashpack empfiehlt ihn seiner Community.
Und das pusht Rezo spürbar auf 12.000 Abos im Jahr 2016.
Aber auch wegen seiner coolen Formatideen
und Kooperationen mit YouTube-Stars wie Julia Beautx
wird seine Fanbase immer größer.
So groß, dass Rezos Kanal 2018 eine Million Abonnenten erreich
und er noch vor seinem Studienabschluss
von YouTube leben kann.
Dass die Leute ihn und seinen Content feiern,
ist Rezo wichtig.
Es gibt ihm die Power, um sie stressige Phase
während der Anfertigung seiner Masterarbeit durchzustehen
und sein Tief hinter sich zu lassen.
Das Rezo seinen Abschluss dann mit 1,0 packt,
wundert eigentlich nicht.
Er scheint einfach jemand zu sein, der immer alles gibt.
Der immer nach intensiven Erfahrungen sucht
und deshalb auch wie unter Dauerstrom arbeitet.
So gelingt es ihm auch in weniger als drei Jahren
mit 1,5 Millionen Followern
zum erfolgreichsten Musik-Influencer Deutschlands zu werden.
Auf einer Plattform, die man auch gut für etwas anderes nutzen kann.
Denn eigentlich will sich Rezo nur mal auskotzen
und seine Fans aufklären über das, was bei der Bundesregierung 2019
so alles schiefläuft.
Vor allem in Sachen Klimapolitik.
Also ballert er in seinem Video ein Argument nach dem nächsten raus,
hauptsächlich gegen die CDU.
Aufwendig recherchiert mit über 100 Quellen.
Und das sitzt.
Quasi über Nacht wird Rezo zur politischen Stimme
der jungen Generation.
Er wird gehypt und kritisiert von Medien und Politik.
Und auch wenn manche Journalisten behaupten,
er habe nicht ordentlich gearbeitet,
so gelingt es ihm trotzdem,
wissenschaftliche Argumente so zu erklären,
dass alle sie verstehen.
Für den 26-Jährigen ein absolut unerwarteter Erfolg,
der sein Leben vermutlich für immer verändert hat.
(Ruhige Musik)
Wie weit Rezos Musikkenntnisse über seine eigenen Songs hinausgehen,
siehst du hier.
Und eine weitere spannende Biografie ist hier ebenfalls verlinkt.
Bis zur nächsten Inspiration!
"Der Biograph".