Bevor unsympathischTV berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
"Unsympathisch" ist ein Wort,
mit dem sich wahrscheinlich nur wenige Menschen schmücken wollen.
Und doch gibt es einen, der diesen Namen sehr lange
scheinbar zu Recht getragen hat,
und mit Reaktionsarmut sowie Gleichgültigkeit
zu Deutschlands YouTuber mit den meisten Likes mutiert ist.
Wie es zu dieser Rolle kam und welche Weichen andere
quasi für ihn und seinen Erfolg gestellt haben,
das erfahrt ihr jetzt.
(Ploppgeräusche, Stiftekritzeln)
(Lockere Musik)
Jan-Sascha Hellinger, genannt Sascha, kommt 1995 auf die Welt
und wächst bei seiner Familie in der Nähe von Stuttgart auf.
Seine Schwester scheint ihm nahezustehen,
immerhin wird sie später einmal öfter in seinen Videos auftauchen.
Was man außerdem über seine Kindheit erfährt,
sind die christlichen Werte, die ihm seine Familie vermittelt.
In einem Interview sagt er, dass er durch die Religion gelernt hat,
wie er mit anderen umzugehen hat.
Ganz nach den Tugenden: Glaube, Liebe und Barmherzigkeit.
Zynisch oder unsympathisch wirkt das erst mal nicht.
Sein Glaube bedeutet ihm sogar so viel, dass er sich als Erwachsener
ein Kreuz auf seine Brust tätowieren lassen wird.
So sagt er:
Und meint damit sicherlich Gott.
Mit seinem Konfirmationsgeld kauft er sich eine eigene Digitalkamera.
Was einmal mithilfe dieser Anschaffung entstehen wird,
kann zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen.
Auf der Realschule ist Sascha übrigens einer von denen,
die auch ohne viel zu lernen gut durchkommen, sagt er.
Ein schlaues Köpfchen also.
Vermutlich schon, und so kann er sich damals
problemlos auch anderen Dingen außer Schule widmen.
So trifft er sich gerne und oft mit seinen Fußballbuddys.
Mit der Zeit kommt der ein oder andere Drink
und später auch immer öfter mal Gras dazu.
Sicher kein vorbildliches Verhalten, doch scheint Sascha immerhin
ein ganz geselliger Gefährte zu sein.
Ein Aufeinandertreffen mit der Polizei
ändert sein Konsumverhalten allerdings schnell.
Auch wenn ihm keine schlimmen Konsequenzen drohen,
ist der Schock wohl groß.
Und das ist auch gut so.
Ohne große weitere Turbulenzen kommt Sascha dann aufs Gymnasium.
Wo er sich mit Nico Lazaridis anfreundet.
Vielen heute als "inscope21" bekannt.
Der produziert damals schon fleißig Onlinevideos,
ohne ihn wäre Sascha vielleicht nie zu YouTube gekommen.
Mit Nico und seinen anderen Kumpels geht Sascha durch dick und dünn.
Wenn sie zusammen feiern, bleibt Sascha lieber bei ihnen,
als Frauen hinterherzujagen, sagt er über sich selbst.
Er scheint also ein Kumpeltyp zu sein
und vielleicht sogar ein wenig schüchtern.
Ohne Alkohol würde er sich jedenfalls nicht auf die Tanzfläche trauen,
sagt Sascha in einem Interview.
In Gegenwart seiner Freunde hingegen komme er auch so aus sich heraus.
So bringt Sascha zum Beispiel seinen Homie "inscope21"
damals am liebsten zum Lachen, indem er auf dessen alberne Witze
stoisch und staubtrocken reagiert.
Und dadurch muss Nico meist nur noch mehr lachen.
Diese Reaktion wird Sascha später vielleicht dazu motiviert haben,
genau diesen Film weiterzufahren.
Der Beginn seiner Rolle als "unsympathischTV"?
So taucht Sascha schließlich auch in einem von Nicos Videos auf
und bekommt daraufhin viel Zustimmung aus der Community
sowie von seinen Freunden.
Letztere überzeugen ihn sogar, auch selber mal Videos zu machen.
Coole Sache, dass seine Kumpels ihm so den Rücken stärken.
Seine ersten Videos dreht Sascha, wer hätte es gedacht,
natürlich mit der vom Konfirmations- geld finanzierten Kamera,
als Beleuchtung müssen die Baustrahler seines Vaters herhalten.
Die Internetverbindung ist damals auch nicht die beste,
niemand im Hause Hellinger hatte groß mit dem World Wide Web zu tun.
Sascha muss es also wirklich gewollt haben.
Sein allererstes Video ist allerdings alles andere als das,
was man zu der Zeit sonst kennt.
Es dauert gerade einmal 13 Sekunden, weil Sascha nicht weiß,
was er sonst drehen soll.
Er versucht sich eben nicht wie andere YouTuber
krampfhaft authentisch zu geben,
sondern spielt von Anfang an die emotionslose, nüchterne Rolle.
Gepaart mit seinem trockenen Humor wird das sein Markenzeichen.
Und mithilfe von "inscope21"
kommen auch sehr schnell viele Abos.
Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich
legt sich Sascha bald mehr ins Zeug.
Die holzvertäfelte Wand und die Gardine bleiben hingegen.
Ein Beweis dafür, dass Sascha keinen großen Wert darauf legt,
zu protzen. In einem Interview sagt er selbst:
Sein begonnenes Studium bringt er übrigens nicht zu Ende.
In einem seiner Videos vergleicht er die Uni mit einer Geburtstagsfeier,
auf der man niemanden kennt.
Vielleicht fehlt ihm hier die Rückendeckung seiner Freunde?
Die YouTube-Karriere hingegen kommt bald ganz schön ins Rollen.
Während ihn die Community für seine unsympathische Art feiert,
lieben ihn seine Freunde für genau da Gegenteil.
Und so wird "unsympathischTV" schließlich ein fester Bestandteil
der deutschen YouTube-Landschaft.
(Dynamische Musik)
Dir hat das Video gefallen?
Dann schau dir gerne eine weitere Biographie an.
Und ein cooles Video von "World Wide Wohnzimmer"
ist hier ebenfalls verlinkt.
Bis zur nächsten Inspiration, "Der Biograph".