Kapitel 4. Kreuz und quer durch Berlin
Als Akram Florians Nachricht liest, sind er, Emma und Alex fast an der Siegessäule angekommen.
„Bis wir am Brandenburger Tor sind, dauert es ewig ...“, denkt er. Plötzlich hat er eine Idee!
Er hat schon einige Male Touristen mit diesen Segways gesehen. Das sind Elektroroller mit Rädern, auf denen man steht und sich an einer Lenkstange festhält. Sie können ziemlich schnell fahren und sie sind praktisch, weil sie klein sind. Deshalb kann man mit ihnen schnell voran kommen, auch wenn es viele Menschen auf der Straße gibt.
„Kennst du Segways?“, fragt er Emma? „Nein, was ist das?“, will sie wissen. Während Akram Emma den Roller beschreibt, gehen die drei zur Siegessäule. Dort leihen sie drei Segways aus. Alex versichert dem Verleiher, dass sie den Roller schon oft benutzt haben. Normalerweise darf man ihn nur ausleihen, wenn man vorher ein Training gemacht hat.
Am Anfang hat Emma große Schwierigkeiten, mit dem Segway zu fahren, aber dann wird sie immer sicherer und es macht ihr großen Spaß!
Lars und Julia kommen als erste am Brandenburger Tor an. Sie sind am Bundestag in die U-Bahn eingestiegen und haben nur ein paar Minuten gebraucht. Julia ruft ihren Bruder an, um sich nach Rufus' Position zu erkundigen. „Er muss direkt am Tor sein“, meint Florian.
Lars will die Passanten fragen, ob sie Rufus gesehen haben. Er spricht eine ältere Frau an: „Entschuldigung, haben Sie einen braun-weißen Collie gesehen, der frei herumläuft?“ Die Frau schaut ihn fragend an und sagt auf Spanisch, dass sie kein Deutsch versteht. Lars wiederholt die Frage auf Spanisch und sie antwortet, dass sie keinen Hund gesehen hat.
„Toll! Du sprichst ja Spanisch!“, Julia ist überrascht. „Ein bisschen. Ich habe im letzten Sommer einen Sprachkurs in Barcelona gemacht“, erklärt er und wird rot.
Es ist ihm etwas unangenehm, dass Julia ihn bewundert. Natürlich freut er sich aber auch!
Dann fragen sie weitere Leute, aber keiner kann ihnen weiterhelfen.
Nach einer Weile kommen auch Emma, Alex und Akram mit den Segways an. „Cool!“, meint Lars. „Wo habt ihr die denn her?“, will Julia wissen.
„Ausgeliehen!“, erklärt Alex. „Und Tom und Florian, wo sind die?“, fragt Emma.
„Das erfahren4 wir gleich. Wir rufen sie an. Einen Moment ...“, meint Akram. Er holt sein Handy aus der Tasche und ruft Florian an, der sofort antwortet: „Tom und ich sind mit dem Bus gefahren und wir sind jetzt fast am Brandenburger Tor. Das Problem ist, dass Rufus nicht mehr dort ist. In der Zwischenzeit ist er zum Reichstag weitergelaufen ...“
Tom und Florian beschließen, mit der U-Bahn vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof zu fahren. Wenn Rufus Richtung Norden weiterläuft, können sie ihn von dort besser einfangen.
Julia und Lars nehmen die S-Bahn vom Brandenburger Tor zur Friedrichstraße. Es kann ja sein, dass Rufus in den Osten der Stadt rennt.
Emma, Alex, Akram, Julia und Lars machen sich schnell auf den Weg zum nahe gelegenen Reichstag. Akram erklärt Emma, dass genau hier die Mauer stand und sagt: „Auf der anderen Seite der Spree führte sie ein Stück am Ufer entlang. In der Nähe des Hauptbahnhofes ging sie dann im Norden der Stadt weiter.“ Emma schaut ihn interessiert an.
„Wenn du willst, kann ich dir den Verlauf der Mauer zeigen, vielleicht können wir eine Tour mit dem Segway machen. Du weißt ja jetzt, wie man ihn benutzt.“ Akram lächelt sie erwartungsvoll an. „Ja, sehr gerne“, meint Emma.
„Habt ihr vergessen, dass wir Rufus suchen müssen?“, ruft Alex. Er ist eifersüchtig auf Akram, denn auch er findet Emma nett.
Alex, Akram und Emma fahren mit den Segways weiter. Sie sind im ständigen Kontakt mit Florian, der ihnen sagt, wo Rufus sich augenblicklich befindet.
Auf dem Rasen vor dem Reichstag gibt es eine Menschenmenge, die einen Kreis bildet. Als Akram, Emma und Alex sich nähern, sehen sie, dass ein Straßenkünstler eine Vorstellung vorführt.
Er ist als Clown verkleidet und jongliert mit Bällen. Anschließend macht er akrobatische Kunststücke. Das Publikum klatscht. Auch Emma ist begeistert: „Toll!“
Akram meint: „Ja, du hast recht, er ist echt4 gut. Leider müssen wir weitersuchen. Aber ein anderes Mal zeige ich dir, wo es in Berlin Straßenkünstler gibt. Im Sommer gibt es davon viele!“
Alex' Telefon klingelt. Es ist Florian. Er sagt, dass sich Rufus mit großer Geschwindigkeit in Richtung Hauptbahnhof bewegt. „Ich verstehe nicht, warum er plötzlich so schnell ist ... ich melde mich später wieder“, meint er.
„Was sollen wir machen?“, fragt Akram. „Am besten geben wir die Segways wieder ab und fahren mit der U-Bahn weiter“, findet Alex. Zum Glück gibt es ganz in der Nähe einen Segway-Verleih, bei dem sie die Elektroroller lassen können.
Dann fahren sie zum Hauptbahnhof.
Julia und Lars befinden sich in der Friedrichsstraße. Von Florian erfahren sie, dass der Hund am Nordbahnhof ist.
Als die beiden am Nordbahnhof ankommen, informiert Florian sie, dass sich Rufus weiter in Richtung Nordosten bewegt hat.
„Das kann nicht wahr sein!“, ruft Lars. Julia denkt einen Moment nach. „Jemand muss ihn eingefangen haben und transportiert ihn im Auto“, sagt sie schließlich.
„Stimmt! Julia, du bist eine Detektivin!“, meint Lars und schaut sie lachend an. ,Und ich bin ich über beide Ohren in sie verliebt ...', denkt er.